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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2025

RomCom-MustRead

Fake Dates and Fireworks
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Seit Jahren treffen sich Erzieherin Becca und ihr Kumpel Nils an Silvester zu einem Schäferstündchen. Doch angesichts ihres 10. Jubiläums möchte Becca dann doch mal Nägel mit Köpfen machen und Nils endlich ...

Seit Jahren treffen sich Erzieherin Becca und ihr Kumpel Nils an Silvester zu einem Schäferstündchen. Doch angesichts ihres 10. Jubiläums möchte Becca dann doch mal Nägel mit Köpfen machen und Nils endlich ihre Gefühle gestehen. Dafür lädt sie ihn in ein romantisches Chalet in die Alpen ein, wo jedoch gleich mehrere böse Überraschungen auf sie warten.
In der romantischen Wellnessherberge ist nämlich ausgerechnet der unverschämte Onkel eines ihrer Kindergartenkinder abgestiegen. Zwischen dem schnöseligen Anzugträger und Becca fliegen sofort wieder die Fetzen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Nils mit seiner Verlobten im Schlepptau in dem Hotel eincheckt.

Ich kann mich den zahlreichen positiven Meinungen zum Buch nur anschließen! Kyra Groh hat hier eine superschöne, humorvolle „Enemies to Lovers“ - RomCom geschrieben, die sich vom Einheitsbrei des Genres vollkommen abhebt! Ich habe immer wieder Tränen gelacht, weil die Wortgefechte zwischen den Hauptprotagonisten einfach so witzig und unterhaltsam waren. Überraschenderweise gelingt dabei auch der Wechsel zu deutlich ernsteren Themen wie toxische Beziehungen und häusliche Gewalt perfekt. Dennoch steht in erster Linie das Fake-Dating der zwei Streithähne, sowie Beccas Gefühlschaos im Vordergrund.

Schade, dass ich erst jetzt auf die Autorin aufmerksam geworden bin! Ich möchte unbedingt mehr aus ihrer Feder lesen.
Ein MUSS für alle RomCom-Fans!
Buchtipp mit Suchtpotential!

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Bester Band der Reihe

Das kleine Weingut in Frankreich
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Eventmanagerin Hattie möchte nach ihrem Beziehungsende den Kopf freibekommen und da kommt ihr die bevorstehen Hochzeit ihrer Cousine nach Frankreich. Die findet zwar erst in zwei Monaten statt, doch bis ...

Eventmanagerin Hattie möchte nach ihrem Beziehungsende den Kopf freibekommen und da kommt ihr die bevorstehen Hochzeit ihrer Cousine nach Frankreich. Die findet zwar erst in zwei Monaten statt, doch bis dahin könnte sie die Zeit in der Champagne genießen und den Besitzer des Weinguts nebenbei von ihrem Vorhaben überzeugen, daraus einen Hochzeitslocation zu kreieren. So die Theorie…

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Die Geschichte um Hattie und Luc haben mich vom ersten Augenblick verzaubert!
Wer Julie Caplin und ihre Romantic-Escape-Reihe verfolgt, der weiß, dass die Autorin ihre Geschichten an Orten spielen lässt, an denen sie auch selbst schon gewesen ist. Und so spürt man auch in diesem Buch intensive Frankreich-Vibes und fühlt sich mit jedem Kapitel mehr in die Champagne entführt. Alles scheint zu passen.
Vor allem Hauptprotagonist Luc hat mich mit seiner charmanten Art von Beginn an begeistert. Er ist humorvoll, witzig und meist unmissverständlich direkt. Aber auch Hattie zeigt sich immer wieder taff und schlagfertig. Die beiden in Kombination haben jedenfalls dafür gesorgt, dass ich das Buch quasi mit einem Dauergrinsen im Gesicht gelesen habe.
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Von einem kleinen Übersetzungsfehler am Ende des Romans mal abgesehen, überzeugt mich Julie Caplin dieses Mal auf ganzer Linie und ist somit Abstand der beste Band und mein bisheriges Highlight der Romantic-Escape-Reihe!
Einfach ein perfekter Wohlfühlroman mit ganz viel Humor und Urlaubsfeeling!
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Ich freue mich schon sehr auf den ganz bald erscheinenden 11. Band und bin ehrlich gespannt, ob diese Geschichte tatsächlich noch getoppt werden kann.

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Veröffentlicht am 16.12.2024

Spannungsgeladen

Das Haus der Bücher und Schatten
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1933: Die Rückkehr ins sagenumwobene Graphische Viertel von Leipzig zusammen mit Cornelius Frey, der eigentlich Polizeikommissar ist, jedoch aufgrund persönlich motivierter Konflikte des Dienstes enthoben ...

1933: Die Rückkehr ins sagenumwobene Graphische Viertel von Leipzig zusammen mit Cornelius Frey, der eigentlich Polizeikommissar ist, jedoch aufgrund persönlich motivierter Konflikte des Dienstes enthoben wurde und nun als Nachtwächter in der Deutschen Bücherei arbeitet, bis er zur Aufklärung eines mysteriösen Mordfalls an einem jungen Mädchen, die tot mit einem Polizisten aufgefunden wird, unversehens wieder in den Dienst gestellt wird.
Obwohl Cornelius ein Mann mit Prinzipien ist und sich nicht vor den Karren der aufsteigenden Nationalsozialisten spannen lässt, gerät seine Gradlinigkeit zunehmend ins Wanken.

In dem zweiten Erzählstrang, der sich 20 Jahre zuvor abspielt, begleiten wir die junge Lektorin Paula Engel gemeinsam mit ihrem Verlobten Johnathan in das unheimliche, tief verschneite Herrenhaus Hundsheide im Baltikum. Hier soll sich der Autor Aschenbrand aufhalten, dessen neues Manuskript auf sich warten lässt.
Dieser Part strotzt nur so vor beklemmender, düsterer Atmosphäre und Enthüllungen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. An dieser Stelle treibt es Kai Meyer mit seinem Spannungsbogen mehrfach auf die Spitze.

Was steckt hinter dem Satz: „Sie weinen alle im Keller ohne Treppe?“

Dieser Roman ist jedenfalls eine gelungene Mischung mehrerer Genre und bedient dabei mit dem historischen Schauplatz, dem Kriminalfall und den mystischen Anteilen eine breitgefächerte Leserschaft.
Die Geschichte ist wie auch die beiden Vorgängerbücher atmosphärisch dicht und detailliert beschrieben. Es ist definitiv kein Buch, dass sich als Lektüre für “nebenbei” eignet, sondern volle Konzentration von seinen LeserInnen abverlangt. Denn, Kai Meyer lässt seiner Leserschaft tief in die Geschichte eintauchen. Man fühlt sich wie ein stiller Beobachter, verschmolzen mit jeweiligen Szenerie im Buch und sieht aus nächster Nähe, wie sich die beiden Erzählstränge auf einen fulminantes Ende hinbewegen.
Eine grandios gelungene literarische Umsetzung und für mich der bisher beste Band der Reihe!

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Politischer Aschermittwoch für Zwischendurch

Miss Merkel: Mord in der Therapie
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Nachdem sich Angela Merkel beim Schreiben ihrer Autobiografie noch mal mit zahlreichen Fehlentscheidungen in ihrer Amtszeit befassen musste, reagiert sie in letzter Zeit übertrieben gereizt, finden zumindest ...

Nachdem sich Angela Merkel beim Schreiben ihrer Autobiografie noch mal mit zahlreichen Fehlentscheidungen in ihrer Amtszeit befassen musste, reagiert sie in letzter Zeit übertrieben gereizt, finden zumindest Ehemann Achim und Freundin Marie. Beide sind sich einig, dass ihr ein Besuch beim Psychologen gut tun würde. Über diesen Umweg landet die Altkanzlerin ausgerechnet in einer Gruppentherapie-Sitzung. Alle Mitglieder, zu denen auch Wutbürger Werner und Klimaaktivistin Nele gehören, hätten ein perfektes Motiv, Angela auf den Mond zu schießen. Stattdessen erwischt es jedoch den Therapeuten und Frau Merkel ist plötzlich die Hauptverdächtige.

Dies ist der 4. Band der Miss Merkel- Reihe und als hätte sich der Autor höchstpersönlich mit der Altkanzlerin abgesprochen, erscheint dieser Teil nun tatsächlich fast zeitlich mit ihrer großen Autobiografie. Den schweren Wälzer kann man sich allerdings sparen und stattdessen lieber erleben, wie Angela Merkel als Hobby-Detektivin erfolgreich und mit viel Witz, einen Mordfall löst. Das erledigt sie gewohnt ganz nebenbei und gepaart mit viel Selbstironie. Doch es gibt natürlich auch wieder zahlreiche Anlässe, wo sie auf die charmant-intelligente Art, gehörig gegen politische Galionsfiguren ihrer Regierungs-Ära ausgeteilt und die Lacher klar auf ihrer Seite hat. Selbstverständlich sind sämtliche Charaktere im Buch und die einzelnen Situationen vollkommen überspitzt dargestellt und nehmen jede sich bietende Gelegenheit wahr, die man aufs Korn nehmen kann.

Es ist wirklich großartige Reihe, die ich leidenschaftlich gern verfolge und bei der ich mir einfach nur wünsche, dass Autor David Safier niemals die Ideen ausgehen.

Große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Ein vollkommenes Leseerlebnis!

Die Frauen jenseits des Flusses
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1965 schließt sich der Bruder von Frances “Frankie” McGrath den Marines im Vietnamkrieg an. Die knapp 21-jährige träumt ebenfalls davon ihrem Land zu dienen und Teil der Heldengalerie ihrer Familie zu ...

1965 schließt sich der Bruder von Frances “Frankie” McGrath den Marines im Vietnamkrieg an. Die knapp 21-jährige träumt ebenfalls davon ihrem Land zu dienen und Teil der Heldengalerie ihrer Familie zu werden. Kurzentschlossen lässt sie sich bei der Army als Krankenschwester verpflichten.
In Vietnam angekommen, erlebt Frankie dann erstmals die blutige und grausame Realität des Krieges. Die Freundschaft mit den OP-Schwestern Barb und Ethel und die Arbeit mit Chirurg James, der bald weit mehr als nur ein Kollege für sie ist, wird für Frankie zum einzigen Lichtblick in dem Chaos zwischen den Bombenanschlägen, Verwundung und Tod.
Als sie später in die USA zurückkehrt, steht die Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung dem Kriegseinsatz längst ablehnend gegenüber, was Frankie deutlich zu spüren bekommt.
Da sie als Krankenschwester nicht aktiv am Kampfgeschehen teilgenommen hat, wird sie in der Heimat nicht als Veteranin anerkannt
und mit den Auswirkungen und der Bewältigung ihres Kriegstraumata allein gelassen.
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In diesem Roman thematisiert Autorin Kristin Hannah auf sehr authentische Weise, den historisch nahezu totgeschwiegene Einsatz und vergessene Existenz von weiblichen Soldaten im Vietnamkrieg.
Im Glauben einer guten Sache zu dienen, hat es damals tausende, vor allem junge Frauen als Helferinnen in ein Kriegsgebiet gezogen. Einen Einsatz, den sie im Nachhinein in mehrfacher Hinsicht bereuen sollten. Neben Entfremdung von der Gesellschaft, wurden viele durch die Erlebnisse seelisch gebrochen und für den Rest ihres Lebens traumatisiert.
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Protagonistin Frankie und ihre Freundinnen stehen für diese Frauen und ihre Geschichte hat eine derartige Sogwirkung, dass sie mich von Beginn an gefesselt und nicht mehr losgelassen hat. Es kommt einer emotionalen Achterbahnfahrt aus Hoffen und Bangen, Glückseligkeit und todbringender Ernüchterung gleich.
Man möchte dieses Buch bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen.
Ein vollkommenes Leseerlebnis!

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