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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2024

Ein winterlicher Wohlfühlroman mit Höhen und Tiefen

A Bookboyfriend for Christmas
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Dieses Buch liest sich wie ein kitschiger Netflix-Weihnachtsfilm – vorhersehbar, ohne große Überraschungen, aber mit genau der Art von Atmosphäre, die Fans solcher Geschichten lieben.

Zu Beginn begleitet ...

Dieses Buch liest sich wie ein kitschiger Netflix-Weihnachtsfilm – vorhersehbar, ohne große Überraschungen, aber mit genau der Art von Atmosphäre, die Fans solcher Geschichten lieben.

Zu Beginn begleitet man Mia, eine erfolgreiche Booktokerin, die hinter ihrer perfekten Online-Fassade eigentlich einsam und unzufrieden ist. Ihre Leidenschaft für Bücher wird durch viele BookTok-Begriffe untermalt, was Fans der Szene ansprechen dürfte, aber auch etwas klischeehaft und platt wirken kann.

Nach einem eher durchwachsenen Start wird die Geschichte besser: Man lernt die Figuren nach und nach intensiver kennen, sie entwickeln mehr Tiefe, und ihre gegenseitige Annäherung ist süß und charmant erzählt. Besonders die Szenen, in denen Mia und Nick ihre Mauern fallen lassen, sorgen für emotionale Höhepunkte.

Allerdings wirkt der Roman gegen Ende etwas in die Länge gezogen, und einige Momente wiederholen sich unnötig oft. Trotz dieser Schwächen bleibt es eine süße Geschichte mit weihnachtlichem Wohlfühlfaktor, die sich perfekt für gemütliche Lesestunden eignet – besonders für Fans von BookTok und romantischen Weihnachtsgeschichten.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2024

Narnia, but make it creepy

The Hollow Places
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Das Buch entführt seine Leser:innen in ein seltsam faszinierendes Kuriositätenkabinett – und weit darüber hinaus. Zu Beginn fällt der Einstieg etwas schwer, denn der Schreibstil ist stellenweise verschachtelt, ...

Das Buch entführt seine Leser:innen in ein seltsam faszinierendes Kuriositätenkabinett – und weit darüber hinaus. Zu Beginn fällt der Einstieg etwas schwer, denn der Schreibstil ist stellenweise verschachtelt, und die beschriebenen Absurditäten können überwältigend wirken. Doch gleichzeitig überzeugt der Stil mit Witz und einer sympathischen Leichtigkeit, die schnell neugierig macht.

Die Protagonistin Kara, eine 34-jährige Frau, hebt sich angenehm von jüngeren, stereotypischen Held:innen ab. Ihr Pragmatismus und ihre Bodenständigkeit machen sie ebenso zugänglich wie die liebevoll gestalteten Nebenfiguren. Besonders der exzentrische Barista Simon und der herzliche, schrullige Onkel Earl wachsen einem sofort ans Herz.

Die Handlung beginnt kurios und wird mit fortschreitender Erkundung der geheimnisvollen anderen Welt zunehmend düsterer. Die bizarre Parallelwelt ist originell gestaltet, voller gruseliger Weidenbäume und bedrohlicher Wesen. Auch wenn die Geschichte lange Zeit auf der Stelle zu stehen scheint und manche Erklärungen auf sich warten lassen, bleibt die Spannung erhalten – vor allem dank der rätselhaften Atmosphäre.

Im letzten Abschnitt nimmt das Buch nochmal richtig Fahrt auf, und die Ereignisse spitzen sich spannend zu. Auch wenn es nicht das persönliche Highlight wird, überzeugt die Geschichte mit ihrer Einzigartigkeit, überraschenden Wendungen und einer gekonnt unvorhersehbaren Handlung. Trotz kleinerer Kritikpunkte bleibt ein rundum unterhaltsames und erfrischend anderes Leseerlebnis.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 06.09.2024

Liebenswerte, aber mit Schwächen behaftete Reise ins Jenseits - und zurück

Wolke Sieben ganz nah
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„Wolke sieben ganz nah“ von Kirsty Greenwood ist eine romantische Komödie, die mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Protagonistin Delphi Bookham ist eine interessante Figur – ängstlich im Umgang ...

„Wolke sieben ganz nah“ von Kirsty Greenwood ist eine romantische Komödie, die mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Protagonistin Delphi Bookham ist eine interessante Figur – ängstlich im Umgang mit Menschen, stets auf der Hut vor dem „Haken“ in jeder Situation und mit kaum sozialen Kontakten. Obwohl ihre unbeholfene Art zunächst charmant wirkt, erscheinen die Gründe für ihre Ängste manchmal etwas übertrieben. Besonders die Beziehung zu ihrem Nachbarn Mr. Yoon sticht positiv heraus – sie ist warmherzig und verleiht der Geschichte eine besondere Note.

Leider entwickelt sich die Handlung nach einem recht vorhersehbaren Muster, und man ahnt schnell, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt. Trotzdem überrascht das letzte Drittel des Buches, das wirklich süß und emotional fesselnd ist. Gerade als man denkt, alles wäre klar, wird das mögliche Ende doch noch unvorhersehbar und sorgt für einige schöne Wendungen.

Ein Punkt, der mich jedoch gestört hat, war die übermäßige Hilfe „von oben“ – die Jenseitstherapeutin war zwar quirlig und unterhaltsam, doch Delphi entwickelt sich dadurch kaum eigenständig weiter. Es hätte der Geschichte gutgetan, wenn sie mehr aus eigener Kraft gewachsen wäre. Auch ein Logikfehler bei der Erwähnung von Delphis Mutter (erst in New York, dann plötzlich in Texas) trübte den Lesefluss etwas.

Im Vergleich zu Autorinnen wie Emily Henry fällt „Wolke sieben ganz nah“ ab, vor allem in der ersten Hälfte. Viele Szenen im Mittelteil haben mich nicht überzeugt. Doch das starke, unerwartet emotionale letzte Drittel rettet das Buch und macht es zu einer unterhaltsamen Lektüre mit Höhen und Tiefen.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Ein Hörbuch voller Magie: Die faszinierende Welt des Buchdrucks in Flohall

Sepia 1: Sepia und das Erwachen der Tintenmagie
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Ich habe das Buch hauptsächlich als Hörbuch gehört und war sofort von der großartigen Hörbuchstimme begeistert. Durch diese wurde die Handlung zum Leben erweckt und es mir leicht gefallen, in die Welt ...

Ich habe das Buch hauptsächlich als Hörbuch gehört und war sofort von der großartigen Hörbuchstimme begeistert. Durch diese wurde die Handlung zum Leben erweckt und es mir leicht gefallen, in die Welt von Flohall einzutauchen.

Dies wurde durch die eigens geschaffenen Begriffe und Floskeln, die die Welt von Flohall lebendig und einzigartig machen, noch verstärkt. Die Geschichte ist trotz ihrer Fantasyelemente nicht kompliziert und daher sehr zugänglich.

Das Buch bietet eine interessante Kulisse rund um den Buchdruck und die Binderei, die jedoch die Handlung nicht übermäßig dominieren. Ein weiteres zentrales Element der Geschichte ist die wunderschöne Freundschaft, die die Protagonistin Sepia im Laufe des Buches erlebt. Diese Beziehungen werden so liebevoll beschrieben, dass sie einen tief berühren.

Silbersilbe, Sepias Buchdruckermeister, ist ein alter und ruhiger Charakter, der mehr weiß, als er preisgibt. Er fügt der Geschichte eine geheimnisvolle Tiefe hinzu, strahlt aber zugleich auch eine gemütliche Wärme aus. Dazu kommen einige unerwartete Wendungen, die die Handlung spannend und unvorhersehbar machen.

Insgesamt ist es ein gelungenes Buch über die Magie der Buchwelt und die Magie der Freundschaft, das sowohl durch seine faszinierende Welt als auch durch seine liebenswerten Charaktere besticht.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Spannendes letztes Drittel macht Lust auf mehr

She’s with me
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„She's with Me“ von Jessica Cunsolo beginnt wie eine typische Highschool-Geschichte, die man schon oft gelesen hat: heiße Bad Boys, schnelle Freundschaften und die obligatorische Zicke. Dieses Buch, das ...

„She's with Me“ von Jessica Cunsolo beginnt wie eine typische Highschool-Geschichte, die man schon oft gelesen hat: heiße Bad Boys, schnelle Freundschaften und die obligatorische Zicke. Dieses Buch, das auf Wattpad veröffentlicht wurde, zeigt die bekannten Merkmale der Plattform: ein einfacher, flapsiger und jugendlicher Schreibstil, der zur jugendlichen Protagonistin und dem Highschool-Setting passt.

Die Charaktere verhalten sich manchmal etwas kindisch und spielen Streiche, was allerdings ihrem Alter entspricht. Die Handlung entfaltet sich zunächst vorhersehbar, die Auflösung ist aber dann anders als erwartet. Jedoch kommt diese ziemlich plötzlich und vollumfängig, was bei der ganzen Geheimnistuerei zu Beginn etwas unpassend ist.

Ein Kritikpunkt ist, dass die männlichen Charaktere – abgesehen von Aiden – anfangs schwer auseinanderzuhalten sind, da sie sehr ähnlich dargestellt werden. Dies ändert sich jedoch im Verlauf des Buches und sie gewinnen an Individualität. Das Leben außerhalb der Schule wird kaum beleuchtet, da die Treffen der Gruppe im Vordergrund stehen. Eine Ausnahme davon sind die Szenen mit Amelias Mutter. Diese ist jedoch unsympathisch und ebenfalls kindisch dargestellt. Hier hoffe ich auf eine Auseinandersetzung zwischen Amelia und ihrer Mutter in den folgenden Teilen.

Ein weiterer negativer Aspekt ist das gelegentliche Slutshaming und die Beleidigung anderer Frauen, was in einem 2020 erschienenen Buch nicht mehr zeitgemäß ist.

Die Chemie zwischen Amelia und Aiden ist zunächst nicht besonders spürbar, verbessert sich aber im letzten Drittel deutlich. Auch die Nebenhandlungen innerhalb der Freundesgruppe sind interessant und tragen zum Leseinteresse bei.

Insgesamt ist das letzte Drittel des Buches deutlich besser als der Rest und weckt Lust auf die weiteren Teile, die weiterhin Amelias Geschichte erzählen. Besonders das Ende überzeugt und macht neugierig auf die Fortsetzung.

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