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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2024

Eher eine Lektüre für junge Leser

Only Margo
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Vermutlich bin ich schlichtweg zu alt für dieses Buch mit seiner zu mir um vier Jahrzehnte älteren Protagonistin, die sich das Geld für ihren Lebensunterhalt und den ihres außerehelich geborenen Babys ...

Vermutlich bin ich schlichtweg zu alt für dieses Buch mit seiner zu mir um vier Jahrzehnte älteren Protagonistin, die sich das Geld für ihren Lebensunterhalt und den ihres außerehelich geborenen Babys durch Aktivität auf einem Porno-Onlinekanal verdient, indem sie pornografische Bilder von sich postet. Jedenfalls ist es mir sehr schwer gefallen, bis zum Ende bei der Stange zu bleiben. Allein schon die Strukturen und Zusammenhänge der verschiedenen Social Media-Kanäle waren für mich schwer zu durchschauen. Getoppt wurde das Ganze noch dadurch, dass der Vater der Protagonistin in der Wrestler-Szene beheimatet ist und dadurch jede Menge mir unverständliches Vokabular aus diesem Bereich Eingang in die Geschichte erhielt. Die Sprache ist auf einem eindeutig jugendlichen Niveau angesiedelt. Einziger Pluspunkt für mich war, dass die Hauptfigur eine intelligente Frau mit durchaus vernünftiger Lebenseinstellung ist.

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Veröffentlicht am 30.11.2024

Ein etwas anderer Roman zum Thema Krankheit

Atlas unserer spektakulären Körper
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Einen Roman wie diesen, basierend auf experimentellem Schreiben, habe ich zuvor noch nie gelesen, so dass ich mich erst auf ihn einlassen musste. Es wechselt sich wiederkehrend der eigentliche Handlungsstrang ...

Einen Roman wie diesen, basierend auf experimentellem Schreiben, habe ich zuvor noch nie gelesen, so dass ich mich erst auf ihn einlassen musste. Es wechselt sich wiederkehrend der eigentliche Handlungsstrang ab mit Passagen, in denen sich ein Wesen durch die Körperteile der Protagonistin Lia bewegt und der Krebs selbst zu Wort kommt. In der Sache selbst geht es um die Kinderbuchillustratorin Lia, deren vor einigen Jahren besiegt geglaubter Brustkrebs in andere ihrer Organe gestreut hat, so dass sie sich jetzt erneut einer Chemotherapie unterziehen muss. Ihre Kindheit und Jugend als Atheistin in einem streng konservativen Pfarrhaus werden geschildert, ihr zerrüttetes Verhältnis zur Mutter, ihre toxische Beziehung zu einem Jungen, den ihre Eltern wie einen Sohn aufgenommen haben, ihr späteres glückliches Familienleben mit Mann und Tochter und immer wieder ihr gesundheitlicher Leidensweg. Dabei erhalten auch immer wieder die Personen aus ihrem engen Umfeld das Wort. Leicht ist der Roman nicht zu lesen und entsprechend stark sollte man sein. Denn nicht nur die zerstörerische Krankheit nimmt großen Raum ein, auch Lias große Schuldgefühle, die meint, den Krebs in ihr Leben eingeladen zu haben.
Wer sich einmal an andere als die gängige Literatur heranwagen will, ist mit diesem Buch gut bedient.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Aufarbeitung einer komplizierten Mutter-Tochter-Beziehnung

Der Morgen nach dem Regen
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Es handelt sich um einen der typischen Familienromane, die ich zwischendurch, wenn mir der Sinn nach leichterer Literatur steht, gerne einmal lese, wenngleich ich vorliegend etwas enttäuscht wurde.
In ...

Es handelt sich um einen der typischen Familienromane, die ich zwischendurch, wenn mir der Sinn nach leichterer Literatur steht, gerne einmal lese, wenngleich ich vorliegend etwas enttäuscht wurde.
In sich abwechselnden Kapiteln erzählen Mutter Johanna und Tochter Elsa aus ihrem Leben, den Schwerpunkt auf ihre seit Elsas Kindheit an belastete Beziehung legend, was auf die vielen berufsbedingten Abwesenheiten von Johanna im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Vereinten Nationen zurückzuführen ist, die von ihr über alles gestellt wurde. Mich hat die Geschichte insgesamt nicht fesseln können. Mir hat eine wirkliche Handlung gefehlt. Der Ausgang ist schon sehr früh erkennbar. Beide Protagonistinnen sind mir unsympathisch geblieben – vielleicht, weil sie Workaholics sind, Johanna damit einhergehend das Bild einer Rabenmutter vermittelnd. Als unpassend und verzichtbar empfand ich, wie Johanna immer wieder Zwiegespräche mit der verstorbenen Tante geführt hat, die zudem noch sehr auf den Sockel gehoben wurde. Sehr interessant hingegen fand ich die Passagen, in denen es um die Tätigkeit der UN-Mitarbeiter in Krisenregionen in aller Welt sowie die Tätigkeit eines Verteidigers am Internationalen Staatsgerichtshof in Den Haag ging, weil ich durch sie viel Neues erfahren habe.
Insgesamt ein von mir im Mittelfeld angesiedeltes Buch.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Mütter-Töchter-Roman

