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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2025

Tiefsinn statt Idylle – Ein Buch, das überrascht und berührt

Blumen im Schuh
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Das Cover und der Klappentext von "Blumen im Schuh" werden diesem Buch keineswegs gerecht. Während das Cover mit seiner idyllischen Gestaltung und der Klappentext ein leichtes Abenteuer versprechen, entfaltet ...


Das Cover und der Klappentext von "Blumen im Schuh" werden diesem Buch keineswegs gerecht. Während das Cover mit seiner idyllischen Gestaltung und der Klappentext ein leichtes Abenteuer versprechen, entfaltet sich schon nach den ersten Kapiteln eine vielschichtige Geschichte, die ich nicht mehr aus den Händen legen wollte. Auf eine angenehme und feinfühlige Weise beleuchtet der Roman wichtige Lebensthemen, ohne dabei aufdringlich zu wirken.

Als jemand, der selbst aus einem christlichen Kontext stammt, konnte ich Elisabeths Gedanken und Gefühle besonders gut nachvollziehen. Ihre Erlebnisse in christlichen Gemeinden kamen mir vertraut vor, und dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass das Buch belehren oder den moralischen Zeigefinger erheben will. Vielmehr werden die Themen eines ehrbaren christlichen Lebens auf geschickte Weise in die Handlung eingewoben, sodass sie natürlich und authentisch wirken.

Neben Elisabeth spielt ihre Schwägerin Anja eine zentrale Rolle in dem Buch. Sie fand ich sehr sympathisch beschrieben und ich würde mir wünschen, ein bisschen mehr wie sie zu sein. Überhaupt sind die Charaktere sehr detailliert und lebendig gestaltet, sodass ich völlig in die Geschichte eintauchen konnte.

Nach der Lektüre blieb ich nachdenklich und berührt zurück.
Der einfühlsame und flüssige Schreibstil hat mich förmlich durch die Kapitel fliegen lassen. Die Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang macht dieses Buch zu einem echten Leseerlebnis.
Für mich ist "Blumen im Schuh" ein herausragender Roman, der mit seiner Tiefe und Authentizität überzeugt. Eine klare Leseempfehlung!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2024

Ein humorvoller, tiefgründiger Roman, der begeistert

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
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Mit „Zwei vernünftige Erwachsene, die sich schon mal nackt gesehen haben“ liefert Anika Decker einen Roman, der gleichermaßen unterhält und berührt.

Das Cover ist schlicht, aber wirkungsvoll, und der ...

Mit „Zwei vernünftige Erwachsene, die sich schon mal nackt gesehen haben“ liefert Anika Decker einen Roman, der gleichermaßen unterhält und berührt.

Das Cover ist schlicht, aber wirkungsvoll, und der bunt gestaltete, ungewöhnliche Titel zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Es passt zur humorvollen und leicht sarkastischen Atmosphäre des Buches, ohne zu viel zu verraten.

Die Geschichte handelt von Nina, die nach einer schwierigen Phase ihres Lebens wieder Liebe, Chaos und Selbstbewusstsein entdeckt. Gleichzeitig begleiten wir ihre Schwester Lena, die ganz andere Herausforderungen bewältigt. Dabei greift der Roman ernste Themen wie Feminismus und MeToo auf, ohne den humorvollen Grundton zu verlieren. Diese Themen sind elegant in die Handlung integriert und regen zum Nachdenken an, während sie durch die Erlebnisse der Charaktere greifbar gemacht werden.

Besonders beeindruckt hat mich der pointierte, humorvolle Schreibstil, der oft bissig und sarkastisch ist, aber niemals übertrieben wirkt. Anika Decker versteht es, ernste und komische Momente nahtlos zu verbinden, sodass der Leser zwischen Lachen und Mitgefühl hin- und hergerissen wird.
Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig. Ninas und Lenas Stärken und Schwächen, ihre Missgeschicke und Erfolge machen sie authentisch und nachvollziehbar. Besonders Ninas Entwicklung, von Unsicherheiten geprägt, hin zu einem stärkeren Selbstbewusstsein, ist überzeugend dargestellt.

Ein kleiner Kritikpunkt sind für mich die stark variierenden Kapitellängen. Während einige Kapitel sehr kurz sind und den Lesefluss unterbrechen, sind andere Kapitel fast schon zu lang. Das schmälert den Gesamteindruck eines sehr guten Buches jedoch kaum.

