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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2024

Unterhaltsame Cosy-Crime Geschichte

Das Mörderarchiv
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Beim Betrachten des Covers von „Das Mörderarchiv“ wird sofort klar, dass der Krimi im Zusammenhang mit einem herrschaftlichen Landsitz in England stehen muss. Neben dem pinkfarbenen Rolls Royce und dem ...

Beim Betrachten des Covers von „Das Mörderarchiv“ wird sofort klar, dass der Krimi im Zusammenhang mit einem herrschaftlichen Landsitz in England stehen muss. Neben dem pinkfarbenen Rolls Royce und dem Buchtitel weckt der Sub Claim besonderes Interesse: Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Und sie hatte Recht. Ich habe einen unterhaltsamen Kriminalroman erwartet, der im ländlichen England spielt und die britische Lebensart aufgreift, und diesen habe ich auch bekommen. Die Geschichte wird in der Ich-Form von Annie Adams, der Großnichte von Frances Adams, erzählt. Gerade an dem Tag, als Annie zu einem von der Tante organisierten Treffen mit ihrem Anwalt im ländlichen Castle Knoll eintrifft, wird Frances Adams tot in der Bibliothek ihres Landsitzes Gravesdown Hale gefunden.
Als 17-jähriges Mädchen wurde Frances vorhergesagt, dass sie eines Tages ermordet werden wird. Deswegen hat sie zeitlebens die Personen in ihrem Umfeld genau im Auge behalten und jegliche Auffälligkeit in ihrem „Mörder-Archiv“ notiert. Durch das vorhandene Testament muss Annie plötzlich in die Rolle einer Ermittlerin schlüpfen und den Mord an ihre Tante aufklären. Nur wenn ihr das gelingt, kann sie das Erbe antreten und somit auch das von ihr und ihrer Mutter bewohnte Haus in London behalten. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn augenscheinlich Jede oder Jeder in Castle Knoll hätte Gründe, Frances etwas Böses zu wollen. Anfangs sind die vielen beteiligten Personen etwas verwirrend, aber das gibt sich schnell. Immer wieder werden einzelne Kapitel aus Sicht der jungen Frances erzählt, so ziehen sich durch den Kriminalroman zwei Handlungsstränge. Das Tempo der Geschichte dürfte teilweise etwas schneller sein, aber insgesamt handelt es sich um einen wunderbaren Cosy Crime Roman, der englische Lebensart vermittelt und Lust auf das Miträtseln macht. Ich habe mich gut unterhalten und kann „Das Mörderarchiv“ daher weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Cosy Crime im schönen Dänemark

Lobster, Mord und Meeresrauschen – Tante Tilli ermittelt
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„Lobster, Mord und Meeresrauschen - Tante Tilli ermittelt“ - der Titel sowie das Bild einer Küstenlandschaft macht neugierig auf den Inhalt. Tante Tilli flieht vor ihrem geldgierigen Neffen und seiner ...

„Lobster, Mord und Meeresrauschen - Tante Tilli ermittelt“ - der Titel sowie das Bild einer Küstenlandschaft macht neugierig auf den Inhalt. Tante Tilli flieht vor ihrem geldgierigen Neffen und seiner Idee, die Tante ins Altenheim zu bringen, nach Dänemark. Zwar war ursprünglich Las Vegas angedacht, aber das Schicksal wollte, dass sie in den Ort reiste, in dem gerade eben die Leiche ihres geschiedenen Mannes aus dem Hafenbecken gefischt wurde. Tante Tilli ist eine rüstige Seniorin, die in dem Küstenort schnell Bekanntschaften macht. Was ist mit ihrem geschiedenen Mann passiert, war es Mord oder ein Unfall? Wie entwickelt sich die Beziehung zu dem zuerst sehr spröden, dann aber sympathischen, Nachbarn? Welche Rolle spielt der benachbarte Bio-Bauer und die befreundete Restaurantbesitzerin? Diesen Fragen geht Tilli nach, auf ihrer direkten Art kommt sie so manchem Geheimnis auf die Spur. Das Buch lässt sich flüssig lesen, Tilli ist für ihr Alter sehr fit und taff, das hat mir gut gefallen. Der Mordfall spielt in der ganzen Geschichte eher eine Nebenrolle, wobei die Lösung durchaus überraschend ist. Insgesamt ist das Buch in meinen Augen ein typischer Cosy-Crime-Roman, zwischendurch teilweise etwas ausschweifend und manchmal zu sehr ins Detail gehend. Aber das Buch lässt sich angenehm und ohne Anstrengung lesen und hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Mal was anderes, sehr unterhaltsam

Puppenmord
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Bei dem Buch „Puppenmord“ von Tom Sharpe handelt es sich um ein schon älteres Werk, verfasst wurde es 1976 und es ist der erste Band der Henry Wilt Reihe. Henry Wilt ist Hilfslehrer an einer Berufsschule ...

