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Veröffentlicht am 03.09.2022

Schlechte Zeiten für die Liebe

Leuchtfeuer
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„Leuchtfeuer“ ist die Fortsetzung der erfolgreichen Waldfriede-Saga, die Fans von Band 1 dürfen sich hier auf ein Wiedersehen mit den bereits liebgewonnenen Charakteren Hanna und Dr. Conradi freuen, die ...

„Leuchtfeuer“ ist die Fortsetzung der erfolgreichen Waldfriede-Saga, die Fans von Band 1 dürfen sich hier auf ein Wiedersehen mit den bereits liebgewonnenen Charakteren Hanna und Dr. Conradi freuen, die sich hier einigen Herausforderungen stellen müssen.
Die Nachwehen der noch nicht überstandenen großen Weltwirtschaftskrise machen nämlich vor den Krankenhäusern in Berlin nicht Halt. Während selbst in der Charité Personal entlassen wird, werden anderswo sogar ganze Kliniken geschlossen.
Auch die junge Krankenschwester Lilly ist dankbar, als sie eine Anstellung in Waldfriede auf der Station von Professor Rudolph Kirsch erhält, der sich auf die Behandlung von Knochentuberkulose bei Kindern spezialisiert hat. Mit ihrer freundlichen und offenen Art gewinnt sie im Handumdrehen nicht nur die kleinen Patienten für sich, überdies bahnt sich nämlich auch schrittweise eine besondere Verbindung zwischen Lilly und dem anfangs sehr reserviert wirkenden Professor Kirsch an.
Eingewickelt in ihren wunderbar einnehmenden Schreibstil, wird man von Autorin Corina Bomann auf eine spannende Zeitreise in die 1930er-Jahre entführt und bekommt einen interessanten und umfassenden Einblick in das damalige Leben, in dem die Nationalsozialisten an Einfluss gewinnen, der Hass auf Juden und Kommunisten zunehmend salonfähig wird und die Stimmung innerhalb der Bevölkerung sich zu wandeln beginnt.
Dass sich die Zeiten ändern, bekommt auch das Personal des Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf immer deutlicher zu spüren. Dies wird auf einzigartige Weise, fühlbar glaubhaft und wirklichkeitsnah verpackt, in einem sehr fesselnden und realitätsnahem historischen Roman, der auf Auszügen aus der Chronik des tatsächlich existierenden Krankenhauses „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf fußt.
Die spürbare Lebendigkeit der Protagonisten liegt vermutlich auch der Tatsache zugrunde, dass die Autorin diese an reale Personen aus der Zeit angelehnt hat. Die Detailliebe ist jedenfalls klar zu Erkennen und verleiht der Geschichte das gewisse Etwas, dass die Lesenden gefangen nimmt und die Saga einfach unbedingt lesenswert macht!
Ich für meinen Teil kann den dritten Band nunmehr kaum erwarten und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diese eindrucksvolle Buch-Reihe aus!

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Nichts für schwache Nerven!

Der Insasse
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Nachdem der Sohn von Feuerwehrmann Till Berkhoff spurlos verschwindet, lässt sich dieser unter einem Vorwand und auf der Suche nach Antworten in den Hochsicherheitstakt der Psychiatrie einweisen.
Denn ...

Nachdem der Sohn von Feuerwehrmann Till Berkhoff spurlos verschwindet, lässt sich dieser unter einem Vorwand und auf der Suche nach Antworten in den Hochsicherheitstakt der Psychiatrie einweisen.
Denn dort sitzt seit kurzem ein Kindermörder, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch seinen Sohn Max auf dem Gewissen hat, bisher aber keine weiteren Taten gestanden hat.


