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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2018

Pageturner trotz Schwächen!

This is War - Travis & Viola
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Zum Buch:
Die Covergestaltung gefällt mir gut. Der schwarze Hintergrund setzt das männliche Model in den Vordergrund und er wirkt auf mich sexy und geheimnisvoll, dadurch das man ihn nicht ganz zu Gesicht ...

Zum Buch:
Die Covergestaltung gefällt mir gut. Der schwarze Hintergrund setzt das männliche Model in den Vordergrund und er wirkt auf mich sexy und geheimnisvoll, dadurch das man ihn nicht ganz zu Gesicht bekommt. Der Titel ist präsent in Szene gesetzt und die großen Buchstaben "WAR" stechen goldfarben hervor. Ich hatte erst eine andere Vorstellung im Bezug auf „WAR“, worum es in dem Buch geht, doch schlussendlich passt der Titel zum Inhalt.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich im Rahmen einer Vorab-Leserunde bei der Lesejury lesen dürfen und war sehr neugierig, auf das, was mich erwarten würde. Das Autorenduo war mir vorher nicht bekannt und wurde positiv überrascht.

Viola zieht kurzzeitig zu ihrem Bruder in die WG, doch sie wusste nicht, dass ihr Bruder zu seiner Freundin verreist und sie ganz alleine mit seinem Mitbewohner Travis ist. Was nicht so schlimm wäre, wenn die Beiden keine Vergangenheit hätten. Als Jugendliche waren sie ein Team und Viola verliebte sich in ihn und er brach ihr das Herz. Nun ist er ein Frauenheld und Viola muss mit ansehen, wie er eine nach der anderen in sein Bett einlädt. Alte Gefühle kriechen in ihr hoch und das gemeinsame wohnen wird zu einem emotionalen Gefecht. Können Viola und Travis sich zusammenraufen und die Vergangenheit hinter sich lassen?

Der Schreibstil von Kennedy Fox ist der Wahnsinn. Sie schafften es, mich von Anfang an, an die Story zu fesseln, und ich fühlte mich mitten im Geschehen. Der Text ist flüssig und locker zu lesen und die Seiten flogen an mir vorbei. Geschrieben wurde in den Sichtweisen von Viola und Travis, wodurch ich mich besser in die Personen hineinfühlen konnte.

Die Protagonisten hatten eine recht vulgäre Aussprache, im besonderen Travis, was absolut zu seinem Typ passte und ihm ein "Bad Boy" Image verpasste. Ich fand es sexy und sein weicher Kern ließ mein Herz schmelzen. Travis war ein aufregender Charakter. Stellenweise konnte ich ihn nicht verstehen und war schockiert von seinen Frauengeschichten, was ich abstoßend empfinde. Als Gesamtpaket betrachtet fühlte ich mich dennoch zu ihm hingezogen.
Viola war auch nicht ohne und ich konnte den Hass gegen Travis spüren. Sie hatte ihm gegenüber eine derbe Aussprache und das Katz- und Maus Spiel zwischen ihnen, war amüsant, und mit vielen Emotionen verbunden.
Dann gab es noch Alyssa, einer Prota, der ich am liebsten den Orden für den unsympatischsten Charakter verliehen hätte. Diese Frau hat mich wahnsinnig gemacht. Ich wäre ihr zu gern an die Gurgel gesprungen.

Ab der Mitte des Buches schlug meine Begeisterung um und ich war von den Charakteren genervt. Sie handelten in meinen Augen nicht mehr realistisch und ich konnte es mir nicht vorstellen, dass die Mädels mit Travis etwas eingehen wollten, wo sie wussten, dass er es parallel mit anderen Frauen trieb. Ich fand es abstoßend und Viola zeigte naive Züge, die mich rasend machten. Trotzdem hatte der Verlauf etwas Anziehendes, was es mir unmöglich machte, mit dem Lesen aufzuhören.

