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Veröffentlicht am 06.05.2021

Gefährliche Beziehung

Pein
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In Berlin wird die vierte Frauenleiche gefunden, die Morde lassen auf einen Serienmörder deuten. Indes fällt Lia während der Fahrt zur Arbeit ein junger Mann auf, der ihr Interesse weckt. Lia lässt sich ...

In Berlin wird die vierte Frauenleiche gefunden, die Morde lassen auf einen Serienmörder deuten. Indes fällt Lia während der Fahrt zur Arbeit ein junger Mann auf, der ihr Interesse weckt. Lia lässt sich auf ein Abenteuer ein und verbringt eine Nacht mit Tristan. Doch bald muss Lia erkennen, dass Tristan auch eine gefährliche Seite besitzt und so beginnt ihr Kampf.

Das Cover ist ein richtiger Hingucker. Die blutroten Silhouetten und die Skyline Berlins passen gut zum Inhalt des Buches.

Im Mittelpunkt von Pein steht die Beziehung zwischen Lia und Tristan, die sich in einer S-Bahn Berlins kennenlernen. Lia arbeitet bei einer Versicherung und ist auf der Suche nach ihrem Traummann. Als verantwortungsbewusste Person, die nicht nur im Job ihr bestes gibt, sondern sich auch um ihre Nichte „Glöckchen“ kümmert, hat sie schnell meine Sympathien erhalten. Tristan hat eine schwierige Vergangenheit und übernimmt dennoch Verantwortung für seine Mutter, doch seine Vergangenheit hat ihn trotzdem geprägt.

Die vier Frauenleichen sind im Buch nicht sonderlich präsent, die Geschichte um Lia und Tristan baut allerdings genau darauf auf. Der Klappentext lässt darauf deuten, aber dennoch hätte ich ein wenig mehr Präsenz dieser Ermittlungen und den Thrill nicht nur in der Beziehung erwartet. In der Beziehung ist davon allerdings einiges zu erleben!

Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und nimmt dabei auch die Perspektiven von Personen ein, die scheinbar nicht zu der Geschichte gehören. Diese letztgenannte Perspektive ist für mich ein absolutes Highlight des Buches! Denn aus diesen nehme ich die Interpretation mit, dass wir alle eine Rolle im Leben eines anderen spielen, aber wir bestimmen, wie groß diese ausfallen wird.

Wer Lust auf einen Psychothriller hat, welcher vor allem die Beziehung zwischen zwei Menschen genauer beleuchtet, der ist hier genau richtig und hat sicher Spaß mit diesem Werk.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Wem kannst du noch trauen?

Hier ist Gomorrha
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Der britische Hacker Azi Bello wird nach einer Nachricht von seinem Internetfreund "Sigma" aus seiner anonymen Welt geworfen, denn kurz darauf findet ihn jemand in seinem vollausgerüsteten Gartenhaus.
Eine ...

Der britische Hacker Azi Bello wird nach einer Nachricht von seinem Internetfreund "Sigma" aus seiner anonymen Welt geworfen, denn kurz darauf findet ihn jemand in seinem vollausgerüsteten Gartenhaus.
Eine Organisation verpflichtet ihn dazu, der Muslima Munira Khan und ihrem Cousin Kabir, der aus den Fängen des Islamischen Staates flüchten möchte, zu helfen. Dabei gerät Azi immer weiter in digitalen Krieg und der Frage "wem kann ich noch trauen"?

Hier ist Gomorrha von Tom Chatfield ist für alle technickbegeisterten Thrillerfans genau das Richtige, aber auch für all diejenigen, die mehr über die Welt des Internets erfahren möchten.
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, was bei diesem Buch besonders gut ist, um sich über das Geschriebene Gedanken zu machen. Die Seiten lassen sich, gerade wenn man wenig Vorwissen hat, nicht schnell runterlesen. Das mindert aber keineswegs die Spannung, sondern macht das Buch informativ und interessant.
Der Hauptcharakter - Azi Bello - wird durch Vergangenheitseinschübe noch nahbarer und man kann sich in seine Gefühlswelt hineinversetzen. Aber auch Munira, Kabir und Ad werden sehr gut beschrieben.
Am Ende stellt man sich ständig die Frage, wem kann Azi noch vertrauen und sind die Personen wirklich die Leute, für die sie sich ausgeben?