Bei dem Buch „Puppenmord“ von Tom Sharpe handelt es sich um ein schon älteres Werk, verfasst wurde es 1976 und es ist der erste Band der Henry Wilt Reihe. Henry Wilt ist Hilfslehrer an einer Berufsschule in der englischen 🇬🇧 Peripherie. Der Mittdreißiger unterrichtet seit zehn Jahren angehende Maurer, Fleischer und Installateuren in Literatur. Verheiratet ist er mit Eva, die sich mit allerhand neumodischen Hobbys beschäftigt und Henry gerne als Schwächling bezeichnet. Bei seinen Hunderunden spielt der frustrierte Wilt mit Mordgedanken an seiner Frau Eva. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Story recht harmlos, das ändert sich allerdings an dem verhängnisvollen Partyabend bei den neuen Freunden seiner Frau. Auf der Party wird Wilt von der Gastgeberin in eine peinliche Situation mit einer aufblasbaren Gummipuppe gebracht. Diese Begebenheit lässt Wilt nun ernsthafter über die Ermordung seiner Frau nachdenken, da sie schließlich an allem Schuld ist. Und was wäre ein besseres Übungsobjekt für einen Mord und dem anschließenden Verschwinden der Leiche als eine lebensgroße Gummipuppe. Beim Puppenmord handelt es sich um eine englische Komödie mit dem bekannten, schwarzen Humor. Das muss man mögen, teilweise ist die Sprache derb und geschmacklos. Im Gegenzug sind die Charaktere der Protagonisten toll herausgearbeitet, insbesondere der Kommissar und die Berufsschulkollegen werden fein dargestellt und hier finden sich auch sehr witzige Dialoge. Die Geschichte ist überzogen, die Beschreibung der Situationen wird übertrieben komisch dargestellt. Dennoch passt die Schreibweise mit der Geschichte sehr gut zusammen und lässt sich wunderbar lesen. Die Entwicklung von Henry Wilt vom langweiligen Berufsschullehrer zu einem durchaus sympathischen und klugen Mann ist faszinierend. Mir persönlich hat das Lesen des Buchs große Freude gemacht, fühlte mich toll unterhalten und werde mir auch die weiteren Bücher über Henry Wilt zulegen. Aber erst nach einer Pause, zu viel Tom Sharpe auf einmal wäre mir wahrscheinlich „too much“.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Gute Unterhaltung

Schreib oder stirb
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Den Thriller „Schreib oder Stirb“ von Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz habe ich trotz vieler negativer Rezensionen gerne gelesen. Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mir das Buch bewusst nicht ...

Den Thriller „Schreib oder Stirb“ von Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz habe ich trotz vieler negativer Rezensionen gerne gelesen. Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mir das Buch bewusst nicht Print-Ausgabe gekauft habe, da ich das Cover schrecklich finde. Nichts, was ich mir gerne ins Regal stellen möchte. Aber da mir aber die beiden Autoren durchaus sympathisch sind und ich neugierig auf ihr gemeinsames Werk war, habe ich mir das EBook gegönnt. Und tatsächlich nicht bereut. Das Buch liest sich angenehm flüssig, die Geschichte um den Literaturagenten David Dolla ist spannend 🫣 erzählt und der Humoranteil meiner Meinung nach genau richtig dosiert. Trotz des eingestreuten Humors bleibt das Buch ein fesselnder Thriller mit einer spannenden Story bis zum Ende hin und verkommt nicht zu einer lustigen Komödie. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und war sehr an der Auflösung der Story interessiert. Für mich hat die Kombination eines Fitzek-Thrillers mit dem teilweisen bissigen Humor von Micky Beisenherz gut gepasst. Wer jedoch mit einer anderen Erwartung an das Buch herangeht oder mit der Art des Humors wenig anfangen kann, wird vielleicht enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 16.12.2024

Konnte meine Erwartung nicht erfüllen

Die Besucherin
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„Die Besucherin“ ist der neue Roman der Erfolgsautorin Joy Fielding. Der Klappentext verspricht psychologische Spannung:
Als Linda Davidson ihre Freundin Carol in der Klinik besucht, sorgt der plötzliche ...

„Die Besucherin“ ist der neue Roman der Erfolgsautorin Joy Fielding. Der Klappentext verspricht psychologische Spannung:
Als Linda Davidson ihre Freundin Carol in der Klinik besucht, sorgt der plötzliche Tod eines Patienten für Unruhe. War es wirklich ein natürlicher Tod? Bei ihren Nachforschungen trifft Linda auf die an Demenz erkrankte Jenny Cooper, eine ältere Patientin, die behauptet, bereits Menschen getötet zu haben. Spielt Jenny ein Spiel, oder steckt mehr dahinter? Als Linda tiefer gräbt, verstrickt sie sich in ein Netz aus Geheimnissen und Lügen – mit verhängnisvollen Konsequenzen.
Mit diesem spannenden Ausgangspunkt und der Autorin Joy Fielding verbindet man als Leser gewisse Erwartungen an Atmosphäre und Raffinesse. Leider konnte „Die Besucherin“ diese aus meiner Sicht nicht ganz erfüllen. Der Roman ist eher ein durchschnittlicher Spannungsroman mit wenig Nervenkitzel – weder ein typischer Psychothriller noch ein Buch, das fesselt.
Die kurzen Kapitel lassen sich flüssig lesen, und Fieldings Beschreibungen von Charakteren und Schauplätzen sind durchaus anschaulich. Doch die Handlung plätschert eher dahin, und trotz des wichtigen Themas Demenz bleibt die Geschichte überraschend emotionslos und ohne Atmosphäre.
Trotz dieser Schwäche habe ich, in der Hoffnung auf eine überraschende Wendung, weitergelesen. Dank des guten Schreibstils war es nicht unbedingt langweilig, aber wirklich begeistern konnte mich die Geschichte nicht. Das Ende wurde zwar etwas lebendiger, konnte den faden Gesamteindruck jedoch nicht retten.
Liest man den Roman ohne große Erwartungen als leichtes Zwischendurch-Buch, ist er durchaus in Ordnung. Wer jedoch auf einen typischen Joy-Fielding-Knaller hofft, dürfte hier enttäuscht sein.

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