Jeffery Deaver beweist mit „Der böse Hirte“, dem zweiten Band seiner Reihe um den Prämienjäger Colter Shaw, erneut sein Talent, spannende und vielschichtige Thriller zu schreiben. Obwohl es sich um eine Fortsetzung handelt, kann dieser Band unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, ohne an Spannung oder Tiefe einzubüßen.

Die Geschichte um Colter Shaw, der vermisste Personen aufspürt und dafür Belohnungen kassiert, nimmt eine packende Wendung, als ein vermeintlich einfacher Auftrag in einer Tragödie endet. Die Suche nach den Ursachen führt Shaw zu einer undurchsichtigen Organisation, die sich als Selbsthilfegruppe tarnt. Schnell wird klar, dass hinter der Fassade der Trauerbewältigung weitaus dunklere Absichten stecken. Die Sekte, in deren Netz Shaw eindringt, ist ebenso faszinierend wie beängstigend – mit Hierarchien, Machtstrukturen und manipulativen Dynamiken, die meisterhaft dargestellt werden. Besonders beeindruckend sind die subtilen und spannungsgeladenen Beziehungen zwischen dem charismatischen „Meister“ und seinen Anhängern.

Deavers Stärke liegt in der Vielseitigkeit seiner Spannungsmomente. Die Story entfaltet sich nicht nur durch actiongeladene Szenen, sondern auch durch scharfsinnige Dialoge, intensive Charakterstudien und kluge Wendungen. Es gibt keine künstlichen oder überzeichneten Elemente, die die Handlung ausbremsen – alles wirkt durchdacht und glaubwürdig. Colter Shaw ist dabei ein außergewöhnlicher Protagonist: analytisch, logisch und zielstrebig. Er ist kein strahlender Held, sondern ein Charakter mit Ecken und Kanten. Seine Bereitschaft, Hilfe anzunehmen, macht ihn trotz seiner Eigenbrötlerei zugänglicher, während seine rationale Denkweise und sein dosierter Einsatz von Gewalt seine Professionalität unterstreichen.

Besonders gelungen ist der mehrstufige Showdown, der die Spannung bis zum Schluss hält und den Leser immer wieder überrascht. Deaver fesselt nicht nur durch die Handlung, sondern auch durch die psychologischen und emotionalen Tiefen der Figuren, die zwischen Hoffnung, Angst und Wut schwanken.

Fazit:
„Der böse Hirte“ ist ein mitreißender Thriller, der durch kluges Storytelling, fesselnde Charaktere und einen kontinuierlichen Spannungsbogen überzeugt. Fans intelligenter Spannungsromane und psychologisch ausgefeilter Geschichten werden hier bestens unterhalten. Jeffery Deaver liefert ein weiteres Highlight, das neugierig auf die weiteren Abenteuer von Colter Shaw macht. Ein absoluter Pageturner, der lange im Gedächtnis bleibt.

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Lea-Lina Oppermann hat mit „Was wir dachten, was wir taten“ ein spannendes Debütbuch herausgebracht.

Ein Buch über einen Schultag – wie langweilig, könnte man denken. Doch dann kommt die Durchsage, dass ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem aufgetreten sei und man die Türen schließen solle. Was ist passiert? Sind die Schülerinnen und Schüler in Gefahr? Herr Filler, der Lehrer ist auch etwas überfordert. Mit so einer Situation hatte er überhaupt nicht gerechnet. Und dann ist plötzlich ein Amokläufer mit einer Waffe mitten unter ihnen. Und er hat Briefe dabei, mit Aufgaben die die Klasse erledigen soll. Dann starten die 143 riskantesten und unerwarteten Minuten im Leben der Jugendlichen.

Das Buch ist aus vielen Perspektiven geschrieben. Regelmäßig erfährt man etwas über die Gedanken von einem anderen der Jugendlichen oder dem Lehrer. Man spürt die Angst, die Panik und die Verzweiflung. Warum handelt der Täter so? Warum gerade diese Aufgaben? Aufgaben, die alle in Schrecken versetzen. Oppermann hat eine fesselnde Erzählung entwickelt, die Spannung wird immer mehr aufgebaut und man überlegt, welche grausamen Handlungen noch gefordert werden. Die Reaktionen kamen mir jedoch teilweise unrealistisch vor und die verschiedenen Abschnitte hätten gerne etwas länger sein können, damit man sich in die unterschiedlichen Perspektiven besser hineinversetzen kann.

Dennoch ein sehr spannendes Buch mit überraschendem und nachdenklich stimmenden Ende!

