Ein Buch, das mir sehr nahe ging
Die Sterne ordnenEs ist das erste Schuljahr ohne Krieg. Der Schulbeginn verzögert sich allerdings um 2 Wochen. Zu viel Zerstörung gibt es noch im Gebäude und das Aufräumen dauert. Die Deutschen wüteten arg in den Klassenräumen. ...
Es ist das erste Schuljahr ohne Krieg. Der Schulbeginn verzögert sich allerdings um 2 Wochen. Zu viel Zerstörung gibt es noch im Gebäude und das Aufräumen dauert. Die Deutschen wüteten arg in den Klassenräumen. Sie hatten hier ein Lazarett eingerichtet, rissen Holz aus den Böden und verbrannten Möbel. Auch hier in Italien gab es viele Faschisten und nicht nur Juden waren ein begehrtes Ziel ihrer Demütigungen.
Hauptperson des Buches "Die Sterne ordnen" ist die junge Francesca, 10 Jahre alt. Sie lebt in einem Waisenhaus direkt neben der Schule und spricht nicht. Verständigt sich mit ihren Augen und Gesten. Dabei ist sie intelligent und hilft ihrer Banknachbarin bei allen Aufgaben. Aus dem Kennenlernen der beiden Mädchen wird eine innige Freundschaft. Die Lehrerin der beiden möchte mehr über das stumme Mädchen erfahren. Sie ahnt, dass es ein schweres Trauma ist, das das Verhalten des Kindes auslöste.
Ein wenig störte mich das Hin und Her zwischen dem Heute und der Vergangenheit. Das war aber nur anfangs der Fall. Die bildhafte Sprache nahm mich rasch gefangen. Alle Charaktere wurden so plastisch beschrieben, dass ich mich wie eine gute Bekannte mit ihnen verbunden fühlte. Der Weg zum Frieden, wie es im Klappentext steht, gestaltete sich schwierig. Zeugt aber von Nächstenliebe und der Geduld einer empathischen Lehrerin. Klare Leseempfehlung von mir.