Das Ende war für mich dann allerdings etwas abrupt, ebenso hatte ich das Gefühl, dass ein Charakter im Laufe des Buches auf der Strecke blieb.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Geiger sorgt für Überraschungen

Geiger
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Nach dem Besuch ihrer Enkelkinder klingelt das Telefon im Hause Broman. Agneta hebt den Hörer ab. „Geiger“ heißt es am anderen Ende der Leitung. Agneta legt auf, nimmt sich die Waffe und schießt auf ihren ...

Nach dem Besuch ihrer Enkelkinder klingelt das Telefon im Hause Broman. Agneta hebt den Hörer ab. „Geiger“ heißt es am anderen Ende der Leitung. Agneta legt auf, nimmt sich die Waffe und schießt auf ihren Mann. Kurz danach verschwindet sie und für die Kommissarin Sara Nowak beginnt eine Reise in die Vergangenheit.

"Geiger" ist der erste Teil von Gustaf Skördemans Trilogie und mit dem Buch hat er ein gelungenes Debüt hingelegt. Er nimmt einen mit seinem Schreibstil direkt mit nach Schweden. Sprachlich gehört dieses Buch für mich zu einem der Besten (in diesem Genre)!
Man sollte vielleicht vor dem Lesen wissen, dass der Inhalt des Buches auch sehr viel politisch-geschichtliches aufgreift. Da dies ein Thema ist, dass nicht jeder in einem Thriller haben möchte, kann das (ohne dieses Vorwissen) mit Sicherheit auch für Enttäuschung sorgen.

Das Buch lässt sich sehr schnell lesen, da Skördeman viele kürzere Kapitel eingebaut hat und damit einen sehr schnellen Lesefluss erlaubt. Die Hauptperspektive ist die der Kommissarin Sara Nowak, aber man nimmt auch andere Perspektiven ein und bekommt dadurch ein gutes Bild von der Situation. Am Anfang ist dieser Perspektivenwechsel aber auch mit sehr viel Input verbunden.

Die Kommissarin Sara Nowak gehört für mich nicht zu den größten Sympathieträgern. Ihr Weltbild wird von ihrer Arbeit im Rotlichtmilieu geprägt, vieles dreht sich nur um das eine und das bekommt auch die Welt außerhalb dieses Milieus ständig mit. Gepaart mit einem Recht hohen Aggressionspotenzial ist das nicht die beste Mischung.

Generell gilt dies für die meisten Hauptprotagonisten, keiner davon ist so richtig sympathisch! Der Autor hat mit diesem Werk aber auch gezeigt, dass das gar keiner sein muss, um einen mitzureißen.
Der Spannungsbogen wird in der ersten Hälfte mal etwas runtergeschraubt, hier erfährt man mehr über einzelne Personen, aber ansonsten war die Spannung bei mir bis zum Anschlag ausgereizt und das Finale eine absolute Überraschung!

An einigen Stellen wirkt das Buch jedoch zu überspitzt dargestellt und in einer ansonsten eher realistischen Darstellung zu unrealistisch.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Im Schatten seiner Vorgänger

Die perfekte Strafe
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Die Leiche einer jungen Frau wird auf einem Berg in Edinburgh gefunden. Zuerst deutet alles auf einen Unfall hin, doch schon bald findet sich eine zweite Leiche, die auf eine ähnlich mysteriöse Weise zu ...

Die Leiche einer jungen Frau wird auf einem Berg in Edinburgh gefunden. Zuerst deutet alles auf einen Unfall hin, doch schon bald findet sich eine zweite Leiche, die auf eine ähnlich mysteriöse Weise zu Tode kam.

Die Ermittler stehen vor der Frage, welche Motive ein möglicher Mörder haben könnte und machen sich auf die Suche nach ihm.

"Die perfekte Strafe" ist der dritte Teil aus Helen Fields Reihe um DI Luc Callanach und DCI Ava Turner. Wie in den Vorgängerbüchern auch, arbeitet das Ermittlerteam von DCI Ava Turner an zwei verschiedenen Fällen. Der ständige Wechsel zwischen den Fällen und Personen sorgt bei mir dafür, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen kann. Allerdings konnte mich dieser Band, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, leider nicht ganz überzeugen.

Der zweite Fall - um den ehemaligen DCI Begbie - war für mich in vielerlei Hinsicht zu vorhersehbar. Sowohl die Täter und Mittäter, aber auch das Gefühl welcher Ermittler die entscheidenden Hinweise liefern muss (!).

Während man in den ersten beiden Teilen viel von dem Ermittlerteam erfährt, wurden es in diesem Band häufig erwähnt, aber mehr Tiefgang hat die Truppe dabei nicht gewonnen. Lediglich über Luc Callanachs Mutter weiß man am Ende mehr, der Rest stagniert hier leider etwas und lässt Callanach und Turner in diesem Band nicht ganz so interessant wirken.

