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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2024

Insgesamt too much

Das perfekte Grau
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Gebeutelt von ihrem jeweiligen Schicksal treffen vier Fremde in einem Hotel aufeinander und begeben sich gemeinsam auf einen Reise. Dabei zeigt sich, dass alle diese Freundschaft brauchen und nach und ...

Gebeutelt von ihrem jeweiligen Schicksal treffen vier Fremde in einem Hotel aufeinander und begeben sich gemeinsam auf einen Reise. Dabei zeigt sich, dass alle diese Freundschaft brauchen und nach und nach erfährt man, was jedem von Ihnen widerfahren ist.

Das Weg ist das Ziel bei dieser gemeinsamen Reise und alle haben ein gewaltiges Päckchen zu tragen. So gewaltig, dass es eher schon zu überladen wirkt, für die etwas über 200 Seiten des Buches. Denn wirklich nah kommt man den Personen dabei nicht, am wenigsten erfährt man dabei von Dante, aus dessen Perspektive geschrieben wurde. Es beginnt es regelrechtes Trauma-Bonding und weder vor Gewalt noch anderen kriminellen Handlungen wird zurückgeschreckt. Zwischendrin werden dann philosophische Ergüsse eingestreut, die erst ganz stimmig sind, aber im weiteren Verlauf nicht mehr zu dem grenzüberschreitenden Verhalten passen. Ich bin wirklich nicht warm geworden mit den Charakteren und dem Stil, leider keine Empfehlung.

Veröffentlicht am 05.12.2024

Schein und sein

That Girl
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Die Protagonistin Tess ist That Girl, eine junge Frau, deren Leben perfekt scheint. Morgens ein Avocado Toast mit Matcha, danach eine Runde Yoga und eine Skincare-Routine mit 10 Schritten. Sie hat ihr ...

Die Protagonistin Tess ist That Girl, eine junge Frau, deren Leben perfekt scheint. Morgens ein Avocado Toast mit Matcha, danach eine Runde Yoga und eine Skincare-Routine mit 10 Schritten. Sie hat ihr Leben im Griff, zeigt auf Instagram ihre Routinen und Affirmationen und lässt ihre Follower an ihrem Datingleben teilhaben. Doch das ist nur das Bild von ihr, was sie zeigen möchte, denn eigentlich hat sie die gleichen Probleme wie die meisten anderen Mitte 20. Als sie Leo kennenlernt, soll mit ihm endlich alles anders laufen, als mit den unverbindlichen Männern davor.

Das Buch soll wahrscheinlich zeigen, wie trügerisch die Darstellungen auf TikTok und Instagram sind, wie sie junge Frauen unter Druck setzen, perfekt zu sein und alle Anforderungen, welche die Gesellschaft an sie stellt, mühelos zu erfüllen. Die Protagonistin durchläuft während des Buches leider gar keine Entwicklung, sie kann ihre Bedürfnisse nicht äußern und keine Grenzen setzen, ihr love interest wird idealisiert und sie ist, obwohl sie fast zwanghaft versucht, es nicht zu sein, der Inbegriff eines pick-me-girls. Das ist wirklich mühsam zu lesen, da sich auch zum Ende hin nicht abzeichnet, dass bei ihr eine Veränderung stattgefunden hat und sie ihren Selbstwert nicht auf male validation aufbaut. Auch wenn der Anfang vielversprechend war, für mich leider nichts.

Veröffentlicht am 06.03.2024

Spannende Hintergrundstory mit irritierendem Stil

Austrian Psycho Jack Unterweger
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Das Buch beleuchtet vorrangig die Zeit, in welcher der verurteilte Mörder im Gefängnis war, die Literaturszene für sich eingenommen und schließlich auf Drängen dieser die Freiheit erlangt und weitergemordet ...

Das Buch beleuchtet vorrangig die Zeit, in welcher der verurteilte Mörder im Gefängnis war, die Literaturszene für sich eingenommen und schließlich auf Drängen dieser die Freiheit erlangt und weitergemordet hat.

Man folgt der Erzählung aus der Perspektive eines Autoren/Journalisten, der von J.U.s literarischem Talent ganz angetan ist und den kritischen Recherchen des Autoren Malte Herwig skeptisch gegenübersteht. Dessen Argumente kommen beim Ich-Erzähler nicht an und der Autor wird als überheblich und rechthaberisch dargestellt. Warum die Literaturszene komplett ausgeblendet hat, dass J.U. ein Mörder war, ist mir auch nach der Lektüre nicht klar geworden. Ich kann es mir nur so erklären, dass ein Gefängnisinsasse, der nun geläutert seine (teilweise erfundene) Herkunftsgeschichte literarisch verarbeitet, zufällig in den Zeitgeist der 1980er Jahre gepasst hat und Anklang in einem sonst eher gutbürgerlichen Milieu gefunden hat, welches sich als besonders fortschrittlich darstellen wollte.

