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Veröffentlicht am 22.12.2024

Frauenpower

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen
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Der letzte Tag ist vorüber und Johanne verlässt ihren langjährigen Arbeitsplatz, um ins Rentnerleben zu starten. Doch sie hat die Rechnung ohne die liebe Verwandtschaft gemacht. 
Nachdem der Mann ihrer ...

Der letzte Tag ist vorüber und Johanne verlässt ihren langjährigen Arbeitsplatz, um ins Rentnerleben zu starten. Doch sie hat die Rechnung ohne die liebe Verwandtschaft gemacht. 
Nachdem der Mann ihrer Cousine die familieneigene Reederei an die Wand gefahren hat, müssen die Johanson-Frauen das sinkende Schiff retten, allen voran Johanne.

„Die Famlienangelegenheiten der Johanne Johansen“ von Dora Heldt gibt die Familiengeschichte der fiktiven Familie Johansen wider.
Ich fand den Titel etwas außergewöhnlich, aber er zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman.
Ich höre nicht viele Hörbücher, aber dieses hat mich absolut gefesselt. Vera Teltz als Sprecherin hat es geschafft, die Figuren des Romans so toll vorzulesen und die Stimme dabei an die jeweiligen Charaktere anzupassen, dass ich bezweifle, dass es mir beim eigenen Lesen auch nur annähernd so gelungen wäre, dieses Buch so genießen zu können.
Dora Heldt hat mit Johanne eine sehr pragmatische, unnahbare, aber doch tolle und starke Frau geschaffen. Sie hat eine so trockene Art, dass sie einen quasi beim Hören geerdet hat. 
Richtig gut gefallen hat mir auch die Figur der Edda. Sie ist der gute Geist, quasi die graue Eminenz des Hörbuchs, was die Sprecherin auch eindrucksvoll an der ruhigen, aber freundlichen Stimmlage aufgezeigt hat.
Überhaupt ist dies ein Roman über starke Frauen, Zusammenhalt, Familie und Freundschaft, der zeigt, dass Frauen mitunter immer noch völlig unterschätzt werden, aber für ihren Erfolg auch keine große Kulisse benötigen.
Alle Frauen, die außerdem in diesem Roman erwähnt werden, wie Luise, Emma, Paula, Frieda und auch Renate dienen durchaus als Vorbild für alle Frauen.

Fazit: Einfach ein wunderbarer Gegenwartsroman, den man gelesen oder gehört haben muss, wenn man ein Fan von Romanen über erfolgreiche Frauen ist!!!

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Vom Suchen und Finden

Der Eispalast - Die Kür ihres Lebens
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Madge ist die tugendhafte Tochter, die ihre Geschwister im Eiskunstlauf trainiert. Durch Zufall lernt sie dabei Julianna kennen, die ihr die neue Art des Eiskunstlaufes zeigt. Als Madge in Juliannas Schuld ...

Madge ist die tugendhafte Tochter, die ihre Geschwister im Eiskunstlauf trainiert. Durch Zufall lernt sie dabei Julianna kennen, die ihr die neue Art des Eiskunstlaufes zeigt. Als Madge in Juliannas Schuld steht, ist Madges innerer Ehrgeiz geweckt, um an der Weltmeisterschaft teilzunehmen und das Preisgeld zu gewinnen. Dabei will ihr Rufus behilflich sein, doch Eiskunstlauftrainer Edgar sieht das anders.

„Der Eispalast - Die Kür ihres Lebens“ von Rena Rosenthal ist Band 2 der „Eispalast-Saga“.
Auffallend ist bei diesem Buch schon das wunderschöne Cover, welches in einem tollen Blau gehalten ist, das zum Titel des Buches passt.
Mit den beiden Protagonistinnen Madge und Julianna hat Rena Rosenthal zwei absolute Gegenteile geschaffen. Dennoch schafft sie es in kürzester Zeit, diese Gegenteile zu einer Einheit zu formen, die es dem Leser von den ersten Seiten an einfach macht, der Geschichte zu folgen.
Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln der beiden Frauen geschildert wird. Dies erfolgt in Form der Ich-Perspektive. Normalerweise tue ich mich schwer mit diese Erzählweise, aber in dieser Geschichte fiel mir dies gar nicht auf, sondern machte das Lesen sehr angenehm.
Das Salz in der Suppe war für mich die Geschichte zwischen Edgar und Madge. Aber auch Juliannas Suche nach ihrer Mutter sorgte für eine emotionale Abwechslung.
Historisch interessant fand ich die Aspekte über die Suffragistinnen, die ich schon kannte, doch deren Gegenbewegung - die Anti-Suffragetten - waren mir noch nicht bekannt.