Die erotischen Szenen waren unverblümt und direkt beschrieben, was mir gefallen hat. Ich fand auch hier einige überzogene Stellen. Teilweise gab es sexuelle Handlungen, die einfach "too much" und zu langwierig erläutert wurden. Aus einem prickelnden Feuer wurde eine trockene Wüste, mit zu vielen Orgasmen hintereinander, die unecht und nicht vorstellbar waren, mit immer wiederkehrenden Praktiken. Kürzere Szenen hätten mir hier besser gefallen und die sexuelle Spannung aufrecht erhalten.
Ich habe mich auch gefragt, ob das nicht für einen New Adult Roman zu heiß war, bei der Anzahl der erotischen Stellen.

Die letzten Kapitel wurden dann wieder spannend und entpuppte sich zu meinem Lieblingsabschnitt in der Geschichte. Ein fieser Cliffhanger, der mich total unerwartet getroffen hat und mich schockiert, verletzt und ratlos zurückließ. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich musste manche Stellen mehrfach lesen, um zu begreifen, was da passiert ist. Den zweiten Teil "This is Love - Travis & Viola" erwarte ich sehnsüchtig im September und hoffe, dass mich dieser vollends begeistern wird.

Fazit:
"This is War - Travis & Viola" von dem Autorenduo Kennedy Fox konnte mich von Anfang an fesseltn, mit einem Katz- und Maus Spiel der Charaktere, trotz Abschnitten, die mich verrückt machten durch nervige und unrealistischen Handlungen. Der Cliffhanger überzeugte mich schlussendlich und ich fiebere dem Folgeband entgegen. ~ explizite erotische Szenen ~ ein Machtkampf zwischen Gefühlen und Missverständnissen ~ amüsant und unterhaltsam. Ein Pageturner mit Suchtgefahr!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.12.2024

Der Zauber und der Wohlfühlmodus wollte nicht überspringen.

Der Winter zaubert Träume am Meer
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Zum Cover:

Diese Buchgestaltung ist ein Traum und hat so einige bezaubernde Details. Das Farbspiel der kreisrunden Formationen harmonieren allesamt perfekt zueinander und sind dem Stil der anderen Bände ...

Zum Cover:

Diese Buchgestaltung ist ein Traum und hat so einige bezaubernde Details. Das Farbspiel der kreisrunden Formationen harmonieren allesamt perfekt zueinander und sind dem Stil der anderen Bände treu geblieben. Die Grafiken aus winterlichen und maritimen Illustrationen sind schön gestaltet und ich fand diese im Buchinneren erneut vor. Der Titelschriftzug glitzert golden und hat eine angenehme Haptik, sowie kleine silberne Punkte, die Schnee ähneln, zieren dieses wunderschöne Cover.

Meine Meinung:

In "Der Winter zaubert Träume am Meer" dem 4. finalen Band der "Zauberhaftes Lütteby" - Reihe von Gabriella Engelmann erhoffte ich mir erneut in die Wohlfühlatmosphäre der Lüttebyer-Dorfgemeinschaft einzutauchen und meine letzten offenen Fragen beantwortet zu wissen - letzteres traf ein, doch der unsagbar schöne Wohlfühlmoment des ersten Bandes erreichte mich leider dieses Mal nicht.

Lina und Jonas sind frisch verheiratet und noch immer sind sie räumlich aus beruflichen Gründen oftmals getrennt und führen eine Fernbeziehung. Dabei möchte Lina dies ändern und mit Jonas eine kleine Familie planen, doch wie soll das funktionieren, wenn sie sich immer trennen müssen? Und dann gibt es da noch den Familienfluch über ihre Familie. Wird dieser Fluch endlich unterbrochen und Lina ihr Glück finden? Amelie steht nicht nur kurz davor ihre kleine Wohnung zu verlieren, da der Bürgermeister einige Umstrukturierungen im Dorf umsetzen möchte, sondern plötzlich auch vor ihrer verflossenen Jugendliebe. Ob ihre Liebe eine zweite Chance für sie vorhersieht? Und die Inselpastorin Sinje träumt immer noch davon, eine Zukunft mit ihrem Ex-Freund Sven neu aufleben zu lassen, die wegen Sven's Tochter leider ein Ende fand.