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
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Eigentlich handelt es sich um einen typischen Familienroman, wie ich ihn immer wieder gerne lese. Über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, beginnend im Jahr 1998, wird der Werdegang der Familie Richter ...

Eigentlich handelt es sich um einen typischen Familienroman, wie ich ihn immer wieder gerne lese. Über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, beginnend im Jahr 1998, wird der Werdegang der Familie Richter dargestellt, wobei sich auf deren weibliche Mitglieder beschränkt wird. Das sind die Mutter Regina, 1948 geboren, und ihre beiden Töchter Antonia und Wanda. Regina ist – jedenfalls würde ich sie so einordnen – eine narzisstische Persönlichkeit, Psychotherapeutin von Beruf, die es an Bewunderung für sich selbst nicht fehlen lässt und alle anderen stets herabsetzt. So wundert es nicht, dass die eine Tochter ohne jegliches Selbstbewusstsein ist und – wie es ihre Mutter sieht – ihr Leben nicht in den Griff bekommt, und die andere Tochter aus den hohen Erwartungen ihrer Mutter in Essstörungen flüchtet. Und dennoch war ich letztlich von der Geschichte enttäuscht. Mir hat eine wirkliche Handlung gefehlt. Die Dialoge der Romanfiguren wirken aufgesetzt. Vor allem aber habe ich mich mehrmals daran gestört, dass die Mutter mit den Töchtern tatsächlich aller drei Sexualleben detailreich erörtert hat, sogar das der Mutter mit ihrem Ehemann/dem Vater von Antonia und Wanda. Dass so etwas geschieht, halte ich in der Realität doch für sehr fern. Alle drei Protagonistinnen sind mir unsympathisch geblieben, deren Männer/Partner spielen eine nur geringe bis gar keine Rolle. Am deutlichsten wird das an Edgar, Reginas Ehemann, der realitätsfern in der Familie so gut wie gar nicht das Wort ergreift. Das sehr interessante Thema Essstörungen hat sich nach einem Besuch bei Wandas altem Kinderarzt offenbar wieder in geordnete Bahnen gelenkt, was in der Wirklichkeit ohne Inanspruchnahme von klinischer Hilfe so sicherlich kaum der Fall ist. Schlussendlich sind mir in der besprochenen 1. Auflage eine Reihe von Rechtschreib-/Druckfehler aufgefallen.
Insgesamt ein von mir im Mittelfeld angesiedeltes Buch.

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Veröffentlicht am 28.09.2024

Etwas für Leser von Fantasy-Romanen

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Zugegeben, der Einstieg in das Buch hat mir gut gefallen. Eine pensionierte 72jährige Mathematiklehrerin mit einigen Schicksalsschlägen im Leben erzählt einem ehemaligen Schüler ihre eigene Geschichte. ...

Zugegeben, der Einstieg in das Buch hat mir gut gefallen. Eine pensionierte 72jährige Mathematiklehrerin mit einigen Schicksalsschlägen im Leben erzählt einem ehemaligen Schüler ihre eigene Geschichte. Das erfolgt immer wieder in direkter Anrede und wirkt dadurch authentisch. Sie weist selbst darauf hin, dass sie ihre Geschichte nach wie vor nicht fassen kann und sie wie Magie aussieht. Und genau so stellt sich der weitere Verlauf dar. Die Protagonistin reist nach Ibiza, um ein geerbtes Haus zu übernehmen. Sie erhält durch die Magie von Seegras übersinnliche Fähigkeiten und Gaben – kann hellsehen und Gedanken lesen. Aliens spielen ebenso eine Rolle wie ein mächtiger Bösewicht. Für mich alles zu viel des Fantastischen und Übernatürlichen, auf das ich mich ohnehin nur schlecht einlassen kann. Dementsprechend war mein Lesefluss beeinträchtigt. Lichtblicke beim Lesen waren einzig die wiederkehrenden und für mich eher fassbaren Bezugnahmen auf die Welt der Mathematik sowie die schönen Naturbeschreibungen Ibizas, die für Kenner der Insel vielleicht noch interessanter sind.

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