Wenn man eine Reihe beginnt, dann beendet man sie im Normalfall auch. Zumindest, wenn die Reihe vielversprechend ist. Und das ist bei der „Shadow Falls Camp-Reihe“ der Fall. Obwohl man merkt, dass die Spannung im dritten Teil abflaut, wie es in Mittelteilen oft der Fall ist, kann der vierte sie wieder steigern. „Verfolgt im Mondlicht“ lässt den Fan auf das Finale hinfiebern. Und auch, wenn man kein Hardcore-Fan ist, wird man von diesem Buch auf jeden Fall unterhalten.
Klappentext
Feen, Hexen, Gestaltwandler, Vampire und Werwölfe leben im Shadow Falls Camp. Doch die sechzehnjährige Kylie ist anders als sie alle, und hat trotzdem etwas mit ihnen gemeinsam: Sie kann jedes Wesen sein … Kylie hat es endlich geschafft: Sie hat herausgefunden, was sie ist. Doch damit ist nur eins von vielen Rätseln gelöst. Denn über ihre Art ist kaum etwas bekannt. Wie kann sie ihre übernatürlichen Kräfte einsetzen, und was ist das für ein geheimnisvolles Flüstern im Wald, das nur sie hören kann? Außerdem verhält sich Lucas seltsam, nun da es sicher ist, dass sie keine Werwölfin ist. Derek hingegen akzeptiert ihre Identität und ist für sie da. War es falsch, ihn abzuweisen? Als plötzlich ein furchterregender Geist auftaucht, muss Kylie sich beeilen, um jemanden der ihren vor einer schrecklichen Gefahr retten zu können. Dabei wird ihr mehr und mehr klar, dass Veränderungen unausweichlich sind, und alles irgendwann ein Ende finden muss. Vielleicht auch ihre Zeit im Shadow Falls Camp … Wie wird Kylie sich entscheiden?
Meinung
Es ist immer etwas anderes, eine Rezension zu einem vierten Teil einer Reihe zu schreiben. Man kann davon ausgehen, dass diejenigen, die sie lesen, wissen worum es geht. Also halte ich mich jetzt nicht an irgendwelchen Vorstellungen auf.
Ich war vom dritten Teil ein wenig enttäuscht. Die Spannung war irgendwie raus. Die Aufklärung, was Kylie ist, wurde einfach nur herausgezögert und außerdem ging das Drama zwischen Derek und Lucas weiter. Ich persönlich bin ja ein Fan von Derek, aber ich komme auch mit Lucas klar. Immerhin hat Kylie sich zwischen den beiden Jungs entschieden und am Ende des dritten Teils erfährt man sogar, was Kylie ist. Man könnte also meinen, dass viele Probleme beseitigt wären, aber das Shadow Falls Camp wäre nicht übernatürlich, wenn alles so einfach wäre. Mir gefällt dir Reihe wirklich. Ein kleines Problem habe ich aber mit dem Stil von C. C. Hunter. Versteht mich nicht falsch. Der Erzählstil ist flüssig und jugendlich. Manchmal stolpert man zwar über ein paar Worte, aber die Erzählart ist sehr angenehm. Was mich stört, ist wenn sie kurz vor Ende eines Buches etwas ganz Neues einführen muss. So mag ich es beispielsweise nicht, wenn immer ein neuer Geist auftaucht. Und pling. Das Buch ist vorbei. Bisher war es immer so, daher kann ich schon einmal aufatmen, dass es diesmal anders endet. Aber vielleicht erstmal zum Anfang. Der Einstieg in das Buch ist gut. Kylie muss erneut ein Geisterrätsel lösen, aber dieses ist ein noch besondereres als jemals zuvor. Der Handlungsstrang um den Geist, der aussieht wie Holiday, gefiel mir sehr gut. Es gibt viel Geheimnisvolles und kleine Wendungen. Das Shadow Falls Camp wird in ein Internat umgebaut und so tauchen auch neue Charaktere auf. Über die neuen Schüler erfährt man nicht so viel, während die neuen Lehrer von größerer Bedeutung sind. Keinem von ihnen vertraut Kylie wirklich, was bei ihrer Vergangenheit kein Wunder ist. Primär geht es in diesem Buch um Kylies Entwicklung und der Entdeckung, dass sie ein Chamälion ist. Aber was genau soll das bedeuten? Ständig wechselt sich ihr Muster. Sie ist von allem etwas. Doch die einzigen, die ihr über ihre eigene Art etwas beibringen können, befinden sich nicht im Camp. Und Kylie darf das Camp nicht verlassen. Dennoch will sie ihren leiblichen Großvater und ihre Tante treffen. Doch diese Treffen sind an Gefahr gekuppelt. Und Kylie hat immer einen Schatten bei sich. Ihr merkt schon, es gibt noch immer viele Probleme. Und auch ein bereits gelöstes – das Männerproblem – ist noch nicht ganz vom Tisch. Obwohl Kylie Lukas liebt, verheimlicht er vieles vor ihr. Das ist natürlich keine gute Basis für eine funktionierende Beziehung. Und Derek ist für sie da. Sie kann ihm vertrauen. Und schon kann man die Verunsicherung in Kylie spüren, auch ohne dass man selbst Fee ist.
Handlungen gibt es in diesem Buch sehr viel mehr als im letzten. Spannungstechnisch geht es auf jeden Fall aufwärts. Die Storyline kann ich also nur loben. Kylie selbst war noch nie mein Lieblingscharakter. Aber Nebenfiguren wie Della und Miranda machen diese Reihe dennoch zu etwas Besonderem. Außerdem gefällt mir die Idee der Übernatürlichen. Ein wahrer Held war in diesem Buch der sonst so gefühlskalte Vampir Burnett. Er ist zu einer meiner Lieblingsfiguren geworden. Man erfährt in diesem Buch von vielen Arten mehr als zuvor und taucht tiefer in die Materie. C. C. Hunter hat wieder viele Schlingen gelegt und ich bin auf den letzten Teil sehr gespannt.
Fazit
Der vierte Teil macht Lust auf mehr und gleichzeitig ist man auch froh, dass es nur noch ein Buch gibt. Das bedeutet nämlich, dass es keine unnötigen Erzählpausen mehr geben kann, von denen es in „Verfolgt im Mondlicht“ sowieso kaum welche gibt. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, denn die Handlung ist gut. Kylie ist zwar keine so tolle Protagonistin, aber das Buch hat genügend aufregende Charaktere, um darüber hinweg zu sehen. Ich fiebere auf viele Entscheidungen hin und freue mich daher auf das letzte Mal, wenn ich Kylie nach Shadow Falls folge.