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Veröffentlicht am 14.02.2017

I love London ...

Das Haus in der Nebelgasse
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Das Haus in der Nebelgasse

Rezension Diane Jordan

Denke ich an LONDON, gerate ich ins Träumen. Die große faszinierende und pulsierende Stadt an der Themse hat mich schon lange in den Bann gezogen. Interessante ...

Das Haus in der Nebelgasse

Rezension Diane Jordan

Denke ich an LONDON, gerate ich ins Träumen. Die große faszinierende und pulsierende Stadt an der Themse hat mich schon lange in den Bann gezogen. Interessante Orte, viel Geschichte, Big Ben und zahlreiche Sehenswürdigkeiten und geniale Fotomotive tragen dazu bei, dass ich für das „Königreich“ und seine Bewohner schwärme, dazu wird in dem Roman: Das Haus in der Nebelgasse“ alles vereint, was für mich ein gutes Buch ausmacht.... Historisches Wissen, eine alte, geheimnisvolle Stadt, Herrenhäuser, tolle Protagonisten, Crime und eine zarte Romanze. Herz was willst du mehr? Mir geht es zumindest so! Gespannt verschlinge ich Seite um Seite, denn ich bin neugierig und möchte gerne wissen was passiert ist. Was hat es mit dem Haus in der Nebelgasse auf sich? Was ist mit Laura passiert? Wird Mathilda helfen können? Kleine Rätsel, die wie viele Puzzlestückchen richtig kombiniert werden müssen, damit sie ein Bild ergeben. Ich fühle mich ein wenig, wie Agatha Christie, kicher, nur ich wohne in Norddeutschland. Und wusstet ihr, das London etwa zehn mal größer ist als Hamburg? Da bekommt man schnell Muskelkater vom pflastertreten, selbst beim Lesen. Zum Glück ist das Buch unterhaltsam und flüssig geschrieben und so langsam lichtet sich der Nebel und ich komme den Geheimnissen auf die Spur. Puhhhhh, ich will aber nicht zu viel verraten, lest bitte selber, es lohnt sich ☺.

Aus dem Inhalt:
London 1900: Matilda Gray ist Lehrerin an einer Mädchenschule und führt das Leben einer unabhängigen Frau. Als ihre Lieblingsschülerin Laura nicht mehr zum Unterricht erscheint, ahnt Matilda, dass diese in Gefahr ist. Zu plötzlich ist ihr Verschwinden, zu fadenscheinig sind die Begründungen des Vormunds. Eine verschlüsselte Botschaft, die ihr Laura auf einer Postkarte schickt, bringt Matilda auf die Spur des Mädchens. Ihre Suche führt sie zu dem Historiker Stephen Fleming und mit ihm zu einem jahrhundertealten Geheimnis, tief hinein in die verborgensten Winkel der Stadt.

Die Autorin:
Susanne Goga, 1967 geboren, ist eine renommierte Literaturübersetzerin und Autorin. Sie wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis sowie dem Goldenen Homer ausgezeichnet und ist seit 2016 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Mönchengladbach.

Fazit: 5 royale Sterne***** für dieses gut recherchierte und spannende Buch, mit dem hübsch gestalteten Cover. Falls ihr nun spontan Lust auf einen Trip in die Metropole habt, kann ich das verstehen und euch verraten, dass ihr einige Ecken aus dem Roman auch heute noch vorfinden werdet. Berichtet mal, wenn ihr etwas wieder entdeckt habt! Und vergesst auf keinen Fall, für das Handgepäck, dieses Buch.
Der Roman „Das Haus in der Nebelgasse“ ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 Seiten und kostet 9,99 Euro.

Veröffentlicht am 11.06.2020

Schönheit hat ihren Preis ...

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Kennt ihr das, wenn man sehnsüchtig auf die Fortsetzung eines Romans wartet? Bei „Die Farben der Schönheit – Sophias Träume“ von Corina Bomann ging mir das so. Im zweiten Teil der Trilogie geht der Puderkrieg ...

