Cover-Bild Das Fräulein muss sterben
Band 1 der Reihe "Kommissarin Clara Frings"
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 02.12.2024
  • ISBN: 9783426446881
Christine Grän, Marianne von Waldenfels

Das Fräulein muss sterben

Kriminalroman | Historischer Krimi und großer Gesellschaftsroman in einem!

Kriminalroman und großer Gesellschaftsroman in einem: Tauchen Sie ein in die flirrende Ära von Willy Brandt

Bonn, 1972: In ihrem Penthouse feiert die niederländische Journalistin Nelie Hendriks, dass Willy Brandt das Misstrauensvotum überstanden hat. Zu ihrer illustren Gästeschar gehören neben einigen Damen der Nacht vor allem Spione und Politiker. Hat einer von ihnen die Finger im Spiel, als Nelie in den Tod stürzt?

Kommissarin Clara Frings darf untergeordnet ermitteln, stößt in der Männerwelt der kleinen Hauptstadt am Rhein jedoch schnell an ihre Grenzen. Clara macht Fehler und muss dafür bezahlen. Die Emanzipation der Frauen hat gerade erst begonnen, und das gesellschaftliche Leben wird bestimmt vom Paragraph 218, Studentenprotesten, RAF-Bomben und Radikalenerlass. Erst am Tag von Willy Brandts Rücktritt wird Clara endlich Antworten finden …

»Das Fräulein muss sterben« ist ein kluger historischer Krimi aus der Bonner Republik Anfang der 70er-Jahre – spannend und informativ, erfrischend anders, schnell und witzig geschrieben

Authentisch und unterhaltsam fangen Christine Grän und Marianne von Waldenfels das Lebensgefühl der 70er-Jahre zwischen Aufbruchsstimmung und Spionage-Affären ein. Der historische Kriminalroman der beiden Autorinnen und Journalistinnen bietet zeitgeschichtliche Unterhaltung für die Leser*innen von Marc Raabe oder Christof Weigold.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2024

Polizeiarbeit und Gesellschaftsbild der 70er Jahre

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„Das Fräulein muss sterben“ von Christine Grän & Marianne von Waldenfels ist ein spannender Krimi mit 70er Jahre-Flair, in dessen Mittelpunkt eine der ersten Kriminalbeamtinnen Deutschlands steht.

Worum ...

„Das Fräulein muss sterben“ von Christine Grän & Marianne von Waldenfels ist ein spannender Krimi mit 70er Jahre-Flair, in dessen Mittelpunkt eine der ersten Kriminalbeamtinnen Deutschlands steht.

Worum geht es?
Bonn 1972. Die Journalistin Nelie Hendriks verkehrt in höchsten Kreisen. An ihren wilden, alkohol- und drogenreichen Partys, nehmen namhafte Politiker teil, auch so mancher Spion. Gegen Ende einer solchen Party stürzt Nelie vom Balkon. Unfall, Suizid oder Mord? Kommissarin Clara Frings ermittelt beharrlich weiter, auch als die Vorgesetzten den Fall ad acta legen.

Das Cover mit der Frau im Cabrio passt zu den 70er Jahren. Das Buch erschien 2024 im Droemer Verlag. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind teilweise datiert, wodurch der chronologische Ablauf – die Handlung erstreckt sich über den Zeitraum April 1972 bis Oktober 1974 - gut nachvollziehbar ist. Der Schreibstil liest sich flüssig, die Sprache ist jener Zeit angepasst. Dadurch, dass im Präsens erzählt wird, fühlt man sich mitten im Geschehen. Das Buch verfügt auch über ein amüsant verfasstes Personenverzeichnis, das ich erst nach Beendigung des Krimis entdeckt habe. Vielleicht wäre eine Positionierung am Beginn des Buches sinnvoller. Weiters existiert im Nachhang eine Chronik der vor allem politischen Ereignisse in den Jahren 1972 bis 1974.

Der Fall Nelie Hendriks zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung, denn er kann letztlich erst nach etlichen unerwarteten Wendungen und überraschende Erkenntnissen gelöst werden. Mit hinein verwoben sind einige andere Frauenmorde, bei denen Clara intensiver recherchiert als ihre männlichen Kollegen, die sie als Unfälle taxierten.

Abgesehen vom Mordfall steht vor allem Kommissarin Clara Frings im Mittelpunkt. Sie muss sich nicht nur kriminalistisch bewähren, sondern sich insbesondere im von Männern dominierten Polizeiapparat behaupten. Die Autorinnen zeichnen ein authentisches Bild der damaligen Zeit, mit deutlichem Fokus auf das damalige Frauenbild, die Abhängigkeit der Frauen von den Ehemännern, die bestimmen durften, ob man und welchen Beruf man ausübt, dieses „Frauen-gehören-hinter-den-Herd“-Denken bis zu der übergriffigen und herabwürdigenden Art und Weise, wie sich Männer, auch Kollegen gegenüber Frauen benahmen. Me-Too und Political Correctness gab es noch nicht. Generell ergibt sich ein gut dargestelltes Zeitbild insbesondere der politischen Lage jener Zeit. Geprägt von Alt-Nazis auf Machtpositionen, Kaltem Krieg und reger Spionagetätigkeit. Andererseits ist die Jugend empfänglich für amerikanische Einflüsse und freiere Denkungsart, wie z.B. im Hinblick auf Homosexualität oder Abtreibung.

