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Veröffentlicht am 13.12.2017

Spannend und brutal

Endgame. Die Hoffnung
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Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Oetinger (19. Oktober 2015)
ISBN-13: 978-3789135248
Originaltitel: Sky Key
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Preis: 19,99€
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Oetinger (19. Oktober 2015)
ISBN-13: 978-3789135248
Originaltitel: Sky Key
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Preis: 19,99€
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich


ACHTUNG: Dies ist Band 2 der Endgame-Trilogie. Meine Rezension kann SPOILER zum ersten Band enthalten. Vorkenntnisse sollten vorhanden sein, wenn man dieses Buch lesen möchte.

Spannend und brutal

Inhalt:
Die Spielerin Sarah hat den Erdschlüssel an sich genommen und dadurch das Ereignis ausgelöst, das die Menschheit vernichten wird. Nun muss der nächste Schlüssel, der Himmelschlüssel, gefunden werden, damit das Spiel gewonnen werden kann. Doch einige der Spieler sind nicht mehr so ganz von Endgame überzeugt. Kann eine Zerstörung des Himmelschlüssels die Menschheit noch retten? Und wird einer von ihnen zu dieser Zerstörung in der Lage sein?

Meine Meinung:
Es ist gut zwei Jahre her, dass ich den 1. Band dieser Trilogie gelesen habe. Daher war ich nun ein  wenig besorgt, ob ich wieder gut in die Handlung hineinkommen würde. Aber das war überhaupt kein Problem. Zwar waren mir nicht alle Details präsent, aber das ich auch nicht notwendig. Hauptsache, man weiß, worum es im Großen und Ganzen geht. Eine Charakterisierung der ursprünglich zwölf Spieler ist im Anhang zu finden.

Die Erzählperspektive wechselt wieder, wie schon im Vorgängerband, zwischen den verschiedenen Spielern, die sich meist an ganz unterschiedlichen Orten der Erde aufhalten. Allerdings arbeiten einige auch zusammen, sei es, weil sie sich mögen, sei es, weil sie sich einen Vorteil davon versprechen.

Wie schon im 1. Band geht es auch hier wieder sehr brutal zu. Es wird mit allen Mitteln gekämpft und kompromisslos getötet. Auch die Sprache ist mit Kraftausdrücken gespickt. Das ist für ein Jugendbuch schon ziemlich extrem. Allerdings gibt es auch unter den Spielern immer mehr menschliche Regungen - nicht bei allen, aber bei einigen.

Am Anfang geht es noch etwas gemächlich zu. Hier kann man sich langsam wieder an die Handlung herantasten, bevor sie wieder hochspannend und sehr rasant wird. Gegen Ende konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Der Show down hatte es in sich.

Die Handlung kommt mit diesem Mittelband der Trilogie ein gutes Stück voran und endet an einem Zwischenziel. Dies hat für mich allerdings den Charakter eines fiesen Cliffhangers. Ich bin froh, dass ich den 3. Band schon hier liegen habe und demnächst weiterlesen kann.

Die Trilogie:
1. Die Auserwählten
2. Die Hoffnung
3. Die Entscheidung

★★★★☆

Veröffentlicht am 09.12.2017

Fast mehr Reiseführer als Krimi, aber trotzdem sehr unterhaltsam

Bretonisches Leuchten
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Broschiert: 312 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (27. Juni 2017)
ISBN-13: 978-3462050561
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Fast mehr Reiseführer als Krimi, aber trotzdem sehr unterhaltsam

Dies ...

Broschiert: 312 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (27. Juni 2017)
ISBN-13: 978-3462050561
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Fast mehr Reiseführer als Krimi, aber trotzdem sehr unterhaltsam

Dies ist der 6. Band der Reihe um Commissaire Georges Dupin, den es aus Paris in den Süden der Bretagne, nach Concarneau, verschlagen hat. Man muss aber keine Vorkenntnisse haben, um der Handlung folgen zu können.

Inhalt:
Dupin und seine Freundin Claire müssen mal dringend ausspannen. Kurzerhand reisen sie in den Norden der Bretagne, um in Trégastel am Strand zwei erholsame Wochen zu verbringen. Doch für Dupin ist das Nichtstun reines Gift.

Da kommt es in dem beschaulichen Örtchen zu allerlei Vorkommnissen: Eine Heiligenstatue wird gestohlen, eine Abgeordnete wird bei einem Anschlag schwer verletzt, ein Gast aus dem Hotel verschwindet spurlos, und eine Leiche wird gefunden. Doch Dupin sind die Hände gebunden. Eigentlich. Es ist nicht seine Zuständigkeit, und Claire und seine Assistentin Nolwenn haben ihm jede ermittlerische Tätigkeit untersagt …

Meine Meinung:
Auch wenn der Kriminalfall bzw. die Fälle an sich nicht so wahnsinnig spannend sind, habe ich mich doch herrlich amüsiert. Dupin greift zu allerlei Tricks und Finten, um Claire abzulenken und hinters Licht zu führen und nebenbei mit Hilfe u.a. des Hotelier-Ehepaars und des Frisörs die Fakten zusammenzutragen.

