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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2018

Gekonntes Krisenmanagement

Riskante Manöver
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Mats Holm und seine Kollegin Laura May werden zu einem Krisenfall bei der Pharma-Firma Wenner angefragt. Sie sind Experten für Krisen dieser Art und als „Master of Desaster“ für solche Fälle bekannt. Im ...

Mats Holm und seine Kollegin Laura May werden zu einem Krisenfall bei der Pharma-Firma Wenner angefragt. Sie sind Experten für Krisen dieser Art und als „Master of Desaster“ für solche Fälle bekannt. Im vorliegenden Fall soll ein Kind durch ein hochgelobtes Medikament der Pharma-Firma zu Tode gekommen sein, während aus Profitgier Nebenwirkungen des Medikaments verschwiegen wurden. In einem Wettkampf gegen die Zeit versuchen Mats und Laura, die Firma in ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten und das Schlimmste abzuwenden, während sie sich über die Hintergründe zu diesen Vorkommnissen kundig machen.

Atmosphärisch dicht und in der Zeit von nur vier Tagen erzählt der Autor Birand Bingül eine Geschichte über eine PR-Angelegenheit, die sehr realistisch erscheint. Mats und Laura, ehemaliger Journalist und frühere Polizistin, lassen ihr gesamtes Können in diesen vier Tagen schillern, von anderweitig bestehenden Kontakten über eigene, manchmal äußerst wagemutigen Recherchen bis hin zu ihren hervorragenden Kenntnissen darüber, wie Medien und ihre Leser funktionieren. Sie sind den anderen immer einen Schritt voraus und müssen doch damit rechnen, dass manche ihrer Aktionen nicht rechtzeitig greifen. Damit entsteht ein straffer Spannungsbogen, der durch andere Perspektiven noch verstärkt wird, so dass die Seiten einfach nur dahinfliegen. Unvermutete Wendungen in der Erzählung heizen die Spannung zusätzlich auf. Der Autor dürfte die Hintergründe zur Pharmaindustrie wie auch zu PR-Angelegenheiten gut recherchiert haben, so dass der Leser einen guten Einblick in diese Hintergründe erhält. Das Ganze ist dabei so gut aufbereitet, dass man keine Vorkenntnisse zur Materie haben muss, um die Geschehnisse im Buch zu verstehen.

Für diese rasante Geschichte vergebe ich gerne eine klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen. Gerne warte ich auf eine Fortsetzung um dieses Ermittlerpaar, sind doch einige Fragen aus dem privaten Umfeld der beiden noch offen geblieben und schreien nach einer Fortsetzung.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Mitreißend und authentisch

Wenn wir wieder leben
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Im vornehmen Ostseebad Zopot versuchen die vier Freunde Gundi, Lore, Julius und Erik in den 1920er Jahren als Band groß herauszukommen. Doch es dauert eine Weile, bis sie wirklich durchstarten können. ...

Im vornehmen Ostseebad Zopot versuchen die vier Freunde Gundi, Lore, Julius und Erik in den 1920er Jahren als Band groß herauszukommen. Doch es dauert eine Weile, bis sie wirklich durchstarten können. Gundi, die bereits als Kind ein Sonnenschein war, ist die Frontfrau der Band, und ein Lied, „Morgen am Meer“, bringt den Durchbruch. Bald werden sie angeheuert für das Kreuzfahrtschiff Wilhelm Gustloff. Doch dann kommen die Wirren des Krieges dazwischen und verändern ihre Lebenspläne. Auch wenn die Freunde als gefeierte Künstler lange begünstigt bleiben, wird die Realität sie bald einholen. - 40 Jahre später begibt sich Wanda auf die Spuren ihrer Familiengeschichte, fragt nach der Rolle ihrer Mutter während der Kriegstage.

Schmerzhaft wird Wandas Suche, sie ist emotional hoch belastet. Bedeutende Nazi-Prozesse stehen an, in Deutschland versuchen die Menschen nach den dramatischen Ereignissen im Krieg nach vorn zu sehen. Es gibt auch die anderen, die nach Aufarbeitung schreien, wie der jüdische Student Andras, der durch den Krieg seine Familie verloren hat und nun ganz verzweifelt versucht, die Schuldigen einer gerechten Strafe zuzuführen. Die beiden zeitlichen Ebenen hat die Autorin Charlotte Roth sehr gut und eindrücklich dargestellt, der Leser erhält einen guten Einblick in die damalige Zeit. Auch die örtlichen Eigenheiten in Danzig und in Zopot sind gut recherchiert.

Der Autorin gelingt es sehr gut, einen schwierigen Stoff in eine bewegende Geschichte mit viel Dramatik umzuwandeln. Man merkt, dass sie in diese Geschichte sehr viel Herzblut hineingesteckt hat. Sie wertet die Handlungen ihrer Protagonisten nicht, lässt deren Taten für sich selbst sprechen. Damit gelingt ihr eine sehr authentische Geschichte, die den Leser von Anfang an mitreißt. Manches hätte man vielleicht etwas straffen können, doch insgesamt bleibt der Spannungsbogen von Anfang bis Ende sehr hoch. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Einsames Uff sucht Gleichgesinnte

Das wilde Uff, Band 4: Das wilde Uff braucht einen Freund
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Uff vermisst seinen Freund Lio, der so oft anderweitig unterwegs ist. Da quasslt das Urzeitwesen, was das Zeug hält, um sich selbst einen Freund zu finden. Und bald erhält es tatsächlich Signale – ob es ...

