Kein psychologisch dichter Thriller
Nachtflut„Nachtflut“ von Stina Westerkamp startet mit einem spannenden Prolog. Zwei Paare in einem Segelboot auf rauer See. Lizzy stirbt, ihre Schwester Elisa überlebt. Lizzys Mann Paul kam ins Gefängnis. Max‘ ...
„Nachtflut“ von Stina Westerkamp startet mit einem spannenden Prolog. Zwei Paare in einem Segelboot auf rauer See. Lizzy stirbt, ihre Schwester Elisa überlebt. Lizzys Mann Paul kam ins Gefängnis. Max‘ und Elisas Ehe wurde geschieden.
Elisa hat das Elternhaus geerbt. Jetzt bedroht eine Sturmflut Bad Seeberg. Die Einwohner sollen evakuiert werden. Elisa überlegt noch. Als sie aufbrechen will, stößt sie im Haus nebenan überraschend auf das Nachbarehepaar.
Der Deich bricht. Die drei sind im Nachbarhaus gefangen. Der Strom fällt aus, der Pegel steigt. Aus der nahegelegenen JVA können Häftlinge entfliehen. Will sich Paul an Elisa rächen? Kann Max, der beim Freiwilligendienst des THW tätig ist, Elisa retten?
Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Tagebucheinträge verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Elisa war mir vom ersten Augenblick an unsympathisch. Sie leidet unter Panikattacken und Halluzinationen, schluckt zu viele Tabletten.
Vera, Elisas Nachbarin, die mochte ich. Sie ist tough, eine starke Frau. Veras Mann Joachim dagegen ist ein verdammter Egoist.
„Nachtflut“ ist kein psychologisch raffiniert gestrickter Thriller und gewiefte Krimi- oder Thriller-Lesende durchschauen ziemlich schnell, wohin der Hase läuft.
Fazit: Solider Thriller mit einer unsympathischen Protagonistin.