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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2017

Abenteuerlicher Heilig Abend

O du fröhliche, o du tödliche
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Nach der Familienfeier an Heilig Abend entdeckt Janna Berg ein kleines Weihnachtsgeschenk von Markus auf der Türschwelle. Sie findet, dass er Heilig Abend nicht alleine sein sollte und macht sich auf den ...

Nach der Familienfeier an Heilig Abend entdeckt Janna Berg ein kleines Weihnachtsgeschenk von Markus auf der Türschwelle. Sie findet, dass er Heilig Abend nicht alleine sein sollte und macht sich auf den Weg zum Irish Pub HellHole in Bonn, wo Markus sich gerne aufhält. Sie sieht, dass Alexa, Kollegin und Ex-Freundin von Markus, von Weihnachtsmännern entführt wird. Schnelles Handeln ist gefragt und so verfolgen Markus und sie die Entführer. Es wird gefährlich.
Wie die Bände vorher, ist auch dieses Buch wieder sehr unterhaltsam. Die Handlung ist spannend und Markus und Janna sind zwei sehr sympathische Protagonisten, die sich wundervoll ergänzen. Markus ist der einsame Ermittler, der mit keinem zusammen arbeiten möchte und doch immer wieder die tollsten Abenteuer mit Janna zusammen erlebt. Janna will eigentlich keine Risiken eingehen, das sie auf die Familie Rücksicht nehmen will, und doch ist sie immer sofort dabei, wenn Markus sich in einen Fall stürzt. Ihre Unterhaltungen sind wirklich toll und sehr amüsant.
Ein unterhaltsamer und spannender „Weihnachts“-Krimi.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Sehr berührend

Der Tanz unseres Lebens
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Dass es bei einem Buch von Noa C. Walker ein Wechselbad der Gefühle werden würde, hatte ich geahnt, aber dieses Mal wird es besonders heftig.
Eine junge Tänzerin wird bei ihrem Tanz auf dem Eis beobachtet. ...

Dass es bei einem Buch von Noa C. Walker ein Wechselbad der Gefühle werden würde, hatte ich geahnt, aber dieses Mal wird es besonders heftig.
Eine junge Tänzerin wird bei ihrem Tanz auf dem Eis beobachtet. Welch ein Glück! Denn während sie alle ihre Gefühle beim Tanz abarbeitet, geschieht ein Unglück - sie bricht ein. Ihr Beobachter Martin ist noch rechtzeitig zur Stelle, um Florence zu retten. Florence will keinesfalls in ein Krankenhaus und daher bringt Martin sie zu Claire. So kommt es, dass das Schicksal einige Menschen in diesem kleinen Dorf in der Romandie zusammenbringt und ihr Leben verändert.
Der Kinderkardiologe Martin hat sich hierhin zurückgezogen, weil ihm ein Krankheitsfall besonders nahe ging und er sich schuldig fühlt. Nun hat er eine kleine Praxis, in der er die ganz normalen Wehwehchen der Kinder behandelt.
Claire ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und ganz besonders beansprucht, denn ihre Tochter Zoé ist mit Trisomie 21 auf die Welt gekommen. Das Mädchen ist selbstbewusst, strahlt gute Laune aus und geht unbefangen auf Menschen zu. Claire muss für den Lebensunterhalt sorgen und auch dafür, dass jemand sich um Zoé kümmert. Sie sorgt sich aber auch um ihre große Tochter Lysann.
Dann ist da natürlich Florence, die immer ehrgeizig ihr Ziel verfolgt hat, um eine gefragte Tänzerin zu werden. Mit ihrem Tanz verzaubert sie die Menschen. Doch dann ist etwas geschehen, das sie in dieses Dorf gebracht hat. Sie will eine Weile bleiben und sich um Zoé kümmern. Aber jeden Abend treibt etwas Florence zum Tanzen aufs Eis.
Das Buch ist wundervoll zu lesen, obwohl das Schicksal es mit den Protagonisten wirklich nicht gut meint. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber als es so richtig dicke kommt und die Verzweiflung nicht ausbleibt, wachsen diese Menschen zusammen. Zoé spendet Trost durch ihr Dasein und ihr einnehmendes Wesen, Florence durch ihren Tanz mit dem sie auf andere zugeht, und der alte Mann namens Harald taucht wie ein Engel auf und nimmt mit seiner Zuversicht und seinem Glauben die Angst.
Die Geschichte ist sehr traurig, sie lässt wohl niemanden kalt. Da aber Zoé mit ihrem Zitatenschatz oft genug für komische Momente sorgt, musste ich doch immer wieder mal schmunzeln. Das Schicksal dieser Menschen hat mich berührt und ich habe mich gefragt: Wie kann man das alles tragen? Aber gerade in solchen Zeiten merkt man, wie stark man wirklich ist.
Es ist eine sehr berührende Geschichte, die mich nicht so schnell loslässt.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Abenteuer in der Hasenheide