Wenn ich auch mit den damaligen politischen Konstellationen in Deutschland als Wienerin nicht so richtig vertraut bin, so konnte ich mich doch im Allgemeinen gesehen sehr gut in jene Zeit zurückversetzen, nicht nur in modischer Hinsicht, mir sind Telefonate aus Telefonzellen gut erinnerlich, ebenso dass überall geraucht wurde, und ledige Frauen mit Fräulein angesprochen wurden.

Für mich sind Krimis, die noch zu Zeiten ohne Internetrecherchen spielen, immer sehr reizvoll. Da kommt es noch viel mehr auf den Spürsinn der Ermittler an. Und über den verfügt Clara, die – obwohl man ihr laufend Prügel vor die Füße wirft – beharrlich weiter recherchiert. Clara muss sich nicht nur beruflich durchsetzen sondern auch privat gegen ihren konservativ denkenden Ehemann. Nicht nur Claras Wesenszüge sind gut ausgearbeitet, sondern generell sind die Protagonisten gut vorstellbar dargestellt, wirken authentisch und lebendig, zeigen Stärken und Schwächen sowie Emotionen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bietet nicht nur ein ausgezeichnetes Spiegelbild jener Zeit und Krimispannung, sondern verfügt auch über eine sehr sympathische Protagonistin. Ich hoffe sehr, dass „Das Fräulein muss sterben“ den Auftakt für eine neue Reihe bildet und es bald noch weitere spannende Fälle mit Clara Frings zu lesen gibt.

Eine unbedingte Leseempfehlung! 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.12.2024

Eine Polizistin und eine Journalistin emanzipieren sich in der analogen Männerwelt!

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Mich hat der Titel des Buches sofort neugierig auf das Buch gemacht. Das Bild der Frau wirkt geheimnisvoll und das gesamte Cover finde ich gut gestaltet.

Der Fall spielt in den 70er Jahren in Bonn.Nelie ...

Mich hat der Titel des Buches sofort neugierig auf das Buch gemacht. Das Bild der Frau wirkt geheimnisvoll und das gesamte Cover finde ich gut gestaltet.

Der Fall spielt in den 70er Jahren in Bonn.Nelie Hendriks feiert in ihrem Penthouse mit Politikern, Diplomaten, Spionen und Damen mit zweifelhaften Ruf. Doch wer hat die Journalistin umgebracht? Clara Brandt übernimmt die Ermittlungen, noch ist ihre Arbeitsstelle von Männern dominiert und sie muss sich immer wieder beweisen, durch Fehler wird sie versetzt, doch das hindert sie nicht daran, die Wahrheit herausfinden zu wollen. Auch privat läuft es für Clara nicht gut, kann sie sich auf andere verlassen oder ist das zu gefährlich?

Mir hat der Fall sehr gut gefallen. Clara war eine sehr interessante Persönlichkeit und ich fand ihre Denkweise interessant. Die Zeit wurde gut beschrieben und ich konnte mir die damalige Lebensweise gut vorstellen. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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Veröffentlicht am 16.12.2024

It’s a man‘s world

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Die beiden Autorinnen Christine Grän und Marianne von Waldenfels schicken uns mit ihrem historischen Krimi zurück in die 70iger Jahre, in die Zeit der Ära von Willy Brandt.
Gerade ist das Misstrauensvotum ...



Die beiden Autorinnen Christine Grän und Marianne von Waldenfels schicken uns mit ihrem historischen Krimi zurück in die 70iger Jahre, in die Zeit der Ära von Willy Brandt.
Gerade ist das Misstrauensvotum gegen den amtierenden Bundeskanzler Willy Brandt gescheitert. Die niederländische Journalistin Nelie Hendriks feiert in ihrer Penthouse Wohnung eine Party. Zu ihrer illustren Gästeschar gehören neben einigen Damen der Nacht vor allem Spione und Politiker. Hat einer von ihnen die Finger im Spiel, als Nelie in den Tod stürzt?

Kommissarin Clara Frings ermittelt in diesem Fall. Ihr wird es als Frau beruflich nicht leicht gemacht. Frauen mussten sich zu dieser Zeit im Job oft doppelt beweisen. Das Rollbild der Frau stand damals vor einem gesellschaftlichen Umbruch. Die Autorinnen haben in ihrem Krimi ‚Das Fräulein muss sterben‘ diese Stimmung sehr gut eingefangen. Das Buch liest sich leicht und flüssig und vermittelt ein authentisches Bild der 70iger Jahre.

