Geisterhochzeiten, ein Racheengel, eine schwarze Witwe und nichts für schwache Nerven!
LeichenbrautWorum geht’s?
Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. ...
Worum geht’s?
Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. Spuren, die bis zu 20 Jahre zurückreichen. Stephen Lang und sein Team ermitteln.
Meine Meinung:
Nach dem ersten Teil der Serie um Stephen Lang und sein Team konnte ich es kaum erwarten, auch den zweiten Teil zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht:
Mit „Leichenbraut“ gibt die Autorin Sage Dawkins dem Grauen einen neuen Namen! Gleich zu Beginn geht es spannend los und die Spannungskurve bleibt hoch! Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven! Besonders die Szene, in der das Opfer im Sarg erwacht, den toten Ehemann unter sich – diese grauenvolle Szene so bildhaft in Worte zu kleiden, das Entsetzen so lebendig dem Leser zu vermitteln ist wirklich ein sprachliches Meisterwerk. Bis zum Schluss fiebert man mit den Ermittlern mit. Bis zum Schluss kann man nicht annähernd erahnen, wer der Täter ist – ein absolut überraschendes Ende mit einem spannenden Showdown!
Auch hier finde ich es wieder absolut bewundernswert, wie gut Sage Dawkins mit Worten umgehen kann – zumal Deutsch nicht ihrer Muttersprache ist. Oder vielleicht genau deshalb. Sie spielt mit Worten, malt mit Worten, erschafft Bilder und Welten mit Worten – man kann die beschriebenen Szenen leibhaftig vor sich sehen! Mir gefällt auch der Ausflug in die chinesische Tradition der sog. „Geisterhochzeiten“. Ich habe hierzu im Internet recherchiert – und es gibt sie wirklich!
Allerdings sollte man, bevor man „Leichenbraut“ liest, zuvor den ersten Teil der Reihe gelesen haben, da einige Rückblicke kommen, die zwar kurz erläutert werden, deren Zusammenhang man aber ohne den ersten Teil nicht vollständig erfassen und verstehen kann. Auch lernt man im ersten Teil die Charaktere kennen und weiß, wie sie zusammenhängen.
Stephen Lang, der Hauptprotagonist der Serie, ist ein absolut solider Ermittler. Man weiß nicht zu viel Privates von ihm. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, sein Vater ist an einer Art von Demenz erkrankt. Und man merkt, dass er viel an Jules – die er aus dem ersten Teil kennt – denken muss und ich habe ihm gedanklich die ganze Zeit zugerufen, dass er doch einfach dort anrufen soll oder vorbeifahren soll. Die zwei wären ein tolles Paar!
Danica, die IT-Spezialistin, vollbringt auch dieses Mal mit der Technik und den digitalen Möglichkeiten wahre Wunder. Der Ausflug ins Dark Web ist interessant aber auch erschreckend! Auch diesmal weiß sie wieder kurz vor den anderen, wer der Täter ist. Und der etwas verschrobene Hobbs, der Gerichtsmediziner. Der sich langsam zu einem guten Freund von Danica entwickelt – vielleicht weil die beiden nicht vor Ort mit dabei sind, sondern von der MID-Zentrale aus agieren.
Auch die anderen im Team (Mark, Tom, Harrison, Angus, Paul,…) arbeiten toll zusammen. Ein Team, wie man es sich nicht besser wünschen kann und von dem man selbst gerne ein Teil wäre. Lauter eigene Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch viele Gemeinsamkeiten haben und Spaß an ihrem Beruf und im Miteinander haben.
Fazit:
„Leichenbraut“ ist ein Thriller, der mich mitgenommen hat auf eine Reise ins Grauen! Lebendig begraben zu werden – was gibt es Schlimmeres? Die Autorin spielt mit Ängsten und Alpträumen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss blieb es spannend. Dies ist ein Thriller, den man gelesen haben muss! Kein 08/15-Werk sondern etwas Außergewöhnliches!
Von mir fünf Sterne, eine absolute Leseempfehlung für alle, die auch vor grausamen Details nicht zurückschrecken.
Ich kann es nicht erwarten, den nächsten Teil der Reihe zu lesen!