Venom-Trope vom Feinsten – Ein düsteres Fantasy-Highlight voller Geister, Geheimnisse und bissigem Humor
Vespertine – Das Geheimnis der dunklen PriesterinArtmisias Leben begann mit Schmerz und Leid.
Diese Geschichte beruht auf einem Pakt.
Einer Symbiose.
Eine Symbiose zwischen Artemisia, einer jungen Nonne der Grauen Schwestern, und einem uralten Wiedergänger ...
Artmisias Leben begann mit Schmerz und Leid.
Diese Geschichte beruht auf einem Pakt.
Einer Symbiose.
Eine Symbiose zwischen Artemisia, einer jungen Nonne der Grauen Schwestern, und einem uralten Wiedergänger der Stufe 5, der Ihr lieber ihre Kräfte leiht bevor er die dunkle Einsamkeit erneut spüren muss. Ihr, einer unausgebildeten.
" Naive, schreckliche Nonne. "
Doch in einer Welt, in der die Geister der Toten nicht ruhen, bleibt ihr keine Wahl.
Die Grauen Schwestern sind in Loraille die letzte Verteidigung gegen die Geister, die durch das Land streifen und den Lebenden nachstellen.
Kleine ruhelose Schatten oder beängstigende Schrecken höherer Stufen. Hier ist die Ausarbeitung gut gelungen. Denn jeder Tot des Lebenden bringt eine andere Art Geist hervor.
Artemisia und ihr Orden haben ihr Leben dieser Aufgabe gewidmet: Den Toten Frieden zu schenken, damit sie nicht zu ruhelosen, besessenen Schrecken werden. Doch als ihr Orden von einer Armee besessener Soldaten überrannt wird, muss Artemisia ein Relikt einsetzen, das den Geist eines mächtigen Wiedergängers in ihr entfesselt – eine gefährliche Verbindung, die sie nur knapp überlebt.
Artemisia wollte immer nur ein stilles, zurückgezogenes Leben führen. Doch jetzt liegt das Schicksal von Loraille in ihren Händen. Der Tod selbst scheint Einzug gehalten zu haben, und die einzige Hoffnung auf Rettung liegt in den uralten Vespertinen – mythischen Kriegerinnen, die einst den Kampf gegen die Dunkelheit führten. Das Wissen über diese Legenden ist jedoch längst verloren.
Bis der Name erneut geflüstert wird.
" Vespertine "
» They would martyr me themselves to satisfy their hunger for a saint. «
Der Wiedergänger ist nicht nur eine Bedrohung für Artemisias Seele, sondern auch ihre einzige Chance, die dunkle Magie aufzudecken, die Loraille heimsucht. Was als widerwillige Zweckgemeinschaft beginnt, entwickelt sich zu einer dynamischen Partnerschaft, in der Misstrauen und Sarkasmus den Ton angeben. Dieses zarte Band, voller zynischer Bemerkungen und unerwarteter Fürsorge, ist einer der stärksten Aspekte des Romans – ein Paradebeispiel für den Venom-Trope, den ich so liebe.
Die Welt von Vespertine ist ebenso düster wie die Atmosphäre des Buches: Schattenreiche Wälder, verlassene Klöster und die unheilige Präsenz der ruhelosen Geister. Margaret Rogerson fängt diese Stimmung meisterhaft ein und lässt uns tief in eine Welt eintauchen, die von dunkler Magie und verlorenen Geheimnissen durchzogen ist.
Die Charaktere sind ein weiterer Höhepunkt. Artemisia und ihre Hintergrund Geschichte, mit ihrem Hang zur Einsamkeit und ihrer schroffen Art, ist eine erfrischend untypische Protagonistin. Der Wiedergänger hingegen ist bissig, manipulativ und zugleich überraschend beschützend – eine Figur, die man nicht so schnell vergisst.
Auch die Nebencharaktere bleiben nicht weniger Wichtig und bieten uns ein perfektes Gleichgewicht.
Das Buch ist mehr als nur eine düstere Fantasy-Geschichte. Es beleuchtet Themen wie Glaube, Verantwortung und die Grauzonen zwischen Gut und Böse. Dabei bleibt die Handlung nie stehen: Ob in actionreichen Szenen oder stilleren Momenten, in denen Artemisia und der Wiedergänger lernen, einander zu vertrauen.
Für mich war Vespertine ein überraschendes Highlight zum Ende des Jahres. Düster, atmosphärisch und mit einem Schreibstil, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Dazu einer besonderen emotionalen Tiefe.
Wer eine Geschichte sucht, die dunkle Magie, uralte Geheimnisse und ein herrlich kantiges Protagonisten-Duo vereint, wird hier fündig. Und wer den Venom-Trope liebt, wird begeistert sein von der komplexen, witzigen und widerwilligen Freundschaft zwischen Artemisia und ihrem ruppigen Gefährten.
Denn manchmal findet man genau dann Stärke, die Welt zu retten, wenn man sich mit den dunkelsten Teilen von sich selbst auseinandersetzen muss.
The first humans who got possessed, the ones who went on to become saints; they weren’t all strong enough to control unbound spirits, were they? They couldn’t have been. At least some of them must have fought with their spirits the same way I do.”
“Yes,” the revenant said, after a long, ancient-feeling pause.
“They were our friends.”
“Then does that mean we’re—”
“You had better not push it, nun. I can possess you whenever I want. I could do far worse than make you murder someone. I could make you try on hats.