Ein bunter Mix aus schrägen Figuren, Humor und Klischees
Mord im HimmelreichIm Knaur Verlag erscheint der Cosy Crime Mord im Himmelreich von Andreas Winkelmann.
Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus beginnt seinen Ruhestand im Himmelreich, besser gesagt auf dem gleichnamigen ...
Im Knaur Verlag erscheint der Cosy Crime Mord im Himmelreich von Andreas Winkelmann.
Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus beginnt seinen Ruhestand im Himmelreich, besser gesagt auf dem gleichnamigen Campingplatz. Kurz nach seiner Ankunft wird er zu einer Rettungsaktion eines Hundes gerufen, der mitten im See hilflos auf einem Paddleboard treibt. Als Kupernikus das Tier an Land gezogen hat, entdeckt er unter dem Board eine festgeschnallte Leiche. Wie hängt das wohl zusammen?
Weil die Polizei an einen Unfall glaubt und Kupernikus schon immer von einer Rolle als Tatort-Kommissar träumte, stellt er eigene Nachforschungen an. Die Künstlerin Annabelle versorgt ihn mit dem nötigen Hintergrundwissen über die Bewohner und hat mit ihrer lebenslustigen Art einen guten Einfluss auf den etwas brummigen Björn.
Seinen Ruhestand hat sich Björn Kupernikus nicht als Lebensretter eines Hundes vorgestellt. Doch nun ist seine Neugier geweckt und er möchte herausfinden, wer den Toten an das Board gebunden hat und welche Rolle dabei Hündin Pinguin spielt.
Das Leben auf einem Campingplatz ist ein echter Mikrokosmos, jeder kennt jeden. Als Neuling hat es Björn da schwer und wird von Annabelle, die im benachbarten Örtchen wohnt, über die Bewohner aufgeklärt. Björn baut zu Annabelle schnell eine Bekanntschaft auf, ihre quirlige Lebensart tut ihm gut. Beide treffen sich zum Essen, trinken gemeinsam etwas und tauschen sich über den Fall aus, dabei wachsen sie immer mehr als Ermittlerteam zusammen.
Die Figuren sind etwas überzogen, klischeehaft und nicht unbedingt sympathisch, ein großer Teil der Handlung dreht sich um das Leben auf dem Campingplatz am Schwielowsee. In dieser idyllischen Lage steigen gerade die Grundstückspreise in horrende Höhen, die Kosten seines Stellplatzes sind für Björn aber noch erschwinglich.
Die Ermittlungen ziehen sich durch die vielen eingeführten Figuren in die Länge und so richtig spannend wird es leider nicht. Insgesamt bleibt das Krimiflair ziemlich auf der Strecke, es geht mehr um die ausgelassene Stimmung auf dem Campingplatz und um die persönlichen Beziehungen und Interessen der Bewohner. Ich mag humorvolle Bücher und ein paar Mal war der eingebaute Humor echt witzig, aber dann driftet der schale Wortwitz im Bereich von Namen dann doch in Klamauk über.
Dieses Buch ist weder echter Krimi, dafür fehlen einfach entscheidende Spannungselemente, noch ein angenehmer Cosy Crime, da braucht es mehr als Essen und Trinken und ein niedliches Hundemädchen.
Die Handlung zeigt die Interessen der Bewohner, die Krimispannung ist leider kaum vorhanden, aber der lockere Erzählstil und die schrägen Figuren mit ihrem klamaukigen Humor haben mich gut unterhalten.