Mittlerweile liegen nun zwei Jahre zwischen dem dritten Teil und der Veröffentlichung des finalen "Lütteby-Bandes" dazwischen und etwas mehr wie ein Jahr, als ich "Das Wunder küsst uns bei Nacht" gelesen habe und somit war es für mich sehr schwer in den Zauber der kleinen Küstenstadt wieder hineinzutauchen, obwohl der Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen war. Gabriella Engelmann konnte mir nur zu gewissen Details meine Erinnerungen an die vergangenen Handlungen und Ereignissen herauskitzeln. Dabei triggerten mich so einige Passagen, weil ich mich einfach nicht mehr daran erinnern konnte und ich hätte mir mehr Raum gewünscht, mit kurzen und deutlichen Rückblenden. So festigte mich die Frustration immer tiefer in mir fest, was demzufolge den Wohlfühlmodus nicht anspringen ließ, was ich sehr vermisst habe - denn die Lüttebyer-Dorfgemeinschaft war zu Beginn der Reihe etwas ganz besonderes, was sich von Band zu Band immer weiter verflüchtigt hatte.

Zu den Charakteren, die ich einst so sympathisch, herzlich und urig in mein Herz schloß, fühlte ich mich zunehmend entfremdet, was daran lag, dass ich deren Vorgeschichte nicht mehr gänzlich aus meinem Gedächtnis zaubern konnte. Lina's Entwicklung hat mich stellenweise etwas genervt und empfand ihre rasante Familienplanung unausgereift. Im ersten Moment möchte sie noch ein gemeinsames Heim mit Jonas und im nächsten ist die Kinderplanung schon im Gespräch. Jonas berufliche Situation war mir völlig ein Rätsel - was vorher möglich war, war plötzlich nicht vereinbar und dann widerum doch möglich. Amelie, die nette Französin mit ihrem bezaubernden Dialekt, mochte ich nach wie vor, doch auch hier hat mich ihre Sprunghaftigkeit im Gefühlsleben an meine Grenzen gebracht.

Das kleine Küstendorf und der besondere Charme hat mir an so manchen Stellen gefehlt und die winterliche- und weihnachtliche Stimmung kam nur in sanften Wellen - da habe ich viel mehr von Gabriella Engelmann erwartet, denn ihre Gabe diese zaubernde Wohlfühlatmosphäre zu erschaffen hat sie mir schon oft bewiesen - hier hat es nicht gefunkt und geleuchtet. Es gab zuviele kleinere Ereignisse und Baustellen in der Story, die einfach viel zu kurz kamen und sprunghafte Szenenwechsel. Etwas weniger wäre hier in detaillierter Form viel schöner gewesen und hätte eine bessere Stimmung erzielt. Die Einblicke aus dem 18. Jahrhundert, um den Familienfluch basierend, fand in den anderen Teilen sehr interessant und magisch, hier hätte ich diese nicht vermisst, wären diese nicht erzählt worden.

Am Ende des Buches fand ich zahlreiche alte, traditionelle Rezepte von Süßes bis Deftiges und Gerichte von den Lüttebyer-Freundinnen zum Nachmachen. Ich bin ein großer Fan von Rezepten aus dem Buch, und habe mich daher sehr darüber gefreut, wobei ich mir mehr gewünscht hätte, dass einige Seiten davon mehr für die Story genutzt worden wären, denn zwischen den Zeilen hat mir leider etwas gefehlt.

Das Hörbuch habe ich zeitweise paralell gehört und die Sprecherin Eva Gosciejewicz gern gelauscht, besonders die Kapitel um Amelie habe ich sehr gemocht und genossen, mit ihrem französischen Dialekt.

Ich kann mir vorstellen, hätte ich die Reihe in kürzeren Abständen gelesen wären meine Erinnerungen leichter angesprungen und der Zauber Lütteby's wäre besser übergesprungen.

Fazit:

Mit "Der Winter zaubert Träume am Meer" dem finalen Band der "Zauberhaftes Lütteby" von Gabriella Engelmann hatte ich nette Lesestunden, doch der Zauber und der Wohlfühlmodus wollte nicht überspringen. Ich empfehle die Reihe in kurzen Leseabständen zu lesen, um den Ereignissen besser folgen zu können.