Mit ihrem humorvollen, intelligenten Schreibstil und authentischen Figuren schafft Anika Decker einen Roman, der leicht zu lesen ist, aber dennoch Tiefe besitzt. Themen wie Familie, Liebe und gesellschaftliche Herausforderungen werden gekonnt miteinander verknüpft und sorgen für ein abwechslungsreiches Leseerlebnis. Für Leser*innen, die kluge Unterhaltung mit einer Prise Gesellschaftskritik schätzen, ist dieses Buch ein absolutes Highlight. Von mir gibt es daher eine ganz klare Leseempfehlung für ein sehr gutes Buch.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Ein Neuanfang mit Herz und Kaffee – Eine Geschichte voller zweiter Chancen

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Das Cover von „Das kleine Café der zweiten Chancen“ ist hübsch gestaltet und passt hervorragend zum Titel. Es strahlt eine freundliche, einladende Atmosphäre aus – genau wie das Café, das im Buch eine ...

Das Cover von „Das kleine Café der zweiten Chancen“ ist hübsch gestaltet und passt hervorragend zum Titel. Es strahlt eine freundliche, einladende Atmosphäre aus – genau wie das Café, das im Buch eine zentrale Rolle spielt und einen Ort der Ruhe und Inspiration darstellt.

Nach dem Klappentext hatte ich erwartet, dass das Buch aus Sicht einer Barista erzählt wird, doch stattdessen erleben wir die Geschichte aus der Perspektive von Himari, einer jungen Frau, die nach einem Unfall ihre Karriere als Pianistin aufgeben musste. Mit dieser tiefen Zäsur in ihrem Leben wünscht sich Himari eine zweite Chance. Doch das Schicksal hält andere Wendungen bereit. Es bleibt unklar, warum Himari das Café findet, in dem sie neue Freundschaften schließt und immer wieder überraschende zweite Chancen erfährt.

Mir gefällt besonders, wie Himaris Sicht auf die Welt geschildert wird. Die Begegnungen im Café und in der Schule sind tiefgründig und authentisch beschrieben und tragen dazu bei, dass Himari ihre Perspektive auf das Leben langsam verändert.

Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit den zahlreichen Namen und den Kaffeebegriffen. Eine kurze Erklärung zu den Kaffeespezialitäten hätte mir hier geholfen und sicher auch anderen Leser*innen, die keine Experten in Sachen Kaffee sind.

Das Buch liest sich herrlich leicht; der Schreibstil ist klar, locker und lebendig, ideal für eine entspannte Lektüre. Ich hatte das Buch an zwei Abenden durchgelesen und wurde immer wieder zum Nachdenken angeregt: Welche Situationen in meinem Leben würde ich ändern, wenn ich könnte?

Die Geschichte und ihre Auflösung ist stimmig. Daher gebe ich für „Das kleine Café der zweiten Chancen“ eine klare Leseempfehlung. Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht und einen selbst ermutigt, das eigene Leben neu zu betrachten.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Zwischen Tradition und Aufbruch: Ein fesselnder historischer Familienroman

Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
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Peter Prange, bekannt für seine historischen Romane, präsentiert mit ‚Stürmische Zeiten‘ eine fesselnde Geschichte, die in den Wirren des Ende 19. Jahrhunderts spielt. Das Cover passt wunderbar in die ...

Peter Prange, bekannt für seine historischen Romane, präsentiert mit ‚Stürmische Zeiten‘ eine fesselnde Geschichte, die in den Wirren des Ende 19. Jahrhunderts spielt. Das Cover passt wunderbar in die Zeit. Es zeigt einen Mann an der See, der offenbar aus der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Ich stelle mir vor, dass die Männer der Geschichte sich so gefühlt haben. Außerdem spiegelt das Cover die innere Zerrissenheit und die gesellschaftlichen Herausforderungen der Figuren wider, die im Buch thematisiert werden.

