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Veröffentlicht am 08.04.2019

Berührende Liebesgeschichte

Zeilen ans Meer
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Ein Roman komplett in Briefform – eine tolle Idee. Eine Liebesgeschichte über zwei Kontinente – eine gute Ausgangsposition für eine interessante Geschichte.

Eine Flaschenpost, die vor vielen Jahren geschrieben ...

Ein Roman komplett in Briefform – eine tolle Idee. Eine Liebesgeschichte über zwei Kontinente – eine gute Ausgangsposition für eine interessante Geschichte.

Eine Flaschenpost, die vor vielen Jahren geschrieben wurde und ihren Weg ins Meer fand, bildet die Basis für eine schöne Liebesgeschichte über zwei Kontinente. Zwei einsame Protagonisten mit sehr unterschiedlicher Vergangenheit finden über Briefe den Weg zueinander, wenn auch auf Umwegen. Beide kommen sehr sympathisch daher und man fiebert (und leidet) mit ihnen mit. Der lockere Schreibstil lässt die beschriebenen Umgebungen vor dem inneren Auge entstehen. Die Briefe geben einen Einblick in das Jetzt und die Vergangenheit der beiden Hauptpersonen des Romans. Dieser schwere Schritt ist sehr gut umgesetzt. Im weiteren Verlauf flacht die Geschichte leider etwas ab und holt mich nicht mehr so ab, wie am Anfang. Es tauchen ein paar Längen auf und Verhaltensweisen wiederholen sich beim jeweils anderen Partner.

Das Buch lässt sich fließend lesen und hat mir bis auf einige Kleinigkeiten gut gefallen, sodass ich es gerne weiterempfehle.

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  • Figuren
Veröffentlicht am 08.02.2019

Vergangenheitsbewältigung in den Nachkriegsjahren

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Das Jahr 1947 ist durch die Hitzewelle im Hochsommer gekennzeichnet, was in dem Roman immer wieder passend thematisiert wird. In der Nachkriegszeit plagen Krieg und Hunger den Ort der Handlung: Köln und ...

Das Jahr 1947 ist durch die Hitzewelle im Hochsommer gekennzeichnet, was in dem Roman immer wieder passend thematisiert wird. In der Nachkriegszeit plagen Krieg und Hunger den Ort der Handlung: Köln und Umgebung. Das bergische Land wie auch die Stadt am Rhein haben viel Zerstörung erlebt.

Polizeiassistentin Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln untersucht den Mord an der Gutsbesitzerin Ilse Röder, die brutal ermordet wurde und, wie sich herausstellt, eine frühere Kollegin war. Deren Rolle während der Zeit des Krieges gehen der Polizeiassistentin sehr nahe und erinnern sie an ihre eigene Flucht aus Ostpreußen. Der Verdacht fällt schnell auf ein junges Mädchen, das die Ermordete während der Kriegszeit kennen- und hassen gelernt hat. Friederike Matthée darf die erste Vernehmung durchführen und hat ihre Zweifel an der Schuld der Verdächtigen. Ein zweiter Erzählstrang führt Richard Davies von der Royal Military Police zurück nach Deutschland. Die beiden treffen sich wieder und ermitteln gemeinsam. Auch privat scheint sich etwas zu entwickeln. Die Ermittlungen gehen Richard sehr nahe und erinnern wiederum ihn an seine Vergangenheit. Er denkt viel über seine Ängste nach und gerät dadurch in Gefahr. Überraschende Wendungen geben dem Roman seine Spannung, halten sich jedoch in Grenzen, da viel Zeit auf die Entwicklung des privaten Umfelds der Protagonisten verwendet wird.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, denn er lässt die Bilder der Nachkriegszeit im Kopf lebendig werden. Das Cover passt hervorragend hierzu. Die Mischung aus Kriminalfall, Beschreibung der Nachkriegszeit und das persönliche Umfeld der Protagonisten hat mich überzeugt.

Den ersten Fall habe ich nicht gelesen, was kein Hindernis für das Verständnis dieses Buches ist. Da es sich um einen abgeschlossenen Roman handelt und für den Verlauf wichtige Details aus dem ersten Teil eingestreut werden, kann man diesem historischen Krimi problemlos folgen.

Die Details zur Nachkriegszeit sind sehr gut recherchiert und in interessanter Weise mit der Fiktion kombiniert. Gerne möchte ich diesen Roman sowohl Krimi-Liebhabern als auch interessierten Lesern von historischen Romanen ans Herz legen.

Veröffentlicht am 20.12.2024

Familientreffen in Abgeschiedenheit

Nachtwald
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Nach dem Aufenthalt in einer Suchtklinik kehrt Lizzie zu ihrer Familie zurück. Das Treffen findet in einem nur teilweise renovierten Herrenhaus des neuen Ehemannes ihrer verwitweten Mutter statt. Es ist ...

