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Veröffentlicht am 22.12.2017

Hat mich nicht vom Hocker gehauen

Geheimnis in Rot
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An Weihnachten trifft sich die Familie Melbury auf dem Landsitz Flaxmere. In dem alten georgianischen Haus leben nur noch Jennifer und ihr Vater Sir Osmond Melbury. Ihr Bruder und die Schwestern sind alle ...

An Weihnachten trifft sich die Familie Melbury auf dem Landsitz Flaxmere. In dem alten georgianischen Haus leben nur noch Jennifer und ihr Vater Sir Osmond Melbury. Ihr Bruder und die Schwestern sind alle verheiratet und haben teilweise schon selbst Kinder. doch zu Weihnachten trifft sich die Familie, nur schon um im Rennen um das Erbe Präsenz zu zeigen. Als das Oberhaupt der Familie tot aufgefunden wird, stellt sich heraus, dass Tante Mildred recht hatte! An Weihnachten die ganze Familie zu versammeln ist keine gute Idee!

Die englische Orginalgeschichte von "Geheimnis in Rot" erschien bereits 1936 unter dem Titel "The Santa Claus Murder". Dementsprechend und an damalige Zeit angepasst sind der Schreibstil , die Ermittlungsmethoden und die Charakterisierung. Beim Lesen hatte ich immer wieder die legendären "Miss Marple" Filme vor Augen. Hier erinnert ganz viel an die Agatha Christie Bücher.
Die Familie Melbury ist gross und zu Beginn hatte ich das Gefühl, völlig von den vielen Figuren erschlagen zu werden. Später kommen dann noch die Örtlichkeiten des sehr grossen Hauses dazu. Wer wann wo war, spielt in den Ermittlungen, die von Colonel Halstock, geleitet werden, eine grosse Rolle. Seitenweise habe ich den Faden verloren, die ganze Handlung ist sehr anspruchsvoll und verschachtelt. Gerade all der Klatsch und Tratsch in der ersten Hälfte trägt nicht dazu bei den Überblick zu behalten und ich musste mich ganz schön durchkämpfen. Anfangs wird kapitelweise aus der Sicht der verschiedenen Figuren berichtet. Das beeinhaltet leider auch etliche Wiederholungen und die haben mich ermüdet. Wenn man zum fünften Mal liest, wer alles am Weihnachtsfest dabei ist und aus welchem Grund ist das nicht so prickelnd.
Wie zu der damaligen Zeit üblich denken die Familienmitglieder "standesgemäss". Wahre Snobs, die denken, dass Leute von niederen Stand unehrlich sind. Oder mit Überlegungen wie : "sie sind einfach keine Menschen unseres Schlags" um sich werfen. Darüber kann man denken was man will, man sollte einfach nicht aus den Augen verlieren, dass die Originalstory 1936 geschrieben wurde.
Mich hat die Geschichte nun nicht gerade vom Hocker gehauen, da hätte unbedingt an den örtlichen Gegebenheiten und den Figuren gestrafft werden müssen.

Veröffentlicht am 14.12.2024

Sehr guter Schluss!

Die Besucherin
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Linda Davidsson muss von ihrer besten Freundin Carol Stück für Stück Abschied nehmen. Die 76-Jährige leidet an Demenz und lebt in der Demenzpflegeabteilung Lagacy Place in Jupiter.

Linda besucht Carol ...

Linda Davidsson muss von ihrer besten Freundin Carol Stück für Stück Abschied nehmen. Die 76-Jährige leidet an Demenz und lebt in der Demenzpflegeabteilung Lagacy Place in Jupiter.

Linda besucht Carol regelmässig und lernt während dieser Besuche eine Mitpatientin kennen. Jenny Cooper ist 92 Jahre alt und gesteht Linda, dass sie eine Serientäterin ist.

Erst weiss Linda nicht, ob sie der dementen Frau glauben soll, dann beginnt sie sich umzuhören und versucht in Gesprächen mehr zu erfahren.


