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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2019

Licht- und Dunkelmagie

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
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Lucie ist Lichtmagierin, sie ist aus der verarmten Dunkelstadt Brooklyn in die reiche Lichtstadt Manhattan geflohen. Sie hat gelernt, ihre Geschichte zu verstecken. Doch da taucht Carwyn auf, ein Magier ...

Lucie ist Lichtmagierin, sie ist aus der verarmten Dunkelstadt Brooklyn in die reiche Lichtstadt Manhattan geflohen. Sie hat gelernt, ihre Geschichte zu verstecken. Doch da taucht Carwyn auf, ein Magier aus der Dunkelstadt und Doppelgänger ihres Freundes Ethan. Als es dann Tote gibt, gerät Lucies Welt völlig aus den Fugen.

In ein New York der Zukunft hat die Autorin Sarah Rees Brennan ihre Geschichte verlegt um zwei Städte, in denen das Leben der Dunkel- bzw. der Lichtmagier völlig verschieden voneinander verläuft. Berührungspunkte sind äußerst gefährlich, dabei könnten sich die Magier gegenseitig ergänzen. Die Autorin entwirft eine neuzeitliche Version von Charles Dickens‘ „Geschichte zweier Städte“ und unterfüttert sie mit viel Magie. Diese magischen Anteile sind sehr fantasievoll ausgefallen, wobei ich vor allem anfangs immer wieder das Gefühl hatte, dass mir einige Informationen fehlen. Lange war mir unklar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, das Ende war dann eher überraschend, macht aber Lust auf eine Fortsetzung.

Besonders erwähnen möchte ich die wunderschöne Gestaltung des Covers, das unbedingt auffällt und das Buch zu etwas Besonderem macht.

Die Geschichte hätte durchaus mehr Potenzial gehabt, wenn der Leser die Magie der beiden Städte besser hätte verstehen können. Insgesamt aber liest sich die Geschichte sehr schnell, und ich möchte dem zweiten Band eine Chance geben. Insgesamt spreche ich eine bedingte Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Spannende Geschichte, gewöhnungsbedürftige Erzählmethode

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Nic Farrell kehrt nach 10 Jahren zurück in ihre Heimatstadt, sie soll das Haus ihres Vaters zum Verkauf vorbereiten. Der alte Mann ist inzwischen im Pflegeheim und wechselt zwischen wachen Momenten und ...

Nic Farrell kehrt nach 10 Jahren zurück in ihre Heimatstadt, sie soll das Haus ihres Vaters zum Verkauf vorbereiten. Der alte Mann ist inzwischen im Pflegeheim und wechselt zwischen wachen Momenten und Verwirrung. Nic möchte wissen, was er ihr über ihre verschwundene Freundin erzählen kann, er gibt an, sie gesehen zu haben. Was genau ist mit Corinne passiert, was verschweigen ihr Vater, ihr Bruder, ihr damaliger Freund? Mit Wucht kehrt die Erinnerung wieder an die Jahre in Cooley Ridge, und so langsam kommen auch Erinnerungen, die nicht so willkommen sind.

In Zeitsprüngen erzählt die Autorin Megan Miranda, wie Nic sich in ihrer Vergangenheit wieder zurechtfinden muss, um wieder eine Zukunft zu haben. Dabei verwendet sie einen besonderen Trick, sie lässt im umfangreichen zweiten Teil des Buches Nic die gegenwärtige Geschichte rückwärts erzählen, d.h. von Tag 15 zurück auf Tag 1. Das ist einerseits eine spannende Perspektive, denn die entscheidende Auflösung ist tatsächlich in Tag 1 versteckt, fand ich aber sehr gewöhnungsbedürftig, hatte ich doch immer das Gefühl, dass ich einige der Geschehnisse nicht wirklich verstehe. Denn tatsächlich gewinnt die Erzählung eine ungeahnte Wende, je tiefer man beim Lesen rückwärts in die Geschichte einsteigt. Am Ende des Buches angelangt, frage ich mich, ob diese Erzählmethode besonders gelungen ist oder eher hinderlich beim Lesen. Ganz ehrlich, so genau kann ich es nicht sagen. Der Plot der Geschichte ist spannend aufgebaut und liest sich sehr flüssig. Man kann gut mit Nic miträtseln, was damals geschehen ist, auch sind einige Hinweise zur Auflösung bereits im laufenden Geschehen versteckt. Dennoch blieb der Protagonistin durch das Rückwärtserzählen der Vorsprung gewahrt, und das hat mich gestört.

Das Buch hinterlässt mich etwas zwiespältig: Die Erzählmethode finde ich sehr spannend, aber auch etwas unfair gegenüber dem Leser, gewöhnungsbedürftig ist sie allemal. Das hat mir selbst ziemlich viel an Lesespaß verhindert, obwohl ich die Ideen zum Buch eigentlich sehr gut finde. So ist auch meine Bewertung mit 3,5 Sternen eher zurückhaltend.