~ angenehmer & flüssiger Schreibstil ~ sprunghafte Charakterenentwicklung ~ triggernd durch fehlende Rückblenden ~ zu wenig Raum für detaillierte Beschreibungen & Erklärungen ~ zuviele eingebrachte Handlungsbaustellen ~

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2024

~ Herbstvipes mit Kürbiskuchen ~

Glück mit Kürbiskuchen
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Zum Cover:

Das Cover ist nett gestaltet mit kleineren herbstlichen Details, die auf den Inhalt des Buches hinweisen. Sehr gut gefällt mir, das kleine Reihenlogo - so weiß man direkt ohne große Recherche, ...

Zum Cover:

Das Cover ist nett gestaltet mit kleineren herbstlichen Details, die auf den Inhalt des Buches hinweisen. Sehr gut gefällt mir, das kleine Reihenlogo - so weiß man direkt ohne große Recherche, dass es sich um eine Serie handelt. Etwas verloren und nicht ganz stimmig im Gesamtbild fand ich die Position des Bücherstapels. Im Buchinneren fand ich ansprechende kleine Grafiken neben den Charakterennamen in Form von kleinen Büchern oder Kürbissen.

Meine Meinung:

"Glück mit Kürbiskuchen" von Emma Wagner ist der vierte Band der dritten Staffel der "Liebe auf Schwedisch-Reihe" einem Gemeinschaftsprojekt mit vier weiteren Autorinnen und für mich die erste Story, die ich aus diesem Projekt gelesen habe. Die Geschichten sind alle unabhängig voneinander lesbar, machen aber Lust, mehr von der Serie lesen zu wollen.

Vera liebt es in ihren Büchern abzutauchen und von der großen Liebe zu träumen, denn im wahren Leben lässt ihr Traummann noch auf sich warten. Ihr Leben hat sich ordentlich festgefahren und sie durchlebt immer den selben Trott zwischen Bäckereiverkäufen und Beraten der Kunden und dem Aushelfen im Familienbetrieb im Gasthof ihrer Eltern. Dabei experimentiert Vera gern in der Küche und möchte ihre Ideen im Gasthoff verwirklichen, um neue Kundschaft anzulocken. Doch ihr Vater ist eigen und schwört auf Traditionen, was permanent zu Streitigkeiten führt. Kann dabei vielleicht der Sohn eines Bekannten der in der Werbebranche arbeitet ihren Vater umstimmen und helfen den Gasthof beliebter zu machen?

Viggo befindet sich in einer kreativen Krise nach der Trennung von seiner Freundin, die zudem seine beruflichen Ideen geklaut und als ihre eigenen an den gemeinsamen Chef verkauft hat. Sein Chef setzt ihm ein Ultimatum nachdem er keine brauchbaren Werbetexte zustande bringt: Er soll gegen seine Ex-Freundin antreten und der Bessere gewinnt und darf in der Werbefirma weiter arbeiten. Doch wie soll er das schaffen ohne kreative Ideen? Als sein Vater ihn dann auch noch dazu bringt, einem alten Freund zu helfen, seinen alteingesessenen Gasthoff frischen Wind einzuhauchen, scheint das Chaos perfekt zu sein. In der Kleinstadt Lillaström begegnet er Vera, die er aus Kindheitstagen kennt und gerät nicht nur zwischen dem Vater-Tochter-Gespann zwischen die Fronten, sondern verliert sich zunehmend in wildes Herzklopfen und einer urigen Dorfgemeinschaft.

Ich konnte mich recht schnell durch den flüssigen Schreibstil in die Story einfinden und genoss das gemütliche Treiben der Protagonisten. Allerdings hatte ich Schwierigkeiten mich an die Kulisse Schwedens zu heften und mich in die Landschaft zu verlieben, da mir die Beschreibungen zu farblos geschildert waren - und genau diese Eigenschaft mag ich so besonders an Emma Wagner's Romanen, doch hier fand ich diese Liebe zum Land nicht zwischen den Zeilen.