Nach dem Aufenthalt in einer Suchtklinik kehrt Lizzie zu ihrer Familie zurück. Das Treffen findet in einem nur teilweise renovierten Herrenhaus des neuen Ehemannes ihrer verwitweten Mutter statt. Es ist mitten in einem dunklen Wald gelegen, es gibt keinen Empfang für Mobilfunkgeräte, die Telefonleitung ist defekt. Neben dem neuvermählten Ehepaar finden sich ihr Bruder und die Tochter des Hausherrn mit ihrem ebenfalls erst kürzlich angetrauten Mann ein. Außerdem wurde eine Köchin engagiert. Das Wochenende startet friedlich und harmonisch, läuft aber peu à peu aus dem Ruder.

Durch das Setting in dunkler Umgebung entsteht eine spannungsgeladene Atmosphäre, die Charaktere sind teil undurchsichtig, nicht alle sind mir sympathisch. Es fehlt etwas an Tiefgang. Die Ereignisse sind logisch aufgebaut und werden aus Sicht einer Person, Lizzie, erzählt. Das ist aber keineswegs eindimensional. Viele Aspekte sind geheimnisumwittert und werden nacheinander aufgelöst. Das Ende fand ich ab einem gewissen Punkt vorhersehbar. Wer düstere Settings mag, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 12.12.2024

Humorvolle Ermittlung

Miss Merkel: Mord in der Therapie
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Nach dem Schreiben ihrer Autobiographie fällt Miss Merkel in ein tiefes Loch und ihre Umgebung arrangiert eine Sitzung beim ortsansässigen Psychotherapeuten, die sich dann als Gruppensitzung herausstellt. ...

Nach dem Schreiben ihrer Autobiographie fällt Miss Merkel in ein tiefes Loch und ihre Umgebung arrangiert eine Sitzung beim ortsansässigen Psychotherapeuten, die sich dann als Gruppensitzung herausstellt. Bereits nach dem ersten Termin kommt der Therapeut zu Tode; mit neuer Energie macht sich Angela auf, um die Todesumstände zu klären. Die anderen Gruppenmitglieder und sogar sie selber geraten ins Kreuzfeuer der Polizei.

Der amüsante Erzählstil, der oft auch unterschwellige Humor und ein Fall, der nachvollziehbar ist, präsentieren eine angenehm zu lesende Geschichte. Einige Weggefährten aus ihrer politischen Zeit finden Erwähnung. Gerne erfahre ich auch mehr über die aktuellen Begleiter, ihren Ehemann, Ihren Bodyguard mit seiner (und ihrer) Freundin und nicht zu vergessen: den Mops. Die Mischung machts, sie lässt mich schmunzeln und auch lachen. Es ist auf jeden Fall hilfreich, die vorhergehenden Bände gelesen zu haben, um Zusammenhänge besser erfassen zu können. Der leichte Kriminalfall ist eher humorvoll denn spannend, viele Schritte sind vorhersehbar. Das Ende überrascht allerdings und versöhnt mit wenigen Längen. Cosy Crime Freunde werden sich mit diesem Buch amüsieren und sich auf den nächsten Band freuen.

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Der Weg zum Glück

Die Journalistin - Der Preis der Wahrheit
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Elisa glaubt in ihrem Ehemann den richtigen Partner gefunden zu haben. Sie entkommt der Strenge der Tante, er bietet ihr ein Leben im Luxus und ist beruflich viel unterwegs. Es dauert nicht lange und ihr ...

Elisa glaubt in ihrem Ehemann den richtigen Partner gefunden zu haben. Sie entkommt der Strenge der Tante, er bietet ihr ein Leben im Luxus und ist beruflich viel unterwegs. Es dauert nicht lange und ihr Dasein langweilt sie. Sie nimmt ihre geheime Identität als Mann wieder auf, um als Journalist arbeiten zu können. Sowohl die politische wie auch ihre persönliche Lage wird immer brenzliger und so nimmt sie Kontakt zu ihrer Familie wieder auf, die ihr sehr fremd ist.

Dieser zweite Band ist eine logische Fortsetzung, die nach dem offenen Ende des ersten Teils zu erwarten war. Das politisch unruhige Spanien mit seiner umtriebigen Hauptstadt Madrid zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird detailgetreu beschrieben. Viele Wendungen im Schicksal der Protagonistin bauen einen interessanten Spannungsbogen auf. Wir folgen einer starken Frau auf ihrem Weg zum Glück. Wieder steht das Leben und die Stellung der Frau mit allen Widrigkeiten im Mittelpunkt. Auch die Fortsetzung hat mir gut gefallen.

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