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Veröffentlicht am 22.12.2024

Können aus Freunden Liebende werden? Ruhig erzählte, süße weihnachtliche Romance

Lovelight Farms – Lichterglanz
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Luka trat in ihr Leben, als dieses zuvor völlig auf den Kopf gestellt wurde, durch den Tod ihrer Mutter. Ausgerechnet in Luka lief Stella tränenüberströmt hinein und nachdem beide sich kennengelernt hatten, ...

Luka trat in ihr Leben, als dieses zuvor völlig auf den Kopf gestellt wurde, durch den Tod ihrer Mutter. Ausgerechnet in Luka lief Stella tränenüberströmt hinein und nachdem beide sich kennengelernt hatten, wurden sie beste Freunde.
Knapp ein Jahr ist es nun her, dass Stella sich einen großen Wunsch erfüllt hat. Sie hat eine Weihnachtsbaumplantage gekauft und betreibt diese mit einigen Angestellten, die zu Freunden geworden sind.
Umso schlimmer ist es für sie, dass sie rote Zahlen schreibt und durch Sabotage von einem Unbekannten an den Rand des Ruins getrieben wurde.
Sie benötigt unbedingt Aufmerksamkeit für ihre Farm und zahlreiche Besucher. Und so bewirbt sie sich bei einer berühmten Influencerin, die bekannt ist für ihre romantische Ader, um an einem Wettbewerb teilzunehmen, der mit Preisgeld versehen ist.
Tatsächlich kommt sie in die engere Auswahl und in der Hoffnung, dass ihr eine Beziehung womöglich einen Vorteil verschafft, macht sie aus ihrem besten Freund Luka kurzerhand ihren Lebenspartner.

Als Stella damit herausrückt lässt Luka sich auf das Spiel ein. Sämtliche Bekannte in ihrem Umfeld und auch die Familien freuen sich für die beiden, obwohl alles nur Scharade sein soll.
Stella die große Bindungsängste hat, fürchtet sich jedoch vor einem größeren Schnitt. Kann Luka ihr die Angst nehmen?

Auf der Suche nach einer weihnachtlichen, stimmungsvollen Romance, fiel mir der erste Teil der „Lovelight Farms“ Reihe der Autorin B.K. Borison in die Hände und zwar, weil der Roman durch eine wunderschöne Mistelzweig- Farbschnitt Optik besticht.
Und tatsächlich kann auch der Inhalt mithalten mit der vielversprechenden Covergestaltung.

Zwar handelt es sich hier mal wieder um eine „von Freunden zu Liebenden Story“, doch wird diese unglaublich süß und zwar ohne Kitschfaktor erzählt. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war, dass die Influencerin, von der im Klappentext die Rede ist, nur eine Randfigur bleibt und der Fokus allein auf der Liebesgeschichte liegt.
Die Liebesgeschichte wird mit einigen explizit beschriebenen Liebeszenen abgerundet und für die Prise Weihnachtsfaktor sorgt die amerikanische Kleinstadt mit ihren Bewohnern, Stellas und Lukas Familien/Freundeskreis und nicht zu vergessen, Stellas Weihnachtsbaumplantage.
Zugegeben, ich hätte mir ein bisschen mehr Spannungselemente gewünscht, auf der Jagd nach dem Saboteuer, aber dennoch mochte ich diese Weihnachtsromance sehr.