Das erste Kapitel bildet einen genialen Auftakt für das, was in den weiteren noch auf den Lesenden wartet.
Die Entwicklungen in der Story ist voller unvorhersehbarer Kniffs und Wendungen und bis zum Schluss wird man vom Autor schön an der Nase herumgeführt.
Der konstant hochgehaltene Spannungsbogen, der Schreibstil und die recht kurz gehaltenen Kapitel, haben mich das Buch geradezu verschlingen lassen!
Und das, obwohl ich zunächst die Befürchtung hatte, das Buch vorzeitig abbrechen zu wollen, da es in der Handlung auch um einen Kindesmörder geht und mir diese Thematik momentan nicht sonderlich liegt.
Die Sorge erwies sich letztlich als unbegründet, trotzdem ist das Buch nichts für Zartbesaitete!

Mit „Der Insasse“ habe ich nun meine Fitzek-Premiere gefeiert, heißt auch, ich konnte vollkommen unvoreingenommen an die Story herangehen und bin schlussendlich wirklich begeistert!
Ich freue mich auf die weiteren Ausgaben, die bereits auf meinem SuB auf mich warten!

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Absolut lesenswert!

Intensiv
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Das Thema Gesundheit: Es geht uns alle an und Hauptthematik hier ist nicht etwa Corona oder die Intensivstationen, sondern die Auswirkungen des Pflegekräftemangels auf unser staatliches Gesundheitssystems, ...

Das Thema Gesundheit: Es geht uns alle an und Hauptthematik hier ist nicht etwa Corona oder die Intensivstationen, sondern die Auswirkungen des Pflegekräftemangels auf unser staatliches Gesundheitssystems, für das die Uhr schon längst auf 5 nach 12 steht.
Ricardo Lange, Intensivpfleger, spricht in diesem Buch schonungslos, offen und direkt an, wie krank unser Gesundheitssystem ist und zeigt auf, wie spätestens die Corona-Pandemie, ein Umdenken in der Politik hätte bewirken müssen, um die Versorgung in Krankenhäusern und Pflegeheimen wieder auf Kurs zu bringen!
Neben seinem persönlichen Werdegang berichtet er vor allem von seinem beruflichen Alltag und den Beweggründen, die ihn als Privatperson in die Öffentlichkeit u.a. zur Bundespressekonferenz katapultiert haben.
Für seine Courage, die Missstände klar beim Namen zu nennen, erntet Ricardo Lange leider nicht nur Applaus und Unterstützung, sondern bekommt neben beruflichen Konsequenzen, auch reichlich Gegenwind aus den eigenen Reihen.
Ricardo findet, meiner Meinung nach, genau die richtigen Worte und an vielen Stellen möchte ich ihm beipflichten und sagen: „Ja, genauso geht es mir auch“ oder „In der gleichen Situation war ich auch“!
Denn der „Ausnahmezustand“ ist für Masse unserer Kollegen schon seit Jahren Alltagsroutine. Es wird geackert bis zur Erschöpfung, in der Hoffnung, dass es am nächsten Tag vielleicht nicht ganz so schlimm wird.
Die mediale Präsenz der Pflegekräfte, ist nach den großen Corona-Wellen inzwischen längst verebbt, doch die schlechten Arbeitsbedingungen sind geblieben und auch nicht durch Klatschen von Balkons, Lavendel-Pflanzungen vor Kliniken oder vereinzelter Bonuszahlungen verbessert worden.

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Dorfleben in den Siebzigern

Zwei Leben
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Die Geschichte spielt Anfang der Siebzigerjahre in einem Dorf in Süddeutschland und handelt von zwei Frauen, viel mehr verbindet, als es auf den ersten Blick vielleicht scheint.
Auf der einen Seite die ...

Die Geschichte spielt Anfang der Siebzigerjahre in einem Dorf in Süddeutschland und handelt von zwei Frauen, viel mehr verbindet, als es auf den ersten Blick vielleicht scheint.
Auf der einen Seite die Frau des Pfarrers, die sich durch das konservative Dorfleben und ihre Ehe eingeengt fühlt, aber ihrem Sohn Wilhelm zuliebe geblieben ist und andererseits seine Jugendliebe Roberta, die nach ihrer Schneiderlehre eigentlich gerne Mode entwerfen möchte.
Doch während für Roberta der weitere Lebensweg auf dem elterlichen Hof längst vorbestimmt ist, soll Wilhelm etwas von der Welt sehen und ein Studium beginnen.
Früher als erwartet, stehen sie vor der Entscheidung, ob sie eine gemeinsame Zukunft haben und wie diese aussehen soll.

Es scheint so, als bestünde das Glück einzig und allein darin, der Liebe seines Lebens zu begegnen, sie jedoch auch behalten zu dürfen, steht dann auf einem ganz anderen Blatt.

Anfangs war ich überrascht, dass sich der Autor hier einer sehr einfachen Sprache mit kurzen Sätzen bedient, die bei genauerem Hinblick jedoch ausgesprochen gut zu dem ländlichen Setting passt. Inhaltlich finde ich die Geschichte überwiegend stimmig und wunderbar bildhaft dargestellt. Man merkt die Liebe zum Detail vor allem den Charakteren an, allen voran dem Großvater von Roberta, dem sie sich anvertraut und der mit Verständnis und seiner Lebensklugheit für sie da ist.
Auch die innere Zerrissenheit beider Frauen, zwischen Pflichtgefühl gegenüber ihren Familien und den gesellschaftlichen Erwartungen und ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen, ist sehr eindrücklich und nachvollziehbar.
Als Leserin hätte ich mir dennoch vereinzelte Entwicklungen in dem Roman anders gewünscht und damit zwangsläufig auch ein anderes Ende für die Geschichte, die trotz dieses kleinen Kritikpunktes jedoch etwas Besonderes innehat und sehr lesenswert ist!

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Veröffentlicht am 05.12.2024

Was sich neckt, das liebt sich!

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Seit der fünften Klasse schreiben sich Naomi aus Oklahoma und Luca aus Kalifornien gegenseitig boshafte Briefe. Zwölf Jahre dauert dieser Schlagabtausch an, bis Luca plötzlich nicht mehr antwortet.
Nach ...

Seit der fünften Klasse schreiben sich Naomi aus Oklahoma und Luca aus Kalifornien gegenseitig boshafte Briefe. Zwölf Jahre dauert dieser Schlagabtausch an, bis Luca plötzlich nicht mehr antwortet.
Nach Jahren der Funkstille, Naomi arbeitet inzwischen als Wetterfee bei einem regionalen Fernsehsender, erhält sie eines Tages aus dem Nichts heraus, eine neue, fiese Nachricht von Luca. Diesmal möchte sie ihn nicht davonkommen lassen, doch hat er keinen Absender hinterlassen. Naomi fühlt sich um so mehr herausgefordert und reist sogar bis nach Kalifornien, um Luca ausfindig zu machen.
Aber nicht nur er bringt ihre Gefühlswelt durcheinander, sondern auch ihr Nachbar Jake sorgt dafür, dass Naomi nicht mehr weiß, für wen ihr Herz tatsächlich schlägt.

Zugegeben, ich habe anfangs ein wenig mit diesem Buch gehadert. Der Plot war ziemlich vorhersehbar und die gegenseitigen fiesen Wortgefechte für meinen Geschmack zunächst eine Spur zu überzogen. Da es sich jedoch um eine waschechte Enemies-to-Lovers-Story handelt, hatte ich nach den leichten Anlaufschwierigkeiten richtig Spaß an der „Was sich liebt, das neckt sich“- Geschichte. Hauptprotagonistin Naomi erscheint zwar nicht in allen Lebenslagen als die leuchtendste Kerze auf dem Adventskranz, ist dafür jedoch ziemlich schlagfertig und witzig.

Eine sehr unterhaltsame Story, die zwar kleine Schwächen hat, aber auch mit einem gelungenen Epilog schön abgerundet wurde. Ein amüsantes Lesevergnügen, vor allem für Romance-Fans!

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