Profilbild von Jumari

Jumari

Lesejury Profi
offline

Jumari ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jumari über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2024

Mit 11 Übungen zum gelassenen Atmen

11 Atem-Übungen, die dein Leben verändern
0

Mir ist Manuel Eckardt schon jahrelang ein treuer Begleiter für meine Gymnastik im eigenen Fitnesskeller. Egal, was er anleitet, Rückentraining, Faszientraining oder jetzt hier das Atemtraining. Er macht ...

Mir ist Manuel Eckardt schon jahrelang ein treuer Begleiter für meine Gymnastik im eigenen Fitnesskeller. Egal, was er anleitet, Rückentraining, Faszientraining oder jetzt hier das Atemtraining. Er macht das immer mit guten Grundlagenerklärungen und tatsächlich auch praktikablen Übungen. Da bei ihm die Sätze maximal 10 Minuten dauern, sind sie auch für die schnelle Fitness zwischendurch gut geeignet.

Das Buch gefällt mir gut, das Cover spricht an, die Schriftgröße ist auch für mich als Brillenträger gut lesbar. Einzig der Bundsteg hätte etwas breiter ausfallen dürfen. Fadenheftung wäre etwas haltbarer, die ersten Seiten haben schon gelöst. Man muss das Buch schon sehr auseinanderbiegen, gerade im Übungsteil klappt es sonst immer wieder zu. Aber zu einem Punktabzug hat das bei mir nicht geführt.

Sehr hilfreich sind die Videos im Internet bzw. die App, die ich auf dem iPhone nutze. Das macht der Autor nahezu perfekt.

Fazit: wer Geduld und Zeit hat, sich seinem Körper zu widmen, findet hier interessante Informationen und eine gute Anleitung fürs Atmen. Das braucht man schließlich immer und überall.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.12.2024

Hochspannungssommer

Roter Sommer
0

Berna González Harbour, von dieser Autorin habe ich bisher nichts gelesen oder gehört. Der Pendragon Verlag hat da einen kleinen Edelstein entdeckt, dass es das Debüt der Autorin sein soll, das glaubt ...

Berna González Harbour, von dieser Autorin habe ich bisher nichts gelesen oder gehört. Der Pendragon Verlag hat da einen kleinen Edelstein entdeckt, dass es das Debüt der Autorin sein soll, das glaubt man kaum, so routiniert zieht sich ihr roter Spannungsfaden durch das Buch.
Der Krimi spielt im Sommer der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 und ist damit für die Spanier sowieso schon ein heißer roter Sommer. Ständig fallen Tore und überall wird mitgefiebert. Dass Spanien am Ende sogar Weltmeister wird, ist natürlich toll, aber mit dem Krimi hat das nichts zu tun. Hier zählt anderes als die Tore von Villa oder Iniesta.
Zwei verschiedene Morde, zwei verschiedene Tatorte, sehr verschiedene Protagonisten, viele Gefahren und jede Menge Spannung birgt dieser Kriminalroman, dass schon fast ein Thriller ist. Nur langsam kann Comisaria María Ruiz den berühmten roten Faden entdecken, der schon 40 Jahre zuvor von ihrem Gegenspieler, dem Journalisten Luna, einmal angefasst wurde. Der Täter bleibt lange Zeit im Dunklen, wie auch der Anlass für den Titel „Roter Sommer“. Der Leser muss sich gedulden, aber er wird belohnt.
Aufgeklärt werden die Morde an zwei jungen Männern, deren gemeinsamer Hintergrund in den Untiefen der katholischen Kirche, in vertuschten Fällen von Kindesmissbrauch durch die ehrwürdigen Priester zu finden ist. Wie sich dieser widerwärtige Fall bis zum Ende der Aufklärung widersetzt, ist hochinteressant und spannend zu lesen. Die Autorin schreibt in einem sehr authentischen Stil, da fallen schon einmal Schimpfwörter, aber aus meiner Sicht ist es die gut eingefangene Sprache des Alltags der Polizisten und Kriminellen.
Sehr sympathisch ist die Rolle der Comisaria, die einige Male bis an die Grenzen des Erlaubten und auch ihrer eigenen Leistungsfähigkeit geht. Erst ganz am Ende wird dem Leser ihr psychisch belastendes Geheimnis enthüllt. Ihr Kollege und einmaliger Liebhaber Tomás ist sehr um sie besorgt, auch wenn sie seine Vorgesetzte ist. Diese Beziehung setzt zusätzliche Spannungspunkte.
Den Gegenpart Luna hat die Autorin sehr realistisch geschildert, der Vollblutjournalist, der vor dem Ende seiner Karriere steht und doch immer noch die wilde Recherchelust im Blut spürt, den habe ich sehr ins Herz geschlossen.
Beiden sehr ans Herz gewachsen ist der ehemalige, nun pensionierte und kranke Kriminalpolizist Carlos, der auf seine Weise mit beiträgt zur Aufklärung dieses verzwickten doppelten Mordfalls.
Weniger angenehm sind die Begegnungen mit den Klerikalen, die nichts an sich heran- und alle Vorwürfe abperlen lassen. Es tut gut, wenn man weiß, dass einige zur Verantwortung gezogen werden können. Es tut jedoch nicht gut, wenn man weiß, dass an Stelle der abgeschlagenen Köpfe dieser Schlangen wieder neue nachwachsen.
Fazit: Ich empfehle dieses Buch gern weiter, mir hat es trotz des schwierigen Themas sehr gut gefallen, es liest sich flott und am Ende wünschte ich mir eine Fortsetzung mit Comisaria María, mit Tomás und Luna.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.11.2024