Inhaltlich startet der Fall also bereits zu einem Zeitpunkt, in dem J.U. bereits seit 15 Jahren in Haft ist. Auf die Morde, die davor stattgefunden haben, wird nur als Rückblick kurz eingegangen. Anhand des Themas hätte ich eigentlich eher eine chronologische und faktenbasierte Dokumentation erwartet. Da jedoch der Ich-Erzähler nur mit seinen Befindlichkeiten argumentiert, werden die Fakten des Autors im eher nebensächlichen Konjunktiv erwähnt. Beim lesen war das mehr als irritierend, da der Stil sprunghaft und abgehackt war und das Verhältnis von Ich-Erzähler zu Autor unterwürfig/überheblich/distanziert, auf jeden Fall sehr unstimmig ist. Ebenso war mir nicht klar, ob es den Ich-Erzähler nun wirklich gab oder es nur ein stilistisches Mittel Herwigs ist.

Aufgrund der Beschreibung hatte ich eher eine psychologische Untersuchung erwartet, stattdessen hat mich der Stil beim lesen gestört und verwirrt. Zudem ist das Buch aufgrund der geringen Seitenanzahl wirklich sehr dünn und hat dennoch den Preis einen normalen Hardcover-Buches.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Leider keine Weihnachtslektüre

Geheimnis am Weihnachtsabend
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Als Mrs. Bradley zur Weihnachtszeit ihre Neffen im beschaulichen Oxfordshire besucht, geschieht ein Mord und die Familie befindet sich schnell mitten im Geschehen. Die Hobby-Ermittlerin versucht hinter ...

Als Mrs. Bradley zur Weihnachtszeit ihre Neffen im beschaulichen Oxfordshire besucht, geschieht ein Mord und die Familie befindet sich schnell mitten im Geschehen. Die Hobby-Ermittlerin versucht hinter die Verbindungen und Geheimnisse der Ortsbewohner zu kommen, um den Täter zu entlarven.

Ein beschaulicher Weihnachtskrimi, der mich leider nicht überzeugt hat. Dies lag zum einen am langatmigen Schreibstil als auch an den zahlreichen, unnahbaren handelnden Personen. Während des gesamten Buches hatte ich Schwierigkeiten, die Personen wiederzuerkennen oder zu unterscheiden, mir ihre Beziehungen untereinander zu merken oder ihre Handlungen - es gab schlichtweg zu viele Personen, die nicht näher beschrieben wurden. Selbst Mrs. Bradley als Hauptperson blieb trotz ihrer unsympathischen Eigenheiten seltsam blass in meiner Vorstellung. Die Story zog sich sehr in die Länge, schweifte immer wieder ab zu Themen, die ich gänzlich uninteressant fand, wie beispielsweise die Schweinezucht.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mir einfach mehr bzw. etwas anderes erhofft hatte. Einen gemütlichen Krimi in weihnachtlicher Atmosphäre (davon habe ich beim lesen nichts verspürt), vielleicht schneebedeckte Landschaften, Traditionen, ein verzwickter Fall. Das war es irgendwie alles nicht und daher leider nicht meins.

Eine Karte der Umgebung und eine Liste der handelnden Personen wäre sehr hilfreich gewesen.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Langatmig und verschachtelt

Erinnerung und Lüge
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Eine junge Wissenschaftlerin, die bei einer Forschungsreise in ein kleines französisches Dorf auf die ältere Lottie trifft und durch ihre Erzählungen tief eintaucht in die verwickelte Familiengeschichte.

Der ...

Eine junge Wissenschaftlerin, die bei einer Forschungsreise in ein kleines französisches Dorf auf die ältere Lottie trifft und durch ihre Erzählungen tief eintaucht in die verwickelte Familiengeschichte.

Der Stil der Autorin ist durch ihre langen und verschachtelten Sätze, die sich gerne auch mal über eine ganze Seite erstrecken, wirklich außergewöhnlich und kunstvoll. Ein Lesevergnügen war es dadurch leider nicht. Ich empfand den bildhaften Schreibstil als langatmig und ausschweifend, ohne Spannung zu erzeugen. Dass das Buch immer wieder auf die Ich-Form zurückgreift, ohne wörtliche Rede zu kennzeichen, hat mich beim lesen zusätzlich verwirrt. Dabei verschwimmen die einzelnen Zeitformen und ich kam auch irgendwann inhaltlich, aufgrund der schier nie endenden Anzahl an Familienmitgliedern, nicht mehr mit. Etwa ab der Mitte werden die Sätze kürzer und prägnanter und die Autorin kommt schneller zum Punkt. Interessant fand ich die Beziehung zwischen Lottie und der Wissenschaftlerin, deren Entwicklung ich am besten folgen konnte. Packen konnte mich das Buch leider nicht und es hinterlässt nur einen blassen Eindruck bei mir.
Gerne hätte ich das Buch nach den ersten 100 Seiten abgebrochen, habe mich dann aber doch zum weiterlesen aufgerafft, auch wenn ich nun über einen Monat gebraucht habe.