Abenteuergeschichte für Teenager
Tochter der FlutFür mich ist „Tochter der Flut“ das erste Buch eines Autorenteams das ich lese. Ich war deswegen sehr gespannt wie sich dies auf die Erzählweise des Buches auswirkt.
Aufmerksam geworden bin ich auf den ...
Für mich ist „Tochter der Flut“ das erste Buch eines Autorenteams das ich lese. Ich war deswegen sehr gespannt wie sich dies auf die Erzählweise des Buches auswirkt.
Aufmerksam geworden bin ich auf den Titel durch die Aktion #readravensburger bei der Young Adult-Bücher des Ravensberger Buchverlages vorgestellt wurden.
Inhalt
Marin, ihr Zwillingsbruder Kana und ihr Freund Line leben auf einer Insel auf der auf 14 Jahre Tag 14 Jahre Nacht folgen. Da niemand die Nacht überleben kann flieht das gesamt Dorf zu Beginn der Nacht in die Wüste wo ein anderer Tagesrythmus herrscht.
Die drei verpassen die Abfahrt der rettenden Schiffe und sind nun in der tödlichen Nacht ganz auf sich allein gestellt. Nach uns nach kommen sie so dahinter was sich hinter der Nacht wirklich verbirgt. Auch die Beziehung zwischen Marin und Linie wird auf die Probe gestellt.
Leseeindruck Pros
Ich liebe Young Adult-Romane aus den Bereichen Fantasy und Dystopie die eine Liebesgeschichte enthalten. „Tochter der Flut hat mich deswegen sehr gereizt. Viele Themen wiederholen sich in diesen beiden Genres, da war die Idee der endlosen Nacht mal etwas Neues und ganz anderes.
Den Einstieg in die Handlung fand ich sehr gelungen. Die Einleitung mit knapp 120 Seiten doch eher ungewöhnlich lang, was ich bei Büchern dieser Länge in der Regel überhaupt nicht mag. Hier konnte mich sie mich jedoch absolut überzeugen. Man begleitet die Dorfbewohner bei ihren rituellen Vorbereitungen auf die Nacht und lernt so die Lebensweise dieses Volkes sowie dessen Glauben kennen. Das Volk und der Ort wirken sehr authentisch und glaubhaft, die nahende Bedrohung durch die Nacht wird sehr gut rübergebracht.
Auch im späteren Verlauf der Handlung, dem Überlebenskampf auf der Insel bleibt die Geschichte spannend. Nach und nach erfährt man die Geheimnisse der Insel und ihrer Bewohner. Eine Geschichte die man zu verdrängen und nicht zu hinterfragen versucht, in welche die drei Protagonisten auf spezielle Weise verwoben sind.
Leseeindruck Contra
Der Klappentext verspricht eine verzwickte Liebesgeschichte zwischen Marin und Line, die es meiner Meinung nach gar nicht gibt. Es wird zwar gesagt, dass Line Marins Freund ist, mehr passiert zwischen den beiden aber nicht. Die Beziehung wirkt auf mich eher wie eine platonische Freundschaft. Auf die Liebesgeschichte hatte ich mich jedoch sehr gefreut und war daher recht enttäuscht.
Ich bin immer wieder über Unstimmigkeiten in der Wahrnehmung der Protagonisten gestolpert die, so vermute ich, daraus resultieren das hier zwei Autoren am Werk waren. Mal können die Figuren wegen der Dunkelheit die Hand nicht vor Augen sehen, dann wiederum können Blätter und Algen in 100 m Entfernung identifiziert werden. Durch diesen Wechsel habe ich beim Lesen immer wieder vergessen das gerade Nacht herrscht.
Der letzte Punkt wäre die Einordnung in das Genre „Young Adult“. Zwar war mir durchaus bewusst das die Protagonisten 14 Jahre alt sind, dennoch habe ich wegen dem Genre einen Roman erwartet der mehr auf etwas ältere Leser ausgerichtet ist (wie z.B. „Der goldene Kompass“). Tatsächlich ist das Buch auf Grund der Erzählweise und Art der Charaktere eher für jüngeres Lesepublikum geeignet.
Fazit
Die Geschichte ist spannend und hat durchaus ihren Reiz, wer hier jedoch auf die versprochene Liebesgeschichte hofft wird unweigerlich enttäuscht werden. Wer einen Überlebenskampf in einer fremden Welt und Kultur unter außergewöhnlichen Bedingungen erleben möchte wird hier auf seine Kosten kommen.