Zwar habe ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen, weil Stella
mir eine Spur zu lange auf der sprichwörtlichen Leitung stand und manchmal etwas zu nüchtern wirkt, doch macht Luka das wieder wett.
Der Roman wird in „Ich- Form“ aus Stellas Sicht erzählt, doch am Ende darf sich der Leser noch auf ein Bonuskapitel freuen, dass aus Lukas Sicht geschildert wird

Lovelight Farms Reihe:

1. Teil: Lichterglanz - Wo Träume wahr werden
2. Teil: Blütenzauber- Wo das Glück zu Hause ist
3. Teil: Sommerleuchten- Wo die Liebe zart duftet
4. Teil: Herbstrauschen- Wo Wünsche in Erfüllung gehen

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Süßer weihnachtlicher Kurzroman für Regencyfans

Ein Herzog zu Weihnachten
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Lady Cara Falcot hat nicht viel von ihrem lieblosen Vater erwartet, denn seine Eiseskälte und sein Desinteresse ihr gegenüber, ist sie bereits von Kindesbeinen an gewöhnt. Von ihrer Mutter hatte sie zwar ...

Lady Cara Falcot hat nicht viel von ihrem lieblosen Vater erwartet, denn seine Eiseskälte und sein Desinteresse ihr gegenüber, ist sie bereits von Kindesbeinen an gewöhnt. Von ihrer Mutter hatte sie zwar Liebe erfahren, doch leider starb sie bereits, als Cara noch klein war.
Dass ihr Vater sie aber sogar am Weihnachtsabend vergisst, ist selbst für ihren Vater jedoch ein neuer Tiefpunkt.
Während Cara in der Schule für höhergestellte Töchter ausharrt, fasst die Leiterin den Plan, Cara zusammen mit Nora, einer anderen Schülerin in der Kutsche gen Heimat zu schicken, denn Nora lebt mit ihrer Familie nicht weit entfernt.
Da Cara als Eisprinzessin der Schule gilt und nicht gerade beliebt ist bei ihren Mitschülern, wird die Fahrt zur Tortour für sie.

Sie ist es jedoch gewöhnt, sich nichts anmerken zu lassen.

Als Nora längst im sicheren Zuhause weilt, ist Cara noch mit der Kutsche unterwegs. Schnee und Sturm machen eine Weiterfahrt irgendwann unmöglich und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als in einem nahegelegenen Gasthof zu übernachten.
Dort trifft sie auf einen attraktiven Fremden, der jedoch genau wie ihre Mitmenschen gestrickt ist. Gleich zu Beginn ihres Kennenlernens geraten sie aneinander. Doch es knistert auch gewaltig zwischen ihnen…
Ich hatte kürzlich einen anderen Roman der „Herzog“ Reihe gelesen, der mir sehr gut gefallen hatte und so freute ich mich, als ich in einem gekauften Historical Konvolut auch diese Novelle der Autorin hier entdeckte, die ebenfalls zur Serie gehört. Allerdings können alle Bände auch getrost als stand alone gelesen werden, weil es durchweg abgeschlossenen Geschichten sind.

Wie einem das wunderschöne und stimmungsvolle Cover bereits suggeriert, handelt es sich um eine weihnachtliche Historical Romance, die zwar mit ihren 184 Seiten recht kurz geraten ist, aber dennoch Weihnachtsflair versprühen kann.
Was mir aber vor allem sehr gut gefallen hat, war, dass die Autorin ihren Figuren, trotz der Kürze an Seitenzahlen, tiefschürfende Charaktere auf den Leib geschrieben hat. Ich fand es süß und romantisch erzählt, wie der Held des Romans, nachdem er begriffen hat, was mit Cara wirklich los ist, versucht ihr beizustehen und sich für sie einsetzt.

Die liebeswerten Nebenfiguren, wie etwa das Gastwirtehepaar tragen ihr übrigens dazu bei, dass man sich beim Lesen gut unterhalten fühlt. Okay ich gebe es offen zu, ich hätte mir durchaus mehr Seitenzahlen gewünscht, aber dennoch ist der Roman sehr nett für Zwischendurch und gut geschrieben.