Die Protagonisten lernte ich kennen und folgte gern ihren Erlebnissen und Gedankengängen. Vera empfand ich als sehr authentisch und bodenständig und mit ihr konnte ich mich näher anfreunden. Dabei wurden die Charakterentiefen zart angedeutet, und ich hätte mir gern mehr Ecken und Kanten gewünscht, um ein wenig mehr Spannung zu erhalten. Was der Autorin sehr gut gelungen ist waren die humorvollen Dialoge zwischen Vera & Viggo und ich genoss es sehr, wie die Beiden sich von einem Missverständnis ins nächste manövrierten. Allerdings hat mir der romantische Herzklopfmoment gefehlt, das typische Emma Wagner Herzklopfenfeeling war nur ganz zart angehaucht und konnte mich nur bedingt einfangen. Die teils urigen Lillaströmer-Dorfbewohner brachten mich zum Schmunzeln mit ihren Eigenarten und es war schwer, nicht jeden zu mögen. Besonders die kleinen Bewohner haben mein Herz im Sturm erobert.

Der Verlauf der Geschichte war überwiegend vorhersehbar und soviel passierte hier auch nicht, was an sich nicht schlimm war, mir aber einiges an Spannung genommen hatte. Ich hätte mir hier etwas mehr an Ereignissen erhofft - das Potenzial des Herbstfestes und der Wette war dafür gegeben, wurde für mich allerdings nicht komplett ausgeschöpft. Dennoch las ich diese Erzählung gern und hat mich neugierig auf die gesamte Reihe gemacht.

Fazit:

"Glück mit Kürbiskuchen" von Emma Wagner lud mich ins Dorfgeschehen der Lillaströmer Bewohner ein und versetzte mich mit leichtem Herbstfeeling und einer sanften Liebesstory in eine Alltagspause. Eine schöne Story für Zwischendurch.

~ humorvoll und frischer Schreibstil ~ Herbstvipes mit Kürbiskuchen ~ Traumkulisse Schwedens leider nicht ganz vermittelt worden ~ Romantik- und Herzklopfmomente in leichten Nuancen spürbar ~ Protagonisten zum gernhaben ~

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Veröffentlicht am 05.12.2024

Für Liebhaber von Adaptionen von Charles Dickens "A Christmas Carol".

Kein Korb zu Weihnachten
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Zum Cover:

Die Covergestaltung gefällt mir gut, besonders der Blickwinkel und das rote Kleid der Frau, was ich immer wieder gern betrachtet habe. Der wunderschöne Himmel mit seinem Farbverlauf erinnerte ...

Zum Cover:

Die Covergestaltung gefällt mir gut, besonders der Blickwinkel und das rote Kleid der Frau, was ich immer wieder gern betrachtet habe. Der wunderschöne Himmel mit seinem Farbverlauf erinnerte mich an das Sprichwort: "Wenn der Himmel rot leuchtet, die Engel und das Christkind die Plätzchen backen". Gestört hat mich in dem Gesamtbild der Reiter in der Ferne. Dieser wirkte ein wenig zu klein auf die Entfernung von der Frau zum Haus hin.

Meine Meinung:

"Kein Korb zu Weihnachten" von Karen Witemeyer ist ein weihnachtlicher Kurzroman aus der "Kleine Auszeit"-Reihe des Francke Verlages und mein erstes Buch der Schriftstellerin. Ich war voller Vorfreude auf diese Story, doch leider konnte es mich nicht so fesseln wie erhofft.

Texas, 1895: Die alleinstehende Felicity Wiggins ist für die Kirchengemeinde das erste Mal für die Weihnachtskorbaktion verantwortlich und mit vollem Eifer und Herzblut bei der Organisation und dem Zusammentragen der Spenden beschäftigt. Da ihr noch einige Spenden fehlen möchte sie dem reichsten Mann der Stadt, Mr Beazer, dazu bringen die Gemeinde zu unterstützen. Doch er ist ein harter zurückgezogener Geschäftsmann und strahlt absolute Kälte und Empathielosigkeit aus. Schafft Felicity es, Evan Beazer aus sich herauszukommen und ihn davon zu überzeugen, dass Geben viel schöner sein kann, als zu Nehmen?