Die Beschreibung von diesem Roman tönte spannend, dramatisch und beklemmend. Ich habe mich auf Gänsehautmomente gefasst gemacht. Ich habe erwartet, dass das Setting, eine Klinik, die eine eventuelle Serientäterin beherbergt viel Gruseln erzeugt und dass man Linda mit Spannung bei den Ermittlungen über die Schulter blickt. Leider habe ich nichts davon bekommen. Es gibt weder einen Spannungsbogen, noch Gänsehautmomente oder gruselige Orte. Dafür Liebeleien zwischen Patienten oder zwischen Linda und dem Mann ihrer besten Freundin. Eine Prise Erotik wird durch den Schwiegersohn von Linda eingestreut. Sie erwischt ihn nämlich abends alleine vor seinem Computer.

Jenny, die gesteht eine Mörderin zu sein, ist ebenfalls Patientin und dement. Bedauerlicherweise konnte ich weder Jenny, noch Carol abnehmen, dass sie erkrankt sind. Da müsste die Autorin dringend über die Bücher, um Demenz authentischer einzuweben. Ich hatte eher den Eindruck Joy Fielding legte grossen Wert auf anspruchslose Unterhaltung und hat Dialoge zwischen den Patienten und Linda bewusst lächerlich gestaltet. Das wirre Gebrabbel zwischendurch konnte leider weder Demenz anschaulich vermitteln, noch fesseln.

Plot interessant, aber enttäuschenderweise schwach umgesetzt. Das kann Joy Fielding besser! Ganz am Schluss zeigt die Autorin doch noch ihr Können, der Schluss hat mir sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Abstrus!

Nach uns der Himmel
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Nachdem ein Flugzeug kurz vor der Landung wegen eines Unwetters diese abbrechen muss, landen acht der Passagiere auf einer einsamen Insel.

Doch statt Sonne, Meer, Strand und Feriengefühle sieht sich dieser ...

Nachdem ein Flugzeug kurz vor der Landung wegen eines Unwetters diese abbrechen muss, landen acht der Passagiere auf einer einsamen Insel.

Doch statt Sonne, Meer, Strand und Feriengefühle sieht sich dieser zusammengewürfelte Haufen Menschen anderen Herausforderungen gegenüber.

Sehr schnell merken sie, dass da, auf dieser schönen Mittelmeerinsel, etwas nicht stimmt.




Selten habe ich mich so schwergetan eine Rezension zu einem Buch zu schreiben. Denn ich denke schlichtweg, dass ich das Gelesene nicht ganz verstanden habe.

Fangen wir mit dem Schreibstil an. Simone Buchholz schreibt teilweise ohne Punkt und reiht einfach mehrere Sätze mit einem Komma als Kleber zusammen. Wo eigentlich drei Sätze hingehören, fasst sie diese drei Sätze in einem Satz zusammen. Mir hat dieser Stil zu schreiben, gefallen, ist das doch etwas Neues. Dazu kommt, dass sie Wörter einsetzt, die mir nicht geläufig sind oder die sie gar kreiert hat?. Wie zum Beispiel das Wort "Heikelkeit" (Seite 15). Allerdings habe ich gemerkt, dass durch die langen, verschachtelten Sätze teilweise für die Handlung wichtige Informationen in den Hintergrund treten oder ich diese nicht sofort erfasst habe.

Nun zur Handlung, die mir irgendwann entschlüpft ist. Ich hatte Orientierungsschwierigkeiten, wusste oft nicht wo in der Geschichte ich mich befinde. Denn die Autorin springt willkürlich von Figur zu Figur, von Nebenhandlung zu Nebenhandlung, von Perspektive zu Perspektive. Ohne Struktur und ohne Angaben habe ich oft im Blindflug gelesen.

