Thriller | Die ungewöhnlichste Liebesgeschichte des Jahres – herzzerreißend, abgründig, tödlich
Susanne Goga-Klinkenberg (Übersetzer)
Verliebt in einen Serienkiller
Genervt davon, ihre Freundinnen mit deren Ehemännern und Kindern in die Vororte verschwinden zu sehen, findet Hannah in einem Internet-Forum für True-Crime eine aufregende neue Beschäftigung. Die Community hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Morde an vier Frauen aufzuklären, die in einer Schlucht außerhalb von Atlanta abgelegt wurden. Als ein gutaussehender Anwalt namens William wegen der Morde verhaftet wird und sich die Beweise für seine Schuld ebenso schnell häufen wie die Leichen, beginnt Hannah, ihm Briefe zu schreiben: Vor Wut, aber auch, weil eine seltsame Faszination von ihm ausgeht. Und plötzlich schreibt William zurück …
Ein Buch, das man zur Unterhaltung nebenbei gut lesen oder als Hörbuch anhören kann, aber kein Must Read.
Die Grundidee fand ich richtig cool und spannend, leider wird bei der Umsetzung dann nicht ganz ...
Ein Buch, das man zur Unterhaltung nebenbei gut lesen oder als Hörbuch anhören kann, aber kein Must Read.
Die Grundidee fand ich richtig cool und spannend, leider wird bei der Umsetzung dann nicht ganz soviel Wert auf Kreativität gelegt, sodass die Geschichte sehr schnell sehr vorhersehbar wird.
Es gibt definitiv Momente im Mittelteil, die den Nervenkitzel und den Grusel des Unheimlichen mitbringen, die man bei einem guten Psychothriller erwartet. Allerdings habe ich genau das dann im großen Showdown vermisst, wo es doch eigentlich seinen Höhepunkt finden sollte.
Auch fand ich die Protagonistin schnell nervig und unsympathisch. Vor allem ihre Faszination für Serienkiller blieb mir leider fern und nicht nachvollziehbar, weil nur immer wieder gesagt wird, dass es so ist und sie es selbst nicht versteht. Hier hatte ich gehofft, dass sie sich erklären kann und man einen Einblick bekommt, warum Frauen auch im realen Leben solche Briefe schreiben.
Der Roman ist in einfacher, leicht und schnell zu lesender Sprache verfasst und beschreibt die Geschichte aus der Sichtweise von Hannah, die sich in einen „Serienkiller“ verliebt. Die Verträumtheit und ...
Der Roman ist in einfacher, leicht und schnell zu lesender Sprache verfasst und beschreibt die Geschichte aus der Sichtweise von Hannah, die sich in einen „Serienkiller“ verliebt. Die Verträumtheit und Verliebtheit von Hannah ist zentrales Thema und beschäftigt und prägt ihren gesamten Tagesablauf, sodass sie sogar in ihrem Job gekündigt wird und sich von ihren Freundinnen distanziert. Die Briefe, die sie an William ins Gefängnis schickt sind einerseits interessant, aber bleiben leider recht oberflächlich. Hier hätte ich mir tiefgreifendere Gespräche gewünscht, von beiden Seiten. Gleichzeitig tauscht sich Hannah in einem Forum für Gleichgesinnte aus, die sich auch mit den Mordfällen und den Gerichtsverhandlungen von William interessieren aus. Auch hier werden nur kurz Vermutungen angestellt, aber keine wirklichen Erkenntnisse oder relevante Inhalte ausgetauscht. Für ein True-Crime-Forum hätte ich mir mehr Aktivität und Recherche sowie Ergebnisse gewünscht, was leider nicht der Fall war. Hannah wird als unsichere, wenig selbstbewusste und naive Frau dargestellt, was mir nicht so gefallen hat, sie hätte vielschichtiger dargestellt werden können. Außerdem werden ziemlich viele Klischees bedient und auch der Schluss war für mich vorhersehbar. Aus dem Thema hätte man noch mehr herausholen können, es gibt noch Luft nach oben.
Hannah scheint genervt, verzweifelt und verrannt in ihrem derzeitigen Leben. Passend dazu verschwinden plötzlich Frauen und tauchen ermordet auf. Hannah stürzt sich Hald über Kopf in Foren mit Gleichgesinnten, ...
Hannah scheint genervt, verzweifelt und verrannt in ihrem derzeitigen Leben. Passend dazu verschwinden plötzlich Frauen und tauchen ermordet auf. Hannah stürzt sich Hald über Kopf in Foren mit Gleichgesinnten, die nur eins im Sinn haben: Den Mörder zu finden, die Frauen zu rächen und sich vollkommen auf diese Sache zu konzentrieren. Als dann tatsächlich der Anwalt William festgenommen und angeklagt wird, ist Hannah von einem inneren Drang getrieben und schreibt William Briefe. Als sie Antwort bekommt, entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden. Für Hannah ist es Liebe, doch wie wird es sein, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass William freigesprochen wird?
Die ersten Seiten haben mir sehr gut gefallen. Hannah wird als Person eingeführt und dem Leser nähergebracht. Doch schon bald musste ich feststellen, dass Hannah alles andere als zugänglich ist. Ich habe es das ganze Buch über nicht geschafft, eine Verbindung zu ihr zu finden. Ihre Verzweiflung im Leben, ihre Art, sich als kleines Licht und Opfer darzustellen, sind bei mir nicht so angekommen, als dass ich Sympathie für sie empfunden hätte. Ich konnte weder ihren Handlungen noch ihren Gedanken folgen und so wurde es sehr mühsam für mich, dem Buch zu folgen.