Herzog- Reihe:

1. Teil: Mehr als ein Herzog
2. Teil: Nur kein Herzog
3. Teil: Die Liebe des Herzogs
4. Teil: Die Versuchung des Herzogs
5. Teil: Die Begierde des Herzogs
6. Teil: Ein Herzog zu Weihnachten
7. Teil: Der Charme des Herzogs
8. Teil: Der Schwur des Herzogs
9. Teil: Das Verlangen des Herzogs

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Ich empfehle es sehr gerne allen Dortmundern weiter

Aufgewachsen in Dortmund in den 70er & 80er Jahren
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Als geborene Dortmunderin, die sich nicht für die Gegenwart, als auch die Historie interessiert und ebenfalls in den 70ern und 80er Jahren aufgewachsen ist, wie die Autorin dieses aktuell veröffentlichten ...

Als geborene Dortmunderin, die sich nicht für die Gegenwart, als auch die Historie interessiert und ebenfalls in den 70ern und 80er Jahren aufgewachsen ist, wie die Autorin dieses aktuell veröffentlichten Sachbuchs des Wartberg Verlags, wurde ich bereits im Vorfeld sehr neugierig und erhoffte mir nicht nur eine Erinnerungsreise in meine Stadt sondern dazu auch Details und Anekdoten über Geschehnisse oder Erinnerungen an die Zeit, die man im Laufe der Jahrzehnte womöglich bereits vergessen hat.
Und natürlich hoffte ich dazu auf zahlreiche Bebilderungen, die dieses Buch abrunden würden.

Zunächst zu den Bebilderungen. Tatsächlich findet man einige schöne Schnappschüsse aus dem Archiv der Autorin oder von anderen Dortmundern vor, die freundlicherweise ihre Fotos für diesen Band zur Verfügung gestellt haben. Und man begreift mal wieder, wie schnell man etwa frühere Kaufhausketten, Geschäfte, die in Dortmund ansässig waren oder Brauereien und diverse Lokale, vergessen hat.
Urige und wohlige Erinnerungen stellen sich ein, wenn man etwa Passagen liest, die sich mit seinen Kindheitserinnerungen decken; etwa die Sache mit den Büdchen, an denen man für ein paar Groschen Weingummi, Wassereis oder Lakritze kaufen konnte und den Budenbesitzer bei der ganzen Auswählerei und Rechnerei in den Wahnsinn trieb. Übrigens kann ich mich auch noch gut an die leckere Kokosschokolade erinnern, die pro Stück 10 Pfennige kostete.

Aber vor allem waren wir Kinder der 70er und 80er Jahre auch noch mehr draußen, haben viel gespielt mit Nachbarskindern; etwa Gummitwist, sind geradelt, Schlittschuh gelaufen in der TRD Eissporthalle oder später in die Tanzschule gegangen, bzw. in die zahlreichen Discotheken der Stadt.
Und hier kommt auch schon mein kleiner Wermutstropfen. Natürlich kann die Autorin hier nur aus ihren eigenen Erinnerungen schöpfen und so werden Studium oder Tanzschulen thematisiert, wohingegen ich es schöner gefunden hätte, wenn man den Discotheken Dortmunds, der 80er Mode, den diversen Bewegungen Punks/Goths & Co und der Musik ebenfalls Aufmerksamkeit geschenkt hätte, wie etwa Großraumdiscotheken wie dem „Miami“ am Ostentor, dem Village direkt auf dem Westenhellweg, dem Holiday, dem Spirit, Metronom, dem Orpheum an der Rheinischen Straße, Valentino oder dem Centralpark im Dortmunder Norden.
Oder Großveranstaltungen in der Dortmunder Westfalenhalle, wie etwa „Tommis/ Peters Pop Show“ zu der einmal im Jahr die Creme de la Creme der internationalen Musikszene in die Stadt gebeten wurde und die für uns Teens und Twens das Größte war.

Andererseits ist in diesen beiden Jahrzehnten jedoch nicht nur kulturell und sportlich viel geschehen und man muss halt Prioritäten setzen beim Schreiben.

Politische Ereignisse und Bewegungen finden Erwähnung, man kann nachlesen, wie sehr wir Kinder der 70er und 80er Jahre von diesen geprägt wurden und natürlich finden auch das kultige Bähnchen oder der tolle Robinsonspielplatz im Westfalenpark Platz in diesem Buch.

