Der Buchspazierer ist eine hinreißende Geschichte, die mich richtig begeistert hat. Carl und Schascha sind die Hauptfiguren. Carl ist sein ganzes Leben Buchhändler mit Herz und Seele, sein besonderer Service, er liefert seinen verbliebenen Stammkunden Bücher aus, doch diese werden immer weniger. Carls Chefin findet, dieser Service ist überflüssig und kündigt ihm. Die neunjährige Schascha findet das gar nicht gut. Schließlich hat sie sich an ihren selbsternannten Buchspazierer gerade gewöhnt und er vielleicht auch und dann sind da noch die Kunden. Was sollen die ohne Carl machen und er ohne sie?

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und bin wieder hingerissen von Sprecher Reinhart Kuhnert, der die ganze Palette an Stimmungen mit allen Facetten einfangen konnte. Der Schreibstil ist einfach umwerfend - humorvoll und gleichzeitig traurig, feinfühlig, herzerwärmend, sarkastisch und unterhaltsam ohne Ende.

Carsten Henn greift hier viele Themen auf: Freundschaft, Trauer, Verlust, Alleinerziehend, Neuanfang, Alleinsein, Gewalt in der Ehe und einiges mehr. Seine Geschichte ist eine Hommage an das geschriebene Wort, an das Wunderwerk Buch - lesen verbindet einfach!

Seine Figuren sind ihm so gut gelungen, Carl ist auf seine Art irgendwie aus der Zeit gefallen, aber er hat ein unglaubliches Gespür für seine Mitmenschen und weiß genau welches Buch für jeden passt, glaubt er jedenfalls. Alles durcheinander bringt Schascha, die sich plötzlich Gedanken über Carls Kundschaft macht und ihm nicht mehr von der Seite weicht, was wiederum Schaschas Vater missfällt. Ein einziges Durcheinander, aber lest selbst, wie alles ausgeht…

Insgesamt habe ich das Buch ziemlich schnell gehört, die 240 Seiten bzw. etwas über 5 Hörstunden sind eins zwei fix um und trotzdem steckt da so viel Tiefe drin, ich hätte noch ewig weiter hören/lesen wollen. Carsten Henn ist meine Entdeckung in diesem Jahr am Bücherhimmel. Unglaublich herzerfrischend und toll geschrieben. Ganz große Leseempfehlung von mir und volle Punktzahl.

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Das Lied der Störche ist der Auftaktband der Ostpreußen Saga, diese beinhaltet drei Hauptbände und zwei Zusatzbände. Der Auftakt hat mir richtig gut gefallen. Es geht nach Ostpreußen in den Jahren 1920 bis 1929. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Ich habe es als Hörbuch gehört, Yara Blümel hat dieses perfekt eingesprochen.

Als sich Frederikes Mutter neu verheiratet, zieht die Familie nach Ostpreußen auf Gut Fennhausen. Frederike und ihre Stiefgeschwister erleben eine unbeschwerte Kindheit auf dem Gut. Später geht Frederike auf eine Schule für höhere Gutstöchter, um sich auf die Leitung eines Guts vorzubereiten. Mit 19 Jahren kehrt sie zurück und trifft Ax von Stieglitz wieder, obwohl er einige Jahre älter ist, ist Frederike fasziniert von ihm und genießt seine Nähe. Doch gibt es für beide eine Zukunft? Irgendwas verbirgt Ax vor ihr…

Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und wunderbar bildhaft. Gerade die Abläufe auf dem Gut sind detailliert und toll beschrieben. Alle packen auf dem Gut mit an, auch die „Herrschaft“, gerade in der Erntezeit wird jede helfende Hand gebraucht und sie lernen somit zu schätzen, was die „Leute“ täglich leisten. Dennoch führen sie ein privilegiertes Leben und fühlen sich wohl in ihrer neuen Heimat.