Zusammenfassend ist dies ein wunderschöner Roman, der gerade in der Weihnachts- oder Winterzeit zum Lesen einlädt, mitreißt und auch den Ein oder Anderen romantischen Aspekt, aber auch überraschenden Momente bereithält.
Eine Empfehlung für alle Fans historischer oder romantischer Romane.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Ein Gang, der die Welt auf den Kopf stellt

Neun Tage Wunder
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Anni und Ben sind glücklich in Glückstadt. Doch bei einem Ausflug nach Hamburg begegnet Anni ihrer Vergangenheit, Lukas dem Nachmieter ihrer Wohnung. Doch Lukas war nicht nur ihr Nachmieter, er war dabei, ...

Anni und Ben sind glücklich in Glückstadt. Doch bei einem Ausflug nach Hamburg begegnet Anni ihrer Vergangenheit, Lukas dem Nachmieter ihrer Wohnung. Doch Lukas war nicht nur ihr Nachmieter, er war dabei, sich zu ihrer großen Liebe zu entwickeln.
Ben ist Schriftsteller und trifft auf einer Party Weltenbummler Lukas. Ohne zu ahnen, wer Lukas wirklich ist, schreibt Ben dessen Geschichte auf und damit auch die von Anni.

„Neun Tage Wunder“ von Kristina Moninger ist ein berührender Roman über Schuld, Sühne und die große Liebe.
Ich hatte anfangs eine ganz andere Vermutung, welchen Verlauf dieser Roman annehmen würde und wurde positiv überrascht.
Der Roman wird aus zwei unterschiedlichen Zeitperspektiven erzählt und auch aus den unterschiedlichen Perspektiven von Anni und Ben. 
Was mir dabei sehr gut gefallen hat, waren die spürbaren Emotionen in beiden Handlungssträngen. Vor allem bezieht sich das nicht nur auf die Liebesbeziehungen, sondern auch auf die Freundschaften. Man mag die Kommunikation zwischen Anni und Ben an mancher Stelle vermissen, jedoch fand ich, dass diese Beide auf einer anderen Ebene kommuniziert haben. Sie sind für mich eine Art Seelenverwandte gewesen.
Was es jedoch für mich nicht gebraucht hätte, war die Figur der Maren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so jemanden auf Dauer in der Familie duldet.
Annis Verhältnis zu ihrem Vater fand ich sehr entscheidend für die Geschichte. Hier stellte sich die Frage nach Schuld und Sühne, nach Gewissen oder Lüge, nach der Wahrheit oder Flucht. Auch die Thematik pro bono war für mich komplett neu und super interessant. Auf jeden Fall eine sehr respektable Thematik, über die man in einer ruhigen Minute mal nachdenken sollte.

Alles in allem ein wirklich gelungener Roman, gespickt mit tollen Charakteren, Fröhlichkeit, Tiefgründigkeit und einer Menge Emotionen. Eine Empfehlung für all jene, die Liebesromane mögen.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Schatten der Vergangenheit

Das kleine Nähcafé am Fluss
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Als Redakteurin bei Halm & Nadel ist Maura für die geheimen Planungen der nächsten Ausgaben zuständig. Als diese immer wieder vor Veröffentlichung in der Ausgabe der Konkurrenz auftauchen, muss Maura den ...

Als Redakteurin bei Halm & Nadel ist Maura für die geheimen Planungen der nächsten Ausgaben zuständig. Als diese immer wieder vor Veröffentlichung in der Ausgabe der Konkurrenz auftauchen, muss Maura den Maulwurf in ihrem Team finden. Ausgerechnet in dieser Situation erhält sie einen Anruf von Anwältin Mockenbrinck, die ihr vom Tod ihrer Tante berichtet. Hettie hat Maura ihr Erbe hinterlassen, doch Maura möchte den Verkauf des Hauses mit angeschlossenem Nähcafe so schnell wie möglich hinter sich bringen. Dabei holt ihre Vergangenheit sie immer wieder ein.