Die Figuren, obwohl nicht zahlreich, blieben austauschbar und leider konnte ich noch auf den letzten Seiten des Buches nicht ohne zurückzublättern sagen, wer zum Beispiel die Eltern des Teenagers, der ebenfalls auf der Insel gelandet ist, sind. Für mich ein Zeichen dafür, dass diese zu wenig prägnant charakterisiert wurden. Erschwerend kommt dazu, dass die Figuren rege Partner wechseln und damit das Chaos komplett war. Nur der Teenager Vincent, der sich mit einer lebensbedrohlichen Krankheit auseinandersetzen muss, war unverwechselbar.

Gegen Schluss wird es so richtig abstrus. Denn Räume und Wohnungen schrumpfen und der Platz wird eng.

Ich habe mir nach dem Lesen des Klappentextes etwas ganz anderes vorgestellt für diese Geschichte. Ich mag zwar sehr oft überrascht werden, aber diese Geschichte hat mich leider nicht erreicht.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Holperig

Eine Tüte buntes Glück
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Nach 18 Jahren verschlägt es Rikke wieder in das Dorf in Dänemark, in dem sie als Kind unzählige Sommerurlaube verlebt hat. Sie erinnert sich gerne an Oma Hennie und ihre Bonbonproduktion, in der sie tatkräftig ...

Nach 18 Jahren verschlägt es Rikke wieder in das Dorf in Dänemark, in dem sie als Kind unzählige Sommerurlaube verlebt hat. Sie erinnert sich gerne an Oma Hennie und ihre Bonbonproduktion, in der sie tatkräftig mithelfen durfte. Weniger gerne erinnert sie sich an Rasmus, ihre erste Liebe, der sie schnöde sitzengelassen hat. In Rendstrup Strand angekommen, läuft ihr als erstes genau diese Jugendliebe über den Weg. Rikke, die wieder Gefallen an der Produktion der Süssigkeiten findet, will im Haus ihrer Mutter einen Bonbonladen eröffnen. Weshalb jedoch verhalten sich Rasmus und seine Schwester Milla so seltsam, sobald sie von ihrem Traum spricht?


Der Plot in diesem Buch ist eher simpel gestrickt. Mann und Frau treffen sich nach 18 Jahren und einer enttäuschenden Trennung wieder. Schleichen umeinander herum und das ungefähr 300 Seiten lang. Dazwischen tauschen sich beide mit diversen anderen Leuten über ihre Probleme aus, statt miteinander Klartext zu reden. Das Ganze zieht und zieht sich, denn Mann hat da noch ein Projekt in der Hinterhand, das Frau nicht gefallen könnte. Wenigstens werden ab und zu Bonbons gekocht. Denn die Dame entdeckt nach 18 Jahren ihre Begabung für die dänischen Bonbons wieder und möchte von nun an ihr Auskommen damit bestreiten.

Immer wieder wurden Rezepte dieser Bonbons eingefügt. Eigentlich mag ich Bücher mit Figuren, die kochen und backen und man dann direkt die Rezepte nachlesen und auch nachkochen oder backen kann. Die Rezepte hier sind jedoch für mich ein Buch mit sieben Siegeln. So benötigt man zum Beispiel immer Traubenzucker und gleich 150 oder mehr Gramm, Magermilchpulver und diverse Aromen wie Salmiakpulver oder Sternanisöl. Ich wüsste nicht mal, wo ich das besorgen kann. Das grosse Highlight in dieser Geschichte ist, wie Rikke mit Feuereifer und Freude ihre Bonbons produziert. Diese Tätigkeit stärkt auch ihren Kampfgeist und Lebenswillen. So für eine Sache zu brennen, das beeindruckt und hat mich durch die Geschichte gelotst.