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Nina Schilling gelingt mit "Behind me: Tessa & Dyan" eine eindringliche und emotionale Geschichte, die nicht nur durch eine fesselnde Handlung, sondern auch durch ihre tiefgründige Behandlung schwerwiegender Themen besticht. Die Charaktere wirken authentisch und greifbar, was die Geschichte noch intensiver macht. Besonders beeindruckend ist, wie Schilling ernste Probleme mit Feingefühl und Tiefe thematisiert, ohne die Handlung zu überladen.

Als Hörbuch entfaltet die Geschichte zwar ihre Wirkung, jedoch trübten Tonprobleme das Erlebnis etwas. Besonders in lauteren Szenen schien die Abmischung unausgewogen, was die Verständlichkeit beeinträchtigte. Hier wäre eine technische Nachbesserung wünschenswert, um die großartige Geschichte besser zur Geltung zu bringen.

Insgesamt aber eine klare Empfehlung – sowohl für die Story als auch die Thematik!

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In Das Funkeln von Sternenstaub taucht man in die Modelwelt ein – aber hier geht's nicht um den typischen Schönheitswahn. Larissa Schira erzählt eine romantische und mutmachende Geschichte mit einem klaren Fokus auf Body Positivity.

Mel, 16, hat einen großen Traum: Sie will bei der Castingshow „Misfit Models“ mitmachen, die speziell Models mit unterschiedlichen Körpertypen sucht. Auch wenn ihr Freund Max lieber mit Fußball beschäftigt ist und wenig Verständnis zeigt, lässt sich Mel nicht aufhalten. Sie will zeigen, dass Schönheit keine festen Regeln braucht und dass man sich selbst lieben sollte, so wie man ist. Doch der Modelalltag ist härter, als sie dachte.

In der Show kommt Mel immer weiter. Dort begegnet sie Luke, der als Azubi im Team arbeitet und ihr oft zur Seite steht. Während es mit Max immer wieder kriselt, merkt Mel, dass das Showbusiness auch dunkle Seiten hat und viele Dinge nur nach außen perfekt wirken.

Ist die Show wirklich das Richtige für sie? Welche Kompromisse muss sie eingehen?

Schira zeigt in Mels Geschichte, wie stark man sein kann, wenn man sich selbst treu bleibt, und gibt einen Einblick in die Schattenseiten der Modelwelt. Auch wenn einige Charaktere und Themen etwas tiefer hätten sein können, bleibt der Roman leicht lesbar und inspiriert zum Nachdenken. Ein spannendes Buch für alle, die an sich selbst glauben wollen!

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"Von dir Verraten" von P J. Ried ist der Auftakt zur Fantasy-Jugendreihe "Dynasty of Hunters".

Seit mehreren Jahrhunderten finden immer wieder Jagdspiele statt. Adelige und Bürger werden einander zugelost und auf eine Insel ausgesetzt. Hier sollen die Adeligen ihre Gejagten aufspüren, mit ihrer Magie zeichnen und sie ihnen so unterwerfen. Doch dieses Jahr läuft etwas schief. Laelia de Bleu wird als Gejagte ausgelost. Ihr Jäger ist ausgerechnet ihr Geliebter. Wurden die Lose manipuliert? Doch es nützt alles nichts, die Regeln sind fest und das Los irrt nicht und so muss Laelia das Spiel starten.

Das Cover und der Farbschnitt sind wunderschön und haben mich direkt angesprochen. Auch dem Klappentext fand ich direkt sehr interessant und ich wollte mehr dazu lesen. Der Inhalt ist sehr packend geschrieben und man möchte das Buch kaum zur Seite legen. Alles ist gut aufeinander aufgebaut. Jedoch benötigt man ein wenig, bin man in der Story drin ist, der Auftakt ist eher schleppend. In Laelia sieht man eine gute Entwicklung des Charakters. Von der naiven Adeligen wird sie zu jemand, der alles hinterfragt. Generell finde ich die Einstellung der adeligen Jugendlichen sehr fragwürdig. Auch die meisten Charaktereigenschaften vieler der Adeligen finde ich abstoßend, jedoch für die Story recht passend. Die Gegebenheiten der Natur auf der Insel finde ich persönlich anstrengend und nicht in allen Situationen passend. Ich finde gut, dass das Motiv dafür, ass Laelia gejagt wird, aufgeklärt wird auch wenn mich persönlich diese Lösung eher weniger anspricht. Das Ende des Buches ist recht offen gehalten, verschiedene Aspekte des Buches werden nicht aufgeklärt sodass es Spannung für den zweiten Teil der Reihe aufbaut.

Spannender Auftakt für jugendliche Fantasyfans ab ca. 15 Jahren.

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