Hase und Holunderbär - Die schönsten Abenteuer
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In diesem Buch werden drei abenteuerliche Geschichten erzählt, die der Holunderbär und der Hase, der auch „Kleiner Freund“ vom Holunderbär genannt wird, erleben.
Der Regenbogen weist den Weg zu einem ...

In diesem Buch werden drei abenteuerliche Geschichten erzählt, die der Holunderbär und der Hase, der auch „Kleiner Freund“ vom Holunderbär genannt wird, erleben.
Der Regenbogen weist den Weg zu einem Schatz, der auf der Holunderinsel verborgen ist. Doch die Schatzsuche des Hasen und des Bären auf der Insel verläuft nicht so, wie sich das die beiden vorgestellt haben. Dann verschwindet auch noch ihr Boot und sie sitzen auf der Insel fest und dann ist da noch das geheimnisvolle Trommeln
Einmal geht es um einen Dieb, der die Vorräte des dicken Jakob gestohlen hat. Dem Hasen fällt einiges ein, um den Dieb dingfest zu machen und am Ende gibt es dann eine große Überraschung.
Sehr geheimnisvoll ist auch, was am Löcherberg geschieht. Dort gibt es merkwürdige Geräusche und es scheinen Gespenster umzugehen. Das ist eine Sache, der der Hase und der Holunderbär unbedingt nachgehen müssen.
Es sind sehr spannende Geschichten, die die Kinder gefangen nehmen. Es geht ein wenig geheimnisvoll, abenteuerlich und sogar gruselig zu. Doch dann wendet sich alles zum Guten. Es werden neue Freundschaften geschlossen, manche Tiere sind gar nicht so garstig wie sie wirken und ein vermeintlicher Dieb wundert sich am Ende über sich selbst.
Die Bilder sind kindgerecht und sehr schön und farbenfroh.
Es macht einfach viel Spaß, dieses Buch zu lesen – und zwar Spaß für Groß und Klein.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Verletzte Seelen

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Edda ist im Herbst an die Nordsee gekommen, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie hat Angst vor Menschen, vor engen Räumen, vor dem endlosen Himmel über ihr. Sie fürchtet sich aber auch vor dem Meer und ...

