Was bedeutet es, frei zu sein?

Als ich das Buch gesehen habe, musste ich direkt an ein paar Serien denken. Irgendwo in der Wildnis abgestürzt. Nicht dabei, außer, das was man trägt und vielleicht noch aus ein paar Koffern retten kann.

Doch geht es hier um das Danach. Vier Mädchen sind in der Wildnis aufgewachsen. Zusammen mit einem Mann namens “Mutter” und ihrem Schloss, in dem sie gewohnt haben. Doch dann wird eines der Mädchen schwer verletzt und sie suchen Hilfe. In der “echten” Welt. Sie kennen nichts außer den Wald und müssen nun dort zurechtkommen, wo all die anderen Menschen leben.

Zu Beginn lernen wir Eden kennen. Sie muss wegen familiärer Umstände umziehen und landet dort, wo die wilden Mädchen später von ihr entdeckt werden. dadurch haben die fünf eine besondere Verbindung.

Das Buch nimmt uns mit auf eine Reise voller Emotionen. Wie ist es für die Mädchen, einige Wahrheiten zu erfahren? Wie können Sie sich “einfügen”? Doch lesen wir auch, wie die Menschen, die aufnehmen, damit umgehen. Denn auch diese haben Jahre leiden und warten müssen. Ihr eigenes Leben gelebt haben und jetzt ist da Jemand. Jemand, der mal dazugehört hat und jetzt? Wie geht man damit um?

Es werden unterschwellig viele Fragen gestellt und zum Teil beantwortet. Manches muss man sich selbst denken. Denn auch im wahren Leben bekommen wir leider nicht immer die Antworten, die wir gern hätten.

Für mich war das Buch ein kleines Highlight dieses Jahr. Es hat mich mitgenommen und zu vielen Überlegungen angeregt. Wie wir mit uns und anderen umgehen. Vor allem mit denen, die auf den ersten Blick “anders” sind und nicht in unser Weltbild passen.

Ich möchte das Buch von Herzen empfehlen!

ISBN: 978-3737373104
Umfang: 464 Seiten
Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
Erscheinungsdatum: 30.10.2024

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Krimi mit Berliner Charme

Ich lese gern und viele Krimis und Thriller. Oft hat man bei den Ermittlern ja das gleiche Schema - ein vom Leben gezeichneter Ermittler, der eh nicht mehr viel zu verlieren hat und sich deswegen ohne Angst vor Verlusten in den Fall stürzen kann.

Hier jedoch nicht und das finde ich wahnsinnig erfrischend. Denn Rosa ist keine Ermittlerin - ihr gehört eine Kneipe. Gut, ihr Vater und auch ihre Tochter sind bzw. waren bei der Polizei und eigentlich will Rosa mit alledem auch gar nichts zu tun haben - bis ihr Lieferant tot aufgefunden wird.

Ich habe Rosa sofort ins Herz geschlossen. Sie wirkt sehr sympathisch, mitten im Leben und hat dennoch ihre kleinen und großen Sorgen wie jeder von uns. Das finde ich gut, denn so kann man sich mit ihr identifizieren und die Geschichte persönlicher verfolgen.

Zudem mag ich die Kombination aus Humor und Krimi. Mal nicht so steif und dennoch wird der Fall ernst genommen. Denn auch wenn es nunmal eine Leiche gibt, hat man nicht das Gefühl, dass es unangenehm oder gruselig wird beim Lesen. Durch die Figuren und das Randgeschehen, hat man eher das Gefühl einer Freundin zu helfen.
Dazu kommen die im wunderbaren Dialekt geschriebenen Kapitelüberschriften. Man weiß direkt um was es geht und hat ein kleines Schmunzeln auf den Lippen.

Wer also gerne Krimis liest, es aber weder blutig noch zu düster mag - dem sei Rosa sehr ans Herz gelegt.

ISBN: 978-3365007570
Umfang: 304 Seiten
Verlag: HarperCollins Verlag
Erscheinungsdatum: 22.10.2024

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Grausame Methoden in der DDR


Ein neues Team bildet sich. Aus verschiedenen Ländern treffen Spezialisten ihres Bereiches zusammen, um Cold Case Fälle in ganz Europa lösen zu können. Wir begleiten jedoch hauptsächlich die beiden Ermittler Sophie Steinbach aus Deutschland und David Martin aus Frankreich.