Das Buch handelt von drei jungen Menschen, die sich zufällig in Deutschland kennen lernen. Paul stammt aus Deutschland und soll in Berlin den Familienbetrieb seines Vaters fortführen. Er fügt sich und stößt dabei immer wieder auf Gegenwind, auch in der eigenen Familie.
Auguste möchte Koch werden und versucht sein Glück in Paris. Der Zufall oder das Glück meinen es gut mit ihm, denn so steigt er zum berühmtesten Koch Paris auf. Sein Beruf führt ihn zurück zu Vicky, die in England in eine gute Familie einheiraten soll. Auguste beeindruckt Vicky tief. Deshalb ist sie auf der Suche nach einem Mann, der Lebensziele hat, die sich mit Auguste messen können. Vickys Suche nach einem ebenbürtigen Partner zeigt ihren Wunsch nach mehr als nur gesellschaftlichem Status.
Doch die drei werden immer wieder zusammen geführt und so verflechten sich ihre Leben immer mehr.

Der Roman liest sich flüssig und scheint auf mich sehr gut recherchiert zu sein. Die historischen Begebenheiten habe ich teilweise ebenso im Geschichtsunterricht so gehört. Ich habe allerdings keine Faktenchecks durchgeführt. Die kurzen Kapitel haben dazu animiert immer weiter zu lesen, da die Unterbrechungen an den richtigen Stellen gesetzt wurden. Die Charaktere sind für mich durch und durch stimmig und ich bin fasziniert davon, wie tiefgründig die einzelnen Protagonisten gezeichnet wurden.
Das Buch hält immer wieder Überraschungen bereit und ist somit nicht vorhersehbar.

Prange hat eine bewundernswerte Art, Gebäude und Menschen zu beschreiben. Er beschreibt beispielsweise den Kurfürstendamm immer wieder, sodass ich nach und nach das Gefühl hatte, selbst zwischen den Gebäuden zu stehen. Auf der anderen Seite waren die Beschreibungen sehr ausschweifend, sodass ich sie manchmal nur mehr überflogen habe.

Die Verbindung von einem Roman mit einer Familiengeschichte und historischen Gegebenheiten ist Peter Prange mehr als gelungen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Herausragend

Die Elternsprecherin
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Zum neuen Schuljahr hat sich Jennifer von ihrer besten Freundin dazu überreden lassen, das Amt der Elternsprecherin in der Klasse ihres jüngsten Sohnes zu übernehmen. Jen verfügt nämlich über eine Menge ...

Zum neuen Schuljahr hat sich Jennifer von ihrer besten Freundin dazu überreden lassen, das Amt der Elternsprecherin in der Klasse ihres jüngsten Sohnes zu übernehmen. Jen verfügt nämlich über eine Menge Erfahrung, da ihre beiden Töchter schon auf das College gehen. Mit witzigen E-Mails möchte sie die Eltern dazu animieren, an der Klassengemeinschaft teilzunehmen und mit ihr zu kooperieren. Das trifft natürlich nicht bei allen Eltern auf Gegenliebe. Während andere Mütter sich immer mehr an Jens Mails erfreuen, gerät sie in das Visier einer anderen besorgten Mutter. Neben dem normalen Wahnsinn als Mutter flirtet Jen auch noch mit ihrer Highschoolliebe. Ob das alles gut geht?

Der Roman gefällt mir unglaublich gut. Er erzählt mit einer Menge Humor vom Leben einer Mutter, die sich mit den Sorgen anderer Mütter herumschlagen muss. So manche Eigenheiten besorgter Helikopter-Mütter werden hier durch den Kakao gezogen. Es macht großen Spaß Jens E-Mails zu lesen und mit ihr über die Unverschämtheiten der anderen Mütter zu lachen.
Darüber hinaus behandelt der Roman auch ernstere Themen, wie das älter werden oder wie alleinerziehende Eltern zu Recht kommen müssen.

Jen und ihre Familie kann man nur lieb gewinnen. Die Charaktere sind so unterschiedlich, aber doch liebevoll beschrieben, dass ich sie sehr lieb gewonnen habe. Jens Sturheit harmoniert toll mit der ruhigen Art ihres Mannes und der liebevollen Seite ihrer besten Freundin.
Der lockere Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und lies mich nur so durch die Seiten fliegen.
Einen Kritikpunkt hätte ich dennoch. An manchen Stellen war mir die Geschichte ein bisschen zu konstruiert und die Konflikte haben sich zu leicht lösen lassen. Außerdem hätte ich mir gewünscht, etwas mehr über die Kinder in der Klasse zu erfahren und dass sich die Geschichte etwas langsamer entwickelt.

Alles in allem hat mir der Roman allerdings sehr gut gefallen und ich bin selten so gut unterhalten worden.

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