Besonderes Buch über schreckliches Thema
Die vier BücherZuerst ist es beim Lesen ungewöhnlich, wie der Erzählstil ist. Ich hatte eine starke Assoziation zu Bibeltexten und das ist sicherlich keine Art von Text, die ich häufig lese. Wenn man sich daran gewöhnt ...
Zuerst ist es beim Lesen ungewöhnlich, wie der Erzählstil ist. Ich hatte eine starke Assoziation zu Bibeltexten und das ist sicherlich keine Art von Text, die ich häufig lese. Wenn man sich daran gewöhnt hat und daran, dass alle Protagonisten namenlos sind und nur nach ihrer (früheren) Berufsbezeichnung genannt werden (der Schriftsteller, die Pianospielerin oder auch der Intellektuelle), sowie der Aufseher des Arbeitslagers nur "das Kind", gerät man schnell in den Sog des Buches. Es handelt sich um eine Schilderung aus einem Arbeitslager in China für Menschen, die umerzogen werden sollten. Das Setting ist also ähnlich wie bei Balzac und die kleine chinesische Schneiderin, das einzige andere Buch, das ich zu dem Thema gelesen habe. Die Entwicklung der Personen, die nüchterne Schilderung der furchtbaren Erlebnisse und nicht zuletzt die Zuspitzung der Situation im Lager während einer Hungersnot im Winter lassen den Leser nicht los. Das Cover gefiel mir allerdings gar nicht und auch der Epilog in Verbindung mit dem Titel des Buches hat mich eher verwirrt - eigentlich sollte der Epilog ein Auszug aus dem 4. Buch des Titels sein, aber das war recht unlesbar. Der Rest des Buches ist aber wirklich sehr, sehr gut und hat mich sehr beschäftigt.