Freundschaft und Stärke
Die Königinnen der WürstchenInhalt:
Mireille, Astrid und Hakima werden an ihrer Schule als die „Würste des Jahres“ ausgezeichnet, denn sie sind laut ihrer Schulkameraden die hässlichsten Mädchen der Schule. Was aber niemand ahnt ...
Inhalt:
Mireille, Astrid und Hakima werden an ihrer Schule als die „Würste des Jahres“ ausgezeichnet, denn sie sind laut ihrer Schulkameraden die hässlichsten Mädchen der Schule. Was aber niemand ahnt ist, dass die drei sich auf Anhieb gut verstehen und eine Reise mit dem Rad quer durch Frankreich bis nach Paris planen. Jede einzelne von ihnen hat dabei in Paris ihr ganz persönlichen Ziel, welches am französischen Unabhängigkeitstag erreicht werden soll.
Mit auf die Reise kommen Hakimas Bruder in seinem Rollstuhl und ein Anhänger für den Verkauf von Würstchen. Mit dieser Aktion kommen sie in die landesweiten Nachrichten, erhalten einige fiese Bemerkungen, aber auch immer mehr Zuspruch der Bevölkerung.
Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist locker und angenehm zu lesen. Anfangs fand ich den Humor etwas übertrieben, aber schnell wurde mir bewusst, dass die Autorin es darauf angelegt hat und man zwischen all dem Sarkasmus die wahren Botschaften erst zwischen den Zeilen findet.
Mireille, unsere Protagonistin, ist auf den ersten Blick sehr wortgewandt und selbstbewusst, doch immer mehr bemerkt man, dass die fiesen Kommentare und das Mobbing, vor allem durch ihren ehemals besten Freund, nicht spurlos an ihr vorbei gehen.
Es ist somit unglaublich toll zu sehen, wie die drei Mädchen zusammen und über sich hinaus wachsen und welch ein Durchhaltevermögen sie haben und welche Stärke sie entwickeln.
Da Hakima, die jüngste der drei, dunklere Haut hat, werden auch aufgrund dessen negative Stimmen laut, womit auch in feinen Zügen das Thema Rassismus angeschnitten wird.
Auch Hakimas Bruder Kader, der im Rollstuhl sitzt, spielt eine wichtige Rolle, denn nachdem er seine Beine im Krieg verloren hat, verlässt er nun zum ersten Mal für eine längere Zeit das Haus. Außerdem kämpft er täglich weiterhin mit seinen Schuldgefühlen, da er der einzige Überlebende seiner Einheit ist, für die er die Verantwortung hatte und nun muss er erneut Verantwortung übernehmen für die drei Mädchen.
Neben all den ernsten Themen und Denkanstößen, behandelt das Buch aber auch erste Schwärmereien, Partys und leckeres Essen.
Es ist auch positiv, dass dies kein „wir wollen jetzt gemeinsam abnehmen“- Buch ist, sondern sich mehr mit Selbstakzeptanz beschäftigt.
Es werden viele Vorurteile der Bevölkerung angeklagt und gezeigt, dass man jemanden für seine Taten und Stärken im Kopf behalten sollte und nicht, weil er anscheinend nicht den derzeit herrschenden Schönheitsidealen entspricht.
Aber vor allem beweist es, dass man mit guten Freunden gemeinsam alles erreichen und überall drüber stehen kann.
Ich liebe solche Bücher, bei denen man zwischen den Zeilen lesen muss und die viele Themen mit einander verschmelzen lassen. Dieses Buch erhält von mir 5 Sterne.