Da Dupin im Urlaub ist, ist es nicht verwunderlich, dass die Landschaftsbeschreibungen, Hotel- und Restaurantempfehlungen dieses Mal noch üppiger ausfallen als sonst. Schließlich muss er ja mit Claire auch ein bisschen Urlaubsprogramm abspulen und kann nicht nur Verbrecher jagen. Ich fand diese Beschreibungen auf jeden Fall wieder sehr gelungen. Beim Lesen steigt mein Fernweh nach der Bretagne unweigerlich an, bietet aber gleichzeitig auch schon ein wenig Erholung vom Alltag.

Die Reihe:
1. Bretonische Verhältnisse
2. Bretonische Brandung
3. Bretonisches Gold
4. Bretonischer Stolz
5. Bretonische Flut
6. Bretonisches Leuchten

★★★★☆

Veröffentlicht am 04.12.2017

Tiefsinnig, sentimal und witzig

Sommerfest
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (16. Februar 2012)
ISBN-13: 978-3462043860
Preis: 19,99€
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Tiefsinnig, sentimental ...

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (16. Februar 2012)
ISBN-13: 978-3462043860
Preis: 19,99€
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Tiefsinnig, sentimental und witzig

Inhalt:
Stefan lebt seit vielen Jahren als Schauspieler in München. Als Onkel Herrmann stirbt, muss Stefan zurück nach Bochum, um das geerbte Reihenhäuschen der Familie zu verkaufen. Ein Wochenende hat er Zeit, um den Makler zu sprechen, sich mit einigen Jugendfreunden zu treffen und seine Omma Luise zu sehen, bevor er am Montag wieder bei einem Vorsprechen in München erscheinen muss. Ein Wochenende mit Happening auf der gesperrten Autobahn, mit Sommerfest seines ehemaligen Fußballvereins und einem Wiedersehen mit Charlie, seiner Sandkastenliebe, die ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen will.

Meine Meinung:
In locker-flockiger Manier schreibt Frank Goosen einfach über das Leben und alles, was es lebenswert macht und alles, was einem so dazwischenkommen kann. Ich kenne den Ruhrpott und seine Menschen zwar nicht wirklich, aber Goosens Erzählung wirkt absolut authentisch. Genauso stelle ich mir das vor.

Es macht echt Spaß, über den unsicheren Stefan und seine alten Freunde zu lesen, über Omma Luise, die schon alles Mögliche mitgemacht hat in ihrem Leben. Und man wünscht sich natürlich, dass Stefan und Charlie endlich richtig zusammenkommen. Aber da scheint es noch ein Geheimnis zu geben, von dem alle wissen, nur Stefan nicht. Und Stefan weiß ja auch gar nicht, ob er das überhaupt will, denn es hat ja schon mal nicht funktioniert. Und wenn es nun wieder nicht funktionieren würde, würde ihn das umbringen.

Ich habe mich herrlich amüsiert beim Lesen. Dabei ist die Geschichte aber auch recht tiefsinnig und gefühlvoll und bringt einen so manches Mal zum Nachdenken.

★★★★☆

Veröffentlicht am 02.12.2017

Ein spannendes Abenteuer

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Vorbemerkung:
„Über den wilden Fluss“ ist der Auftaktband einer neuen Trilogie, wobei der 1. Band die Vorgeschichte zu Philip Pullmans Trilogie „His Dark Materials“ („Der goldene Kompass“ usw.) erzählt. ...

Vorbemerkung:
„Über den wilden Fluss“ ist der Auftaktband einer neuen Trilogie, wobei der 1. Band die Vorgeschichte zu Philip Pullmans Trilogie „His Dark Materials“ („Der goldene Kompass“ usw.) erzählt. Man muss „His Dark Materials“ nicht unbedingt kennen, um der Handlung dieses Buches folgen zu können, denn es beginnt ja praktisch bei Null. Man kann aber durchaus die anderen Bücher noch hinterher lesen, denn von deren Geschichte wird hier nichts verraten. Der 2. Band soll dann ca. 20 Jahre später spielen. Hierfür dürfte es dann ratsam sein, „His Dark Materials“ vorher zu lesen.

Inhalt:
Der elfjährige Malcolm lebt mit seinen Eltern nahe Oxford. Er hilft ihnen im Gasthaus, wo er Augen und Ohren offen hält und so allerlei Neuigkeiten erfährt. Nebenbei geht er im benachbarten Kloster den Nonnen zur Hand. Als diese ein Baby in ihre Obhut nehmen, ist Malcolm sofort Feuer und Flamme für das kleine Wesen. Doch bald tauchen verschiedene Männer auf, die sich für das Baby Lyra interessieren, und nicht alle haben gute Absichten. Als es zu einer Katastrophe kommt, muss Malcolm Lyra zusammen mit der fünfzehnjährigen Alice retten. In einer wilden Fahrt geht es auf Malcolms Kanu „La Belle Sauvage“ die Themse hinunter.

