Sehr konstruiert
Fangen wir mal mit dem Cover an: Da hat sich der Verlag wirklich etwas einfallen lassen. Es wird ein Herrenhaus im Wald dargestellt. Das grünliche Zwielicht gibt eine Gewitterstimmung wieder. Die Regentropfen ...
Fangen wir mal mit dem Cover an: Da hat sich der Verlag wirklich etwas einfallen lassen. Es wird ein Herrenhaus im Wald dargestellt. Das grünliche Zwielicht gibt eine Gewitterstimmung wieder. Die Regentropfen sind haptisch fühlbar, toll! Dazu passend gibt es einen giftgrünen Buchschnitt.
Das Herrenhaus, Butler Hall, im Westen von Irland, ist auch der Schauplatz der Geschichte. Es liegt inmitten eines Waldes, weit entfernt von der Zivilisation und wenn man sich nicht auskennt, ist es nur schwer zu finden.
George Butler ist der Besitzer des etwas renovierungsbedürftigen Anwesens. Er ist Mitte 50 und Witwer und hat gerade die ebenfalls verwitwete Claire geheiratet. Bei einem Wochenende in dem Herrenhaus gemeinsam mit Claire‘s erwachsenen Kindern Lizzie und Liam und George‘s Tochter Freya soll die Hochzeit gefeiert werden. Außerdem können sich alle ein bisschen kennenlernen.
Lizzie hat eine schwere Zeit hinter sich. Der Tod ihres Vaters hat sie in eine schwere Krise gestürzt. Deshalb war sie auch längere Zeit in einer Klinik. Aus ihrer Sicht wird das Wochenende geschildert, dass nach dem Besuch eines unerwarteten Gastes zunehmend eskaliert. Schon im Prolog lässt sich erahnen, dass es um Leben und Tod gehen wird.
Das hört sich spannender an als es war. Auch wenn die Autorin atmosphärisch schreiben kann, gibt es in diesem „ Thriller“ einige Längen, so dass ich teilweise quergelesen habe, bis die Geschichte zum Ende hin endlich Fahrt aufnimmt. Leider fallen die Figuren oft durch ihr unlogisches Verhalten auf. Da werden z.b unnötigerweise Risiken eingegangen und man fragt sich wirklich warum.
Alles in allem wirkt die Geschichte sehr konstruiert, der Showdown am Ende ist rasant, irgendwie irre und total unglaubwürdig.
Schade, ich hatte mich sehr auf die Lektüre gefreut. Die Grundidee hörte sich nämlich wirklich gut an. Leider war das Buch kein Highlight für mich. Es enthält ziemliche Räuberpistolen, und es war einfach zu unrealistisch.
Trotzdem wird das Buch sicher sein Publikum finden.