Veröffentlicht am 07.12.2017

Zwei sehr individuelle Ermittler

Oxen. Das erste Opfer
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Niels Oxen, ein hochdekorierter, aber schwer traumatisierter Elitesoldat, ist untergetaucht, er meidet Menschen und vor allem Menschenmengen. Doch dann wird er in eine Mordermittlung hineingezogen, der ...

Niels Oxen, ein hochdekorierter, aber schwer traumatisierter Elitesoldat, ist untergetaucht, er meidet Menschen und vor allem Menschenmengen. Doch dann wird er in eine Mordermittlung hineingezogen, der er sich nicht entziehen kann. Gemeinsam mit der Geheimdienstmitarbeiterin Margrete Franck gerät er sehr bald auf die Spuren einer unglaublichen Entdeckung.

Dieses Buch ist der erste Teil der Trilogie um Niels Oxen. Er ist ein Mensch mit einer schwierigen Vergangenheit, das Posttraumatische Belastungssyndrom macht ihm das Leben zur Hölle, immer wieder muss er mit schlimmen Alpträumen kämpfen. Doch er ist ein genialer Ermittler, wunderbar ergänzt von der körperlich versehrten Geheimdienstmitarbeiterin Franck mit ihrer Beinprothese. Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer, denn ich musste mich erst orientieren in dieser Flut an Namen und Handlungssträngen. Dann allerdings konnte ich mich fesseln lassen von einer Geschichte mit einem spannenden Plot und einigen unerwarteten Wendungen sowie einem fulminanten Show-Down.

Das Buch hinterlässt mich etwas zwiespältig, denn zu einem guten Thriller gehört für mich auch ein guter Einstieg für den Leser, und das habe ich sehr vermisst. Deshalb gibt es von mir nur 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.12.2024

Etwas sehr verworren

All das Böse, das wir tun
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Vor dreißig Jahren hat die Polizistin Itala Corruso angeblich den „Perser“, einen brutalen Serienmörder, verhaftet. Doch der Beschuldigte stirbt unschuldig im Gefängnis. Als nun die Schülerin Amala entführt ...

Vor dreißig Jahren hat die Polizistin Itala Corruso angeblich den „Perser“, einen brutalen Serienmörder, verhaftet. Doch der Beschuldigte stirbt unschuldig im Gefängnis. Als nun die Schülerin Amala entführt wird, vermutet ihre Tante, die Anwältin Francesca Cavalcante, dass der wahre Täter immer noch frei herumläuft. Sie macht sich auf die Suche nach Amala und möchte sie unbedingt befreien. Unerwartete Hilfe erhält sie von Gerry, der sich ihrer Suche anschließt. Doch er ist kein einfacher Zeitgenosse, ihn umhüllt ein großes Geheimnis.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, und da sehr viele Personen auftreten, habe ich mich lange schwer getan, mich hier zurechtzufinden. Ich bezweifle, dass ich so wirklich alle Ebenen der Erzählung in all ihren Verflechtungen nachvollziehen konnte, zu sehr habe ich mich wohl verfangen in all den Szenen voller Intrigen und Korruption. Obwohl einige der Handlungsstränge sehr eindrücklich sind, gerade mit Amala habe ich mich sehr gut identifizieren können. Allerdings enthält die Geschichte auch einige äußerst brutale Szenen, das sollte man sicherlich vor der Lektüre wissen. Imponiert hat mir, wie schnell die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, zwischen Tätern und Opfern.

Leider empfand ich die Geschichte insgesamt als zu verworren, so dass ich sie nur bedingt weiter empfehlen kann. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Lange nicht so gut wie das Vorgängerbuch

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
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Takako hat sich wieder glücklich verliebt und eine Arbeit gefunden, kommt aber immer noch sehr gerne in die Buchhandlung Morisaki. Während ihr Freund Wada eine Idee für einen Roman hat, der im Antiquariat ...

Takako hat sich wieder glücklich verliebt und eine Arbeit gefunden, kommt aber immer noch sehr gerne in die Buchhandlung Morisaki. Während ihr Freund Wada eine Idee für einen Roman hat, der im Antiquariat des Onkels und der Tante spielen soll, geht das Leben weiter für alle im Umkreis der Buchhandlung. Da stellt sich heraus, dass Onkel und Tante die Hilfe von Takako wieder brauchen…

Das Buch ist eine Fortführung des Romans „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“. Der Titel und das Coverbild des vorliegenden Buches spielen darauf an, so dass der Erkennungswert sofort gegeben ist. War jedoch das erste Buch eher spannungsarm, so ist hier noch weniger Spannung in der Erzählung. Nur kurz ploppte ein bisschen Spannung auf, vor allem gegen Ende der Geschichte wurde es etwas lebendiger, doch im wesentlichen plätschert der Alltag der handelnden Personen vor sich hin. Wobei diese seltsam blass bleiben, so dass ich mich im Gegensatz zum Vorgängerbuch wenig auf die Geschichte einlassen konnte. Immer wieder gibt es einige Referenzen an Bücher, doch diese beziehen sich auf die japanische Literatur, in der ich überhaupt nicht bewandert bin. Man könnte vermuten, hier will jemand eher vergebens an den Hype des Vorgängerbuches anknüpfen...

Insgesamt ist das also eher ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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