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Veröffentlicht am 01.09.2022

Eine Frau auf der Suche nach ihren 5 Personen

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
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Allegra wohnt in einer kleinen Wohnung in Dublin, arbeitet als Hilfspolizisten im ruhenden Verkehr und liebt ihre Routine. Eine weniger freundliche Begegnung bringt sie dazu, über ihr Leben nachzudenken, ...

Allegra wohnt in einer kleinen Wohnung in Dublin, arbeitet als Hilfspolizisten im ruhenden Verkehr und liebt ihre Routine. Eine weniger freundliche Begegnung bringt sie dazu, über ihr Leben nachzudenken, denn man ist der Durchschnitt der 5 Personen, die um einen sind.

Der Schreibstil ist, wie ich es von Cecelia Ahern schon gewohnt bin, sehr gut. Es macht Spaß das Buch zu lesen und man denkt sich: Ok, das eine Kapitel noch.
Obwohl die Handlung gar nicht aufregend ist, kommt keine Langeweile auf, denn man möchte wissen, wer Allegra's 5 wichtige Personen sind.

Die Hauptperson, Allegra Bird, ist eine etwas komische junge Frau. Ich bin aus ihr nicht richtig schlau geworden. Ich finde, es wechselte zu sehr zwischen absolut nicht emotional (alles lässt sie kalt bzw. es schien für mich teilweise so, als würde sie nicht wissen, was sie mit ihrem Verhalten bei anderen auslöst) und komplett emotional und empathisch. Dieser Widerspruch hat es mir manchmal schwer gemacht, das Verhalten und die möglichen Konsequenzen zu deuten.

Ich habe es als sehr positiv wahrgenommen, das einzelne Kapitel eine Rückblende aus Allegas Kindheit waren. So bekommt man ein viel umfassenderes Bild von ihr und Erklärungen, wieso sie sich in bestimmten Situation verhält.

Die große Bedeutung der Sommersprossen und was sie im Internat gemacht hat (hier bleibe ich vage, um nicht zu spoilern), kam für mich nicht richtig raus. Deshalb finde ich den Titel des Buches auch nicht unbedingt gut gewählt. Da hätte ich mir gern mehr gewünscht.

Das Ende war sehr schön - wie nicht anders zu erwarten war, hat sie ihre 5 Personen gefunden. Das letzte Gespräch mit Carmencita war für mich einfach nur schrecklich. Ehrlich gesagt, habe ich mir das nicht so vorgestellt und habe das Buch etwas enttäuscht zugeschlagen. Dort hätte ich gern mehr Inhalt gehabt.

Fazit: Ein schöner, sehr seichter Roman von Cecelia Ahern, den man gut "mal so zwischendurch" lesen kann.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Spannendes Familiendrama, aber ohne Nervenkitzel

Dunkle Tiefen
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Dunkle Tiefen, der neue Psychothriller von Elizabeth Kay spielt an der Steilküste Englands. Durch mysteriöse Einladungen sehen sich die Schwestern Jess, Ella und Lydia nach 10 Jahren im Familiencottage ...

Dunkle Tiefen, der neue Psychothriller von Elizabeth Kay spielt an der Steilküste Englands. Durch mysteriöse Einladungen sehen sich die Schwestern Jess, Ella und Lydia nach 10 Jahren im Familiencottage wieder, um den Tod der jüngsten Schwester aufzuklären. Was hat ihre Nachbarin Marianne beobachtet? Was hat der Jugendfreund Charlie damit zu tun? Als eine seit Jahren verschwundene Person wieder auftaucht gibt es kein Halten mehr….

Das Buch gliedert sich in zwei zeitliche Perspektiven: das “Hier und Jetzt” und das “vor 20 Jahren”. Das Hier und Jetzt ist im Präsens geschrieben, die Geschichte vor 20 Jahren im Präteritum bzw. Perfekt. Das führt zu einer sehr guten Nachvollziehbarkeit und einem guten Verständnis der Zeitwechsel. Die Handlung wird aus Sicht der Hauptcharaktere in der Erzählperspektive beschrieben.

Die Hauptcharaktere sind die drei Schwestern Jess, die Älteste und die Zwillinge Ella und Lydia. Schon von Anfang an wird deutlich, dass alle drei Geheimnisse haben, die sie nicht preisgeben wollen. Im Laufe der Handlung werden immer mehr charakterliche Entwicklungen deutlich, wobei diese für mich teilweise zu plötzlich und nicht nachvollziehbar sind. Die gesamte Handlung ist geprägt durch Schuldzuweisungen und Anschuldigungen zwischen Jess, Ella und Lydia. Es scheint so, dass sich die Schwestern vertraut und doch vollkommen fremd zugleich sind - alles ist geprägt von Misstrauen. Für mich führt das dazu, dass ich alle drei als durchweg unsympathisch wahrgenommen habe.
Die weiteren drei Figuren sind für mich persönlich nicht richtig greifbar. Viele Fragen, die mit der Einführung der Figuren einhergehen, konnten im Laufe der Geschichte leider nicht beantwortet werden. Auch die Verhaltensweisen sind für mich teilweise nicht authentisch.

