Charakterstudie
Brennende FelderMit 'Brennende Felder' schließt Reinhard Kaiser-Mühlecker die Geschichte einer Familie mit einem Hof im Alpenvorland in Oberösterreich ab. Während es in den vorangegangenen zwei Teilen um die beiden Brüder ...
Mit 'Brennende Felder' schließt Reinhard Kaiser-Mühlecker die Geschichte einer Familie mit einem Hof im Alpenvorland in Oberösterreich ab. Während es in den vorangegangenen zwei Teilen um die beiden Brüder Luisas ging, rückt sie nun selbst in den Mittelpunkt des Geschehens. Luisa kehrt nach zwei gescheiterten Ehen ohne ihre Kinder, die bei den Vätern bleiben, mit ihrem Stiefvater Robert als Paar zurück in das Dorf ihrer Jugend. Die finanzielle Unabhängigkeit auf Grund einer üppigen Erbschaft erlaubt ihnen einen recht großzügigen Lebenswandel. Ihre Familie will nichts von den Beiden wissen und auch die übrigen Dorfbewohner beäugen das Paar eher distanziert. Während Robert auf nächtliche Streifzüge geht, die schließlich tödlich für ihn enden, träumt Luisa von einer Schriftsteller- Charrière. Sie stürzt sich wiederum schnell nach dem Ableben ihres Lebenspartners in die nächste Beziehung, die völlig anders verläuft als die vorangegangenen.
Der Autor schafft eine Protagonistin, die stark narzisstische Züge und keinerlei Empathie besitzt, in sich selbst gefangen ist. Wie eine landwirtschaftliche Maschine, die im Herbst sich entzündet in Folge der hohen Temperaturen des Klimawandels, hinterlässt sie, wo sie nur auftaucht verbrannte Erde. Der Schriftsteller bringt außerdem seine Liebe zur Natur gekonnt zum Ausdruck und besticht mit seinen bildhaften Beschreibungen.
Es ist ein beeindruckender Roman.