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Veröffentlicht am 17.08.2022

Luft nach oben

Fünfzehn Tage sind für immer
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Titel: 15 Tage sind für immer
Autor: Vitor Martins
Reihe: -
Verlag: One
Genre: LGBTQIA+|Liebe|Gay-Romance
Seiten: 276

Klappentext:
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, ...

Titel: 15 Tage sind für immer
Autor: Vitor Martins
Reihe: -
Verlag: One
Genre: LGBTQIA+|Liebe|Gay-Romance
Seiten: 276

Klappentext:
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit ... na ja ... immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben?

Meine Meinung:
Ich war wirklich Feuer und Flamme für dieses Buch und vielleicht habe ich durch die durchweg positiven Meinungen hierzu auch meine Erwartungshaltung zu hoch geschraubt, aber mich konnte es nicht so begeistern wie erhofft.

Es ist eine schöne Geschichte, die auch wirklich wichtige Themen aufgreift und sich mit ihrer Liebesgeschichte Zeit nimmt, anstatt ihre Protagonisten nach gefühlten fünf Minuten gleich ins Bett zu schicken, aber mir war es einfach zu wenig. Das Potenzial, was sich da bot, wurde in meinen Augen nicht wirklich genutzt und vor allem das mehr oder weniger offene Ende traf nicht so meinen Geschmack.

Aber kommen wir erstmal zum Anfang. Man lernt Felipe, seine Mutter und Caio kennen. Es wird alles aus der Sicht von Felipe geschildert, was mir einerseits gut gefiel, weil man ihn wirklich sehr gut kennenlernt, aber andererseits fand ich es auch schade, weil Caio trotz seiner ständigen Präsens sehr unnahbar wirkt und ich ihn auch leider bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch fand. Zwar erfährt man auch zu seiner Figur und seinem Leben etwas, aber er wirkte eher wie eine Nebenfigur, was ich doch schade fand.

Jedes Kapitel handelt von einem der 15 Tage, die Caio bei Felipe und seiner Mutter verbringt. Ich fand diese Art sehr interessant, weil man eben auch ihre Annäherung Stück für Stück begleiten konnte, aber oftmals entstanden auch einige Längen und mir persönlich fehlte das gewisse Extra.

Dennoch habe ich das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen, denn der Schreibstil von Martins ist einfach nur klasse. Mich hat schon lange kein Schreibstil mehr so begeistert und trotz der paar Längen bin ich wirklich durch das Buch geflogen. Es hat zwar "nur" 276 Seiten, aber ich habe oft Bücher erlebt, die sich dennoch sehr zäh lasen. Anders hier.

Martin hat einen sehr bittersüßen, humorvollen und sensiblen Stil, der mich einfach begeisterte. Zwar finde ich seine Idee und die Umsetzung noch ausbaufähig, aber sein Stil ist einfach klasse.

Die Themen, die der Autor in seinem Buch behandelt, finde ich sehr wichtig und ich konnte Felipe absolut nachvollziehen. Ich bin selber übergewichtig und die Aussagen, die er von seinen Mitschülern zu hören bekam, sind mir vertraut. Es tat mir einfach echt weh, wie sie mit ihm umgangen sind und wie weh es Felipe tat. Natürlich beherrschte dieser Einfluss auch sein Denken und ich konnte es sehr gut verstehen, dass sein Körper ihn so sehr beschäftigte. Ich bin seit meiner Jugend übergewichtig und kann es wirklich verstehen, aber mir war es zeitweilig auch etwas zu viel des Guten. Ja, der eigene Körper und vor allem das Übergewicht beherrschen zum großen Teil die Gedanken, aber in meinen Augen hat der Autor etwas zu sehr die Aufmerksamkeit darauf gelenkt. Und es ist für die Geschichte wichtig, aber weniger wäre mehr gewesen.

