Cover-Bild Frevel
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 17.10.2024
  • ISBN: 9783423263993
Nora Kain

Frevel

Historischer Thriller | Blutig, abgründig, höllisch spannend - fesselnde Einblicke in die Anfänge der Gerichtsmedizin

Grausam zugerichtete Leichen und ein Mörder wie aus dem dunkelsten Albtraum

Frankfurt im Jahr 1800: Drei auf ungewöhnliche Weise entstellte Leichen versetzen die Stadt in Angst. Gerüchte über religiöse Ritualmorde machen die Runde. Nur zwei erliegen dem alten Aberglauben nicht: Zeitungsredakteur Johann und Manon, deren Vater als Rechtsmediziner die Überreste der Ermordeten obduziert. Die beiden erkennen, dass die Verbrechen die blutige Handschrift eines berüchtigten Mörders tragen – einer Gestalt wie aus dem dunkelsten Albtraum. Man nennt ihn »den Aal«, weil er einst lebensgefährlich verletzt wurde und seine Wunden nur dank der Schuppen eines Aals geheilt werden konnten. Doch der Aal wurde vor Jahren hingerichtet, Johann selbst hat die Enthauptung bezeugt. Bis Manon und er die wahren Hintergründe aufdecken, ist es für beide fast zu spät …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2024

Frevel bietet alles, was es für einen packenden Thriller braucht

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Frevel startet mit einem Auszug aus der Medicina forensis von Physicus und Chirurgicus Theophil Pontus, einer Figur aus diesem Buch, und verdeutlicht gleich, hier wird es detailliert um die Anfänge der ...

Frevel startet mit einem Auszug aus der Medicina forensis von Physicus und Chirurgicus Theophil Pontus, einer Figur aus diesem Buch, und verdeutlicht gleich, hier wird es detailliert um die Anfänge der Gerichtsmedizin gehen. Gleichzeitig läutet dieser Auszug das kommende Geschehen ein, denn als nächstes wohne ich einer Hinrichtung bei. Sie wird unglaublich detailliert beschrieben und spätestens jetzt ist klar: Für dieses Buch benötige ich einen starken Magen. Und den hat der junge Zeitungsredakteur Johann nicht. Er wird von seinem Chef dazu genötigt, direkt am Ort des grausigen Geschehens zu sein, damit am Ende die furchtbaren Details in aller Abscheulichkeit im „Frankfurter Korrespondenten“ abgedruckt werden können. Doch Johann ist nicht Journalist geworden, um Skandale und Sensationen auszuschlachten, sondern weil er der Wahrheit dienen möchte.
Sehr für die Wahrheit interessiert sich auch Manon, aber aus anderen Gründen. Im Gegensatz zu Johann und seiner offenen und Menschen zugewandten Art ist Manon mit einem analytischen Verstand gesegnet, der jedoch für eine scharfe Zunge sorgt. Dies ist in der Gesellschaft nicht gern gesehen, denn junge Damen wie Manon haben sich mit anderen Dingen zu beschäftigen als bei Obduktionen zu helfen.
Als Manon und Johann aufeinandertreffen wird schnell klar, dass sie ein gemeinsames Ziel haben. Das ungleiche Duo stellt sich mit ihren Fähigkeiten den entstehenden Herausforderungen so interessant, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen möchte.

Das Handlungsgerüst von Frevel ist komplex und verfügt über mehrere Perspektiven. Zum einen begleite ich mithilfe des personalen Erzählers sowohl Manon als auch Johann. Ihre Erlebnisse werden chronologisch erzählt. Hierbei hilft an den Kapitelanfängen die Angabe des Datums, des Wochentages und der Uhrzeit den zeitlichen Überblick zu behalten.
In regelmäßigen Abständen finden sich kursiv gedruckte Auszüge aus „Medicina forensis“ von Theophil Pontus, Manons Vater. Diese kurzen Einblicke sind gleichzeitig ein Fenster in den damaligen Wissensstand.
Besonders packend ist die dritte Perspektive, die mit der Überschrift „Irgendwann“ gekennzeichnet ist und wo mir eine Frau selbst von ihrem zu erduldendes Martyrium erzählt. Diese Szenen sind geschickt platziert und tragen erheblich zur Spannung bei, da ich viel spekuliere, wer die Namenlose sein könnte.

