Cover-Bild Wohnverwandtschaften
(62)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 10.10.2024
  • ISBN: 9783462004199
Isabel Bogdan

Wohnverwandtschaften

Roman

Ein Roman über eine Wohngemeinschaft, in der vier Menschen unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Motiven zusammenleben und feststellen: Freunde sind manchmal die bessere Familie.

Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten in die Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, entpuppt sich als zunehmend stabil. Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der eine große Reise plant; Anke, die als mittelalte Schauspielerin kaum noch gebucht wird und plötzlich nicht mehr die einzige Frau in der WG ist; und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will und dessen Lebenslust auf die anderen mitreißend und manchmal auch enervierend wirkt. Constanze sorgt als Neuankömmling dafür, dass sich die bisherige Tektonik gehörig verschiebt. Alle vier haben ihre eigenen Träume und Sehnsüchte und müssen sich irgendwann der Frage stellen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch die Wahlfamilie.

In diesem virtuos komponierten, lebensklugen und humorvollen Roman kommen reihum vier grundverschiedene Menschen zu Wort, die jeweils auf ihre Weise ihre Lebensentwürfe neu justieren müssen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2024

Familie neu gedacht

0

Isabel Bogdan lässt in ihrem Roman 'Wohnverwandtschaften' vier sehr unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen und sich im WG-Alltag kennen- und liebenlernen. Wie fragil und gleichzeitig stabil dieses ...

Isabel Bogdan lässt in ihrem Roman 'Wohnverwandtschaften' vier sehr unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen und sich im WG-Alltag kennen- und liebenlernen. Wie fragil und gleichzeitig stabil dieses Konstrukt ist, zeigt sich, als Jörg sich seiner schrecklichen und fortschreitenden Demenz stellen muss und mit ihm auch seine Mitbewohner.

Mit viel Feingefühl für Zwischenmenschliches skizziert die Autorin die vier einzelnen Charaktere, aber auch ihre Verbindungen zueinander und die stetig enger werdende Verbundenheit, die Verantwortungsbewusstsein und Fürsorge mit sich bringt und somit die klassischen Rollen der Kernfamilienmitglieder dekonstruiert - spielt doch sein eigener Sohn eine deutlich untergeordnete Rolle im Geschehen.

Auch das Beschreiben der fortschreitenden Demenz und der anschauliche 'Verfall' werden feinfühlig, empathisch und doch stellenweise humorvoll beschrieben, sodass das Buch trotz großer Tiefe nicht an Heiterkeit einbüßt.

Ein toller Roman über Wahlfamilien und Demenz, die sich bestenfalls genau so begegnen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2024

Zweckgemeinschaft

0

Wohnverwandtschaften ist ein Roman über vier ältere Personen, die gemeinsam in einer Wohnung wohnen. Jörg, der älteste Pensionär unter ihnen, dem die Wohnung gehört, hat nach dem Ableben seiner Frau angefangen, ...

Wohnverwandtschaften ist ein Roman über vier ältere Personen, die gemeinsam in einer Wohnung wohnen. Jörg, der älteste Pensionär unter ihnen, dem die Wohnung gehört, hat nach dem Ableben seiner Frau angefangen, die Zimmer unterzuvermieten. So sind mit der Zeit Anke dazugekommen, eine Schauspielerin, die nun Rollenmangel aufgrund ihres Alters plagt. Murat, dem keine Frauen widerstehen können und der das Leben absolut positiv gestimmt nimmt, jedes Problem auf die leichte Schulter nimmt und eine schnelle Lösung findet. Und zuletzt trifft noch Constanze auf die bunte Truppe, die Zahnärztin ist und sich frisch von ihrem Freund getrennt hat, da sie unter Bindungsangst leidet. Sie nimmt sich daher vor, so schnell wie möglich aus der Zweckgemeinschaft in ihre eigene Wohnung umzuziehen. Doch ist Hamburg ist das alles nicht so leicht und mit der Zeit lernt sie ihre neuen Mitbewohner immer besser kennen...

Der Roman ist mir persönlich etwas zu knapp ausgefallen. Die Charaktere waren alle besonders und gut ausgereift und gezeichnet, aber insgesamt wurden mir viele Probleme im Hinblick auf das Alter der Charaktere zu sehr auf die leichte Schulter genommen und oberflächlich behandelt. Mehr Ausführlichkeit hätte mir imponiert. So bleibt der Roman leider nicht besonders lange und einprägsam im Kopf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2024

Szenen einer Wohngemeinschaft

0

Der Titel und das Thema des Romans klangen für mich vielversprechend. Vier Erwachsene leben aus verschiedenen Gründen in einer WG. Kann das gut gehen? Wo hakt es? Welches sind die Vorteile?

Constanze, ...

Der Titel und das Thema des Romans klangen für mich vielversprechend. Vier Erwachsene leben aus verschiedenen Gründen in einer WG. Kann das gut gehen? Wo hakt es? Welches sind die Vorteile?

Constanze, Mitte 30, ist Zahnärztin und hat sich gerade von ihrem Freund getrennt. Aufgrund der katastrophalen Wohnungssituation in Hamburg zieht sie zunächst in eine WG. Diese besteht aus dem Wohnungseigentümer Jörg, Ende 60, ehemaliger Journalist, der nach dem Tod seiner Frau die große Wohnung wieder beleben will und Geld für eine längere Reise braucht. Dann leben noch Murat, Mitte 50, Elektriker und begnadeter Hobbykoch und Anke, Anfang 50, arbeitslose Schauspielerin dort. Als bei Jörg Demenz auftritt, müssen die anderen zeigen, ob sie mehr als nur Mitbewohner sind.

