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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2024

Entschleunigt im hektischen Alltag

Ein Inne halten
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Joni war den ganzen Tag mit Eltern und Großeltern in der Stadt und sie haben Unmengen an Zeug gekauft. Das muss jetzt alles verstaut werden, aber huch, da liegt ja ein Paket mit Luftlöchern.
Joni öffnet ...

Joni war den ganzen Tag mit Eltern und Großeltern in der Stadt und sie haben Unmengen an Zeug gekauft. Das muss jetzt alles verstaut werden, aber huch, da liegt ja ein Paket mit Luftlöchern.
Joni öffnet es (denn Pakete mit Luftlöchern muss man immer öffnen) und darin ist ein Inne! Kennt ihr nicht? Ich bislang auch nicht, aber jetzt möchte ich auch unbedingt eines.

Aber der Reihe nach.
Das Inne ist ein super niedliches, flauschiges Tier, es hat Ähnlichkeit mit einem Kaninchen.
Allerdings schaut es ganz traurig und Jonni versucht, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Hunger? Spielen? All das macht Inne nicht glücklich. Bis Jonni herausfindet, was Inne fehlt.

Das Buch wirbt ja mit dem Thema Achtsamkeit und ich habe ein klein wenig befürchtet, dass es sehr überladen ist.
Aber dem ist überhaupt nicht so. Ganz einfach und schlicht und doch so warmherzig und klar in der Botschaft bringt es das Thema schon den Kleinsten näher.
Wobei die meist gar kein Problem damit haben, mindestens genauso gut ist es, dass es uns Großen den Spiegel vorhält. Es gibt immer etwas Wichtiges und gar zu oft vertröstet man auf später.

Das Buch ist wunderschön, auch die Zeichnungen haben mich sehr angesprochen.

Für die Altersempfehlung von 3 Jahren sehr gut geeignet und perfekt für das Innehalten zwischendurch.

Veröffentlicht am 30.12.2024

Gemeinsam Kuscheln

Kuscheln
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Das Bilderbuch ist ab vier Jahre empfohlen, das passt gut, weil es relativ viel Text dabei hat. Man kann es aber auch durchaus schon mit jüngeren Kindern lesen und dann einfach individuell etwas vom Text ...

Das Bilderbuch ist ab vier Jahre empfohlen, das passt gut, weil es relativ viel Text dabei hat. Man kann es aber auch durchaus schon mit jüngeren Kindern lesen und dann einfach individuell etwas vom Text weglassen.

Mir hat das Buch total gut gefallen.
Es lädt dazu ein, sich mit dem Kind richtig schön zusammenzukuscheln und dann zu sehen, dass auch in der Tierwelt gerne gekuschelt wird.

Es werden ganz verschiedene Tiere vorgestellt und hier hat mir die Bandbreite auch gut gefallen. Es gibt die "klassischen Kuscheltiere" wie Koalas - aber auch Wildbienen und Hausrinder, die ich jetzt gar nicht als Kuschler auf dem Schirm hatte.
Außerdem noch mit im Buch; Orang Utans, Erdmännchen, Kaiserpinguine, Elefanten, Vögel und natürlich auch wir Menschen.

Die Illustrationen sind richtig schön, die Kuschelmomente sehr gut getroffen, ohne dass es allzu vermenschlicht wirkt.

Man erfährt nebenbei auch noch einiges über die vorgestellten Kuscheltiere: es gibt immer noch Infoblocks und da habe ich auch noch dazu gelernt.

Mein Fazit: ein wunderbares Buch, das Kuschelmomente und Vorlesespaß befördert.

Veröffentlicht am 22.12.2024

Selbstbehauptungsreise

The Freedom Clause
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Erwarte habe ich mir hier ja eine Art "Sex and the City-Story".
Zwar ist die Hauptdarstellerin auch Autorin, lebt in einer Stadt und hat gute Freundinnen und es geht um Sex. Aber das war es dann auch schon ...

Erwarte habe ich mir hier ja eine Art "Sex and the City-Story".
Zwar ist die Hauptdarstellerin auch Autorin, lebt in einer Stadt und hat gute Freundinnen und es geht um Sex. Aber das war es dann auch schon mit den Parallelen.

Es geht um ein junges Paar, Daphne und Dominic. Sie haben sich sehr jung kennengelernt, gleich geheiratet und sind jetzt in ihren Zwanzigern.
Glücklich, aber ihr Sexleben ist nicht sehr wild, weshalb Dominic auf die Idee kommt, dass sie jede*r einmal im Jahr eine Nacht mit einem bzw. einer Fremden verbringen dürfen. Ihre Freiheitsklausel, wie sie es nennen, hat ein paar Regeln und ist auf fünf Jahre terminiert.
Diese fünf Jahre begleiten wir die Beiden.

Die sexuelle Entwicklung und die mehr oder weniger aufregenden bzw. fürchterlichen Abenteuer sind zwar ein wichtiger Bestandteil des Buches, aber eigentlich geht es um etwas ganz anderes.

Ein Aufräumen mit den romantisierten Vorstellungen über Dating und Sex von Frauen, um Empowerment, um eine Entwicklung, in der die Definition nicht mehr über den Partner bzw. die Pärchenbeziehung erfolgt, um gesellschaftliche Erwartungen und Selbstbehauptung.

Ein überraschend in die Tiefe gehendes Buch, das zudem noch von Kochrezepten garniert wird (die ich persönlich jetzt nicht gebraucht hätte, dem Buch aber ein wenig Leichtigkeit geben).

Veröffentlicht am 22.12.2024

Ein starker Kluftinger

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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Eigentlich wollte ich den neuen "Klufti" gar nicht mehr lesen, denn ich muss es zugeben: in den letzten Bänden ist er mir zunehmend auf die Nerven gegangen, ich fand ihn nur noch flach und Klufti war so ...

Eigentlich wollte ich den neuen "Klufti" gar nicht mehr lesen, denn ich muss es zugeben: in den letzten Bänden ist er mir zunehmend auf die Nerven gegangen, ich fand ihn nur noch flach und Klufti war so überzeichnet und als lächerlich dargestellt, dass es mir keinen Spaß mehr mit ihm machte.
Aber wie das so ist, der Gewohnheitsdrang - und diesmal griff ich erstmalig zum Hörbuch.

Ich weiß nicht, ob es das ausgemacht hat oder ob der Kluftinger grundsätzlich zu seiner alten Stärke zurückgefunden hat. Wie auch immer, es hat mir großen Spaß gemacht.
Das Hörbuch mit dem gesprochenen Dialekt war einfach großartig eingesprochen, Für mich war es so viel lebendiger als wenn ich es gelesen hätte. Der Dialekt war auch gut verständlich, das war überhaupt kein Problem.

Die Story an sich beschäftigt sich neben dem Kriminalfall an sich auch mit Politik und Wahlen. Kluftinger kandidiert nämlich für den Gemeinderat. Ursprünglich nur, um seinem alten Widersacher eines auszuwischen, doch der Wahlkampf nimmt eine Eigendynamik auf.
Der Wahlkampfstrang war für mich sogar der Bedeutendere - und hier hat das Buch neben den vordergründigen Schenkelklopfer auch seine leisen Töne angeschlagen und ernste Themen gekonnt transportiert.

Für mich eines der stärksten Kluftinger-Bücher, ich bin wieder an Bord!

Veröffentlicht am 20.12.2024

Miep! Herzerwärmender Fantasy-Roman

Spellshop
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Ich bin gar nicht so der Fantasy-Fan und lese nur sehr selten etwas aus dem Genre.

Dieses Buch hier ist aber so großartig, dass ich es regelrecht verschlungen habe.
Es geht um Kiela - Bibliothekarin in ...

Ich bin gar nicht so der Fantasy-Fan und lese nur sehr selten etwas aus dem Genre.

Dieses Buch hier ist aber so großartig, dass ich es regelrecht verschlungen habe.
Es geht um Kiela - Bibliothekarin in der Großstadt des Reiches. Eigenbrötlerin und vollauf zufrieden mit nur einem Sozialkontakt - nämlich ihrer sprechenden Zimmerpflanze.

Dann gibt es aber eine Revolution und Kiela muss fliehen. Ein paar Kisten mit Büchern aus der Bibliothek kann sie retten. Und es sind nicht irgendwelche Bücher, es sind Zauberbücher. Es ist natürlich streng verboten, diese aus der Bibliothek zu entfernen und noch viel mehr sie bestimmungsgemäß zu verwenden.
Aber Kira bleibt gar nichts anderes übrig.

Sie flüchtet auf eine Insel und dort wird es so richtig cosy. In einem gemütlichen Cottage mit verwunschenem Garten, lecker Marmeladen und neuen Freunden. Plus einem äußerst sympathischen Nachbarn.
Doch dann holt Kiela die Vergangenheit ein.

Die Fantasywelt, die hier beschrieben wird, ist einerseits so cosy, dass man sofort auf die Insel ziehen möchte. Die Inselbewohnerinnen und Bewohner sind allesamt so nett (naja, eine Ausnahme gibt es natürlich immer) und das Leben dort trotz aller Widrigkeiten so angenehm.
Ich habe mein Herz ja total an einen kleinen sprechenden Kaktus (aka "vernunftsbegabte Sukkulente, die Poesie genießt") verloren, der zwar immer nur "Miep" sagt, das aber in ganz vielen Bedeutungen. Aber auch die anderen Charaktere sind einfach nur schön beschrieben.

Damit es aber nicht zu idyllisch wird, gibt es die "böse Welt da draußen", fernab der Insel, die strengen Gesetze des Reiches und damit ist auch die nötige Portion Spannung gegeben.

Ein Buch, so fein wie ein Glas Himbeermarmelade, so cosy wie Zimtschnecken und so spannend wie eine gute Achterbahnfahrt. Wilde Kombi - einfach gut.