Nora Kain fängt den damaligen Zeitgeist intensiv ein. Es ist spürbar, wie ein neues Menschen- und Weltbild entsteht, aber auch, wie sehr es den Menschen schwerfällt, alte Denkmuster zu durchbrechen. Manon, ihr Vater und Johann stehen für den Fortschritt. Doch andere Charaktere sind der Kontrast zu ihnen, wie beispielsweise der sensationslüsterne Chef von Johann, der alles druckt, was irgendwie eine starke Auflage garantiert. Ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt. Alle Charaktere sind sehr gut und facettenreich ausgearbeitet.

Der Schreibstil ist flüssig und an den richtigen Stellen mit einem feinen Humor gespickt. Zudem ist er sehr bildgewaltig. Das raue Leben der damaligen Zeit wird ungeschönt dargestellt, ebenso die Morde, welche nicht nur dazu dienen, die Anfänge der Gerichtsmedizin zu beleuchten. Nora Kain blendet keine Details aus und so braucht es an so mancher Stelle im Buch einen starken Magen.
Auch emotional ist Frevel manchmal kaum auszuhalten. Die Darstellung der Leben der Juden und der Umgang mit ihnen in dieser Zeit schnürt mir öfter mal die Kehle zu. Dabei findet Nora Kain aber immer einen guten Ausgleich, in dem sie zwar die damaligen Denkmuster darlegt, gleichzeitig aber auch die Widersinnigkeit aufdeckt.

Frevel ist ein unglaublich rasanter historischer Thriller, der mit immer neuen Spannungskurven und überraschenden Wendungen zu fesseln weiß. Als sich Stück für Stück die Puzzleteile zusammenfügen, bin ich sprachlos und völlig gebannt von den Enthüllungen. Fast alles wird aufgeklärt und ganz besonders das Ende verblüfft mich. Hier beweist Nora Kain, wie hervorragend sie die historischen Hintergründe recherchiert hat und lässt sich nicht zu einem Schluss verleiteten, der für die damaligen Verhältnisse unrealistisch gewesen wäre. Auch wenn ich es mir gewünscht hätte. So aber hege ich die Hoffnung, dass es irgendwann mal eine Fortsetzung mit diesen tollen Charakteren gibt.

Fazit:
Frevel bietet alles, was es für einen packenden Thriller braucht. Etliche Spannungskurven, historische Tiefe und ein ungleiches, aber durchweg sympathisches Ermittlerduo.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Frankfurt zu Beginn des 19ten Jahrhunderts - Ein fesselnder Thriller

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Eigentlich bin ich ja befangen, denn Frankfurt, ist die Stadt in der ich lebe. Kulturell vielfältig, bunt und lebensfroh, aber auch Glas und Beton der Banken und Versicherungen. Zweckmäßig, elegant und ...