Früher als gedacht geht es los, denn in einem alten Gebäude wird nicht nur ein toter Franzose gefunden - nein, im Keller ist ein Massengrab. Vermutlich Jugendliche, die in der DDR in sogenannte Erziehungsheime gebracht wurden.

Der Einstieg in den Fall war schnell und die grundlegenden Fakten wurden geklärt. Wir haben die beiden Ermittler und ihre Familien/Freunde kennengelernt und die ersten Spuren vorgelegt bekommen.

Der Fall selbst ging mir tatsächlich nah. ich finde es wahnsinnig schlimm, dass es sowas gab und wohl leider, auch in teilen der Welt weiterhin gibt. Menschen, die eigentlich nichts verbrochen haben, sollen “umerzogen” werden, um in die Welt zu passen.

Der Schreibstil ist kurzweilig, spannend und dennoch nicht zu aufdringlich bzw. wird nicht unnötig mit Effekten versucht, den Leser zu schocken. Die Ermittlungen fand ich schlüssig, auch wenn familiär einige Vorteile da waren. Auch die Auflösung und das Ende waren passend und wirken nicht konstruiert.

Was ich ein bisschen schade fand, war, dass wir von den anderen Teammitgliedern fast gar nichts erfahren haben. Sie wurden auch nur kurz eingebunden. Gern würde ich da mehr lesen. Da es jedoch der Beginn einer neuen Thriller Reihe werden soll, hoffe ich, dass wir in Zukunft auch von ihnen lesen werden.

Wenn weitere Teile erscheinen, werde ich sie mir auf jeden Fall holen.

ISBN: 978-3453442092
Umfang: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 13.11.2024

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Tanz für mich

Eine Frau vor einer Tanzschule. In der Hand einen kleinen Ballerinaschuh und in einer merkwürdigen Tanzpose positioniert. Was ist hier passiert und wird es weitere Opfer geben?

Der Einstieg war direkt spannend und hat mich in die Geschichte gezogen. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Auch wenn es für mich das erste Buch aus der Reihe rund um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz war, hatte ich nicht das Gefühl, etwas nicht zu verstehen. Denn der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und auch zu vorherigen Fällen gab es keine Spoiler.
Der Schreibstil ist kurzweilig und lässt den Leser direkt eintauchen. Was mir gefällt, ist, dass die Story keine blutrünstigen Beschreibungen benötigt. Der Schauer jagt einem dennoch über den Rücken beim Lesen. Also eine perfekte Mischung.
Es werden falsche Spuren gelegt, Hinweisen nachgegangen und man kann sehr gut miträtseln. Das einzige, was ich nicht ganz nachvollziehen konnte, warum das Opfer so präsent abgelegt wurde. Denn dann ist klar, dass sie direkt gefunden wird.


Was mir auch gut gefallen hat - das Privatleben der Ermittler wurde zwar thematisiert - aber in einem wirklich ausgewogenen Maße. Oft habe ich das Gefühl, nur den Ermittlern und ihren Problemen zu folgen, hier jedoch nicht.

Alles in allem fand ich das Buch wirklich spannend und werde mir nun definitiv noch weitere Bücher der Reihe besorgen.

ISBN: 978-3-944676-63-0
Umfang: 350 Seiten
Verlag: Kafel verlag
Erscheinungsdatum: 12.11.2024

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Eine Reise in die Tiefsee

Der Autor Brad Fox nimmt uns mit auf eine ganz spezielle und doch wunderbare Reise. Tief in das Meer. Genauer gesagt zur ersten Tiefsee-Expedition.
Er verknüpft Wissenschaftsgeschichte mit dem Bericht der ersten Tiefsee-Expedition und der ganz persönlichen Geschichte ihrer Teilnehmer.

Der Stil der Erzählung wirkt zu Beginn erstmal etwas speziell. Es ist eine Mischung aus Sachbuch und Erzählung. Man muss sich darauf einlassen, doch wenn man das dann gemacht hat, erwarten einen richtig tolle und spannende Erzählungen. Die Tiefsee ist bis heute ein großes Mysterium und das sich zu der Zeit (1934), das schon ohne die Möglichkeiten von heute getraut wurde, fand ich sehr interessant.

Ich fand es zudem ganz toll, dass auch Bilder von Log- und Tagebucheinträgen, Telegrammen usw. gezeigt wurden. Das hat es direkt noch einmal persönlicher gemacht.

Für mich war es jedenfalls eine große Freude, das Buch zu lesen und werde mich nun sicher noch weiter mit dem Thema beschäftigen

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