Ungewisse Liebe

Drei Tage im Juni
0

Mein erstes Buch der amerikanischen Autorin Anne Taylor, die mit über Achtzig einen wunderbar frischen, lebenshungrigen und liebenswerten Roman geschrieben hat. Sie lebt in Baltimore, und sie hält das ...

Mein erstes Buch der amerikanischen Autorin Anne Taylor, die mit über Achtzig einen wunderbar frischen, lebenshungrigen und liebenswerten Roman geschrieben hat. Sie lebt in Baltimore, und sie hält das Brennglas, in dem der Leser die Geschichte und die Protagonisten sieht, genau darüber. Obwohl diese Geschichte so in jeder anderen Stadt passieren könnte, freundete ich mich mit Baltimore und Gail, der geschiedenen Lehrerin und noch stellvertretenden Direktorin einer Schule schnell an. Dass ihr ihre Vorgesetzte Sozialkompetenz abspricht und außerdem die Neubesetzung ihrer Stelle mit einer jüngeren, natürlich kompetenteren Frau ankündigt, rüttelt an Gails Grundfesten. Und das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Am nächsten Tag soll die Hochzeit ihrer Tochter Debbie stattfinden. Die drei Tage im Juni sind der sogenannte Schönheitstag für die Braut vor der Trauung, der Hochzeitstag und dann der Tag danach. In diesem schmalen Zeitfenster lernt der Leser aber alles über Gail, ihr Leben, ihre Ehe mit Max und das Aufwachsen von Debbie. Dass am Schönheitstag dann vor Gails Tür ihr Exgatte Max mit einem Katzenbehälter steht und um „Asyl“ bittet, weil der Bräutigam gegen Katzenhaare allergisch sein soll, bringt Gail an diesem Tag ein zweites Mal aus dem Gleichgewicht. Das ist sehr amüsant, ironisch und selbstironisch zu lesen, Anne Taylor macht es dem Leser leicht, ihrer Gail zuzuhören und zu folgen. Max wirkt manchmal ein bisschen vertrottelt und verlottert, aber Gail und Debbie haben ihn gut im Griff, sodass er dann doch halbwegs passabel auch zu Hochzeit erscheint. Das Drumherum liest sich vergnüglich bis besinnlich, dem Ende der Geschichte will ich auf keinen Fall vorgreifen, es ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen.
Fazit: eine Ehe- und Familiengeschichte, die so ungewöhnlich nicht ist, aber in diesem Buch wirklich sehr lesenswert dargeboten wird. Mir hat es so gut gefallen, dass ich gern fünf Sterne vergebe.