Uff vermisst seinen Freund Lio, der so oft anderweitig unterwegs ist. Da quasslt das Urzeitwesen, was das Zeug hält, um sich selbst einen Freund zu finden. Und bald erhält es tatsächlich Signale – ob es wohl wirklich noch ein weiteres überlebendes Uff gibt?

Dieses Buch ist bereits das vierte über das blaue Urzeitwesen Uff, das bei Familie Peppel gelandet ist und dort das Zusammenleben durcheinanderbringt. Auch wenn die Geschichte für sich allein gelesen werden kann, ist es dringend zu empfehlen, die Reihe chronologisch zu beginnen, das erhöht das Lesevergnügen ungemein. Uff ist es zu verdanken, dass wieder eine Reihe unvorhersehbarer Ereignisse voller Situationskomik entstehen, bei denen sich der Leser kringelt vor Lachen. Aber auch das Gefahrenmoment ist durchaus gegeben, denn nach wie vor gibt es einen bösen Gegenspieler. Die Illustrationen ergänzen auf wunderbare Weise die Geschichte, sie fangen den Charme der jeweiligen Situation gekonnt ein.

Ich habe dieses Buch meinen Kindern (7 und 10) vorgelesen, wie auch schon die Bände zuvor, und wir hatten einen großen Spaß dabei. Es macht sowohl beim Lesen wie auch beim Vorlesen eine große Freude, deshalb gibt es auch diesmal wieder ganz klar eine Leseempfehlung von uns allen.

Veröffentlicht am 14.12.2024

Gelungener Ostfriesenkrimi

Ostfriesenblut
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Kommissarin Ann-Kathrin Klaasen findet eine Leiche vor ihrer Haustür. Die Tote ist keines natürlichen Todes gestorben. Was steckt dahinter, dass Regina Orth vor dem Haus der Kommissarin abgelegt wurde? ...

Kommissarin Ann-Kathrin Klaasen findet eine Leiche vor ihrer Haustür. Die Tote ist keines natürlichen Todes gestorben. Was steckt dahinter, dass Regina Orth vor dem Haus der Kommissarin abgelegt wurde? Was Ann-Kathrin Klaasen noch nicht weiß: Der Täter möchte, dass sie seine Motivation nachvollziehen kann, deshalb hat er sie ausgesucht. Und bald gibt es ein weiteres Opfer…

Das Buch ist der zweite Band mit der nordfriesischen Ermittlerin, von der erst kürzlich ein Bericht in der Zeitung erschienen ist, dass sie sich besonders gut in die Täter hineindenken und deshalb besonders effektiv kriminelle Taten enttarnen kann. Im Hintergrund wird einiges von der privaten Geschichte der Ermittlerin erzählt. Welche Bedeutung dies noch haben wird, zeigt sich erst im Verlauf des Geschehens. Das Motiv des Täters zeigt sich nach und nach, die Geschichte dazu hat mich nachdenklich hinterlassen. Dennoch überwiegt der humorvolle Ton der Erzählung. Sehr gut gefallen hat mir hier die Nordsee als interessante Kulisse für die Ermittlungen.

Die Nordsee-Krimis von Klaus-Peter Wolf sind inzwischen Kult, und ich bin schon gespannt auf die weiteren Bände. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.12.2024

Magische Mitternachtswelt

Die Schule der Mitternachtswelt 1
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Der Halbvampir Simeon beginnt den Unterricht an der Schule der Mitternachtswelt. Dort begegnet er jeder Menge magischer Wesen. Da ist Eir, die einzige Werwölfin an der Schule, dabei weiß er, dass Werwölfe ...

Der Halbvampir Simeon beginnt den Unterricht an der Schule der Mitternachtswelt. Dort begegnet er jeder Menge magischer Wesen. Da ist Eir, die einzige Werwölfin an der Schule, dabei weiß er, dass Werwölfe und Vampire verfeindet sind. Sie ist Einzelgängerin, genauso wie die Riesin Prune. Doch als überraschend Schüler von der Schule verschwinden, finden sich die drei zusammen, um auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stoßen sie auf eine Intrige, die die Existenz der Mitternachtswelt gefährden könnte.

Es ist eine Welt voller magischer Wesen, die an dieser Schule zusammentreffen. Trotz kleiner Anfeindungen von Schülern verschiedener Zugehörigkeit könnte alles ganz gut laufen. Doch als Schüler spurlos verschwinden, ist klar, dass etwas schief läuft. Die Charaktere sind interessant angelegt, ihre Abenteuer sind einerseits spannend, andererseits wird vieles auch mit einem Augenzwinkern erzählt. Sehr ernst ist allerdings die Aussage, dass es sich lohnt, auch bei Wesen, die zunächst unsympathisch erscheinen, einen zweiten Blick zu riskieren, denn hier entstehen überraschende und sehr tragfähige Freundschaften. Da vergisst man auch ein bisschen, dass das Unterrichtsgeschehen zwischendrin völlig an Bedeutung verliert.

Die Geschichte fasziniert mit einem magischen Hintergrund, der von Anfang an neugierig macht. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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