Die Charaktere gefielen mir durchaus sehr, auch wenn ich vor allem zu Caio keine wirkliche Bindung aufbauen konnte. Dennoch fand ich in Ordnung und auch die zarte Beziehung zu Felipe fand ich süß. Felipes Mutter und seine Freundinnen fand ich klasse. Vor allem ihr Humor gefiel mir so gut.

Fazit:
Es ist eine süße Geschichte, die wichtige Themen aufgreift und in der die Protagonisten nicht dem Stereotyp sonstiger Jugendbücher und Liebesgeschichten entsprechen, aber mit hat das gewisse Extra gefehlt. Man fliegt förmlich durch die Geschichte, aber dennoch hat sie mich nicht umgehauen. Für zwischendurch ist sie echt super, aber ich habe einfach mehr erwartet. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2022

Irgendwie schwach...

Dirty Headlines
1

Titel: Dirty Headlines
Autor: L.J. Shen
Reihe: -
Verlag: LYX
Genre: Erotik|Liebe
Seiten: 412

Klappentext:
Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist ...

Titel: Dirty Headlines
Autor: L.J. Shen
Reihe: -
Verlag: LYX
Genre: Erotik|Liebe
Seiten: 412

Klappentext:
Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist sie fast ein wenig enttäuscht, dass sie den attraktiven Unbekannten niemals wieder sehen kann. Hat sie doch sein gut gefülltes Portmonnaie mitgehen lassen. Aber Jude läuft dem Mann, der immer noch ihre Gedanken beherrscht, schneller wieder über den Weg, als ihr lieb ist. Denn er ist niemand anderes als Célian Laurent: stadtbekannter Playboy, Erbe eines millionenschweren Medienunternehmens - und Judes neuer Boss ...

Meine Meinung:
Nachdem mich die Boston Belles Reihe der Autorin bis auf Band vier wirklich sehr begeisterte, war ich schon sehr auf weitere Bücher von der Autorin gespannt, aber mein erster Versuch konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Es ist typisch Shen, was ich schon mochte, aber ich wurde irgendwie nie wirklich mit den Charakteren oder der Geschichte warm. Zwar kam ich sehr zügig durch das Geschehen und es gab ein paar tolle Momente, aber insgesamt fand ich es eher langweilig und ich bin ein wenig enttäuscht.

Schon zu Beginn ging es ja heiß her und auch wenn sowas an sich nicht meins ist, fand ich es ganz gut. Und auch die erste Begegnung danach war einfach zu herrlich, aber danach flachte es immer weiter etwas ab und wirkliche Spannung oder Sinnlichkeit konnte ich nicht so oft finden, wie ich es mir wünschte. Die Geschichte floß träge vor sich hin und die eingebauten Dramen waren mir meist persönlich etwas zu viel des Guten. Vor allem der Handlungsstrang mit seiner mega unsympathischen Verlobten und seinem Vater war mir viel zu dick aufgetragen.

Ich weiß ja, dass die Autorin es gerne voluminös dramatisch mag, aber weniger wäre hier doch echt mehr gewesen und vor allen die obligatorische Trennung von Judith und Célian vor ihrem Happy End fand ich einfach schwach. Leider konnte ich dieses Mal genau vorhersehen, was passieren würde und das nahm mir etwas die Freude.

Bei manchen Enthüllungen musste ich die Augen verdrehen, weil es einfach nicht reinpasste, bzw. die Autorin es nicht schaffte, dies authentisch in ihre Geschichte einzubauen. Vor allem hatte ich das Gefühl, dass manches einfach so reingeworfen wurde, damit möglichst viel dramatische Szenen drin waren.

Dennoch hatte es aber auch etwas. Es gab immer wieder Momente, die mich zum Grinsen und zum Lachen brachten, die mich nachdenklich stimmten oder mich amüsierten. Es ist zwar nicht so stimmig, wie ich es gerne gehabt hätte, aber für zwischendurch ist es in Ordnung.

Mit den Charakteren wurde ich nicht ganz warm und es gab einige, die mich schlicht nervten.