Nichtsdestotrotz ist das Buch gut, wenn auch an vielen Stellen langatmig geschrieben. Es zieht sich oftmals wie Kaugummi, wenn Hannah in ihrer Gedankenwelt dahindriftet, wenn man nur darauf hinfiebert, dass der Prozess endlich startet und dass es zu einem neuen Thema kommt.
Leider hat mich das Buch nicht wirklich mitgenommen, geschweige denn überzeugt.
Verliebt in einen Serienkiller, den man nur durch Briefkontakt „kennengelernt“ hat? Muss man nicht verstehen! Soll es aber geben...
In „Love Letters to a Serial Killer“ von Tasha Coryell passiert genau ...
Verliebt in einen Serienkiller, den man nur durch Briefkontakt „kennengelernt“ hat? Muss man nicht verstehen! Soll es aber geben...
In „Love Letters to a Serial Killer“ von Tasha Coryell passiert genau das.
Hannah schreibt dem gutaussehenden Anwalt William Liebesbriefe, obwohl (oder gerade weil) er wegen Mordes vor Gericht steht. Ob das jetzt besonders schlau ist, sei mal dahin gestellt. William schreibt jedenfalls zurück und ändert damit Hannahs ganzes Leben.
Meine persönliche Lesermeinung:
Eins vorweg... Es ist nicht Tasha Coryells Schuld! Ich bin vielleicht etwas naiv an die Sache rangegangen. Der Titel sagt doch eigentlich schon aus, was man als Leser erwarten kann. Es handelt sich also um leichte Kost. Einen Thriller, den man einfach weglesen kann. Und das ist auch so. Für zwischendurch ist die Story ok. Leider war meine Stimmung gerade nicht nach „nur ok“. Wie gesagt: Das ist nicht unbedingt die Schuld der Autorin. Für mich war die Handlung zu seicht, das Ganze zog sich sehr in die Länge. Erst am Ende nimmt sie etwas Fahrt auf. Auch die Protagonistin hat mich eher genervt. Wer hat hier den größeren psychischen Schaden? Hannah oder William? Aber ich habe auch schon Schlechteres gelesen.
Daher fällt auch dieses Buch in die Kategorie: Kann man lesen, muss man aber nicht. Thriller-Einsteiger können evtl. begeistert sein. Für Thriller-Nerds ist es wohl eher nichts.
"Loveletters to a Serial Killer" hat mich direkt wegen der Grundidee fasziniert. Ich beschäftige mich gern mit True Crime und nicht selten ist da auch Hybristophilie (Vorliebe für Kriminelle) ein Thema.
Im ...
"Loveletters to a Serial Killer" hat mich direkt wegen der Grundidee fasziniert. Ich beschäftige mich gern mit True Crime und nicht selten ist da auch Hybristophilie (Vorliebe für Kriminelle) ein Thema.
Im Zentrum der Geschichte steht Hannah, eine Protagonistin, die es einem nicht leicht macht, sie zu mögen – was wohl auch genau die Absicht der Autorin ist. Hannah ist schwierig, delusional und gefangen in ihrer eigenen Vorstellung von einer unrealistischen Liebe zu einem Serienmörder. In so einem Buch muss die Protagonistin vielleicht gar nicht sympathisch sein, sondern nachvollziehbar in ihren Fehlern. Eine gewisse Naivität und Selbsttäuschung sind hier wahrscheinlich notwendig, um nachvollziehen zu können, warum sie sich so stark von William angezogen fühlt.
Hannahs Leben ist geprägt von Langeweile und Enttäuschung – ein unterdurchschnittlicher Job und Männer, die sie nicht wertschätzen. William bietet ihr etwas, das sie bisher nie erfahren hat: Aufmerksamkeit, Wertschätzung und eine gewisse Aufregung. Diese Aufregung kippt schnell in eine Obsession und man versteht gut, wie sie sich in diese Vorstellung von William verstrickt. Hier hätte ich mir jedoch eine tiefergehende Auseinandersetzung mit Hannahs Paraphilie, der Hybristophilie gewünscht. Das Thema wird zwar angeschnitten, aber leider nicht genug. Da hätte man mehr herausholen können um die Faszination und das innere Ringen von Hannah greifbarer zu machen.
Hannah und William kommunizieren zunächst nur über Briefe. Beide sind geschickt mit Worten und offenbaren einander ihre Gefühle und Gedanken. Diese Wechselwirkung macht das Lesen spannend und lässt einen immer wieder innehalten, um über die Abgründe der Beziehung nachzudenken.
Auch die Einblicke in die Opferperspektive durch das True Crime-Forum und die unterschiedlichen Reaktionen der Frauen auf William und seine Taten, fand ich interessant und vielschichtig dargestellt. Einige Frauen sind obsessiv, andere zeigen Mitgefühl für die Opfer. Das schafft eine gute Balance zwischen den verschiedenen emotionalen Reaktionen auf die Morde.
Was den Plot betrifft, blieb die Geschichte für mich jedoch zu vorhersehbar. Schon früh hatte ich das Gefühl zu wissen, worauf alles hinausläuft, und das Ende bestätigte leider meine Vermutungen. Dennoch entwickelt das Buch eine gewisse Sogwirkung. ich wollte immer weiter wissen, wie es mit Hannah und William weitergeht. Besonders während des Prozesses.
Was ich aus dem Buch mitgenommen habe, ist vor allem, wie gefährlich es werden kann, wenn man seine Vorlieben und Faszinationen nicht hinterfragt. Die Linie zwischen Anziehung und Obsession ist schmal, und manchmal lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten und die eigenen Gedanken kritisch zu beleuchten.