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Veröffentlicht am 23.08.2017

Klasse!

Der Totensucher
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Die 11 jährige Lucie wird eines nachts aus ihrem Zimmer entführt. Ihr Vater , Kriminalkommissar Adrian Speer ,ist unterwegs um einen Informanten zu treffen und macht sich die grössten Vorwürfe. Zwei Jahre ...

Die 11 jährige Lucie wird eines nachts aus ihrem Zimmer entführt. Ihr Vater , Kriminalkommissar Adrian Speer ,ist unterwegs um einen Informanten zu treffen und macht sich die grössten Vorwürfe. Zwei Jahre später und nach einem halben Jahr zurück im Dienst und in einer neuen Abteilung des LKA Berlin findet Speer bei dem neusten Fall, einem Mord, Hinweise über das Verschwinden von Lucie.

Schon der Prolog, in dem ein Kind involviert ist, hat mich geschüttelt. Immer wieder, wenn in Büchern über das Verschwinden eines Kindes erzählt wird, packt mich das zumindest emotional noch mal mehr . So habe ich dann auch sehr gut mitfühlen können wie die Eltern und der Bruder mit dem Verlust umgehen. Dies hat der Autor zudem sehr authentisch vermittelt und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, hier wurde künstlich auf die Tränendrüse gedrückt.

Dann ein Zeitsprung , zwei Jahre nach dem Prolog und geht die Story ihren Gang.Und dies auf äusserst rasante und fesselnde Art und Weise. Je länger man liest, je tiefer taucht man ein in den Sumpf der Gewalt, der Morde und der Kindesentführungen.

Eine neu gegründete Mordkommission ,in der nicht nur Adrian Speer, sondern auch sein Chef Robert Bogner und eine weitere Ermittlerin sich zuerst aneinander gewöhnen müssen, gibt der Story den zusätzlichen Kick. Die Einführung in die Personen ist sehr gelungen, mit genügend Details und ohne Langatmigkeit, lernt man die Personen nach und nach kennen. Profiling wird ebenfalls thematisiert. Die Überlegungen dazu sind gut und nachvollziehbar. Ermittelt wird zudem in diesem Team sehr intelligent und mit Gefühl. Hervorragend ausgearbeitete Ausführungen dazu zeigen schlüssige Ergebnisse, die man als Leser nachvollziehen kann.

Ab und zu taucht man in die Gedanken und die Vergangenheit des Täters ein,was mich noch mal berührt und betroffen gemacht hat. Denn ein Täter kann auch zum Täter gemacht werden…dieser hier in diesem Buch ist das beste Beispiel dafür.

Die Story ist jedoch nicht nur Mord und Totschlag, sondern zeigt ebenfalls die emotionale Seite , die Ungewissheit, die man als Eltern eines verschwundenen Kindes hat und wie man leidet.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Konnte ich kaum noch aus der Hand legen...

Insomnia
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Im Norden Floridas treibt seit 3 Jahren ein Serientäter sein Unwesen. Der "Hammermann" hat es immer auf junge Mädchen abgesehen, die sich im Aussehen ähneln . Schon neun Opfer gehen auf sein Konto, als ...

Im Norden Floridas treibt seit 3 Jahren ein Serientäter sein Unwesen. Der "Hammermann" hat es immer auf junge Mädchen abgesehen, die sich im Aussehen ähneln . Schon neun Opfer gehen auf sein Konto, als ebenfalls die 17 Jahre alte Mallory Knight verschwindet. Nach einigen Tagen taucht sie an einem Biker Treff wieder auf und behauptet sie sei vom "Hammermann" gefangen gehalten worden . Special Agent Bobby Dee befragt Mallory und kitzelt eine unglaubliche Geschichte aus ihr heraus. Jahre später studiert Mallory Jura und wird erneut vom "Hammermann" entführt und kann fliehen. Doch niemand glaubt ihr….

Der Prolog startet aus Sicht des Täters und löst schon Gänsehaut aus. Denn der Hammermann entpuppt sich schon früh als Bestie, dem etliche Täter in anderen Thrillern nicht das Wasser reichen können. Absolut krank seine Beweggründe und Taten. Zudem hat die Autorin für diese Einblicke aus Sicht des Täters die dritte Person als Erzählstil gewählt. Hervorragend gewählt , denn es verstärkt das Grauen noch .

Die Ermittler sind zahlreich und mir hat etwas der Kopf geschwirrt ob der grossen Anzahl Namen, Grade und Dienststellen. Bis ich alle unwichtigen Nebenpersonen gedanklich aussortiert und mich auf die 2, 3 Hauptermittler konzentriert habe. Ab und zu wird aus der Perspektive von Bobby Dee Bezug auf frühere Fälle genommen, diese Passagen waren mir etwas zu ausschweifend und nicht unbedingt nötig für das Verständnis des jetzigen Falles.