Jude fand ich aber ganz taff und ich mochte es, wie sie für ihren Vater und sich selbst kämpfte. Sie hatte es definitiv nicht immer leicht und musste si oft behaupten, aber sie ließ sich nicht unterkriegen.

Célian mochte ich nicht so wirklich, da er mir einfach zu oberflächlich und unsympathisch blieb. Ich konnte ihn einfach nicht leiden und schaffte es nicht, eine Beziehung zu ihm aufzubauen und ehrlich gesagt fand ich ihn zu stereo, trotz seiner Vergangenheit und seines Familiendramas.

Die Liebesgeschichte zwischen Célian und Jude konnte mich nicht überzeugen. Mir fehlte einfach die Chemie zwischen ihnen, auch wenn ich die Erotikszenen durchaus sinnlich fand.

Die Nebencharaktere habe ich ehrlich gesagt nicht mehr wirklich im Kopf und einzig an Célians Verlobte Lily kann ich mich noch gut erinnern, weil diese Frau einfach sehr nervtötend war. Es war einfach nur so peinlich und übertrieben, wie sie sich verhielt und auch, wenn Shen Gründe dafür lieferte, war mir ihre Darstellung einfach zu viel des Guten. Und auch seinen Vater fand ich sehr nervig und klischeehaft ohne Ende.

Der Schreibstil ließ sich relativ flüssig lesen, aber ich hatte manchmal irgendwie Probleme damit, weil ich finde, dass er dann stockte und einige Sachen musste ich teils mehrmals lesen, weil ich sie gleich wieder vergas.

Fazit:
Eine typische Enemies-to-Lovers Story, die durchaus mit einem gewissen Humor und Tiefgang punkten konnte, von der ich mir aber mehr erhoffte. Die Geschichte wies mir etwas zu viel Drama auf und mit den Charakteren wurde ich nicht ganz warm. Zudem fehlte mir einfach die Chemie zwischen Jude und Célian. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2024

War nicht meins

Playing Games
0

Vielen Dank an den Second Chances Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Braxton und Tyler sind nicht nur grundverschieden, ...

Vielen Dank an den Second Chances Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Braxton und Tyler sind nicht nur grundverschieden, sondern geraten auch regelmäßig aneinander. Während Tyson der gefeierte Star-Lacrossspieler und selbst ernannte König des Campus ist, bleibt Brax lieber für sich. Aber nicht nur da unterscheiden sie sich. Auch bei ihrer Herkunft, Geld und Beliebtheit trennen sie Welten. Aber dennoch fühlen sie sich mit jeder bissigen Bemerkung und jedem Augenkontakt immer stärker zueinander hingezogen und kommen nicht voneinander los.

Vorwort:
Playing Games von Riley Hart ist der erste Band ihrer Franklin University Reihe und erschien am 05.12.2024 bei Second Chances Verlag als Taschenbuch und e-book. Meine e-book Ausgabe unfasst ca. 280 Seiten.

Meine Meinung:
Von Zeit zu Zeit lese ich wirklich sehr gerne Bücher aus dem Bereich YA/NA und wenn es sich um eine Geschichte aus dem LGBTQIAP+ Bereich handelt, freue ich mich umso mehr darauf. Als ich nun Playing Games entdeckte, war ich sofort Feuer und Flamme. Zwar spricht mich das Cover absolut nicht an, weil ich es langweilig finde, aber dafür machten mich der Klappentext und ein paar Kurzmeinung umso neugieriger. Ich freute mich auf eine schön klassische New-Adult-Romanze mit ein paar Tropes, aber leider konnte mich die Geschichte nur bedingt unterhalten.

Und dabei fing es eigentlich ganz gut an. Man lernte Braxton und Tyler kennen und konnte sich schnell ein Bild über sie machen. Die Funken zwischen ihnen sprühten für mich nicht wirklich, aber die Ausgangssituation war recht interessant. Beide kamen aus völlig unterschiedlichen Welten, die regelmäßig aufeinander krachten und das klang vielversprechend. Mir gefiel es sehr, dass die Orientierung von den Jungs von Anfang klar war und es diesbezüglich keine Missverständnisse und Dramen gab, was ich echt erfrischend fand. Die Eifersüchtlein zwischen ihnen waren größtenteils verständlich und hielten sich im Rahmen, sodass nie allzu sehr Dramen eingestreut wurden. Ich erwarte bei solchen Romanen auch nicht viel, da möchte ich einfach gut unterhalten werden und Spaß an der Geschichte haben. Zwar gab es durchaus ein paar tolle Momente und gerade die Hintergrundgeschichte der Protagonisten fand ich super, aber ich mochte das Tempo nicht und die Liebesgeschichte enthielt viel zu viele erotische Szenen.

Mir ging einiges viel zu schnell und ich fand es schade, dass es gerade zur Mitte und zum Ende hin sehr gehetzt wirkte und der Geschichte kaum Raum zum Atmen gelassen wurde. Darunter litt nicht nur die Chemie des Paares, sondern auch die Tiefe und Emotionen, die mich nur bedingt erreichten. Genauso hatte ich auch Probleme damit, genau zu wissen, wo die Handlung gerade spielt und aus wessen Ich-Perspektive ich las, da sich Tyler und Braxton mitunter so stark ähnelten, dass ich sie kaum unterscheiden konnte, trotz ihrer Hintergrundgeschichte. Es war etwas schade, weil sie an sich durchaus interessante Charaktere waren, deren Unterschiede Potenzial hatten, aber ich musste immer wieder nachschauen, wer gerade an der Reihe war.

Die Feindschaft zwischen ihnen, auf die ich mich gefreut hatte, weil Enemies-to-Lovers einer meiner Lieblingstropes ist, war insgesamt recht enttäuschend und leider wurde damit nicht viel gemacht. Zwar blitzten zu Anfang vereinzelt ein paar gute Szenen auf, aber nach einer kurzen Zeit ging es dann nur noch um Geschlechtsverkehr, was mein größter Kritikpunkt ist. Ich weiß, was ich bei solchen Geschichten zu erwarten habe und das ist auch kein Problem für mich, aber hier war es zu viel des guten und passte oft nicht rein. Irgendwann nervte es mich ehrlich gesagt auch ziemlich und es war schade, dass dadurch oft die Geschichte unnötig unterbrochen wurde, es sich sehr zog und auch die Emotionen darunter litten. Zum Ende hin überschlug sich alles ziemlich und ich war überrascht, als ich die letzte Seite las, da ich noch ein paar Kapitel erwartete. Für mich endete es recht abrupt und war mir etwas zu rührselig.

Fazit:
Die Idee, sowie vereinzelte Szenen und vor allem Brax´Großmutter waren klasse, aber gerade die Chemie zwischen den Protagonisten und ihre Liebesgeschichte überzeugten mich leider kaum. Vieles wirkte zu gehetzt, zu unglaubwürdig und gerade die Emotionen erreichten mich nicht, da eindeutig zu viele Erotikszenen immer wieder die Handlung unterbrachen und so dem Paar kaum Raum zum Atmen gaben. Der Schreibstil ließ sich weitesgehen flüssig lesen, sprach mich aber auch nicht wirklich an. Ich denke, ich belasse es bei diesem Auftakt und von mir gibt es:

2,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2023

Anstrengend

Heartbreak Boys
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Für Jack und Nate läuft es nicht gut. Der Prom mit ihren Partnern sollte etwas ganz besonderes werden, aber da haben sie die Rechnung ohne die beiden gemacht. Anstatt miteinander zu tanzen und ihre Liebe ...

Für Jack und Nate läuft es nicht gut. Der Prom mit ihren Partnern sollte etwas ganz besonderes werden, aber da haben sie die Rechnung ohne die beiden gemacht. Anstatt miteinander zu tanzen und ihre Liebe zu zelebrieren, müssen sie mit ansehen, wie die Affäre ihrer festen Freunde ans Licht kommt. Und als wäre das nicht genug, feiern Tariq und Dylan ihre Liebe ganz groß in den sozialen Medien. Also beschließen die Sitzengelassenen, zum Gegenangriff zu gehen und zeigen auf ihrem Account @TheHeartbreakBoys, dass sie gut ohne sie auskommen. Aber dabei geraten sie in einige schräge Situationen lernen viel über sich selbst.

Meine Meinung:
Als ich das Cover zum ersten Mal sah, war es sofort um mich geschehen. Personen sind darauf eigentlich nicht so mein Ding, aber dadurch, dass sie den Figuren im Buch sehr ähneln und der Hintergrund schlicht gehalten wurde, ist es schon ein Eyecatcher. Ich finde es toll, dass sehr darauf geachtet wurde, dass man wirklich das Gefühl hat, hier Jack und Nate zu sehen. Und auch der Klappentext sprach mich sofort an und ich freute mich sehr, es zu lesen, da es mir zudem sehr oft ans Herz gelegt wurde.

Den Anfang habe ich sehr gefeiert. Man bekam einige Informationen über die Personen und die Ausgangssituation, ohne dass man sich erschlagen fühlte und ich liebte diese skurille und leicht überzogene Note, die echt Spaß machte. Jacks quirlige Art schloss ich sofort in mein Herz und ich fand es klasse, dass er so mit sich im Reinen war und absolut gelassen wirkte. Da es aus der Ich-Perspektive von ihm und Nate geschrieben wurde, war man ihnen eh näher, was mir gut gefiel. Es gab einige Situationen, wo ich breit grinsen oder lachen musste und ich wurde klasse unterhalten...

Bis es dann für mich irgendwann kippte und es mir immer weniger gefiel. Das fing schon mit der Enthüllung über die Affäre und die Situation bei der Einführung an, wo ich durchaus vor allem mit Jack etwas haderte und die Balance zwischen dem Absurden und Komik nicht immer gut gelang. Ich mochte dieses Skurrile wirklich sehr, aber oft schlug es auch um und wurde mir einfach zu viel und zu absurd. Aber ich hatte die Hoffnung, dass der Road Trip mich wieder mehr begeistern würde, was er zum Teil auch getan hat, aber ich wurde einfach nicht mehr mit dem Buch und den Figuren warm, was ich sehr schade fand, weil eigentlich genau solche Geschichten meins sind.

Mir gefiel es, dass sie nicht so taten, als seinen sie ein Paar, sondern versuchten, über ihren Herzschmerz hinweg zu kommen. Das klang auch echt gut, aber leider fand ich es sehr langweilig und oft war es mir zu drüber. Es zog sich an einigen Stellen wie Kaugummi und beinhaltete auch keine Spannungskurve, sondern plätscherte vor sich hin. Die Dramen am Ende waren durchaus interessant, aber irgendwie fand ich es auch unnötig.

Viele Situationen wirkten sprunghaft und ich fragte mich so manches Mal, ob ich etwas überlesen habe oder was nun eigentlich passierte. Es wurden Handlungsstränge angeschnitten, aber recht bald auch wieder gekappt und nicht weitergeführt. Ich hätte da gerne mehr Informationen bekommen, weil vieles für mich auch offen blieb und einfach Potenzial verschenkt wurde.