DreiTageimJuni

NetGalleyDE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2024

„Ich hasse Aufträge aller Art“

Ein anderes Leben
0

„Ich hasse Aufträge aller Art“ sagt Caroline Peters bei passender Gelegenheit. So ein bisschen die Widerspenstige, die gezähmt werden will, das ist die Autorin und ihr Buch-Ich. Sie liest dieses Familienbuch ...

„Ich hasse Aufträge aller Art“ sagt Caroline Peters bei passender Gelegenheit. So ein bisschen die Widerspenstige, die gezähmt werden will, das ist die Autorin und ihr Buch-Ich. Sie liest dieses Familienbuch auch selbst und das ist wirklich das Allerbeste, was diesem Buch passieren konnte.
Das Buch könnte auch den Titel „Hanna und ihre Töchter und deren Väter“ haben. Caroline Peters berichtet aus der Sicht der jüngsten Tochter aus Hannas letzter Ehe. Die zwei Schwestern sind wesentlich älter und so kommt es, dass die Jüngste auch die Trennung ihre Eltern im noch jugendlichen Alter erlebt. Sie bleibt beim Vater, kümmert sich später auch um ihn bis zu seinem Tod. Ihre Geschichte nimmt seinen Ausgang bei der Beerdigung ihrer Mutter, mit ironischen, traurigen, amüsanten und ernsten Rückblicken. Hanna, die Mutter, ist bei fast allen der Dreh- und Angelpunkt, mit allen ihren Marotten und Schrullen. Obwohl sie bestimmt nicht dem idealen Muttertyp entspricht, sie ist ein echtes Unikum. Wer selbst Kinder von verschiedenen Vätern hat, findet endlich einmal eine echte Patchworkfamilie in der heutigen Literatur, die absolut echt wirkt und es wahrscheinlich auch ist. Autofiktionale Romane machen Spaß, wenn sie so liebenswert und humorvoll herüberkommen.
Fazit: ich empfehle dieses Hörbuch aus ganzem Herzen. Unbedingt 5 Sterne.

EinanderesLeben

NetGalleyDE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2024

Auch Krimis können gute Laune machen

Zorn – Der Fall Schröder
0

Ich bin ja so froh, dass Stephan Ludwig wieder in seinen Zorn-Rhythmus gefunden und in diesem Herbst mit Der Fall Schröder meine länger werdenden Abende verkürzt hat. Der 14. Fall ist ein großer Wurf, ...

Ich bin ja so froh, dass Stephan Ludwig wieder in seinen Zorn-Rhythmus gefunden und in diesem Herbst mit Der Fall Schröder meine länger werdenden Abende verkürzt hat. Der 14. Fall ist ein großer Wurf, dieses Mal so spannend wie lange nicht. Denn es geht um Schröder, dessen Superhirn von einem Tag zum anderen recht angeschlagen wirkt und es geht um einen Suizid, der einige Rätsel aufgibt. Wer den 13. Teil gelesen hat, weiß warum Frieda (unterdessen Ehefrau von Kommissar Claudius Zorn, dem Titelgeber) seit Monaten in der Reha behandelt wird. Trotz der angeschlagenen Laune versucht Frieda, positiv und fein lenkend auf Zorn einzuwirken. Der hat es aber auch wirklich nicht leicht, sein Chef Schröder gesundheitlich angeschlagen, sein Sohn Edgar frühpubertär, sein Kollege zu wissbegierig, sein Auto dreckig, Friedas Hibiskus am Ende und auch sonst jede Menge Verdruss. Dass es auch noch Tote und Enthüllungen gibt ist klar, wie sich alles (auf)-klären lässt, behalte ich für mich. Ich will niemandem die Spannung nehmen an diesem klasse Krimi. Und freue mich schon sehr auf den nächsten Herbst!

#NetGalleyDE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere