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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2020

Mutmachende Story’s verknüpfen kurzweiligen Lesespaß mit Sachinfos über Umweltschutz

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
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„Story’s für Kinder, die die Welt retten wollen“ ist ein Anthologie zum Thema Umweltschutz, von dem italienischen Autorenduo Carola Benedetto und Luciana Ciliento, und im März 2020 im Rowohlt Verlag erschienen.

Die ...

„Story’s für Kinder, die die Welt retten wollen“ ist ein Anthologie zum Thema Umweltschutz, von dem italienischen Autorenduo Carola Benedetto und Luciana Ciliento, und im März 2020 im Rowohlt Verlag erschienen.

Die kurzen Geschichten, inspiriert von den Biographien der bekannten Persönlichkeiten, sind alle ähnlich aufgebaut: beginnend mit der Kindheit, in der sich ihre Werte durch Erkenntnisse oder mutmachende Worte nahstehender Angehöriger gefestigt haben, und der Umsetzung ihrer Visionen als Erwachsene.

Greta Thunberg, Leonardo DiCaprio, Björk… u.s.w. - sie alle haben die Hoffnung nicht aufgegeben und glauben daran, dass jeder dazu beitragen kann, dem Planeten zu helfen. Sie verleihen ihrem Glauben Ausdruck, indem sie vollen Einsatz und Beharrlichkeit zeigen. In der Geschichte von dem italienischen Modedesigner Tiziano Guardini hat dieser immer daran geglaubt, dass es Alternativen für Stoffe tierischen Ursprungs gibt. Also machte er sich auf die Suche nach einem Ersatzstoff und wurde fündig. Mithilfe seiner ethischen Vorstellungen und seiner Kreativität schuf er neue Mode und zeigte, was möglichst ist. Er verschrieb sein Leben dieser Mission und hatte Erfolg.

Ich habe diese Geschichten als moderne Märchen empfunden, die wie in „Good Night Stories for Rebel Girls“ auf wahren Biographien beruhen, um die Kinder zu inspirieren und wichtige Werte zu vermitteln. Dabei wird nicht nur das Blaue vom Himmel erzählt, sondern wie im Märchen steht gegenüber dem Guten, auch das Böse. Im Fall der indischen Geschichte von Vandana Shiva ist es der grausame Maharadscha gegenüber der mutigen Frauen, die die Bäume beschützten.

Beim Vorlesen kamen bei den Kindern viele Fragen auf, weshalb wir dazu übergegangen sind, uns den Story’s nicht vor dem Einschlafen zu widmen, wobei wir uns auch länger über die unterschiedlichen Themen unterhalten haben. Bei dem erwähnten Tiziano Guardini und Emma Watson stand die nachhaltige Mode im Vordergrund, während Dian Fossey meine Kinder veranlasste, über bedrohte Tierarten nachzudenken.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2024

Der Liebes-Countdown läuft

Okaye Tage
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In »Okaye Tage« erzählt Jenny Mustard sehr nahbar von einer Sommerliebe in London, die ein Verfallsdatum zu haben scheint. Dabei fängt sie die Emotionen, die Orientierungslosigkeit und die junge Liebe ...

In »Okaye Tage« erzählt Jenny Mustard sehr nahbar von einer Sommerliebe in London, die ein Verfallsdatum zu haben scheint. Dabei fängt sie die Emotionen, die Orientierungslosigkeit und die junge Liebe sehr authentisch und zugänglich ein. Sam ist nur einen Sommer in der Stadt und Lucas ist vergeblich auf Jobsuche. Ihre gemeinsame Zeit ist zwar endlich, aber intensiv und eingespielt. Jenny Mustard fängt unaufgeregt den Alltag ein und regt zum Nachdenken an. Die wechselnden Perspektiven geben tiefe Einblicke und sind gut abgepasst. »Okaye Tage« zeigt realistische Facetten der Liebe, die den Zeitgeist treffen und von sehr schwierig bis okay reichen. »Ich bin lieber alleine launenhaft, dann kann ich mir das schlechte Gewissen sparen.« Man spürt beim Lesen die Intimität, wird von Neugier gepackt und taucht tief in die Geschichte ein. Das macht es für mich besonders lesenswert. Auch wenn für mich keine Sogkraft entstand, würde ich es weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Solider Detektiv-Thriller

Bis in alle Endlichkeit
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«Fünf Winter» hatte mich damals schon auf James Kestrels aufmerksam gemacht. Sein neuster Thriller überzeugt zudem mit solider Detektivarbeit, zunehmender Spannung, Unvorhersehbarkeit und Charakteren mit ...