Eigentlich bin ich ja befangen, denn Frankfurt, ist die Stadt in der ich lebe. Kulturell vielfältig, bunt und lebensfroh, aber auch Glas und Beton der Banken und Versicherungen. Zweckmäßig, elegant und eine Großstadt, aber auch in einigen Ecken grün und abgeschieden, an manchen Ecken einfach noch eine Kleinstadt geblieben. Nun gehen wir einfach mehr als 200 Jahre zurück. Der Roman spielt um die Jahrhundertwende des 18ten zum 19ten Jahrhundert. Die Franzosen waren schon zu "Besuch" gewesen und sie kommen in ein paar Jahren auch wieder. Die "Annexion" durch Preußen ist noch zig Jahre entfernt. Genau in diesem Schmelztiegel der Zeiten wird ein Serienmörder hingerichtet, der Aal genannt. 3 Jahre nach seiner Hinrichtung geht eine blutige Mordserie weiter, welche genau seine Handschrift trägt. Ist der Aal doch nicht tot, wurde ein anderer hingerichtet? Manon und Johann versuchen zu "ermitteln" in einer Umgebung, deren Polizei tatsächlich nur noch eine peinliche Befragung als einzig probates Mittel der Wahrheitsfindung hält und eines Zeitungsredakteurs, der nur seine Auflagenzahlen im Blick hat und wahllos Anschuldigungen und Falschwahrheiten propagiert, nur um die Auflage nach oben zu drücken. Vor dem spannend inzensierten Thriller spannt sich ein Frankfurt, was so gar nicht dem weltoffenen Frankfurt aktueller Tage gleicht. Die Juden sind in einem Ghetto eingepfercht, welches sich Judengasse nennt und deren Bewohner gegenüber den christlichen Bewohnern kaum irgendwelche Rechte haben, Frauen haben lediglich das Recht und die Pflicht, Kinder in der Welt zu setzen und ansonsten sich um Familie und Haushalt zu kümmern. Man kann förmlich in manchen Szenen den Dreck auf der Straße durch das Lesens riechen, die Ungerechtigkeit der Obrigkeit fühlen. Genau dagegen begehren Manon (welche von ihrer Schwester eigentlich sehr gerne sittsam gelehrt werden würde, aber sich so gar nicht anpassen will) und Johann (der auch eine eigene Vergangenheit hat, sich aber immer für die Wahrheit stark macht und dem die Machenschaften des Redakteurs fürchterlich zuwider sind) auf und versuchen auf eigene Faust das Rätsel um die Morde zu lösen. Ein spannender Wettlauf gegen den Mörder, aber auch gegen die Engstirnigkeit der Zeit beginnt. Ich habe den Thriller sehr gerne gelesen, man kann sich das alte Frankfurt sehr gut vorstellen und auch die Charaktere in dem Buch, sie sind sehr anschaulich gezeichnet und verdeutlichen so manches Mal den Zwiespalt der Protagonisten zwischen Pflichterfüllung und dem Wunsch der Wahrheit auf die Sprünge zu helfen. Hat mich sehr an Nikola Hahns "Die Detektivin" erinnert. Ein sehr lesenswerter Thriller.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Jahreshighlight

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Mit ihren packenden und leichtfüßigen Schreibstil hat die Autorin es geschafft mich nicht nur in diesen historischen Thriller zu ziehen, sondern mich auch bei der Stange zu halten.

Geht es in erster Linie ...

Mit ihren packenden und leichtfüßigen Schreibstil hat die Autorin es geschafft mich nicht nur in diesen historischen Thriller zu ziehen, sondern mich auch bei der Stange zu halten.

Geht es in erster Linie um die ersten Schritte der Gerichtsmedizin, spielen im Hintergrund Themen wie Feminismus, Antisemitismus und der bevorstehende Industrialisierung eine Rolle.

Als Leser fällt es einen gleich auf, mit wie viel Hingabe und Liebe zum Detail und auch Hintergrundrecherche die Autorin das Frankfurt am Main des frühen 19. Jahrhunderts in ihren historischen Thriller auferstehen lässt. Man sieht die Gassen und Häuser förmlich vor sich aber auch das Elend. Zum einen ist es der Autorin auch richtig gut gelungen die Rohheit, dies Abgestumpftheit und Aberglaube/Unwissenheit und auf der anderen Seite die Anfänge der Aufklärung einzufangen.

So bietet dieser historischer Thriller nicht nur jede Menge Blut, Mord und Totschlag sondern auch für Leser, die gerne historische Romane lesen ein sehr fein gezeichnet Bild des damaligen Frankfurts.

Auch der Erzählstil ist einfach nur toll, nicht nur das er rasant ist, er lässt einen einfach nicht mehr los.

Die zwei Figuren, die mich am meisten beeindruckt haben ist zum einen Manon (die Arzttochter) und der angehende Journalist. Unterschiedlicher hätten die beiden Figuren wirklich nicht sein können. Manon, deutlich durch die Arbeit ihres Vaters geprägt, ist nicht nur sehr gebildet, sondern hat dadurch auch ein Selbstbewusstsein was für Frauen der damaligen Zeit eher ungewöhnlich ist. Der junge Journalist, verbirgt ein großes Geheimnis und ist sehr sensibel. Sobald er Blut sieht oder auch nur darüber gesprochen wird kämpft damit sich nicht zu übergeben. Er schafft es leicht mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Wohingegen Manon ihre Gegenüber regelrecht in die Flucht schlägt wenn sie darüber schwadroniert wie Körperteile präpariert oder obduziert werden.