Zitat: ‚Männer lieben Frauen – solange sie hübsch aussehen, hübsch daherreden und sich hübsch unterordnen.‘ Das traf es schon ziemlich genau auf den Punkt.

Es war aber übrigens auch die Zeit in der das Fräulein offiziell am 16. Februar 1972 abgeschafft wurde. Aber das Fräulein geisterte noch lange in den Köpfen. Emanze galt als Schimpfwort und Homosexualität als Stigma. Die RAF hielt die Bundesrepublik in Atem. Und die alten Nazis saßen wieder an den Schalthebeln der Macht.

Fazit: Eine Zeitreise in die 70iger Jahre. Spannend und authentisch. Zeitgeist gut eingefangen.


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Veröffentlicht am 08.12.2024

Krimi mit Polittheater

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Willy Brandt fährt nach dem Misstrauensvotum das beste Ergebnis ein. Grund für die Journalistin Nelie Hendriks in ihrer Penthouse Wohnung eine Party zu geben, um den überraschenden Erfolg zu feiern. Zu ...

Willy Brandt fährt nach dem Misstrauensvotum das beste Ergebnis ein. Grund für die Journalistin Nelie Hendriks in ihrer Penthouse Wohnung eine Party zu geben, um den überraschenden Erfolg zu feiern. Zu den Gästen zählen lockere Damen, Spione, Diplomaten, Journalisten und Politiker. Als Nelie von der Terrasse in die Tiefe stürzt, stellt sich für die Kommissarin Clara Frings die Frage, war es ein Unfall, Selbstmord oder Mord? Clara Frings beginnt zu ermitteln und wird von ihrer Freundin Elfi, eine Journalistin, unterstützt.

Mir gefällt der Schreibstil der Autorinnen und die Lesbarkeit des Buches gewinnt zusätzlich durch die kurzen Kapitel. Der Handlungsverlauf umfasst die Zeit von April 1972 bis Oktober 1974 und wird chronologisch dargeboten. Das Buch beweist, dass die Autorinnen sehr gekonnt historische Ereignisse in ihrem Kriminalroman mit einfließen lassen, so dass vergangene Zeiten in Erinnerung zurückgebracht oder Jüngeren der damalige Zeitgeist näher gebracht werden kann. Es herrschte eine Aufbruchsstimmung, die Studenten gingen auf die Straße, nach den RAF-Mitgliedern wurde gefahndet, die Frauen versuchten sich zu emanzipieren und protestierten gegen den Abtreibungsparagrafen. Für diesen Kriminalroman sollte man sich ein wenig Zeit nehmen und etwas Interesse an Politik haben. Zur Unterstützung gibt es am Ende des Buches noch eine Chronik der politischen Ereignisse. Ein atmosphärisches Lesevergnügen, das die Lesenden in die Ära der 1970er Jahre zurückversetzt.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Spannende Zeitgeschichte aus den siebziger Jahren

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Clara Frings arbeitet in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Kriminalkommissarin im beschaulichen Bonn in einer männerdominierten Welt, die ihre Leistungen herabwürdigen, ihr als Frau ...

Clara Frings arbeitet in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Kriminalkommissarin im beschaulichen Bonn in einer männerdominierten Welt, die ihre Leistungen herabwürdigen, ihr als Frau keine Anerkennung geben, sie entweder gar nicht beachten oder schlecht, herabwürdigend behandeln. Als sie mit dem Mordfall Nelie Hendriks, einer freischaffenden Journalistin von zweifelhaftem Ruf, betraut wird, glaubt sie an ihre große Chance beweisen zu können, was in ihr steckt. Doch all zu schnell wird ihr mitgeteilt, dass die Ermittlungen einzustellen sind, weil bereits auf Grundlage der eindeutigen Indizien der Fall als geklärt zu den Akten zu legen ist. Trotz Selbstzweifel und beruflicher Degradierung verfolgt sie die Spur der Geschehnisse in der Mordnacht weiter, wofür sie ihre freien Tage opfert. Dabei gerät sie in einen Strudel von Intrige, Spionage, politische Verwicklungen. Gesellschaftliche Zwänge bringen sie darüber hinaus in familiäre Konflikte.
Die Autorinnen Christine Grän und Marianne von Waldenfels stellen das Frauenbild zu Beginn der neunzehnhundertsiebziger Jahre in den Mittelpunkt ihres Romans 'Das Fräulein muss sterben'. Wir erleben eine Vorreiterin der Frauenrechte, die in den gesellschaftlich vorherrschenden Regeln des Patriachats um Wahrnehmung kämpft und dabei der Männerwelt ihre Fähigkeiten vor Augen führt. Der historische Hintergrund um den Misstrauensantrag gegenüber Willy Brand ist lebendig und glaubhaft eingearbeitet. Die Charaktere sind fein ausgebaut. Der Schreistil ist fesselnd und unterhaltend zugleich.
Ich gebe diesem Kriminalroman sehr gern meine Leseempfehlung.

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