Überhaupt ist der Schreibstil von Jilliane Hofmann etwas ausschweifend und sehr detailliert. Man muss als Leser darauf gefasst sein, dass man Unwichtiges und Relevantes für die Story, die man liest, in Gedanken sortieren muss. Doch einmal daran gewöhnt, liest sich die Geschichte gut und fliessend.Sehr beeindruckt haben mich die sehr guten Recherchen zum Jurastudium, die auch hier, sehr detailliert beschrieben wurden.So erhält man als Leser Einblick in einige Vorlesungen, die zudem erheiternd , erzählt sind. Oder kann nachvollziehen wie hart Jurastudenten arbeiten müssen.

Im Fokus stehen zu grossen Teilen des Buches nicht unbedingt die Ermittlungen, sondern das Leben eines Opfers . Erst zum Schluss werden die Ermittlungen in den Mittelpunkt gerückt. Wer nun denkt, dass dies nicht spannend sein kann, muss ich enttäuschen. Nach etwas zähem Start konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 29.06.2017

Die Verwandlung!

Feel Again
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Sawyer Dixon ist eine begabte Fotografin und Studentin im Woodshill College. Für ihre Abschlussarbeit hat sie die Idee, denn sehr schüchternen Isaac Grant zu fotografieren. Es sollen nicht einfach nur ...

Sawyer Dixon ist eine begabte Fotografin und Studentin im Woodshill College. Für ihre Abschlussarbeit hat sie die Idee, denn sehr schüchternen Isaac Grant zu fotografieren. Es sollen nicht einfach nur Fotos entstehen, sondern die perfekte Verwandlung vom schüchternen Jungen in einen Bad Boy soll dokumentiert werden. Nach einigem Zögern macht Isaac mit, denn er erhofft sich durch die Verwandlung endlich ein richtiges Date.

Nach "Begin Again " und "Trust Again " ist dieses Buch der dritte Teil der Reihe. Doch die Geschichte ist in sich abgeschlossen und die Protagonisten von den ersten beiden Teilen tauchen nur als Rand oder aber Nebenfiguren auf. So kann man eigentlich alle drei Bände durcheinander und nicht unbedingt der Reihe nach lesen.

Was mich in diesem Buch wieder begeistert hat ist der tolle Schreibstil von der Autorin. Sie kann zum Beispiel eine Sexszene über mehrere Seiten beschreiben ,ohne dass es langatmig wird. Und treffsicher schafft sie es, dass der grosse Teil an Liebesgeschichte romantisch und nicht kitschig daher kommt. Zwar wird es vor allem Punkto Liebe sehr vorhersehbar, denn eigentlich weiss man schon zu Beginn wer denn wen "kriegt"…doch gut unterhalten habe ich mich trotzdem. Ohne grössere Überraschungen ist auch die Handlung. Da sucht zum Beispiel Sawyer mit ihrer Schwester ein Hochzeitskleid…und man weiss eigentlich schon zu Beginn der Szene , dass sie in einem Secondhand Laden ein Hochzeitskleid, das (!) Kleid finden werden.

Das Grundthema "Mädchen verwandelt Jungen in einem Monat in Traumprinzen " ist an und für sich gut ausgearbeitet. Sawyer besticht durch ihre unerschrockene, selbstbewusste Art. Diese Figur ist ausgezeichnet gelungen. Mehr Probleme Punkto Glaubwürdigkeit hat mir Isaac gemacht. Ihm habe ich seine unbeholfene, schüchterne Nerd Rolle zu Beginn einfach nicht abgenommen. Dafür ging die Verwandlung zu glatt, war er gegen Schluss zu selbstbewusst . Wäre ja schön, wenn man mit einigen telefonischen Übungen und Ubeungsstunden Schüchternheit einfach so ablegen kann. Und in Sachen Aussehen hatte er zum Glück schon alle Grundvoraussetzungen. Einen Superbody und ein blendendes Aeusseres, Sawyer musste ihm nur einen neuen Haarschnitt verpassen und die fürchterlichen Kleider los werden. Das war mir dann doch zu einfach und schnell gelöst, und somit schon sehr unrealistisch und rosarot.

Meiner Meinung nach ist diese Geschichte schwächer als ihre Vorgänger.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Amore in Italien!

Love & Gelato
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Lina zieht nach dem Tod ihrer Mutter nach Italien um bei Howard, einem alten Freund ihrer Mutter, zu leben. Doch Lina findet Howard seltsam, denn er wohnt auf einem Friedhof. Sonia, die stellvertretende ...

Lina zieht nach dem Tod ihrer Mutter nach Italien um bei Howard, einem alten Freund ihrer Mutter, zu leben. Doch Lina findet Howard seltsam, denn er wohnt auf einem Friedhof. Sonia, die stellvertretende Leiterin des Friedhofs ,gibt Lina ein altes Tagebuch ihrer Mutter, die dieses während des Studiums in Florenz geschrieben hat. Lina lernt darin ihre Mutter ganz neu kennen und macht sich auf die Spuren der Vergangenheit!