Kennt ihr das, wenn man sehnsüchtig auf die Fortsetzung eines Romans wartet? Bei „Die Farben der Schönheit – Sophias Träume“ von Corina Bomann ging mir das so. Im zweiten Teil der Trilogie geht der Puderkrieg zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein spannend weiter. Das Cover ist hinreißend und ist meines Erachtens ein echter Eyecatcher. Und endlich erfahre ich, wie es meiner Romanheldin Sophia weiter ergeht. Im Vordergrund sieht man eine deutlich „reifere“ Sophia. Wieder mit einer aparten Hochsteckfrisur, in einem figurbetonten, sommerlich anmutigen blauen Kleid. Die Farbe symbolisiert für mich: Hoffnung und Träume und passt deshalb hervorragend zum Titel. Im Hintergrund sieht man im Dunst die Skyline der Stadt New York. Da ich dort schon war, finde ich das „nett“ dargestellt! Ein Schmuckrahmen in blau gibt dem Ganzen Halt und für den Leser sieht es so aus, als ob man durch ein Fenster blickt und von der Gegenwart in die Zukunft schaut. Der Klappentext liest sich dramatisch und spannend. Spoiler: ...nachdem sie in Paris ihren Sohn Louis verloren hatte, war sie verzweifelt.... Nein, wie schrecklich. Was mag da nur passiert sein? Ich öffne das Buch und finde im Innenteil zu meiner Freude ein neues Kosmetikrezept für ein „Festes Shampoo“! Das werde ich natürlich bei Gelegenheit testen, da ich ein Faible, für selbstgemachte Kosmetik habe.
Freudig und gespannt, beginne ich den dicken Wälzer zu lesen. In dreiundfünfzig Kapiteln, wird auf 573 Seiten die Spannungskurve stetig angezogen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und in der „Ich-Perspektive“. Die Szenen sind bildgewaltig und detailreich und könnten gut verfilmt werden, denn mein Kopfkino springt sofort an. Es wird von Corina Bomann so lebendig geschildert, das man als Leser das Gefühl hat, mitten drin zu stecken und die Personen tatsächlich zu kennen. Auf arte lief zudem neulich eine Biografie und ein Film zum Puderkrieg, was ich als sehr gelungene Nebenbereicherung empfunden habe, da man noch mehr zur Thematik erfahren konnte.
Die Charaktere sind gut beschrieben und ich freue mich den einen oder anderen alten Bekannten, wie zum Beispiel Freundin Henny oder Darren aus Teil eins, wieder zu entdecken. Besonders gut gefällt mir auch die feine Recherche der Autorin zu den damaligen „geschichtlichen“ Ereignissen, wie zum Beispiel zur Weltwirtschaftskrise und dem Nationalsozialismus. Als Leser erfährt man ganz nebenbei wichtige Details zur damaligen Zeit um 1932. Eine gelungene Fortsetzung und weitere offene Fragen meinerseits, lassen mich nun jibbernd auf das Finale und Band 3 der Serie warten. Und noch verliere ich nicht den Glauben, dass am Ende alles gut wird!

Inhalt:
Ein großes Versprechen
New York, 1932. Sophia hatte nicht erwartet, je wieder glücklich zu sein. Nachdem sie in Paris ihr Kind verloren hatte, war sie verzweifelt. Doch in New York blüht sie auf: Ein Angebot von der charismatischen Elizabeth Arden bietet ihr eine unerwartete Chance. Unversehens gerät Sophia damit mitten in den „Puderkrieg“, der zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein tobt. Plötzlich stehen ihre Liebe, ihre Zukunft und ihr Glück auf dem Spiel.

Die Autorin:
Corina Bomann ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und hat schon immer geschrieben. Mittlerweile ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen. Immer wieder begeistert sie ihre Leserinnen mit großen dramatischen Romanen und Heldinnen, die etwas Besonderes erreichen. Ihre Romane werden in zahlreiche Sprachen übersetzt und sind internationale Bestseller. Sie wohnt in Berlin.

Weitere Bücher:
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung, Band 1
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph, Band 3

Fazit: ***** Sterne. Der Roman “Die Farben der Schönheit - Sophias Träume“, Band 2 ist im Ullstein Paperback erschienen. Das Buch hat 573 Seiten!





















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Veröffentlicht am 17.12.2024

Zivilisationskrankheit …

Good Energy
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Der erstaunliche Zusammenhang zwischen Stoffwechsel und unerschöpflicher Gesundheit hört sich doch mega spannend an. Deshalb hat das Grundlagenwerk „GOOD ENERGY“ von Dr. Casey Means, in dem jeder erfährt, ...

Der erstaunliche Zusammenhang zwischen Stoffwechsel und unerschöpflicher Gesundheit hört sich doch mega spannend an. Deshalb hat das Grundlagenwerk „GOOD ENERGY“ von Dr. Casey Means, in dem jeder erfährt, wie man länger gesünder leben kann, in meinen Haushalt und in meine Hände Einzug gehalten. Das Cover ist ein echter Eyecatcher. Als Betrachter kann man in Pastellfarben die Silhouette eines Körpers erahnen. Am linken Rand ist ein pinkfarbener Button: „Der Nr.1 New-York-Times-Bestseller“ auszumachen. Das Buch beginnt mit einer traurigen Widmung:
… Für Gayle Means
Geboren 1949, 2021 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben …
Jetzt folgt eine Einleitung, gefolgt von vier Teilen und neun Kapiteln sowie einer Danksagung und einem Register. Gespannt fange ich mit „Alles hängt mit allem zusammen“ an zu lesen, denn ich muss selbst regelmäßig zum Endokrinologen und finde es daher interessant, was die Autorin zu diesem Thema zu sagen hat und schreibt.

…Ich schreibe dieses Buch, weil Millionen von Menschen ihr Leben mit einfachen Grundsätzen verbessern und verlängern könnten, die Ärzten in der medizinischen Ausbildung nicht beigebracht werden. (S.22) …

Das ist eine spannende These und ein sehr guter Ansatz. Als nächstes folgt „Der Ursache auf er Spur: Was macht uns krank“. Auch hier kann ich der Autorin gut folgen und zustimmen. Als Patient habe ich in der heutigen Zeit auch oft das Gefühl, dass „die Moderne Medizin das Wesentliche aus den Augen verliert“ und den Menschen nicht mehr als ganze Einheit sieht. Dr. Casey Means erwähnt Probleme, wo man sie kaum sieht. Unter anderem den Stoffwechsel, die Mitochondrien und diverse Fehlfunktionen. Aber auch Bewegungsmangel, chronischer Stress, Medikamente, Schlafmangel oder Umweltgifte kommen zur Sprache. Nun folgt das „Bad Energy“ die Wurzel jeder Krankheit wie z.B. Reizdarmsyndrom, Akne, Depressionen, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Migräne ist, um nur einige zu nennen. Die Autorin vertritt die These, dass „Der hohe Preis für die Missachtung der Warnsignale“ jeder selber trägt. Ich werde immer nachdenklicher… Auch der Appell von Dr. C. Means “Vertrauen Sie auch sich selbst, nicht nur ihrem Arzt“ findet innerlich meinen Zuspruch, denn sich selbst kennt man meist am besten. Im Gesundheitswesen gibt es viele Ungereimtheiten, super Ärzte, aber auch welche, die in Schubladen denken und den Patienten nicht als Gesamtbild betrachten und so leider Symptome oder Leiden übersehen und/oder falsch einschätzen. Das Essenzielle Mikronährstoffe für „Good Energy“, wie z.B. Vitamin D, Selen oder Zink besonders bei Schilddrüsenproblemen zusätzlich zum L-Thyroxin eingenommen werden sollten und müssen, kann ich aus eigener Erfahrung als Leser preisgeben. Ich erfahre Seite um Seite spannende Fakten und viele Innovationen. Besonders gut gefällt mir der „Vier-Wochen-Plan“, um sich neu zu orientieren und zu platzieren. Ich habe jetzt jedenfalls für 2025 den festen Vorsatz, „gesünder“ zu leben und die vorgeschlagenen Dinge, die ich gelesen habe, nach und nach umzusetzen und in meinen Alltag zu integrieren.
Fazit: ***** „Good Energy – Der erstaunliche Zusammenhang zwischen Stoffwechsel und unerschöpflicher Gesundheit“ ist im ullstein extra erschienen. Die broschierte Ausgabe hat 512 Seiten die mir großartig gefallen haben und ich begeistert gelesen habe.


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Veröffentlicht am 16.12.2024

Rätselhaft ...

Flutnacht – Eine Familie. Eine Nacht. Ein tödliches Geheimnis.
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Wer nach einem spannenden Thriller/Krimi-Buch für die Feiertage sucht, dem sei „Flutnacht – Eine Familie. Eine Nacht. Ein tödliches Geheimnis“ von Alice Feeney, wärmstens von mir empfohlen. Allerdings ...

Wer nach einem spannenden Thriller/Krimi-Buch für die Feiertage sucht, dem sei „Flutnacht – Eine Familie. Eine Nacht. Ein tödliches Geheimnis“ von Alice Feeney, wärmstens von mir empfohlen. Allerdings ist es eher ein Krimi mit Rätselfaktor als ein Thriller, soviel vorab. Das Cover macht auf den ersten Blick einen unschuldigen Eindruck. Als Betrachter sieht man am Rand mehrere angeschnittene Gänseblümchenblüten mit einzelnen über das Blatt verteilten Blütenblättern. Der Titel ist in Glanzdruck und erhaben, so dass man haptisch und taktil auch sofort angesprochen wird. Die Farben „Schwarz-Gelb“ wirken kontrastreich und signalisieren drohende Gefahr, ähnlich wie eine Wespe im eigenen Garten. Das Taschenbuch startet mit einer Anmerkung des Agenten. Dann folgt eine Skizze der Raumaufteilung von Seaglass, einer alten Villa, auf den Klippen von Cornwall, was mir super gefällt, da ich es mir so besser vorstellen kann. Es folgen 50 Kapitel, mit einigen Zeitsprüngen und auch Rückblicken. Gestartet wird am 30. Oktober 2004, 16 Uhr. Als Leser lernt man die Protagonisten Daisy Darker, ihre Schwestern Rose und Lily, ihre Eltern Nancy und Frank, die Großmutter Nana, Trixie sowie Conor kennen. Sie wirken alle etwas merkwürdig und auch unsympathisch auf mich. Allerdings könnte „Daisy Darker“ die Herkunft der Gänseblümchen auf dem Cover erklären, da Daisy ja Gänseblümchen heißt. Der Plot der an Halloween spielt ist, teils spannend und wartet auch mit unerwarteten Wendungen und emotionalen Konflikten auf. Das Setting ist genial. Der Schreibstil und die Wortwahl der Autorin gefallen mir. Sie hat einige bildhafte Beschreibungen, wie z.B.
… „Familien sind wie Schneeflocken: Jede ist unverwechselbar“ … oder auch … „Sind die Koffer und die Feindseligkeiten erst einmal ausgepackt, findet die ganze Familie zu ihrem vertrauten Rhythmus“, die beim Lesen, mein Kopfkino anspringen lassen. Das die Familie sich nicht „grün“ ist, merkt man schnell und so säumen die ersten Leichen das „familiäre Beisammensein“. Mich erinnert das Buch und seine Story ein wenig an das alte Brettspiel „Cluedo“ und auch an den Film „Knives Out“ der mal im Kino lief. Nichtsdestotrotz hat der Plot irgendwie etwas und man möchte unbedingt erfahren, was da alles passiert ist und wie es zusammenhängt. Mir sagt zwar nicht alles zu und auch das Ende hat mir nicht so gefallen, aber wie vieles im Leben, ist das vielleicht Geschmacksache.


Buchrücken:
Familien sind schwierig. Diese hier ist tödlich.

Daisy Darker hatte schon immer ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Familie. Jahre ist es her, dass sie alle im selben Raum waren. Als Daisys Großmutter zu ihrem achtzigsten Geburtstag an Halloween einlädt, gleich es daher einem Wunder, als sich alle in der alten Villa auf einer Klippe in Cornwall einfinden. Dorthin gelangt man nur bei Ebbe. Sobald die Flut einsetzt, ist die nicht gerade harmonische Familie für acht Stunden in dem düsteren Haus gefangen. Plötzlich wird ein Familienmitglied tot aufgefunden. Hilfe von außen lässt sich nicht rufen, ein Sturm kappt jegliche Verbindung. Alle sind verdächtig. Bei einer Leiche bleibt es nicht, und Daisy entdeckt Dinge über ihre Familie, die sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätte ausmalen können.

Die Autorin:
Alice Feeney war 15 Jahre als Journalistin für die BBC tätig, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Bücher wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Mit ihrer Familie lebt sie in Devon, England.

Fazit: **** Der Thriller „Flutnacht– Eine Familie. Eine Nacht. Ein tödliches Geheimnis“ von Alice Feeney ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 431 Seiten, die zwar kein „echter“ Thriller sind, aber durchaus ein kurzweiliger Lese-Spass mit Crime und Rätsel-Spass-Faktor.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Selbst die Zeit, heilt manchmal, nicht alle Wunden …

Unsere Liebe war unerhört
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Ich habe gerade den historischen Roman: „Unsere Liebe war unerhört“ von Eva Müller gelesen. Diese Geschichte ist nach wahren Begebenheiten, von der, mir vorher unbekannten Autorin, verfasst worden und ...

