Große Heimatliebe
Heimat bleibt Heimat, egal was kommt und egal wie sehr man sich selbst verändert: Mit „Sommerfest“ hat Goosen einen modernen Heimatroman vorgelegt – voller Wehmut, Sehnsucht und Sentimentalität. Die Geschichte ...
Heimat bleibt Heimat, egal was kommt und egal wie sehr man sich selbst verändert: Mit „Sommerfest“ hat Goosen einen modernen Heimatroman vorgelegt – voller Wehmut, Sehnsucht und Sentimentalität. Die Geschichte dreht sich um Stefan, der seiner Heimatstadt Bochum seit mehr als zehn Jahren den Rücken gekehrt hat. Er lebt jetzt in München, arbeitet dort als Theaterschauspieler und ist in einer Beziehung. Nun muss er unfreiwillig in die alte Heimat, um sein Elternhaus zu verkaufen. Nur ein Wochenende soll es werden, dann will er wieder im Zug zurück nach München sitzen, so Stefans Plan. Doch anstatt des Maklers trifft Stefan alte Freunde und Bekannte, seine geliebte Omma und zu guter letzt Charlie, zu der er ein ganz besonderes Verhältnis hatte. An einem Wochenende wird sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Goosens Schreibstil gefällt mir sehr. Niemand beschreibt das Leben mit all seinen Facetten auf eine so unbeschwerte und unterhaltsame Weise wie er. Mal tiefgründig, mal derb und lustig, mal melancholisch. Die Bilder, die er kreiert, stecken voller Nostalgie. Was ich auch toll fand: man merkt in dem Buch Goosens große Liebe zu Bochum. Ich selbst war noch nie im Pott und kenne mich mit den Städten dort überhaupt nicht aus. Nach dem Roman hatte ich plötzlich große Lust, mir mal Bochum bzw. ein paar Städte im Ruhrpott anzuschauen. Ein wunderbarer Roman voller Heimatliebe, nicht nur für Ruhrpottler.