Fazit: Ein wirklich genialer historischer Thriller, den ich nur jeden wärmstens ans Herz legen kann. Ich bin richtig begeistert. Und er ließt sich einfach super leicht und flüssig. Die Autorin hat mit viel Liebe zum Detail das alte Frankfurt mit seinen Bewohnern auferstehen lassen. Und noch dazu eine richtig spannende Story, die einen einfach nicht mehr loslässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Düster, spannend, packend

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Frevel hat mit ab der ersten Seite gepackt und on seinen Bann gezogen, obwohl ich zugeben muss das ich nach den ersten Kapiteln überlegt habe, in ich nachsehen, in Blut aus dem Buch tropft. Die Autorin ...

Frevel hat mit ab der ersten Seite gepackt und on seinen Bann gezogen, obwohl ich zugeben muss das ich nach den ersten Kapiteln überlegt habe, in ich nachsehen, in Blut aus dem Buch tropft. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich eine Hinrichtung und eine Geburt. Beides schon Recht blutig. Dazu kommen dann grausam zugerichtete Leichen und eine verschwundene Hebamme. Das alles verspricht Spannung.

Das ganze spielt in Frankfurt im Jahr 1800. Hier hat mir besonders die Beschreibung des jüdischen Lebens und die damit verbunden Ausgrenzungen gefallen. Hier merkt man, das die Autorin sehr genau recherchiert hat.

Hauptfiguren sind der Reporter Johann und Manon die Tochter eines Rechtsmediziners. Die Beiden stecken sehr schnell mitten in den Ermittlungen und erkennen bald das die Morde an einen Mörder erinnern der bereits vor Jahren hingerichtet wurde.

Ein sehr spannender und rasanter Thriller mit historischen Hintergrund.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Packender historischer Thriller

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Das Buch hat mich auf allen Ebenen begeistert: das historische Setting, welches neben den äußeren Begebenheiten wie Dreck, Enge, Dunkelheit auch den Aberglauben und den bei vielen vorherrschenden Judenhass ...

Das Buch hat mich auf allen Ebenen begeistert: das historische Setting, welches neben den äußeren Begebenheiten wie Dreck, Enge, Dunkelheit auch den Aberglauben und den bei vielen vorherrschenden Judenhass der damaligen Zeit präsent macht. Nicht zu sprechen von den wahnwitzigen medizinischen "Erkenntnissen", die ein Ungleichgewicht der Körpersäfte als Krankheitsursache oder anatomische Abweichungen des Gehirns als Kennzeichen von Verbrechern ansahen. In dieser Zeit, in der sich nur ganz langsam ein Umdenken und ein Aufbruch hin zu moderneren Methoden abzeichnete, ist Manon, Tochter eines Arztes, der auch als Gerichtsmediziner fungiert, ihrer Zeit voraus: nicht nur, dass sie als Frau sich für die grausigen von Krankheit und Tod interessiert, sie setzt sich auch über alle gesellschaftlichen Konventionen hinweg, um eine Reihe von Morden aufzuklären. Ihr zur Seite steht der Journalist Johann, der im Gegensatz zu Manon sehr sensibel ist und schon beim Reden über blutigen Mord fast in Ohnmacht fällt. Die Dynamik zwischen den beiden, die die Rollen vertauscht zu haben scheinen, hat den durchaus blutigen Thriller immer wieder aufgeheitert und es war spannend zu sehen, wie Manon zwar ein umfangreiches Wissen, aber kein Gespür im Umgang mit Menschen hatte. Johann dagegen gelang es mit Leichtigkeit, mit seiner feinfühligen Art die Leute zum Reden zu bringen: so bilden die beiden ein perfektes Team. Zu guter Letzt hat die Autorin einen sehr ausgeklügelten und komplexen Kriminalfall geschaffen, der bis zuletzt mysteriös und voller Überraschungen ist.
Fazit: fesselnder düsterer Thriller mit vielen historischen Details und einem überzeugenden Ermittler-Duo.

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