Ich habe gerade den historischen Roman: „Unsere Liebe war unerhört“ von Eva Müller gelesen. Diese Geschichte ist nach wahren Begebenheiten, von der, mir vorher unbekannten Autorin, verfasst worden und hat mich etwas geschockt und auch sentimental zurückgelassen. Mit diesem Roman bin ich leider nicht richtig, warum auch immer, „warm geworden“. Hier war das der Fall. Das Thema ist brisant und hochaktuell. Das Cover zeigt einen Gemäldeausschnitt mit einer Frau, in der rechten Bildhälfte. Diese ist allerdings angeschnitten, so dass das Gesicht erst ab der Nase zu sehen ist. In der Hand hält sie vermutlich einen Brief. Die linke Seite dominiert ein kleines Tischchen, mit Briefumschlägen, dahinter ein üppiger Blumenstrauß. Im Hintergrund ist eine Kommode zu sehen auf der eine Dekoartikel angedeutet sind. Das Farbschema ist gedeckt, was auch gut zur Thematik passt.
Gespannt schlage ich den Roman auf und fange an zu lesen. Als erstes folgt ein Zitat von Thorsten Niven Wilder:
„Das ist ein Land der Lebenden
Und das ist ein Land der Toten.
Und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe,
dass einzig Bleibende, der einzige Sinn.“
Ich überlege mir vorsorglich ein paar Taschentücher parat zu legen, da das Buch traurig zu werden scheint. Das Buch startet mit einem einführenden Prolog in Passau im Jahre 1990. Als Leser lernt man Jonathan kennen. Nun folgt ein Zeitsprung ins Jahr 1945 nach Niederbayern. Und Romanfigur Marga kommt ins Spiel. Es folgen Kapitel und Zeitsprünge mal aus der Sicht von Jonathan oder auch Marga. Bis sich der ältere Jude und Wanderkaufmann Henryk als Protagonist dazu gesellt. Der Spannungsaufbau gelingt mal mehr, mal weniger. Die Thematik ist auch heute noch „schwierig“ und „Antisemitismus“ auch heute noch im Jahr 2024 vertreten, dabei hat es meist mit realen jüdischen Menschen nichts zu tun. Meist entsteht er unabhängig von ihrem tatsächlichen Verhalten, wie auch bei dieser „realen Geschichte“. Der Roman enthält viele Trigger und macht sehr traurig.

Der Plot ist bewegend und beruht auf wahren Tatsachen. Die Autorin schildert in detaillierter Recherche und mit viel Feingefühl einen vielschichtigen Roman der aber nichts für zartbesaitete oder sensible Personen geeignet ist, da einige Ausführungen doch sehr „brutal“ sind. Ich empfehle das Buch daher bei Tageslicht und nicht vor dem Schlafen gehen, wie ich es getan habe zu lesen.
Eva Müller hat die vielen Informationen zur „Familiengeschichte“ detailliert und wortgewaltig aufgegriffen. Das historische Zeitgeschehen, die Sitten und Bräuche werden durch die erdachten Romanfiguren gut aufgegriffen. Allerdings stört mich ein wenig die schriftstellerische Verknüpfung von „Heute“ und „Früher“. Das ist der Schriftstellerin, für meinen Geschmack, irgendwie nicht so gut gelungen und wirkt auf mich nicht so perfekt umgesetzt. Besser kann ich es leider nicht beschreiben, denn es ist ja auch oft Bauchgefühl und der persönliche Geschmack.

Buchrücken:
Eine Liebe, die sich über Grenzen hinwegsetzt. Eine Vergangenheit, die nicht ruhen kann. Eine Familie, die über Generationen hinweg zusammenhält.

Sommer 1946: In einem bayerischen Dorf verliebt sich die junge Marga in den älteren Henryk. Sie stammt aus einer alteingesessenen katholischen Familie – er ist Jude und schlägt sich nach dem Krieg als Wanderkaufmann durch. Was er durchgemacht hat, erschließt sich ihr erst nach und nach, aber Marga kämpft für ihre gemeinsame Liebe. Henryk hat mit seinem Leben eigentlich abgeschlossen, als er Marga kennenlernt. Diese zweite Chance auf Glück, die sie ihm schenkt, grenzt für ihn an ein Wunder. Doch die Leute im Dorf finden Margas Interesse an Henryk unerhört. Solch eine Liebe dürfe doch nicht sein …
Gegenwart: Jonathan, der erwachsene Sohn von Marga und Henryk, fühlt sich in seiner Heimat tief verwurzelt. Doch auch nach so vielen Jahren bekommt er noch immer die Abneigung zu spüren, die bereits sein Vater ertragen musste. Jonathan trägt die Bürde seiner Familiengeschichte in die nächste Generation und sucht seinen eigenen Weg, um mit ihr umzugehen.
Die Autorin:
Eva Müller hat mehrere historische sowie zeitgenössische Romane geschrieben. Sie wuchs in Passau auf und studierte in Regensburg.

Fazit: **** Der Roman „Unsere Liebe war unerhört“ von Eva Müller ist im Penguin Verlag erschienen. Die Paperback-Ausgabe hat mit Nachwort und Danksagung 399 Seiten, die mich aufgewühlt und nachdenklich zurückgelassen haben.





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