Umso interessanter empfinde ich allerdings den ersten Fall. Da man zu Beginn auch schon die Perspektive des Mörders einnimmt, ist der Spannungsbogen nicht hoch, aber die Motivlage des Mörders dafür umso interessanter. Helen Fields schafft es eine vollkommen andere Perspektive darzustellen und bewirkt bei mir einige Male einen innerlichen Ausruf des Entsetzens.

Ich würde jedem empfehlen zuerst die Vorgänger zu lesen, es ist zwar jeder Teil in sich abgeschlossen, aber um die Handlungsgründe von Callanach und Turner nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich die vorherigen Teile zuerst zu lesen. Denn "Die perfekte Strafe" würde für mich als Einteiler deutlich schlechter wegkommen.

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Veröffentlicht am 25.12.2024

24 (+1) Tage in New York

Mistletoe Moments. Ein Adventskalender. New-Adult-Lovestorys für 24 Tage plus Silvester-Special (Romantische Kurzgeschichten für jeden Tag bis Weihnachten)
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Mistletoe Moments verspricht winterlich, (vor-)weihnachtliche Kurzgeschichten aus New York, die ans Herz gehen. Sechzehn Autor:innen haben sich am buchigen Adventskalender beteiligt und 16 verschiedene ...

Mistletoe Moments verspricht winterlich, (vor-)weihnachtliche Kurzgeschichten aus New York, die ans Herz gehen. Sechzehn Autor:innen haben sich am buchigen Adventskalender beteiligt und 16 verschiedene Kurzgeschichten erschaffen. Jeden Tag lässt sich ein Kapitel lesen, viele Geschichten sind jedoch auf zwei Kapitel aufgeteilt. Neben dem 24. Türchen gibt es zum Schluss noch das Silvester-Special.

Das Buch zu bewerten ist natürlich schwierig, denn sechzehn verschiedene Autor:innen sorgen natürlich dafür, dass man die jeweiligen Schreibstile anders wahrnimmt und nicht mit jedem Türchen warm werden kann. Die Grundidee von Mistletoe Moments finde ich aber wunderschön, denn es hat unglaublich Spaß gemacht, sich jeden Tag in eine neue Geschichte zu stürzen und vor allem neue Autor:innen kennenzulernen. Die Idee selbst bekommt von mir daher die volle Punktzahl.

Die Umsetzung hat mich häufig jedoch enttäuscht. Ich habe mich auf winterlich und (vor-)weihnachtliche Geschichten aus New York gefreut, die mir das Gefühl der amerikanischen Weihnachtsfilme übermitteln. Doch leider konnten bei mir nur wenige Geschichten diese Atmosphäre wirklich rüberbringen und an dem Punkt rede ich noch nicht davon, ob mir diese Geschichten inhaltlich oder im Bezug auf den Schreibstil gefallen haben. Das finde ich schade, denn die wenigen, die es konnten, haben das Potenzial dieser Idee überragend übermitteln können und mich nach New York transportiert.

Auch war ich mir bezüglich des Konzepts zwischenzeitlich unsicher, Charaktere der Vorgeschichte wurden meistens eingebaut - was super gelingen kann, manchmal aber auch zwanghaft und dadurch unauthentisch wirkt -, aber in wenigen fehlen diese - aufgrund der Erwartungen die man durch die anderen Geschichten erlangt hat, wirken diese dann leider als würden sie nicht „dazugehören“. Dann hatte ich das Gefühl, dass das jeweilige Türchen das Ende der Geschichte darstellt, eine Tür hat dies aber komplett über Bord geworfen und damit auch für eine „Fehlnote“ bei mir gesorgt.

Doch bei aller Kritik bleibe ich dabei, dass die Buchidee hervorragend ist. Es gibt jeden Tag ein Kapitel auf das man sich freuen kann, die Kurzgeschichten, die einen nach New York transportieren, sorgen für ein kurzweiliges Lesevergnügen und eine Menge Schneechaos. Durch die verschiedenen Autor:innen hat man dann auch noch das Vergnügen neue Schreibstile zu entdecken.

In meinem Fall konnten Saskia Louis und Sabine Schoder (mit ihren erschaffenen Charakteren, ihren Schreibstilen und dem Erfüllen meiner Erwartungen) mich am meisten überzeugen und damit habe ich direkt zwei Autorinnen entdeckt, deren Bücher ich bisher (noch) nicht auf den Schirm hatte.

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