«Fünf Winter» hatte mich damals schon auf James Kestrels aufmerksam gemacht. Sein neuster Thriller überzeugt zudem mit solider Detektivarbeit, zunehmender Spannung, Unvorhersehbarkeit und Charakteren mit Potenzial.
San Francisco 2019: Einzelgänger und Privatdetektiv Lee Crowe gerät in eine Verschwörung als er, als erster am Tatort, die Leiche von Claire Gravesend fotografiert. Ihre reiche und einflussreiche Mutter Olivia Gravesend beauftragt Crowe schließlich mit dem Fall, bei dem er selbst ins Kreuzfeuer gerät. Der Einstieg gibt detailreiche Einblicke in das Leben eines Privatdetektivs. Es braucht seine Zeit, bis die Handlung über den Klappentext hinausgeht. Das macht diesen Thriller nicht durchgehend spannend oder mitreißend, aber wenn es spannend wird, dann bleibt man gerne dran, zumal man mit überraschenden Wendungen belohnt wird. Diese Lesemomente mehren sich schließlich und ich schätze vor allem die konsequente Perspektive von Lee Crowe und seine sachliche Herangehensweise. Das Ende ist klasse und es könnte sich sogar eine Fortsetzung ankündigen, wie es scheint. Ich würde sie lesen. Mein Fazit: Nicht so herausragend wie «Fünf Winter», aber ein lesenswerter Thriller im Noir-Stil.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Drachen in allen Lebensgrößen

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Eine Königreich und seine Drachenplage. Dazu ein Held Widerwillen und eine verwöhnte Prinzessin. Das klingt schon märchenhaft, fantasievoll und sehr unterhaltsam. Peter S. Beagle schreibt bildlich, poetisch ...

Eine Königreich und seine Drachenplage. Dazu ein Held Widerwillen und eine verwöhnte Prinzessin. Das klingt schon märchenhaft, fantasievoll und sehr unterhaltsam. Peter S. Beagle schreibt bildlich, poetisch und mit amüsanter Ironie. Also eher ein Buch zum Genießen, statt schnellem Weglesen. Mühelos und unaufdringlich bringt er seine Weisheiten unter und kreiert herrlich überzeichnete Charakter. Einige Sätze davon sind zitierwürdig. Mit steigender Seitenzahl ändert sich der Grundton ein bisschen, denn das gefährliche und düstere Abenteuer gibt nicht immer Anlass zur Freude. Es ist ein kurzweiliger Fantasy-Roman nach meinem Geschmack, mit einer guten Mischung aus Überraschungen und Vorhersehbarkeit. Roberts Entwicklung und das Zusammenraufen der drei Hauptfiguren war unterhaltsam, konnte jedoch nicht durchweg die Spannung halten. Das illustrierte Vor- und Nachsatzpapier wird jeden erfreuen, der Drachen mag, auch wenn mit ihnen hier nicht zimperlich umgegangen wird.

Veröffentlicht am 30.11.2024

Originell, komplex und spannend

Das Parfüm des Todes
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Das Buch teilt sich in drei Hauptabschnitte und erzählt die Geschichte von Yang Ning, die im Norden Taiwans lebt und über eine Hundenase verfügt, die sie aber nur bei ihrer Arbeit als Tatortreinigerin ...

Das Buch teilt sich in drei Hauptabschnitte und erzählt die Geschichte von Yang Ning, die im Norden Taiwans lebt und über eine Hundenase verfügt, die sie aber nur bei ihrer Arbeit als Tatortreinigerin nutzen kann - ansonsten riecht sie nichts mehr. „Leichengeruch war ihre Medizin, ihr einziges Mittel gegen den Geruchsverlust, den kein Arzt zu heilen verstand.“ Der Tod ihres kleinen Bruders war ein traumatisches Erlebnis für Yang Ning, das immer wieder eine Rolle spielt, denn sie will Vergeltung. Letztlich wird sie reingelegt und reinigt einen nicht freigegebenen Tatort, womit sie in die Ermittlungen rückt. Um ihre Unschuld zu beweisen, geht sie ungewöhnliche Wege. Besonders unheimlich ist Chang Chunjin, ein brutaler Serienmörder, den Yana Ning als Mentor aufsucht. Ihre Gespräche, und immer häufigeren Treffen, haben etwas Bedrohliches, wie Yang Ning in einem längeren Monolog zum Ausdruck bringt, indem sie Chang Chunjin analysiert. Generell bleibt die Hauptfigur aber unnahbar, was auch an dem Erzählstil liegen wird. Geschrieben ist das Buch in einem nüchternen Stil aus mehreren Perspektiven in der dritten Person Präsens. Eine Ausnahme bilden die kursiv geschriebenen Kapitel in der Ich-Perspektive. Welche Besonderheit es damit auf sich hat, bleibt lange ungewiss. Mit zunehmender Seitenzahl wird das Buch immer besser und spannender. Aufgrund einiger Längen zwischendurch, fiel es mir zwischendurch schwer, dranzubleiben, aber es hat sich gelohnt. «Das Parfüm des Todes» ist ein ungewöhnlicher, düsterer und komplexer Thriller, der ein bisschen Anlaufzeit braucht. Mir hat außerdem gefallen, dass man nebenbei auch viel über die taiwanischen Lebensgewohnheiten und die Bedeutung des Geruchssinns lernen kann. Am Ende gibt es ein Personenverzeichnis, was durchaus hilfreich ist, wenn man mit den taiwanisch-chinesischen Namen durcheinander kommt. Letztlich hält sich die Menge der vorkommenden Figur aber in einem zumutbaren Rahmen. Eine originelle Wahl für Thriller-Fans.