Hinter dem Autorennamen Kim Henry stecken zwei Autorinnen, die gemeinsam das Buch geschrieben haben. Eine lebt in Fünen, Dänemark und die andere in München. Wohlverstanden, sie schreiben ihre Romane per Internet mit Distanz zueinander und sehen sich wohl nicht oft persönlich. Ob deswegen die Handlung öfters mal holpert? Beim Start in das Buch hat mir zum Beispiel eine Einführung in die Umstände und die Figuren gefehlt. Ich habe mich regelrecht in die Geschichte geworfen gefühlt und es dauerte lange bis ich einigermassen drin war.

Rikke kehrte 18 Jahre lang dem Urlaubsort ihrer Kindheit den Rücken, obwohl sie fast ebenso viele Jahre lang mit einem Spross aus diesem Urlaubsort verheiratet war. Der Gute hatte doch sicher Familie in dem Ort, da Eltern erwähnt werden? Waren sie nie dort zu Besuch? Kaum ist Rikke wieder in Rentsrup, werfen sich die Jungs von früher, die nun gestandene Männer sind, wieder reihenweise zu ihren Füssen. Die Frauen knüpfen mit Rikke an den Freund - oder Feindschaften genau dort an, wo sie 18 Jahre zuvor aufgehört haben. Das ist doch äusserst unwahrscheinlich.

Die Figuren sind gut gezeichnet, ich mochte Rikke zu Beispiel sehr gerne. Denn sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten und geht ihren Weg.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Seltsame Geschichte!

Männer sterben bei uns nicht
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Luise wächst in einer Familie auf, die nur aus Frauen besteht. In einem Haus an einem See, in dem immer wieder mal Frauen ertrinken und zu Tode kommen.

Die Männer, allen voran Luises Grossvater, wurden ...

Luise wächst in einer Familie auf, die nur aus Frauen besteht. In einem Haus an einem See, in dem immer wieder mal Frauen ertrinken und zu Tode kommen.

Die Männer, allen voran Luises Grossvater, wurden aus der Familie verbannt. Nun, viele Jahre später, nimmt Luise an Grossmutters Beerdigung teil und blickt zurück auf ihre Kindheit.




Was für eine skurrile und oft wirre Geschichte.

Die Autorin wechselt zwischen der Vergangenheit, als Luise in dem prachtvollen Haus am See aufwächst und der Gegenwart, als sie als junge Frau Grossmutters Beerdigung besucht. Diese Wechsel empfand ich als strukturiert, wird doch kapitelweise hin und her gewechselt. Die Handlung, sofern man von Handlung sprechen kann, empfand ich als weniger strukturiert. Es wird durcheinander und manchmal zusammenhanglos erzählt.

Ich denke, dies ist dem Schreibstil geschuldet, den ich als seltsam einstufe. Einfach gehalten und mit kurzen, oft knappen und emotionslosen Sätzen erzählt Luise in Ich Perspektive. Oft habe ich nicht verstanden, was die Figur genau sagen will, denn sie neigt dazu, vieles durcheinander zu erzählen. Soweit habe ich verstanden, dass Männer in der Familie absolut keine Rolle spielen und so nimmt das ganze Buch über kein einziger Mann aktiv an der Handlung teil. Irgendwie sind im Laufe des Lebens Luises Vater und ihr Grossvater der Familie abhandengekommen.

Der Tod spielt eine zentrale Rolle. Luise findet schon als 10-jährige eine Tote im See und ein Jahr später entdeckt sie eine zweite Leiche. Ein grosser Teil der Handlung spielt sich kurz vor oder während der Beerdigung der Grossmutter ab, auch da steht der Tod wieder im Zentrum.

Ich habe mir nach dem Lesen des Klappentextes etwas anderes vorgestellt und war überrascht, wie die Geschichte sich entwickelt hat. Ganz schräg empfand ich den Schluss, der mich fassungslos zurückgelassen hat. Wie kann man als Autorin nach einer so seltsamen Geschichte nicht noch einen Plot Twist einbauen, sondern in der knochentrockenen Art, wie schon das ganze Buch über, diese Geschichte beenden? Was der Titel mit der Geschichte zu tun hat, habe ich leider nicht verstanden ...

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