Optisch ist dieses Hardcover ebenfalls sehr hochwertig gestaltet und ermöglicht wunderbare Rückblicke in „unsere“ Zeit. Ich empfehle es sehr gerne allen Dortmundern weiter.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Die Chronik einer Ehe und großen Liebe- Anrührender Schicksalsroman, bei dem kein Auge trocken bleibt.

Warte auf mich am Meer
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1940, New England:

Evelyn, ihr zwei Jahre älterer Bruder Thomas und der Nachbarsjunge Joseph sind beste Freunde. Egal ob Sommer oder Winter; ständig ist das Dreiergespann zusammen unterwegs. Doch irgendwann ...

1940, New England:

Evelyn, ihr zwei Jahre älterer Bruder Thomas und der Nachbarsjunge Joseph sind beste Freunde. Egal ob Sommer oder Winter; ständig ist das Dreiergespann zusammen unterwegs. Doch irgendwann beginnt es zwischen Evelyn und Joseph zu knistern. Beide verlieben sich ineinander. Als Thomas impulsiv beschließt, sich als Soldat zu verpflichten, tut Joseph es ihm nach, obwohl er eigentlich ganz zufrieden ist, mit dem Leben, das er führt. Evelyn ist am Boden zerstört, als sie erfährt, dass die beiden an die Front gehen und fürchtet um das Leben ihres Bruders, wie auch das des geliebten Mannes…

New England 2001:

Evelyn und Joseph sind mittlerweile seit knapp sechzig Jahren ein Ehepaar und haben nicht nur erwachsene Kinder, sondern auch einige Enkelkinder, die sie sehr lieben.
Eines Abends treffen sich alle bei Evelyn und Joseph, denn sie haben eine Ankündigung zu machen.
Beide wollen nur noch ein letztes Jahr zusammen mit ihren Lieben verbringen und dann gemeinsamen Suizid begehen. Ein rigoroser Entschluss, der bei den Familienmitgliedern Unverständnis, Wut und Trauer hervorruft.
Als sie jedoch erfahren, dass Evelyn schwer krank ist, begreifen sie zumindest im Ansatz, was dieser Entschluss auch ihren Eltern, bzw. Großeltern bedeutet.
Evelyn und Joseph sehen sich als liebende Einheit, sind viele Jahrzehnte durch dick und dünn gegangen und haben gute, als auch schlimme Zeiten gemeinsam überstehen müssen. Und nun, möchte keiner ohne den anderen weiterleben. Kann man ihnen ihren letzten Wunsch so einfach abschlagen?

