Interessant aber nicht sehr tiefegehend.
Nachdem ich "Die Übersetzerin" eine halbe Ewigkeit auf meinem TBR-Regal zu stehen hatte, war ich endlich in der Stimmung und Verfassung es zu lesen.
Der Roman spielt Mitten im Zweiten Weltkrieg und verfolgt ...
Nachdem ich "Die Übersetzerin" eine halbe Ewigkeit auf meinem TBR-Regal zu stehen hatte, war ich endlich in der Stimmung und Verfassung es zu lesen.
Der Roman spielt Mitten im Zweiten Weltkrieg und verfolgt das Schicksal von Hedwig (Hedy), einer österreichisch-rumänischen Jüdin, die nach dem Anschluss aus Wien auf die britische Kanalinsel Jersey geflohen ist. Im Sommer 1940 wird diese von der deutschen Wehrmacht besetzt. Bedroht von Hunger und Existenzverlust nimmt sie schließlich eine Stelle als Übersetzerin im Lager der verhassten Deutschen an.
Dort verliebt sie sich in den jungen Offizier Kurt. Als beide über die Verbrechen des Nationalsozialismus erfahren, gehen sie in den passiven Widerstand. Doch Hedy und ihre Existenz drohen aufzufliegen, sodass sie einen Plan zu ihrer Rettung fassen müssen.
Der Roman ist sehr gut recherchiert und behandelt ein wirklich spannendes und inspirierendes Schicksal, welches auf wahren Begebenheiten beruht. Am Ende fehlte es mir aber an einem Funken an Emotionalität. Wenngleich man in die Zeit und die Geschichte hineinversetzt wird, bleiben die Charaktere bisweilen unnahbar. Hinzu kam, dass einige Szenen unnötig lang und andere wiederum so flott abgehandelt wurden, dass man zeitweise nicht wusste, in welchem Jahr und zu welcher Zeit man sich jetzt eigentlich genau befindet.
Dennoch kann ich den Roman als Lektüre empfehlen. Wenn man jedoch auf der Suche nach einem Buch ist, was lange nach dem Beenden zum Nachdenken anregt, ist man hier nicht ganz an der richtigen Stelle.