Für mich gab es einige Textstellen, die zu plötzlich und im Zusammenhang teilweise unpassend erschienen. Besonders der Einstieg in die Geschichte war für mich schwierig. Erst nach ein paar weiteren Kapiteln konnte ich das erste Kapitel einordnen. Auf den letzten Seiten ist wahnsinnig viel passiert, was ich bald schon etwas schade fand.

Die Handlung ist dennoch durchgehend spannend. Ich wollte das Buch gar nicht mehr wirklich weglegen. Seite für Seite haben sich immer mehr Fragen in meinem Kopf gebildet.
Der Höhepunkt für mich persönlich war die Aufklärung von Rosas Tod. Erst relativ am Ende wurde dieses Geheimnis gelöst - mit einer für mich überraschenden Wendung.

Das Thema des Buches ist auf jeden Fall originell und verspricht Intrigen, Familiengeheimnisse und jede Menge Spannung. Ein Psychothriller ist es für mich persönlich aber nicht. Mir fehlt hier vor allem der Nervenkitzel.

Mein Fazit:
Das Buch war über die gesamte Lesezeit spannend und es hat Spaß gemacht Seite für Seite umzublättern. Die Figuren sind für mich jedoch nicht ganz ausgereift und einige Textstellen waren für mich nicht authentisch.
Dennoch: Die Geschichte lädt zum Miträtseln ein. Vor allem die überraschende Entwicklung am Ende war sehr gelungen. Dunkle Tiefen ist ein sehr gutes Buch für alle, die es gern spannend, aber nicht gruselig mögen.

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Veröffentlicht am 27.12.2024

Horrorfilm meets Reallife - aber wenig Gruselfaktor

Das flüsternde Haus
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Christina Henrys neuster Roman führt die junge Harry in das Haus des berühmten Horrorfilmregisseurs Javier Castillo. Als Putzkraft versucht sie sich und ihren Sohn über Wasser zu halten. Doch schon bald ...

Christina Henrys neuster Roman führt die junge Harry in das Haus des berühmten Horrorfilmregisseurs Javier Castillo. Als Putzkraft versucht sie sich und ihren Sohn über Wasser zu halten. Doch schon bald gehen merkwürdige Dinge vor sich und Harry hört Stimmen und Geräusche...bis sich eine Statue bewegt und alles schlimmer wird.

Die von Christina Henry gewohnte düstere Atmosphäre kommt meiner Meinung nach bei diesem Buch nicht richtig auf. Das Buch startet sehr seicht und "neutral". Schon zu Beginn wird von Geräuschen im Haus berichtet, aber ganz lange bleibt es auch so. So richtig "gruselig" wird es erst innerhalb der letzten 100 Seiten. Dementsprechend schwer fiel es mir, interessiert weiterzulesen.

Harry wurde als sehr starke Frau beschrieben, die ihren Weg in der Welt selbst bestritten hat. Ich finde es klasse, dass auch ihre Vergangenheit beleuchtet wurde und dadurch wurde für mich auch verständlich, wieso sie manchmal nachgegeben hat. Javier Castillo, als bedeutende Nebenfigur, wurde zu Beginn als sehr kühl, reserviert und in sich gekehrt beschrieben. Über den Verlauf der Handlung ist er etwas aufgetaut, kam aber nie ganz aus seinem Schneckenhaus. Er war mit von Anfang bis Ende trotz allem recht unsympathisch.

Die Handlung hatte ein Auf und Ab. Es ist immer wieder etwas passiert und die jeweilige Wendung war dann im Mittelpunkt der Erzählung. Allerdings fand ich die Thematisierung dieser oft unzufrieden. So gab es den Paparazzi, der Harry verfolgt hat und tiefe Einschnitte in ihrem Leben hinterlassen hatte. Im nächsten Moment war er einfach weg, ohne Konsequenz oder ähnlichem. Klar, jetzt könnte ich spekulieren (ohne Spoiler), aber auch das macht mich nicht glücklich.

Das Ende war gut, aber vorhersehbar. Christina Henry ist bekannt für übernatürliche Aspekte in ihren Büchern. In diesem fand ich den übernatürlichen Teil eher untergeordnet und recht klein.

Fazit: Ein gutes Buch für zwischendurch, aber nicht mein Favorit der Autorin.

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Veröffentlicht am 06.11.2024

reicht trifft arm - eine (vorhersehbare) Lovestory

Golden Campus 1
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Im ersten Band der Golden Campus-Reihe führt Lyla Payne uns nach Golden Isle und die dort gelegene Schule. May hat es schwer: ihre Großmutter ist gestorben und nun ist sie auf sich allein gestellt. Gut, ...