Die Figuren sprachen mich auch kaum an. Anfangs fand ich sie alle noch super, selbst Tariq und Dylan, auch wenn ihr Verhalten das letzte war und ich vor allem die Wut von Jack durchaus sehr gut verstehen konnte. Sie wirkten mir zu überzeichnet und zu schrill, ohne liebenswürdig zu sein. Vor allem mit Jack haderte ich doch öfters, weil ich mit seiner Art einfach nicht warm wurde. Zwar gefiel es mir, wie selbstbewusst er sein konnte, aber er war mir schlicht zu anstrengend, zu theatralisch und laut. Mit Nate kam ich etwas besser zurecht, auch wenn ich es schade fand, dass er kaum aus dem großen Schatten von Jack herauskam und eher wie eine Nebenfigur wirkte. Sehr anstrengen war Elliot, der mich mit seiner Art echt nervös machte. Ich habe selber ADHS und konnte einiges verstehen, aber das war mir zu viel des guten. Einzig Nates kleine Schwester Rose mochte ich sehr gerne, weil ich ihre makabere Art absolut feierte und sie manchmal Dinge sagten, die mich richtig zum Lachen brachten.

Der Schreibstil las sich weitestgehend flüssig, aber auch langweilig. Es wirkte für mich oft etwas überladen und zu schrill, auch wenn ich dies anfangs sehr mochte, aber später war es nur noch anstrengend. Die Emotionen kamen kaum rüber und die Romanze zwischen Jack und Nate war wenig greifbar. Zwar gefiel es mir, dass eher ihre Entwicklung im Vordergrund stand, aber mehr hätte es schon gerne sein dürfen, jedenfalls empfand ich es so.

Fazit:
Ich hatte mich richtig auf dieses Buch gefreut, weil mich der Klappentext und auch die Meinungen hierzu sehr ansprachen, aber leider war es nicht meins. Anfangs fand ich es noch schön skurril und energiegeladen, aber später war es mir zu überladen und langweilig. Mit den Charakteren wurde ich kaum warm und vor allem Jack fand ich anstrengend. Es hatte seine schönen Momente und konnte mich ab und zu mal zum Lachen bringen, aber ich hatte keinen wirklichen Spaß daran. Von mir gibt es:

2,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2023

Irgendwann war es einfach zu schräg

Der unsichtbare Freund
1

Christopher und seine Mutter Kate müssen vor deren Freund fliehen und landen in Mill Grove, einem kleinen Örtchen, wo eigentlich nichts Schlimmes passiert. Aber dann beginnt er eine Stimme zu hören und ...

Christopher und seine Mutter Kate müssen vor deren Freund fliehen und landen in Mill Grove, einem kleinen Örtchen, wo eigentlich nichts Schlimmes passiert. Aber dann beginnt er eine Stimme zu hören und wird von ihr in den mysteriösen Wald gelockt, wo auch schon andere Menschen verschwanden. Erst nach zehn Tagen taucht er wieder auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Sein Verschwinden bleibt nicht ohne Folgen und Christopher entwickelt besondere Fähigkeiten. Und Mill Grove und seine Bewohner geraten in Gefahr.

Meine Meinung:
Mir wurde „Der unsichtbare Freund“ auf verschiedenen Plattformen empfohlen, weil ich ich ein großer Stephen King Fan bin. Und auch eine Kollegin, die ebenfalls sehr gerne King liest, empfahl mir dieses Buch und den Autor Stephen Chbosky mit großer Begeisterung. Es sollte ähnlich sein, aber dennoch seine eigene Note haben und ich wurde sehr neugierig darauf. Denn nicht nur der Klappentext hörte sich sehr spannend an, auch das Cover machte große Lust auf die Geschichte. Ein Junge mit freiem Oberkörper steht in schwarz-weiß vor einem weißen Hintergrund und an seiner rechten Seite erkennt man einen angedeuteten Wald. Ich finde es absolut gelungen und schön mysteriös.