Die Figuren sind in ihrer Vielfalt detailliert und ausdrucksstark gezeichnet. Frederike mochte ich als Kind und später als junge Frau ebenso. Ihre Stiefgeschwister können nicht unterschiedlicher sein, auch ihren Weg erfährt man in Nebenhandlungen. Ax ist ein sympathischer Mann, ich mochte seine ruhige Art, sein Gespür auf andere einzugehen und seine Zuneigung zu Frederike. Sein Geheimnis hat mich sehr erschüttert und ich bin gespannt, wie für beide die Zukunft aussieht.

Insgesamt ein toller Auftakt, vor einer beeindruckenden historischen Kulisse, die politischen Umstände gut mit der Handlung verknüpft. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter und vergebe fünf Sterne.

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Weihnachtsfunkeln in Miracle Hill ist der neunte Band der Magic Christmas Reihe. Die Einzelbände können alle losgelöst voneinander gelesen werden. Das Reihe ist von vier verschiedenen Autorinnen geschrieben und dessen Figuren tauchen dann auch das ein oder andere Mal in den anderen Bänden auf.

… Amanda fährt eher zufällig vor Weihnachten zu ihrem Vater nach Miracle Hill, der dort eine Lodge betreibt. Viel zu schwerzhaft sind die Erinnerungen, an ihre Mama, als sie noch lebte. Gerade das bevorstehende Weihnachtsfest zeigt, dass sie sich ihren inneren Dämonen stellen muss. Zunächst erst einmal ankommen. Überrascht stellt sie fest, dass ihre ehemalige Wohnung an den Skilehrer Phill und seinen Sohn vermietet ist. Zu ihrem Entsetzen möchte ihr Vater die Lodge verkaufen. Ausgerechnet Phil hilft ihr dabei, den Immobilienmakler zu vertreiben. Dabei kommen die beiden sich immer näher. Es könnte ein richtig harmonisches Weihnachtsfest werden, wenn nicht plötzlich Phils Exfrau mit undurchsichtigen Plänen aufkreuzt…

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Sandra Pulletz beschreibt außerdem mit Hingabe das wunderschöne Setting - hier Miracle Hill - und lässt uns in die magische Weihnachtswunderwelt eintauchen. Landschaftlich ist es eine herrliche Gegend, die Skitouren mit Phill konnte man sich richtig gut vorstellen.

Die Figuren sind authentisch und sehr lebendig gezeichnet. Sandra Pulletz hat so einige kreiert, die meisten sind liebenswerte Figuren, wie William (Amandas Vater) Phil, Amanda oder Phils Sohn. Amanda hat einiges aus ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten. Phil ist ein sehr fürsorglicher Vater und mit seiner harmonischen Art durchbricht er sogar Amandas Schutzpanzer.

Die Autorin punktet mit einem tollen Familienroman, der Zusammenhalt, die gegenseitige Unterstützung und Hilfsbereitschaft haben mir super gefallen und ich habe den Roman bis zur letzten Seite genossen. Insgesamt konnte mich auch dieser Band der Magic Christmas absolut überzeugen und ich vergebe fünf verdiente Sterne.

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„Wie Blätter im Sturm“ spielt im zweiten Weltkrieg und wir begleiten zwischen 1939 und 1943 fünf Schicksale unterschiedlichster Personen: Die deutsche Agentin Katharina, die für brisante Informationen an die deutsche Abwehr über Leichen geht. Viktor der sich vom sympathischen jungen Mann zu einer der gefürchtetsten Figur der Waffen SS entwickelt. Seine Jugendfreundin Alina, die seine Karriere mit Sorge beobachtet und ein Geheimnis hüten muss. Die Französin Claire und der deutsche Soldat Frank, die sich ungewollt näher kennenlernen und schwierige Entscheidungen treffen müssen.

Der Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Der Schreibstil ist sehr mitreißend, bildgewaltig, schonungslos (nichts für schwache Nerven bzgl. der Brutalität schlimmster Verbrechen an die Opfer des zweiten Weltkrieges).

Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen den o. g. Figuren und auch einen Wechsel der Settings (Deutschland, Österreich, Polen, England, Russland, Frankreich). Anja Lehmann hat hier ein unglaublich spannendes Gesamtwerk geschaffen, das lange nachhallt. Neben ihren fiktiven Figuren gibt es einige reelle historische Figuren, die im Anschluss in einer Übersicht zu finden sind. Auch reelle Schauplätze werden im Anschluss erklärt. Alle Handlungsstränge der genannten Figuren sind mit den historischen Fakten richtig gut verknüpft.

Alle Figuren empfand ich durchweg sehr ausdrucksstark und authentisch. Katharina ist vom Naziregiem mehr als überzeugt, sie spielt als Spionin eine unglaubliche Doppelrolle.

Viktor wird durch ein Schlüsselerlebnis in seiner Jungend zu einem unbarmherzigen Menschen, trotzdem spürt man all die Jahre seine innerliche Zerrissenheit. Alina beweist unglaublichen Mut, ihren Weg zu gehen.

Frank ist so ein sympathischer Charakter, der als Wehrmachtssoldat schnell auf den Boden der Tatsachen landet. Er versucht, menschlich zu bleiben, trotz schlimmster Verbrechen. Claire, die in Frank den Menschen kennenlernt, der so gar nicht in eine Kriegsuniform passt.

Die einzelnen Handlungsstränge hat die Autorin gekonnt verknüpft und die Figuren treffen sich einige Male an verschiedenen Schauplätzen. Ich war bis zum Schluss gespannt, wo am Ende jeder stehen wird, wer wird überleben und was hat der Krieg mit ihnen gemacht?

Insgesamt ist es ein umfassendes grundehrliches Zeitzeugnis über eine der dunkelste Zeiten in Deutschland. Ich war am Ende richtig ergriffen und kann diesen Roman absolut empfehlen. Dafür gibt es natürlich fünf Sterne.

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Rabenkreuze ist der dritte Band der sogenannten Jochanan-Reihe. Ursprünglich waren drei Bände geplant, aber lt. Autorin geht es weiter, denn die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Dieser Band endet auch mit einem bösen Cliffhänger.

Inhalt (Spoiler)
Luises ist fassungslos über den Tod ihrer Freundin Schnee. Gemeinsam mit deren Großmutter, Dr. Zeibig, Miguel und einem Privatdetektiv, versuchen sie Schnee’s Mörderin zu finden. Ihr Weg führt über Verona bis in die Dolomiten in eine alte Festung. Eine Mauer aus Schweigen lässt sie fast verzweifeln. In der Festung verbirgt sich ein uraltes Geheimnis, welches mit dem undurchsichtigen und todbringenden Familienerbe von Schnee‘s Familie eng verbunden scheint…

Ich empfehle auf jeden Fall Vorgängerbände zu lesen, es lohnt sich auf jeden Fall. Zu Beginn des Buches gibt es eine Zusammenfassung, was bisher geschah, trotzdem würde dem Leser doch einiges entgehen. Das Cover ist richtig gut gelungen und bildet mit den anderen Bänden eine wirklich tolle Ansicht.

Der Schreibstil ist total packend, man ist sofort im Geschehen. Sabine Lettau beschreibt eindrucksvoll die Schauplätze, vor allem Verona, die Dolomiten und die Festung. Es gibt wieder die unterschiedlichsten Stimmungen, die gleichermaßen aufregend wie schaurig sind. Des Weiteren wird hier das Geheimnis der magischen Schmuckstücke entschlüsselt, Sabine Lettau verknüpft uraltes Wissen mit modernster Biotechnologie. Der Spannungsbogen bleibt durchweg hoch, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Figuren sind ausdrucksstark und authentisch gezeichnet, Luise und ihre Mitstreiter sind mir echt ans Herz gewachsen. Einige Figuren sind schon bekannt, neue gesellen sich dazu. Marc als Detektiv nimmt hier ebenfalls eine Schlüsselrolle ein, ich bin echt beeindruckt.

Insgesamt ist es eine überaus spannende Fortsetzung, die mit dem Satz endet: „Oh Gott, was haben wir ausgelöst?“ Genau - das möchte ich auch unbedingt erfahren. Ich gebe hierfür eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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