Verhängnisvolle Schüsse im Wald
„Nebel über dem Pfälzerwald“ ist Astrid Ylva Dornbrachs Debut-Roman, ein stimmungsvoller Wohlfühl-Regionalkrimi mit Ermittlungen an der deutsch-französischen Grenze.
Worum geht es?
Hauptkommissar Philipp ...
„Nebel über dem Pfälzerwald“ ist Astrid Ylva Dornbrachs Debut-Roman, ein stimmungsvoller Wohlfühl-Regionalkrimi mit Ermittlungen an der deutsch-französischen Grenze.
Worum geht es?
Hauptkommissar Philipp Meinhard wird erschossen knapp hinter der Grenze zum Elsass aufgefunden. Ein Schock für Kommissarin Mara Winter, denn Philipp war ihre Jugendliebe. War es ein Wilderer, den er stellen wollte? Oder war Philipps Affäre aufgeflogen? War es Eifersucht? Mara ermittelt gemeinsam mit ihrem französische Kollegen Yannick Briand.
Das stimmungsvolle Cover vermittelt einen vagen Eindruck der Pfälzer Landschaft. Das Buch erschien 2024. Es gliedert sich in kurze Kapitel, die mit Titeln mit kulinarischem Bezug versehen sind – denn es werden u.a. einige für die Gegend typische Gerichte zubereitet. Das Lokalkolorit verdeutlicht sich auch in landschaftlichen Schilderungen und in hie und da eingebautem Dialekt. Die Handlung spielt in der nicht näher festgelegten Gegenwart. Der Schreibstil ist flüssig, gut beschreibend, sowohl was Stimmungen anbelangt als auch die Charaktere. Der Krimi ist (bis auf einen kurzen Rückblick) im Präsens verfasst. Dadurch fühlt man sich besonders gut in die Handlung mit einbezogen.
Mara gehen die Ermittlungen sehr nahe. Sie liebte Philipp, war mit ihm längere Zeit liiert, wollte jedoch ihre Freiheit behalten, und Philipp heiratete eine andere. Nun erfährt sie im Zuge der Recherchen, dass er eine Affäre hatte. Kaum haben sich einige Verdächtige herauskristallisiert, da geschieht ein weiterer Mord. Mara und Yannick verfolgen verschiedene Theorien und Spuren, es gibt jedoch keine konkreten Hinweise. So dauert es Monate, bis die Verbrechen schlüssig aufklärt werden können.
Während dieser langen Zeit der Ermittlungen kommen sich Mara und Yannick näher. Nicht nur deren zarte Annäherung gibt dem Krimi eine wunderbare Wohlfühlnote, sondern es fließt auch noch etwas Weihnachtsflair mit hinein. Mara und Yannick sind beide sehr sympathische Menschen, empathisch, aber auch schwierige Charaktere. Eigenwillige Persönlichkeiten, geprägt durch bisherige Beziehungen. Sie fühlen sich magisch zueinander angezogen, wollen aber nichts überstürzen. Mir hat bei diesem Buch insbesondere gefallen, wie einfühlsam nicht nur die Hauptpersonen mit all ihren Stärken, aber auch Schwächen, wie Unsicherheit, Kummer und Ängsten geschildert werden, sondern auch die Menschen im Umfeld der Mordopfer.
„Nebel über den Pfälzerwald“ ist ein Cosy-Whodunit-Krimi, der nicht so sehr mit Action und fieberhafter Spannung punktet, sondern mit Charakterisierungen, Gefühlen und Stimmungen. Natürlich auch mit der steten Frage nach dem Täter. Denn bis zum Schluss tappt man über den tatsächlichen Tathergang im Dunkeln. Obwohl man meint, Motiv und Täter erraten zu haben, wird man letztlich dann doch überrascht. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bin nicht nur neugierig, welche Fälle Mara und Yannick noch zu lösen haben werden, sondern auch, wie es privat mit den beiden weitergeht.