Im ersten Band der Golden Campus-Reihe führt Lyla Payne uns nach Golden Isle und die dort gelegene Schule. May hat es schwer: ihre Großmutter ist gestorben und nun ist sie auf sich allein gestellt. Gut, dass die reichen Zwillinge Felix und Noah eine Nanny für ihre kleine Schwester suchen. So kann sich May über Wasser halten, obwohl sie beide nicht ausstehen kann. Doch, umso länger sie mit den Geschwistern zu tun hat, umso mehr lernt sie sie zu mögen und vielleicht auch mehr?

Ich habe mir das Hörbuch, gelesen von Katja Sallay angehört. Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Stimme und Art des Vorlesens von Katja Sallay nicht gefallen hat. Das hat sich alles einfach nicht richtig angefühlt und oft hatte ich den Eindruck, dass sowohl Felix als auch May teilweise arrogant in der Sprechweise dargestellt wurden.

Die Hauptpersonen sind May und Felix. Jeweils abwechselnd wird aus beiden Sichtweisen erzählt. Das finde ich sehr schön, da ich so einen guten Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten erhalten konnte. Im Verlauf der Handlung entwickeln beide Gefühle füreinander, die sie sich zu Beginn nicht einstehen wollten. Wie zu erwarten gab es dabei einige Aufs und Abs, die die Spannung aufrechterhalten sollten. Die Twists waren gut gewählt, aber sehr vorhersehbar.

Über May und Felix habe ich viel erfahren, auch in Hinblick auf deren Vergangenheit. Alle anderen Personen wurden weniger beschrieben, was ich teilweise recht schade fand. So ist Felix' Bruder Noah im Verlauf immer wieder vorgekommen, aber es gab keine Erklärungen oder Entwicklungen.

Das Ende war mir persönlich etwas zu viel. Die Storyline mit Mays Mutter war okay, aber haben mich eher denken lassen "echt jetzt?". Das war für mich recht stereotyp.

Fazit: Eine schöne Teenage-Lovestory mit vorhersehbaren Wendungen. Ich würde hier eher das Buch als das Hörbuch empfehlen, da ich persönlich die Erzählerin nicht passend finde.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

wenn ein Haus ein Verbrechen gelöst sehen will

Heilige und andere Tote
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Jess Kidd bringt die Welten der Lebenden und Toten in ihrem Roman "Heilige und andere Tote" wieder zusammen. Ort der Handlung ist das Anwesen Bridlemere. Die Sozialbetreuerin Maud soll sich um den alleinlebenden ...

Jess Kidd bringt die Welten der Lebenden und Toten in ihrem Roman "Heilige und andere Tote" wieder zusammen. Ort der Handlung ist das Anwesen Bridlemere. Die Sozialbetreuerin Maud soll sich um den alleinlebenden Cathal Flood kümmern und das vermüllte Haus auf Vordermann bringen. Mit dabei sind die Heiligen, die Maud sieht. Doch nicht nur das ist ungewöhnlich. Das Haus scheint verzaubert zu sein. Es versucht Maud etwas zu sagen? Hat es etwas mit dem Tod eines jungen Mädchens zu tun? Kann Maud Cathal und dem Haus helfen?

Ich habe schon ein Buch von Jess Kidd gelesen und wusste daher, dass Geister, Tote, etc. vorkommen werden. Allerdings hat mir in diesem Buch die Hintergrundgeschichte gefehlt, wieso die Hauptfigur Maud die Heiligen sehen kann und auch deren Bedeutung für die Handlung. Für mich waren sie einfach nur da, haben aber nur in einer Situation einen wirklichen Mehrwert gebracht.

Der Einstieg in die Handlung war für mich sehr plötzlich und ich hatte Probleme einzutauchen und alles zu verstehen. Im Laufe der Geschichte konnte ich die Figuren besser verstehen und die Geschehnisse etwas besser nachverfolgen, aber dennoch hat mich das Buch nicht richtig gepackt.

Wie mir schon beim letzten Buch aufgefallen ist , gibt es zwischen den Kapiteln recht große Sprünge, sodass ich viel überlegen musste. Das hat für mich den Fluss der Handlung etwas unterbrochen.

Sehr positiv fand ich die Entwicklung der Handlung. Es gab einige Momente, in denen ich sehr überrascht war. Das hat es rechtspannend bis zum Ende gemacht.

Die Charaktere sind schön dargestellt und nicht nur die Hauptfigur wird beleuchtet. Auch die Nebencharaktere Cathal und Mauds Freundin Renata werden gut beschrieben und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter.

Fazit: Das Ende war nur etwas weniger spektakulär als gedacht und es ist noch vieles offen. Dennoch ein gutes Buch für eine verregnete Woche.

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