Obwohl „Warte auf mich am Meer“, der Debütroman von Amy Neff, mit einem sehr malerisch gestalteten Buchcover aufwartet, das eher vermuten lässt, dass man es hier mit einer leichten Sommerlektüre zu tun bekommt, ist die dargebotene Liebesgeschichte von Evelyn und Joseph doch eher die spannende Chronik einer Familie. Amy Neff schildert die Story aus verschiedenen Perspektiven; lässt nicht nur Evelyn und Joseph in „Ich-Form“ erzählen; auch deren Kinder kommen zu Wort.
Die Entscheidung des Ehepaars gemeinsamen Suizid zu begehen, weil keiner ohne den anderen sein will oder den Kindern zur Last fallen zu wollen, stößt natürlich auf Unverständnis, Wut und Ablehnung. Amy Neff gelingt es jedoch, nicht nur Evelyns und Josephs Ansichten glaubwürdig und ohne moralisch erhobenen Zeigefinger in den Raum zu stellen, sondern auch den übrigen Akteuren Dialoge auf den Leib zu schreiben, die glaubwürdig und aufwühlend in Szene gesetzt wurden.
Man kann sich als Leser sowohl in das ältere Paar hineindenken, als auch in die übrige Familie und obwohl zunächst große Uneinigkeit herrscht, spürt man dennoch stets die Liebe, die alle füreinander empfinden, was ich als großen Pluspunkt empfand.
Nicht nur der Gegenwartsstrang (2001) wird beleuchtet, man erfährt auch Evelyns und Josephs Werdegang zuvor- man könnte es auch die wichtigsten Stationen einer Ehe nennen. Auch diese sind wichtig, um zu verdeutlichen, dass eine Ehe und selbst wenn eine solche große Liebe vorherrscht zwischen den beiden hier, in manchen Zeiten viel Arbeit bedeutet.
Evelyn und Joseph sind dazu zwei recht unterschiedliche, schwierige Charaktere.
Während Evelyn impulsiv ist und sich mehr von ihrem Leben erhofft, als ihr der kleine idyllisch gelegene Heimatort in New England bieten kann, fühlt sich Joseph tief verwurzelt mit diesem Ort. Er möchte das Hotel seiner Eltern eines Tages übernehmen und einfach nur glücklich verheiratet sein mit Evelyn.
Diverse Schicksalsschläge machen es den beiden zusätzlich nicht einfach; besonders, weil Evelyn eine egoistische, sprunghafte Ader in sich trägt, die es dem Leser schwer macht, sie gänzlich in sein Leserherz schließen zu können.
Zumindest ging es mir so; dazu konnte ich Josephs Passivität in manchen Situationen ebenso wenig abgewinnen.

Trotz der Eigenheiten die das Heldenpaar an den Tag legt, finde ich schon, dass die erzählte Liebesgeschichte unter die Haut geht, Tiefe besitzt und zum Nachdenken anregt.
Zugegeben, ich hätte die zusätzlichen Konflikte nicht benötigt, die Amy Neff den Kindern von Evelyn und Joseph auf den Leib geschrieben hat; diese wirkten ein wenig „too much“, auf mich- aber, in einer großen Familie, gibt es nun mal auch einige Baustellen, wie beschriebene.
Ein wenig gestoßen habe ich mich dagegen an der oftmals sehr poetischen Ausdrucksweise, die etwas „drüber“ war, weswegen ich auch einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe, weil die Story diese zum Teil übertrieben blumigen Beschreibungen nicht gebraucht hätte. Zudem fand ich, dass manche Handlungsstränge ein wenig ausführlicher hätten erzählt werden können. Besonders Josephs traumatische Kriegserlebnisse hätten viel mehr Erwähnung finden müssen; wobei Josephs Gefühlswelt überhaupt ein wenig zu kurz kam.
Nichtsdestotrotz ist „Warte auf mich am Meer“, ein anrührender Familienroman, den ich gerne weiterempfehle

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Unterhaltsame Mischung aus RomCom und Chick-Lit- die perfekte Sommerlektüre

Wolke Sieben ganz nah
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Delphi Bookham lebt ein trauriges Einsiedlerleben in London. Schon früh ein Mobbing Opfer in der Schule, hat sie auch in späteren Jahren ihre seelischen Verwundungen noch nicht überwinden können.
Lediglich ...

Delphi Bookham lebt ein trauriges Einsiedlerleben in London. Schon früh ein Mobbing Opfer in der Schule, hat sie auch in späteren Jahren ihre seelischen Verwundungen noch nicht überwinden können.
Lediglich um ihren stummen, älteren Nachbarn kümmert sie sich regelmäßig, doch sämtliche Bemühungen von Kollegen, sie für Unternehmungen zu begeistern, schlägt sie aus. Auch in Beziehungsdingen ist sie völlig unbedarft und als ihr eines Tages ausgerechnet ein Burger zum Verhängnis wird, der in ihrer Kehle stecken bleibt, kommt sie erst im Jenseits wieder zu sich. Seltsamerweise schaut es dort aus, wie in einem spooky Waschsalon und die junge, quirlige Frau, die vor ihr steht, eröffnet ihr gutgelaunt, dass Delphi mausetot ist.