„Das Kleien Nähcafe am Fluss“ ist das erste Buch der Autorin Sabine Schmidt.
Sie holt den Leser aus dem turbulenten Köln hin ins beschauliche Rockenbrook in der Grafschaft Lauenburg, unweit von Hamburg.
Ich persönlich finde den Titel für das Buch leider etwas schlecht gewählt. Die Geschichte hat sehr viel Tiefgang und der Titel wiederum ist sehr oberflächlich. Es gibt derzeit leider zu viele Titel, die ähnlich klingen wodurch für mich damit Potential verschenkt wird. Außerdem finde ich, dass dem Nähcafe in der Geschichte ja kaum Bedeutung beigemessen wird.
Die Geschichte wird in der Gegenwart erzählt, macht aber hin und wieder einen kleinen Abstecher in Mauras Vergangenheit. Besonders berührend finde ich dabei Mauras Geschichte, Ihre Mutter betreffend.
Maura ist anfangs ein gewöhnungsbedürftiger Charakter. Sie ist eine kühle und berechnende Geschäftsfrau, die niemanden zu nah an sich heranlässt, außer ihrem Sohn Quist.
Sabine Schmidt hat diese Mauer um Maura gut umschrieben, aber gleichzeitig im Laufe des Romans deren Einsturz aufgezeigt.Dennoch ist sie in ihren Handlungen ein Vorbild für viele Frauen, da sie sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt.
Für mich ist diese ganze Geschichte sehr real dargestellt, denn ich glaube, dass vor allem Dorfpolitik immer noch so funktioniert, wie im Buch beschrieben. Sabine Schmidt hat somit den Dorfcharakter treffend beschrieben und ich habe mich irgendwie sehr zu Hause gefühlt damit.
Weiterhin glaube ich, dass es auf vielen Dörfern immer noch diese generationsübergreifenden Verflechtungen gibt, die es Außenstehenden sehr schwer macht, Fuß zu fassen.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen, die vorhanden waren, wenn Maura jemanden an sich rangelassen hat, fand ich auch klasse. Vor allem die Liebe zu ihrem Sohn Quist war mehr als spürbar.

Alles in allem finde ich diesen Roman als Debütroman sehr gelungen. Die Autorin bringt eine sehr reale Geschichte mit viel Liebe und Wärme rüber, sodass ich mich des Öfteren gerne auf Hetties Bank vorm Haus gesetzt hätte oder auch mal im Teich geschwommen wär.
Daher eine Leseempfehlung für all jene, die Gegenwartsromane lieben.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Alte Liebe rostet nicht

Pancakes, Samt und Winterglanz
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Carina, genannt Cara, befindet sich in einer Vernunftehe mit Consti. Kurz vor ihrem 40. Geburtstag meldet sich, wie einst versprochen, ihre Jugendliebe Milo und schlägt ein Treffen vor.
Verwirrt von ihren ...

Carina, genannt Cara, befindet sich in einer Vernunftehe mit Consti. Kurz vor ihrem 40. Geburtstag meldet sich, wie einst versprochen, ihre Jugendliebe Milo und schlägt ein Treffen vor.
Verwirrt von ihren Gefühlen und enttäuscht von ihrem Mann fährt Cara mit ihrer Schwester zum Wellnessurlaub ins Tannheimer Tal, in dem zufällig auch Milo lebt.

Stina Jensens achter Band „Pancakes, Samt und Winterglanz“ steht seinen Vorgängern in nichts nach. Die Autorin schafft es auch hier alle Weihnachtsfans von der ersten Seite an, mitzunehmen.
Gerade ab dem Zeitpunkt der Fahrt ins Tannheimer Tal begann für mich der weihnachtlich-romantische Part der Geschichte und ich habe gern mit den Schwestern die Stille des Ruheraums der Sauna genossen oder einen Abstecher ins Bergglühen gemacht.
Am Anfang hatte ich ein zwiespältiges Verhältnis zu Cara, da sie sehr unsicher und mehr wie ein graues Mäuschen und damit wie die perfekte untertänige Ehefrau wirkte. Zum Glück hat sich das im Verlaufe des Buches verändert.
Auch den Charakter des Constantinos fand ich bis fast zur letzten Seite sehr anstrengend.
Das Aufeinandertreffen von Lilli und Cara war mir ein bisschen zu viel Zufall und ich fand es auch sehr merkwürdig, dass die Familiengeschichte über 20 Jahre zwischen den Eheleuten stand, während Constis damals bester Freund in vieles eingeweiht war. Das war für mich etwas unrealistisch.
Ebenso die Begegnung zwischen den Donati-Schwestern und Milos Ex-Schwager und seiner Frau war wirklich viel Zufall.
Besonders gefallen wiederum haben mir die Beziehungen zwischen Milos Tochter Sasha und Cara, als auch die zwischen Cara und ihrer Schwester.
Cara ist ein Mensch, der im Laufe des Buches seine einfühlsame Seite eindrucksvoll unter Beweis stellt. Sie opfert sich dabei auch gern mal auf, dennoch war sie für mich, wie bereits beschrieben, nach anfänglichen Schwierigkeiten, ein kleiner Sonnenschein.

Ich kann nur allen Weihnachts- und Stina Jensen-Fans empfehlen: Nehmt euch einen heißen Tee, ein paar leckere Kekse und setzt euch mit diesem weihnachtlichem, wunderschönem und romantischem Roman vor den Kamin und macht einen Ausflug ins verschneite Österreich. Es lohnt sich!

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