Ich fand mich nur sehr langsam in die Geschichte ein. Der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig und an einigen Stellen etwas holprig, so dass ich einige Male Absätze doppelt lesen musste, um mich wieder darin einzufinden. Daher fiel es mir auch sehr schwer, mich in die Charaktere einzufühlen und das Mitfiebern blieb unangetastet. Felicity mochte ich und war fasziniert von ihrer Stärke, ihrer Willenskraft und ihrem festen und guten Glauben an den Menschen und an Gott zu vertrauen. Und obwohl Evan Beazer zunächst als sehr übellauniger Geschäftsmann dargestellt wurde, empfand ich ihn von Anfang an als einen positiven Menschen - hier hatte sich Felicity's Charme ein wenig auf mich übertragen. Zum Teil fehlte es mir an Umgebungsbeschreibungen, die die weihnachtliche Idylle im inneren Auge angeregt hätte.

Der Stil der Erzählung ist angelehnt an den Charles Dickens Bestseller "A Christmas Carol" und gerade deswegen wollte ich unbedingt diese Geschichte lesen, jedoch war mir der Verlauf und einige Szenenhandlungen zu nah daran angelehnt. Immer wieder schleichte sich bei mir ein Deja-vue Erlebnis ein und somit verflog immer mehr meine Lesefreude. Das Einbinden der drei Geister war teils verwirrend und so kurz nebenher erzählt, dass mir der Zauber verwehrt blieb.

Der Glaubenspart dagegen hat mir einige Gedankenpausen bescherrt und ich habe es sehr genossen, den Gesprächen der Protagonisten zu verfolgen, und deren Gottvertrauen zu spüren. Denn diese konnte Karen Witemeyer hervorragend übermitteln und zum Nachdenken anregen. Der Satz "Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen" oder "Das Vermächtnis eines Menschen ist wertlos, wenn es nichts Ewiges enthält" wird mich noch einige Zeit begleiten.

Der Ausgang der Kurzstory war von Beginn an klar dargestellt und nichts überraschendes, was ich nicht schlimm fand, allerdings hätte ich mir etwas mehr an Spannung gewünscht, die mich an die Seiten gefesselt hätte. Die Zusammenkunft von Felicity und Evan ging mir zu schnell und die Romantik erreichte mich leider nicht.

Fazit:

"Kein Korb zu Weihnachten" von Karen Witemeyer ist ein kurzweiliger Weihnachtroman angelehnt an "A Christmas Carol", der aufzeigt, dass Geben viel mehr zurückgibt als das Nehmen. Eine solide Geschichte für Zwischendurch. Für Liebhaber von Adaptionen von Charles Dickens "A Christmas Carol".

~ Christlicher Weihnachtsroman ~ beeindruckende Glaubensgespräche zwischen den Figuren ~ leicht monoton und unscharfe Kulissenbeschreibungen ~ eine nette weihnachtliche Auszeit in Buchform ~

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2024

Solide Story für Zwischendurch.

I'll look for you, Everywhere
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Zum Cover:

Die gesamte Buchcovergestaltung ist traumhaft schön, beginnend von der Grafik bishin zum wunderschönen pastellfarbigen Farbschnitt und der golden glitzernden Punkteprägung über das gesamte ...

Zum Cover:

Die gesamte Buchcovergestaltung ist traumhaft schön, beginnend von der Grafik bishin zum wunderschönen pastellfarbigen Farbschnitt und der golden glitzernden Punkteprägung über das gesamte Paperback hinweg. Im Inneren setzt sich die liebevolle Gestaltung fort und zeigte Fotografien von Chivasso, Italien im vorderen Innenteil und hinten wird die Titelgrafik mit einem Zitat erneut aufgegriffen. Mit dabei eine Charakterenkarte, welche Magdalen & Theo zeigen, die mir ebenfalls sehr gefallen hat.

Meine Meinung:

"I'll look for you, everywhere" von Cameron Capello habe ich zusammen mit der Lovelybooks-Community in einer Leserunde gelesen und ich habe eine hochemotionale und romantische Story mit Spiceelementen erwartet - fand jedoch etwas ganz anderes vor.