Delphi ist fassungslos, besonders als ihr der traurige Lebensfilm vor Augen geführt wird. Selbst Delphis Gegenüber, das sich als Therapeutin für frisch eingetroffene Verblichene vorgestellt hat, ist erschüttert!
Und dann geschieht plötzlich etwas Unerwartetes!
Ein attraktiver Mann steht ebenfalls im Waschsalon und es knistert auf Anhieb gewaltig zwischen ihm und Delphi.
Doch sein Auftauchen war nur ein Versehen, das umgehend korrigiert wird, bzw. er wird zurück auf die Erde in seinen Körper geschickt.
Delphi möchte ebenfalls nicht im Jenseits bleiben und so bittet sie die Therapeutin Merritt inständig darum, noch mal zurückkehren zu dürfen auf die Erde.
Sie hat Glück, da die Dame eine hoffnungslose Romantikerin und Liebesromanleserin ist und sich ein Happy End für Delphi erhofft. Einen Haken gibt es jedoch an der Sache. Delphi kennt von ihrem angeblichen Seelenverwandten, einen Londoner, leider nur den Vornamen und den ersten Buchstaben des Nachnamens und muss es schaffen, ihn innerhalb von zehn Tagen zu finden und ihn zu küssen.
Delphi ist zuversichtlich, doch als sie wieder in ihrem Körper steckt und von ihrem mürrischen aber attraktiven Nachbarn Cooper gefunden wird, glaubt sie zunächst, sie habe das alles nur geträumt.
Ein großer Irrtum wie sich schnell herausstellt….

„Wolke sieben ganz nah“, ist mein erster Roman von Kirsty Greenwood. Neugierig geworden auf das Buch bin ich eigentlich zunächst durch die tolle Optik des Covers nebst verträumten Farbschnitt und einer Buchempfehlung von Mhairi MacFarlane, welche zu meinen Lieblingsautorinnen gehört.
Ich erhoffte mir eine locker leichte, unterhaltsame Story im Stile der Bridget Jones Bücher und im Grunde haben sich meine Erwartungen diesbezüglich auch erfüllt. Zugegeben, die Romanheldin, Delphi ist schon in manchen Situationen arg polterig, chaotisch und verpeilt, aber irgendwie mochte ich sie dennoch. Denn ihr trockener Humor ist schon ganz witzig und sie kann auch über sich selbst lachen. Natürlich gibt es für ihr Einsiedlerleben auch einen Grund und man kann gut nachvollziehen, wieso sie sich von den Menschen zurückgezogen hat, die sie stets nur enttäuscht haben.
Okay, die Romanpassagen im Jenseits fand ich „drüber“ und zu grotesk geschrieben, zudem ist Merritt einfach nur furchtbar unwitzig, aber die Jagd nach Delphis Seelenverwandten und die Liebesgeschichte, die sich im Laufe des Romans entwickelt, mochte ich dagegen sehr. Kitschige Momente spart die Autorin gottlob aus, doch Delphis innere Verwandlung ging mir sehr unter die Haut.
Am Ende wird es sogar noch mal richtig spannend und dank des eingängigen Schreibstils habe ich den Roman praktisch in einem Rutsch ausgelesen.
Wer kein Problem damit haben sollte, dass es in der Geschichte einen kleinen Mystery-Anteil gibt, wird sich sicherlich genauso gut unterhalten fühlen von dem Roman, wie ich.
Einen Punkt bei meiner Bewertung habe ich lediglich abgezogen, weil ich mir noch ein Tickchen mehr Romantik gewünscht hätte, Delphi manches Mal schon etwas anstrengend agiert und Merritt so nervtötend beschrieben wurde..

Kurz gefasst: Unterhaltsame Mischung aus RomCom und Chick-Lit- die perfekte Sommerlektüre.

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