Die Autorin beschreibt in einzelnen Szenen und Dialogen zwei Jahre des Zusammenlebens der Protagonisten, manchmal liegen mehrere Monate zwischen den Kapiteln, manchmal nur ein paar Tage.

Die Szenen werden immer abwechselnd aus der Sicht der Beteiligten beschrieben, es ist mehr ein Blick in deren Kopf als eine tatsächliche Handlung. Ich fand das Lesen deshalb ermüdend, die inneren Gedankengänge wiederholten sich und haben keine Spannung aufgebaut. Die gesamte Situation in der WG wirkte in ihrer Harmonie unrealistisch und hat mich nicht überzeugt. Aus meiner Sicht wurden die guten Voraussetzungen für einen intensiven Roman hier nicht genutzt.

Veröffentlicht am 14.11.2024

Leben in der netten WG

0

„Wohnverwandtschaften“ gehen manchmal sehr viel tiefer als echte Verwandtschaft – das zeigt Isabel Bogdahn in ihrem liebevollen und warmherzigen Roman, der mir im Hinblick auf seine innovative Erzählidee ...

„Wohnverwandtschaften“ gehen manchmal sehr viel tiefer als echte Verwandtschaft – das zeigt Isabel Bogdahn in ihrem liebevollen und warmherzigen Roman, der mir im Hinblick auf seine innovative Erzählidee gut gefallen hat.

Über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren folgt der Leser dem Leben in der WG von Jörg, Constanze, Anke und Murat – Einblicke erhält man unmittelbar über die unterschiedlichen Ich-Perspektiven. Unterbrochen werden die einzelnen Reflexionen und Berichte der Figuren über ihr Leben in und außerhalb der WG, über ihre Gemeinschaft, Sorgen, Ängste und ihre Vergangenheit durch Gemeinschaftsszenen, die als dramatischer Text verfasst sind. Diese Erzählstruktur ist sehr gelungen und abwechslungsreich, allerdings hat mir bei der Umsetzung ein bisschen die ureigene Stimme der Figuren gefehlt. So unterschieden sich die Kapitel in ihrer inhaltlichen Ausrichtung natürlich, aber bis zu dem Zeitpunkt, an dem Jörgs Kapitel von der fortschreitenden Demenz gekennzeichnet werden, fehlte mir der klar identifizierbare Ton der jeweiligen Figur – so wie man es z.B. aus Nick Hornbys A Long Way Down kennt, wo man eigentlich gar keine Überschrift braucht, da die Erzählstimme so klar erkennbar dem entsprechenden Charakter zuzuordnen ist.

Inhaltlich haben mich sowohl die Darstellung tiefer erwachsener Freundschaft als auch die des sich entwickelnden Gemeinschaftsgefühls überzeugt, der schmerzhafte allmähliche Verlust eines Freundes an die Demenz wird von Isabel Bogdahn ebenfalls sehr eindrücklich dargestellt, zumal sie das Abgleiten in das Vergessen nicht nur aus der Perspektive der Umgebung, sondern auch aus dem Blickwinkel des Betroffenen selbst schildert.

Dennoch hat mich der Roman insgesamt nicht wirklich mitreißen und begeistern können. Mir war insgesamt alles ein wenig zu niedlich, oftmals auch hinsichtlich der Figurenkonzeption zu verspielt und kindlich, die Figuren denken und fühlen häufig nicht unbedingt erwachsen, auch wiederholt sich so einiges – das mag authentisch und unterhaltsam sein, aber es verleiht diesem in Thema und Erzählstruktur durchaus ambitioniertem Roman eine zu oberflächliche Note. So habe ich den Roman durchaus mit einigem Interesse und auch Vergnügen gelesen, aber er wird in mein Lesetagebuch als „nettes Buch“ eingehen – unterhaltsam und voller Wärme, aber ohne nachhaltigen Effekt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2024

Leider enttäuschend

0

Mich hat "Der Pfau" von Isabel Bogdan damals sehr begeistert und dementsprechend habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Klar, es klang inhaltlich völlig anders, aber ich war mir sicher, auch hier ...

Mich hat "Der Pfau" von Isabel Bogdan damals sehr begeistert und dementsprechend habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Klar, es klang inhaltlich völlig anders, aber ich war mir sicher, auch hier wieder auf cleveren Witz zu treffen. Aber leider war dieses Buch für mich völlig anders und hätte ich es nicht gewusst, hätte ich es niemals der gleichen Autorin zugeschrieben. Während "Der Pfau" unvorhersehbar und voller Situationskomik war, bin ich hier über ein Klischee nach dem anderen gestoplert. Und wirklich witzig oder überraschend wendungsreich war die Handlung auch nicht.

Klar, es werden wichtige Themen angesprochen - Familie, Demenz, Zusammenleben, Wohnungssituationen, Alleinsein. Aber das allein reicht für mich nicht, um einen guten Roman auszumachen. Es war eine ziemlich stereotype Geschichte über eine die WG eininger etwas älterer Semester mit unterschiedlichem Background, die sich zusammenraufen und füreinander da sind. Das mochte vielleicht ganz rührend sein, aber mehr leider auch nicht.

Der Schreibstil hat die mittelmäßige Story leider auch nicht rausreisen können. Er hat sich flott wegglesen und war unauffällig, das wars.

Vielleicht hätte mir das Buch besser gefallen, hätte ich es völlig unabhängig von Bogdans Erstling betrachtet und wäre ohne Erwartungen an die Lektüre gegangen. So aber war es für mich leider eine kleine Enttäuschung, ich hätte das Buch so gerne gemocht, aber ich habe mich beim Lesen einfach nur gelangweilit, wirklich schade!