Meine Meinung:
Ich habe vor Jahren „His Dark Materials“ sehr gerne gelesen. Die Welt, die Philip Pullman geschaffen hat, hat mich fasziniert mit ihrer Mischung aus spezieller Wissenschaft und einfachem Lebensstil. Auch die Verbindung zwischen Menschen und ihren Dæmonen fand und finde ich immer noch sehr spannend. So war ich hocherfreut, als ich erfuhr, dass Pullman nun auch die Vorgeschichte aufgeschrieben hat. Ich konnte mich dann auch gleich wieder in dieser Welt zurechtfinden, obwohl ich, ehrlich gesagt, kaum noch eine detaillierte Erinnerung hatte.

Malcolm mochte ich auf Anhieb. Er ist ein aufgeweckter, intelligenter und sehr lieber Junge. Man muss ihn einfach gern haben. Alice dagegen ist anfangs recht mürrisch und abweisend. Sie entwickelt sich erst im Lauf des Romans. Aber auch Malcolm entwickelt sich weiter. Es gibt viele Situationen, in denen er schwierige Entscheidungen treffen muss, auch Situationen, bei denen es um Leben und Tod geht. Hier wächst Malcolm regelmäßig über sich selbst hinaus und leistet schier Unmenschliches und erweist sich als äußerst loyal. Den Protagonisten war ich beim Lesen immer ganz nah. Ich hatte ein klares Bild von ihnen und konnte ihre Handlungsweisen immer gut nachvollziehen.

Obwohl die Geschichte insgesamt sehr spannend ist, hat mir der absolute Wow-Effekt gefehlt. Zwischen all den spannenden Szenen gibt es doch auch immer mal wieder die ein oder andere (kurze) Länge. Daneben war mir die Handlung ein bisschen zu geradlinig, obwohl sie auch einige Überraschungen bereithält. Aber da hätte ich mir einfach noch etwas mehr Komplexität gewünscht. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gerne gelesen und mich in der beschriebenen Welt an Malcolms Seite sehr wohl gefühlt.

Für Fans von „His Dark Materials“ und solche, die es werden wollen, ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.

Die Trilogie His Dark Materials:
1. Der goldene Kompass
2. Das magische Messer
3. Das Bernstein-Teleskop

Die Trilogie The Book of Dust:
1. Über den wilden Fluss
2. ???
3. ???

Veröffentlicht am 22.11.2017

Ein Abbild der US-amerikanischen Gesellschaft

Frank
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Gebundene Ausgabe: 219 Seiten
Verlag: Hanser Berlin (28. September 2015)
ISBN-13: 978-3446249233
Originaltitel: Let Me Be Frank With You
Preis: 19,90€
auch als Taschenbuch, E-Book und Hörbuch erhältlich

Ein ...

Gebundene Ausgabe: 219 Seiten
Verlag: Hanser Berlin (28. September 2015)
ISBN-13: 978-3446249233
Originaltitel: Let Me Be Frank With You
Preis: 19,90€
auch als Taschenbuch, E-Book und Hörbuch erhältlich

Ein Abbild der US-amerikanischen Gesellschaft

Viele Leser werden Frank Bascombe von früher kennen; wenn nicht, ist das kein Beinbruch. Man braucht für dieses Buch keine Vorkenntnisse. Es geht ums Jetzt. In vier Episoden begleiten wir den mittlerweile 68 Jahre alten Frank durch die Vorweihnachtszeit 2012.

Der Hurrikan Sandy hat die Ostküste der USA verwüstet. Betroffen ist auch Franks ehemaliges Haus, das er vor acht Jahren verkauft hat.

Eine unbekannte Frau bittet darum, das Haus, das Frank jetzt bewohnt, sehen zu dürfen, denn sie hat dort ihre Kindheit verbracht und eine grausige Geschichte zu erzählen.

Franks erste Frau, Ann, lebt in einem Luxus-Pflegeheim, wo Frank sie mehr oder weniger widerwillig besucht.

Schließlich besucht er einen alten Freund, der im Sterben liegt und Frank ein lang gehütetes Geheimnis anvertraut.

Man sieht schon, dass Richard Ford sich hauptsächlich mit der Vergänglichkeit befasst, Naturkatastrophe, Krankheit, Tod. Was einem eine Riesenangst bereiten könnte, lässt Frank Bascombe relativ kalt. Er laviert sich durchs Leben, ohne große Ansprüche, aber doch mit seiner ganz eigenen Meinung zu allem. Mal trocken, mal sarkastisch nimmt er die Ereignisse aufs Korn und die Gesellschaft auseinander.

Richard Ford lässt seinen Protagonisten in der Ich-Form erzählen, wodurch eine gewisse Nähe entsteht. Die Sprache ist anspruchsvoll, aber trotzdem locker zu lesen. Der Spagat zwischen ernst, humorvoll und traurig ist gelungen.

Insgesamt hat mir „Frank“ recht gut gefallen. Die paar Sätze zum Thema Transgender hätte Ford sich allerdings besser gespart. Oder besser recherchieren müssen …

★★★★☆