Lesenswert
Morgen war ein schöner Tag.In diesem Thriller geht um die letzten Tage der DDR, um einen Bürgerrechtler, der zwischen die Fronten gerät und um einen nicht unkomplizierten Neuanfang.
Der Autor betont in seinem Vorwort, es sei alles ...
In diesem Thriller geht um die letzten Tage der DDR, um einen Bürgerrechtler, der zwischen die Fronten gerät und um einen nicht unkomplizierten Neuanfang.
Der Autor betont in seinem Vorwort, es sei alles fiktiv. Interesant sind trotzdem die gewählten Namen der Protagonisten, denn einige davon kennt man, wenn man nicht gerade politisch komplett uninteressiert ist. Bei anderen sind es wiederrum die Gesten, Beschreibungen oder Spitznamen, die einen aufhorchen lassen. Natürlich alles rein zufällig gewählt....
Mich hat das sehr angesprochen, weil dadurch alles einen Hauch von Realismus bekam und ich mich immer wieder selber daran erinnern musste, dass es ein fiktionaler Thriller ist.
Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Teil behandelt die letzten Tage der DDR und die Zeit des Umbruchs, danach erlebt man das Schicksal des DDR-Bürgerrechtlers Berthold Grün, der erst unschuldig inhaftiert und später in eine völlig "fremde" Welt (Westdeutschland) entlassen wird.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist sehr gut und flüssig zu lesen, gespickt mit gut aufgebauten Spannungsbögen. Hinzu kommt besonders im ersten Teil eine sehr schöne humoristische Note, Die manchmal sogar etwas satirisches hatte. Das lockerte die spannungsgeladene, dramatische Geschichte hin und wieder auf. Im letzten Teil ließen mich Bertholts Betrachtungsweisen des Lebens im Westen schmunzeln. Er zieht zielssichere Parallelen, die ich sehr amüsant fand und er kommt mit dem "neuen" Leben nicht immer direkt zurecht. Es war interessant, ihn auf diesem Weg zu begleiten.
Bis zum Schluss fehlte es auch nicht an Spannung, aber mehr möchte ich nicht dazu verraten.
Insgesamt war es ein spannender Verschwörungs-Polit-Thriller, der das lesen lohnt.