Edda ist im Herbst an die Nordsee gekommen, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie hat Angst vor Menschen, vor engen Räumen, vor dem endlosen Himmel über ihr. Sie fürchtet sich aber auch vor dem Meer und dennoch, oder gerade deshalb will sie sich genau hier ihrer Angst stellen. Ein sehr traumatisches Erlebnis hat sie zu dem Menschen werden lassen, der sie ist und ausgerechnet hier begegnet sie einem Mann, der ebenfalls mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpft. Es ist eine Begegnung, die beide verändert.
Ich finde, dass Edda trotz aller Verletzungen und Ängste eine sehr mutige Person ist. Sie stellt sich ihren Ängsten und zwar genau dort, wo sie am schlimmsten sein müssen. Obwohl ihre Mutter Bedenken hat und ihr diese Reise ausreden möchte, Hat sich Edda ein Ferienhaus am Meer gemietet. Doch ihrer Vermieterin ist ein Fehler unterlaufen, sie hat das Haus an einen weiteren Gast vermietet. Edda möchte eigentlich alleine sein, aber dennoch überlässt sie dem Fremden ein Zimmer. Auch Sebastian möchte für sich sein und zeigt sie von Anfang an sehr widerborstig. Er kann sich mit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren nicht abfinden und ist hin und her gerissen zwischen Trauer und Schuld. Da sind sie nun in einem Haus, zwei Menschen, die eigentlich für sich sein wollen und nun müssen sie sich arrangieren. Edda gelingt es, über ihre Vergangenheit zu reden und Sebastian versucht ihr mit ganz besonderen Gesten zu helfen. Es ist ein schwieriges Unterfangen, mit seinen Ängsten fertig zu werden und immer wieder gibt es Rückschläge. So sehr sich beide zueinander hingezogen fühlen, ist ihnen überhaupt eine gemeinsame Zukunft möglich?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfühlsam und bildhaft. Die Charaktere sind ausführlich und sehr authentisch in allen Facetten beschrieben. Auch das Meer, das Watt und Naturgewalten sind gut dargestellt.
Es hat mich sehr berührt, über Eddas Schicksal zu lesen. Viele Rückblenden verdeutlichen, welches Gefühlschaos in ihr herrscht. Es ist verständlich, dass Edda in ihrem Leben so etwas wie Normalität erleben möchte. Aber auch die kleine Mia, die ganz unbekümmert scheint und trotzdem Angst hat, hat mir leid getan.
Ich habe mir beim Lesen keine Gedanken darüber gemacht, wie die Geschichte ausgehen könnte. Doch das Ende hat mich überrascht und ist aber sehr passend.
Eine wundervolle und sehr berührende Geschichte.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Lauf für den Führer

Ich war Hitlers Trauzeuge
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Im Jahr 1945 ist abzusehen, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden kann und das Ende des 1000jährigen Reiches naht. Trotzdem startet am Ostersonntag der dreizehnte Volkslauf „Wir laufen für den Führer“. ...

Im Jahr 1945 ist abzusehen, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden kann und das Ende des 1000jährigen Reiches naht. Trotzdem startet am Ostersonntag der dreizehnte Volkslauf „Wir laufen für den Führer“. Der Gewinner darf dem Führer dann am 20. April im Namen des deutschen Volkes zum Geburtstag gratulieren. Reichsfilmregisseurin Leni Riefenstahl soll diese Veranstaltung als Durchhaltefilm in Szene setzen. Sie ist anspruchsvoll und Das Läuferfeld entspricht nicht ihren Ansprüchen. Zufällig sieht sie einen Mann, blond und mit blauen Augen - der perfekte Arier, der unbedingt dabei sein muss. Der Jude Harry Freudenthal hat bisher unter einer ganzen Reihe von Identitäten überlebt, nun ist er Paul Renner, der sich plötzlich unter den Läufern befindet und damit im letzten Augenblick seiner Exekution entgeht. Es ist aberwitzig, was er während des 1000-Kilometer-Laufs erlebt, doch es gelingt ihm, den Führerbunker zu erreichen und zu überleben.
Als mir das Buch in die Hand fiel, bin ich mit einiger Skepsis an dieses Buch herangegangen, obwohl ich historische Romane mag. Ich habe erwartet, nur den Schrecken, das Morden, die Angst und das Elend zu erleben. Aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn es ging durchaus auch amüsant zu. Allein schon wenn man sich vorstellt, dass ein Jude unter den Augen der Nazis dem System ein Schnippchen schlägt.
Ich mochte den sympathischen Harry Freudenthal, der sich alles abverlangt, damit er diesen Lauf übersteht und überlebt, und mit Widrigkeiten hatte er wohl genug zu kämpfen. Während des Laufs hat er viel Zeit, sich zurück zu erinnern. Durch seine Gedanken erfahren wir auch viel über seine Vergangenheit und seine Familie. Das Glück scheint ihm immer wieder hold gewesen zu sein.
Es ist eine fiktive Geschichte, aber mit so vielen realistischen Details, dass man sie für bare Münze nehmen könnte. Sie ist in einem ironisch-lockeren Ton geschrieben, so dass sich das Buch angenehm und flüssig lesen lässt. Obwohl schon früh bekannt ist, dass der Protagonist überleben wird, habe ich mitgefiebert und gebangt.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich kann es wärmstens empfehlen.