Magdalen flüchtet nach Oxford, um dort zu studieren und um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch nun ist es an der Zeit nach Hause nach Chivasso zu kehren, denn ihre Schwester wird heiraten. Mit gemischten Gefühlen kehrt sie zurück und freut sich auf ihre beste Freundin Anika. Die beiden Familien der Freundinnen stehen sich sehr nahe, wie eine große Familie, doch in der Vergangenheit sind düstere Geheimnisse entstanden, die Magdalen und Theo immer wieder einholen. Theo hat seine Heimat sieben Jahre lang den Rücken gekehrt und auch er kehrt zurück und als er das erste Mal auf Magdalen trifft, sieht er sie das erste Mal als Frau und nicht als kleines Mädchen. Doch darf er diese Gefühle zulassen? Wird er dem Drang widerstehen können, ihr nahezukommen? Und welches einschlagende Erlebnis verbindet die Beiden, über das sie nicht reden können?

Der Schreibstil von Cameron Capello ist flüssig zu lesen, jedoch stieß mir die obszöne Sprache der Charaktere etwas zu arg auf. Besonders in der ersten Hälfte des Buches, waren diese extrem zu finden und ich empfand so manche Äußerungen besonders im Bezug auf sexuelle Andeutungen als sehr abfällig betitelt. In der zweiten Hälfte schwächte es ab, was mir bedeutet besser gefallen hat. Schade fand ich, dass die Kulisse Chivasso's nicht näher beschrieben wurde und so konnte ich mich nicht an die Umgebung bildhaft festhalten, dabei gab es viele Momente an denen es möglich gewesen wäre, eine schöne Wohlfühlatmosphäre zu schaffen durch die Ortschaft.

Die Charaktere wuchsen mir nur zu kleinen Teilen ans Herz. Oftmals konnte ich deren Handlungen oder Gedankengänge nicht vollends nachvollziehen. Magdalen wird als naive, schüchterne Persönlichkeit beschrieben, die einen inneren Kampf mit sich führt. Ihre Art, wie sie Theo anhimmelt und alles mit sich machen ließ, brachte mich sehr oft dazu, dass ich von ihr genervt war. Theo, der typische Bad Boy mit einem düsteren Geheimnis - etwas zu klischeehaft für meinen Geschmack. Deren Beziehungshöhen- und tiefen waren mir zu Beginn noch spannend und leicht prickelnd empfindend vermittelt, doch nachdem die ersten Spiceszenen geschehen sind, folgten mir zuviele hintereinander und die aufgekommenen Spannungen und Prickelgefühle verflogen.

Ich las die Geschichte trotz der Kritikpunkte leicht gefesselt und auch gern, doch richtig abholen und meine Außenwelt vergessenzulassen, fand ich hier nicht. Die Auflösung der düsteren Geheimnisse der Vergangenheit wurden von Anfang an sehr tragend rübergebracht, doch schon recht früh, erkannte ich, worauf es auslaufen wird, und wurde nur recht kurz und knapp zum Abschluss gebracht - für mich zu kurzweilig. Am Ende gab es noch mal einen kleinen Stich ins Herz, der mich berührte, doch auch mit dem Ende der Story blieb ich etwas zwiegespalten zurück. Cameron Capello ließ mir hier zuviel Gedankenfreiraum, für den Status der beiden Hauptcharaktere. Oder wurde das Ende für eine Fortsetzung vorbereitet?

Zu kleinen Teilen habe ich parallel das Hörbuch dazu gehört und mir haben die Sprecher Tanja Hamer als Magdalen und Marylu Poolman als Theo akustisch sehr gut gefallen. Besonders Theo's Stimme war aufregend und sinnlich zuzuhören, jedoch empfand ich die Geschichte selbst zu lesen intensiver mitzuerleben als es zu hören.

Fazit:

"I'll look for you, everywhere" von Cameron Capello las ich mit gemischten Gefühlen und hinterließ mich zwiegespalten zurück auf den zu groß hinterlassenen Gedankenfreiraum. Der Hype hinter dieser Story konnte mich leider nicht entfachen und begeistern.

~ fehlende Kulissenbeschreibungen Chivasso's ~ Triggerwarnung im Buch ~ düstere Geheimnisse zu nebensächlich aufgeklärt ~ leicht prickelnde Spiceszenen ~ flüssiger Schreibstil, jedoch mit obszöner Sprache ~ zuviel Raum für eigene Gedankengänge am Ende ~ Solide Story für Zwischendurch.

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