Anfangs war ich auch noch richtig begeistert von dem Buch. Ich brauchte zwar eine Weile, um ins Geschehen zu kommen, aber ich liebte diese mysteriöse Note und all die Geheimnisse, die diesen Ort umgaben. Schon der Prolog verursachte eine schöne Gänsehaut und ich konnte mir alles haargenau vorstellen, was ich echt klasse fand. Danach flachte es zwar ein wenig ab, weil die Einführungsphase mit Christopher und seiner Mutter recht lange dauerte, aber ich fand es interessant und fieberte durchaus ein wenig mit ihnen mit, da beide auf der Flucht waren und stets unter Strom standen. Man lernte viele Bewohner von Mill Grove und ihre Eigenarten kennen und begleitete den Jungen dabei, sich in der Schule zu behaupten und Freunde zu finden. Hier gab es auch einige unheimliche Momente und ich fragte mich, was es mit diesem Wolkengesicht auf sich hatte, dass ihn quasi überall hin verfolgte.

Richtig los ging es, als Christopher auf einmal diese Stimme hörte und dann im Missionswald für sechs Tage verschwand und sich anschließend an rein gar nichts mehr erinnern konnte. Ich hatte viele Fragen und klebte an den Seiten, weil es sich sehr spannend und interessant las. Zwischendurch wurden auch andere Handlungsstränge eröffnet, in denen einige der Bewohner näher beleuchtet wurden und diese waren zunächst auch faszinierend.

Aber dann verlor sich mit einem Mal die Spannung und es dümpelte sehr vor sich hin. Viele Handlungsstränge wirkten dann etwas zäh und ich hätte nicht jeden davon gebraucht, da es für mich nicht zur Handlung wirklich beitrug. Ich fand es schade, dass einige Längen aufkamen und manches auch im Nachhinein kaum Sinn machte und eher wie Effekthascherei wirkte. Einzig die Storyline mit dem Babysitter und später der zischenden Lady hielten mich noch gut bei der Stange, da ich schon wissen wollte, wie diese ausgehen würden. Zwar fand ich das Ende recht enttäuschend, aber es war schon eine Überraschung. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Autor hier verdammt dick auftrug und ich irgendwann nur mit den Augen rollte, weil ich mich fragte, ob das sein Ernst sei.

An sich hätte das auch alles gut funktionieren können, wenn Chboksy die ganze Handlung um einige Seite gestrafft und vor allem das Ende nicht so aufgebauscht hätte. Denn die Grundidee fand ich durchaus sehr gelungen, nur die Umsetzung war einfach zu langatmig und ehrlich gesagt war es ab der Hälfte auch viel überfrachtet und wirkte planlos. Ich war dann schon froh, als ich es zu Ende lesen konnte.

Und auch mit den Charakteren wurde ich nicht immer warm, was mitunter an der schieren Masse lag, bei denen einzelne Figuren nicht groß die Chance hatten, sich zu entwickeln. So fand ich die meisten Kinder irgendwie überzeichnet und auch mit einigen Erwachsenen konnte ich nicht viel anfangen. Einzig Christopher und seine Mutter gefielen mir richtig gut. Ihre Entwicklung war super und vor allem Kate zeigte eine Stärke, die ich zwar auch anfangs sah, aber so nicht erwartet hätte. Ihren Sohn fand ich sehr mutig, er wirkte für mich aber wesentlich älter als sieben.

Den Schreibstil feierte ich anfangs, weil er solche King-Vibes verspürte, aber dennoch etwas eigenes war, was mich fesselte. Aber später fand ich ihn sehr zäh, langweilig und "amerikanisch", wenn man verstehen kann, was ich damit meinen will. Ich fand den Stil zum Ende hin einfach zu patriotisch und dieser Kampf zwischen Gut und Böse wurde so theatralisch vorgeführt, dass ich daran keine Freude hatte.

Fazit:
Ein über 900 Seiten starkes Buch, bei dem mich die erste Hälfte richtig begeistern konnte und dann immer langweiliger, schräger und absurder wurde. Die Grundidee ist klasse, aber weniger Seiten, Drama oder Effekthascherei hätten der Geschichte richtig gut getan. Vor allem das Ende war einfach zu viel des Guten und ich war dann doch froh, es beenden zu können. Von mir gibt es:

2,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere