Reiht sich gut in die Vorgänger ein
Zwar ist der Kampf um Belle Morte überstanden, aber der Nachhall ist gewaltig. Es ist unklar, wie die Menschheit in Zukunft mit Vampiren umgehen wird, und dabei hilft es nicht, dass noch immer einige frisch ...
Zwar ist der Kampf um Belle Morte überstanden, aber der Nachhall ist gewaltig. Es ist unklar, wie die Menschheit in Zukunft mit Vampiren umgehen wird, und dabei hilft es nicht, dass noch immer einige frisch verwandelte Vampire ihr Unwesen treiben. So schnell wie möglich müssen sie gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden. Dafür zieht Vampir Ludovic gemeinsam mit der jungen Frau Roux Hayes los. Obwohl sie sich nicht gut kennen und sehr gegensätzlich sind, können sie schon bald nicht mehr leugnen, dass sich zwischen ihnen etwas entwickelt.
Obwohl der zweite Band von Belle Morte ziemlich nach Ende klang, gab es noch offene Fragen und Probleme, die gelöst werden wollten. Dieser Band setzt genau da nahtlos an. Aber weil die Geschichte von Remi und Edmond fürs Erste auserzählt war, begleiten wir hier ein neues Paar auf ihrem Weg.
Und auch hier greift wieder die gute alte Vampir-Nostalgie und das Buch holt mich genau da ab, wo es auch die Vorgänger geschafft haben. Es hat nicht unbedingt den größten Tiefgang und ist oft vorhersehbar, aber in seiner Art und Weise einfach unfassbar unterhaltsam, kurzweilig und macht Spaß. Ich mochte es sehr, dass die Geschichte ohne Zwischenzeit genau an Band 2 anschließt, weil das dafür gesorgt hat, dass ich problemlos wieder reingekommen bin und mich im Plot zurechtgefunden habe. Zusätzlich wurde man aber auch nochmal gut abgeholt am Anfang. Der Schreibstil fesselt wieder und ich hab ziemlich an den Seiten geklebt. Die Story war allerdings unerwartet düster. Zwar war sie das in den Vorgängern auch schon, aber hier hat sie nochmal einen Twist bekommen, der mehr runtergezogen hat, als ich vorher mit gerechnet habe. Das hat ein bisschen die Leichtigkeit der ersten Bände genommen, aber nicht so schlimm, dass es nicht trotzdem gut zu lesen gewesen wäre. Nur hat mir Belle Morte als Handlungsort ein wenig gefehlt. Es ist aufgrund der Handlung klar, dass es nicht mehr so laufen kann wie noch in Band 1, aber ich mochte den Schauplatz und die Faszination, und die ist hier eben nicht mehr vorhanden.
Ludovic und Roux mochte ich sehr gerne. Ich fand es interessant zu lesen, wie viel Schwierigkeiten Ludovic in der modernen Welt hat, was er immer noch an Gepäck aus der Vergangenheit mit sich rumschleppt, und wie er lernt, damit umzugehen. Und ich fand Roux und ihre selbstbewusste, lockere Art super, auch wenn ihre Vorgeschichte ein wenig plump eingebaut war. Aber sie war mir sympathisch und auch, wie sie Ludovic aus seinem Schneckenhaus geholt hat. Jedoch haben mich die beiden nicht so sehr mitgerissen wie Remi und Edmond. Die beiden hatten mich noch mehr emotional erreicht und diese Nostalgiewelle ausgelöst, vermutlich wegen der klassicheren Rollenaufteilung. Bei Ludovic und Roux war das eher umgedreht und dadurch hat es nicht an der selben Stelle bei mir angedockt. Trotzdem fand ich sie toll.
Insgesamt war der dritte Band von Belle Morte eine tolle Fortsetzung, die ich vielleicht nicht erwartet oder initial gebraucht hätte, die mich aber wieder abgeholt und mir Spaß gemacht hat! 4 Sterne von mir.