(Un)sichtbare Spuren
KörpersammlerZum Inhalt:
Jedermann hat einen farbigen „Schein“, der für die mit einer besonderen Gabe versehenen Menschen an den Plätzen zu erkennen ist, an denen sich diese Person (oder ihre unsterbliche Seele) aufgehalten ...
Zum Inhalt:
Jedermann hat einen farbigen „Schein“, der für die mit einer besonderen Gabe versehenen Menschen an den Plätzen zu erkennen ist, an denen sich diese Person (oder ihre unsterbliche Seele) aufgehalten hat. Auf dieser Grundidee beruht das Buch von Spencer Kope, der mit Magnus einen „Sehenden“ geschaffen hat, welcher durch diese Gabe eine große Unterstützung einer FBI-Sondereinheit ist. Denn Magnus kann spüren, ob der Besitzer des Scheins lebt, tot ist oder für den Tod einer anderen Person gesorgt hat. Und so versucht er das Rätsel um den Serienkiller Frowney zu lösen, welcher einige brünette und erfolgreiche Frauen entführt und getötet hat.
Mein Eindruck:
Vorab ein Satz: Ich werde nicht einen fehlerhaften Klappentext oder die Übersetzung „Schritter“ in meine Bewertung einbeziehen, weil der Autor nicht dafür verantwortlich zu machen ist und ich die Hoffnung habe, dass das E-Book nach dieser Runde einer kosmetischen Behandlung unterzogen wird.
Spencer Kope hat mit Magnus einen Ermittler mit besonderen Fähigkeiten erdacht, glücklicherweise jedoch keinen Superman. Denn so können die Leser sich mit einer Figur identifizieren, die mit ihrer Begabung hadert und sich immer wieder vor Augen führen muss, dass bei allem Leid auch Freude oder wenigstens Erleichterung daraus erwächst. An diesen Stellen zeigt sich das große Talent des Autors, nicht nur Grausamkeiten, sondern auch Gefühle glaubhaft und eindringlich zu schildern, ohne zu dick dabei aufzutragen. Auf das Miteinander im Team und Gespräche abseits des Business geht Kope zum Teil sehr detailliert ein, - das kann man mögen oder auch nicht, es ist auf jeden Fall eine Abwechslung zu den oft gewählten Problemen mit Suchtmitteln, Ehe und/oder sonstigen Animositäten, welche sonst gerne Thriller oder Krimis „auflockern“.
Die Mördersuche gestaltet sich schwierig und – durch sehr viele Opfer an sehr vielen Plätzen – leider ein wenig unübersichtlich für die Leserschaft. Hier wäre möglicherweise weniger mehr gewesen, da Empathie erwiesenermaßen durch schiere Masse leidet. Langweilig wurde mir jedoch nicht und die Einschübe von zumeist schwarzem Humor trafen ins Ziel. Eine Enttäuschung war jedoch der unbefriedigende Abschluss des Falls, - gerade von einem Profiler hätte ich etwas mehr Hintergrund zum Täter erwartet. Im Großen und Ganzen fühlte ich mich jedoch von diesem E-Book, welches zu einem moderaten Preis angeboten wird, gut unterhalten.