Die Geschichte spielt hauptsächlich in Italien und mich haben die Beschreibungen von Florenz, der Sehenswürdigkeiten , aber auch der italienischen Lebensweise sehr begeistert. Man fühlt sich sofort wie im Urlaub! Dazu kommen immer wieder italienische Ausrufe und Sätze, die das Ganze glaubwürdig machen. Die Hauptgeschichte um Lina und ihrem neuen Leben in Italien wird immer wieder durch die kursiv geschriebenen, und dadurch leicht erkennbaren Tagebucheinträge ihrer Mutter unterbrochen. So erhält meiner Meinung nach die Story Tiefe und wird auch spannend. Denn in den Tagebucheinträgen ist ein Geheimnis verborgen, das Linas Leben völlig durcheinander wirbelt.

Mich hat der Schreibstil begeistert. Schon nach dem Prolog, in dem Lina die Leser direkt anspricht, hatte mich die Autorin für sich gewonnen. Sehr leicht, locker und doch mit ernsten Zwischentönen erzählt sie die Geschichte der 16- jährigen Waise Lina. Einer Figur, die für mich völlig authentisch und echt daher kommt. Lina ist ein Teenager , wie es sie zu Tausenden gibt. Sie entdeckt ein neues Land und mit Schmetterlingen im Bauch die erste Liebe. Eine Figur, die mich überzeugt hat. Das Buch ist ein Jugendbuch, doch kann es problemlos und ohne zu langweilen von erwachsenen Lesern gelesen werden. Über den Titel bin ich gestolpert...wenn schon in Italien dann bitte "Amore "und nicht "Love "!

Die Handlung holpert an einigen Stellen. So habe ich nicht verstanden, wie ein 16- jähriges Mädchen einfach zu einem wildfremden Mann, auch wenn er vor langer Zeit mit der Mutter befreundet war, verfrachtet wird. Zudem waren mir die Menschen in Italien ,auf die Lina trifft , sehr „schwarz-weiss“ gezeichnet. Die meisten nahmen Lina mit offenen Armen auf, ihre Ankunft löste regelrecht Begeisterungsstürme aus. Und die anderen....erkennt man sofort ! Hier hätten weniger offensichtliche Charakterzüge vielleicht noch mehr gefesselt.

Veröffentlicht am 19.12.2024

Freundschaft für immer?

Was bleibt, wenn du gehst
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Einst waren sie eine eingeschworene Clique ... zu Studienzeiten waren Nathalie, Dan, Andrew, Lilah und Jen gute Freunde. Nach einem tragischen Unglück und im Laufe der Jahre haben sie sich jedoch aus den ...

Einst waren sie eine eingeschworene Clique ... zu Studienzeiten waren Nathalie, Dan, Andrew, Lilah und Jen gute Freunde. Nach einem tragischen Unglück und im Laufe der Jahre haben sie sich jedoch aus den Augen verloren.

16 Jahre später bittet Jen alle in das Haus in Frankreich, in dem sie viele Sommerurlaube zusammen verbracht haben. Ein Schneesturm fesselt die ehemaligen Freunde an das Haus, obwohl einige am liebsten gleich wieder abgereist wären.

So müssen sie sich Schuld und Vergebung rund um das Unglück, aber auch ihrer zerbrochenen Freundschaft stellen.


Erst habe ich gedacht, diese Geschichte ist eine, wie sie das Leben so spielt. Im Mittelpunkt beste Freunde, die sich auseinander entwickelt haben, unterschiedliche Leben führen und nach dem Studium halt keine Berührungspunkte mehr haben. Doch was Amy Silver da bietet, geht tiefer, viel tiefer. Ohne zu viel zu verraten zu können, nur so viel: Nathalie, Dan, Andrew, Lilah und Jen teilen ein traumatisches Erlebnis, das sie in diesem letzten Sommer vor 16 Jahren überrollt hat. Ein Erlebnis, an dem sie immer noch nagen und mehr oder weniger alle beteiligt waren.

Dank eines Schneesturmes müssen sie sich mit diesem Trauma, aber auch mit sich und dem Gegenüber auseinandersetzen. Sie merken dabei, dass einerseits die Karten betreffend Freundschaft neu gemischt sind, sehen aber auch vieles anders als in der Jugendzeit. Briefe und Mails, die ab und zu eingefügt wurden, zeigen die Korrespondenz zwischen einzelnen Figuren und diese sind sehr aufschlussreich. Kurze Kapitel, die in der Vergangenheit angesiedelt sind, rollen nach und nach das traumatische Geschehen auf.

Die Idee ist sicher nicht neu. Freunde, die sich zusammenraufen und Erlebtes aufarbeiten müssen und aus den verschiedensten Gründen nicht wegkönnen. Amy Silver hat die Figurencharakterisierung und das Beziehungsgeflecht so gestaltet, dass die einzelnen Dialoge und die Beziehungen untereinander interessant sind. Etwas unruhig empfand ich die Sprünge in den Zeiten, anhand der Kapiteln der Vergangenheit und der Briefe und Mails. Hier geht es wirklich chaotisch und bunt hin und her und dadurch hatte ich oft meine Probleme zu erfassen, wo die Handlung gerade steckt. Sehr emotional wurde der Schluss gestaltet, wo eine Wende, die ich nicht habe kommen sehen, die Freunde verbindet.

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