Profilbild von MademoiselleMeow

MademoiselleMeow

aktives Lesejury-Mitglied
offline

MademoiselleMeow ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MademoiselleMeow über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2024

Pilze überall

Was die Toten bewegt (Eine packende und atmosphärische Nacherzählung von Edgar Allan Poes Klassiker „Der Untergang des Hauses Usher“)
0

T. Kingfisher ist ein Name der immer wieder durch Booktube und Bookstagram Accounts geistert, denen ich folge. Ein paar sind nun auch schon übersetzt worden und nachdem ich herausgefunden habe, dass zwei ...

T. Kingfisher ist ein Name der immer wieder durch Booktube und Bookstagram Accounts geistert, denen ich folge. Ein paar sind nun auch schon übersetzt worden und nachdem ich herausgefunden habe, dass zwei der Romane von Edgar Allan Poe Geschichten inspiriert sind, wollte ich mir diese gleich nach meinem Reread vornehmen. In 𝐖𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐓𝐨𝐭𝐞𝐧 𝐛𝐞𝐰𝐞𝐠𝐭 spinnt die Autorin die Erzählung von 𝐃𝐞𝐫 𝐔𝐧𝐭𝐞𝐫𝐠𝐚𝐧𝐠 𝐝𝐞𝐬 𝐇𝐚𝐮𝐬𝐞𝐬 𝐔𝐬𝐡𝐞𝐫 noch ein bisschen weiter.


Wie in der Vorlage folgen wir einem Freund der Familie Usher, hier genannt Easton, auf das gleichnamige Anwesen. Dieses ist furchtbar zerfallen und wie die ganze Umgebung von Pilzen befallen. Die Geschwister Usher sind beide in schlechten Zustand und neben Easton sind auch dessen ehemaliger Kollege Angus, sowie der Arzt Denton zu Gast.
Derweil schließt Easton Bekanntschaft mit der ortsansässigen Mykologin Miss Potter, die ihn auf die seltenen Pilze aufmerksam macht, die überall wachsen. Nicht nur die sind Easton nicht geheuer, sondern auch die „Hexenhasen“, die sich äußerst merkwürdig verhalten. Ein Verhalten, dass er bald mit den Pilzen in Verbindung bringt. Sind auch die Usher‘s befallen?


Die Autorin erwähnt es im, übrigens sehr unterhaltsamen, Nachwort sogar selbst, die Geschichte erinnert sehr an 𝐃𝐞𝐫 𝐦𝐞𝐱𝐢𝐤𝐚𝐧𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐅𝐥𝐮𝐜𝐡. Pilz-Horror ist scheinbar gerade groß in Mode und das ist ja, sehr unappetitlich. Schimmel, Sporen, Pilzbefall – Hier wird viel geboten, nur nichts Essbares. Der Ekel hat sich bei mir trotzdem in Grenzen gehalten, ich fand es eher auf eine faszinierende Weise abstoßend.


Leider habe ich nicht ganz so leicht in das Buch hineingefunden.
Easton ist nicht unsympathisch, aber ich bin mit ihm nicht warm geworden.
Es ist mitunter humorvoll geschrieben, aber ich habe da schon besseres gelesen.
Und die Sache mit den eigenen Pronomen hat mich völlig raus gebracht und wozu das ganze eigentlich?


Insgesamt blieb das Buch hinter meinen Erwartungen zurück.
Es ist trotzdem eine kluge Nacherzählung und mit nicht mal 200 Seiten keine Hürde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2024

Ein Unglück kommt selten allein

Der dunkle Garten
0

Nach „Geheimer Ort“ wollte ich gerne noch andere Romane von Tana French lesen. Herkömmliche Thriller stehen aber nicht ganz oben auf meiner Liste, zumal das Buch kein Blickfang ist.
Da ich nun aber wieder ...

Nach „Geheimer Ort“ wollte ich gerne noch andere Romane von Tana French lesen. Herkömmliche Thriller stehen aber nicht ganz oben auf meiner Liste, zumal das Buch kein Blickfang ist.
Da ich nun aber wieder über einen Bibliotheksausweis verfüge, nehme ich mir nun alle Bücher vor, die ich zwar lesen, aber nicht unbedingt kaufen möchte.

In „Der dunkle Garten“ lesen wir aus der Sicht des Endzwanzigers Toby. Dieser sieht sich selbst als Glückspilz, hat es das Leben mit ihm bisher doch gut gemeint. Das ändert sich allerdings, als er nach einem feuchtfröhlichen Abend in seiner Wohnung überfallen und schwer verletzt wird. Fortan leidet Toby an motorischen Einschränkungen und auch sein Gedächtnis arbeitet nicht mehr so zuverlässig.
Bis auf weiteres arbeitsunfähig, quartiert er sich bei seinem Onkel ein, bei dem kürzlich ein tödlicher Hirntumor diagnostiziert wurde. Schöne Kindheitserinnerungen hängen an diesem Ort, an dem immer noch die Familie zusammenkommt. Die Idylle hat jedoch ein Ende, als in der alten Ulme ein menschlicher Schädel gefunden wird. Wer ist der Tote und hat jemand aus Toby‘s Familie damit zu tun?

Bis die Geschichte erst einmal in Gang kommt, vergehen über 200 Seiten. Lange geht es nur um Toby‘s Überfall und die Familie. Ich mag Familiengeschichten, aber ich war eigentlich wegen der Leiche im Baum hier. Von Spannung ist zunächst keine Spur.

Mit Auffinden des Schädels kommt die Sache dann aber ins rollen. Natürlich hat man gleich die Familie in Verdacht und das sehen auch die Ermittler so, die ich mit ihrem Gehabe schrecklich unangenehm fand. Aber auch Toby ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, oft unreif und gedankenlos.

Aber eine Leiche macht noch keinen dunklen Garten und so legt die Geschichte nach Enthüllung des Mörders noch einen drauf. Dinge von wo man sich fragte, warum sie denn nun so ausführlich behandelt werden müssen, machten daraufhin Sinn. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Geschichte dennoch viel zu lang geworden ist.

Deswegen gibt‘s einen Stern Abzug. Die Komplexität hat es für mich am Ende gerettet. Ein langer, aber lohnenswerter Weg zur Auflösung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Beiß mich, König

The Queen Will Rise
0

Nachdem der 1. Teil leider nicht meinen Geschmack getroffen hat, ich den 2. aber schon hier liegen hatte, habe ich mich gleich daran gesetzt, um es gewissermaßen hinter mich zu bringen.

Nachdem Florence ...

Nachdem der 1. Teil leider nicht meinen Geschmack getroffen hat, ich den 2. aber schon hier liegen hatte, habe ich mich gleich daran gesetzt, um es gewissermaßen hinter mich zu bringen.

Nachdem Florence als Attentäterin aufgeflogen ist, sitzt sie im Tower ein. Vom liebevollen Benedict ist keine Spur mehr, ihm ist ein gefühlskaltes Monster gewichen.
Mit Mühe und Not kann er doch noch überzeugt werden, dass man in Zusammenarbeit mit Florence vielleicht mehr erreichen kann. Schließlich gilt es mit dem Roten Regen und dem Widerstand gleich zwei feindliche Lager zu bekämpfen. Letzterer lässt sich aber nur schwer überzeugen und so greift Florence zu einer Geheimwaffe: Ihrem inhaftieren Bruder Valerian.

Manchmal geschieht es eben doch, dass einem der 2. Teil einer Reihe besser gefällt.
Ja, ich habe mich auch hier wieder sehr schwer getan mit den explizit beschriebenen Szenen zwischen Florence und Benedict, aber wenigstens bietet die Handlung dieses mal mehr als das Liebesspiel der beiden.

Es wird an Strategien gefeilt, es werden Kompromisse gemacht, sogar der französische Vampirkönig lässt sich blicken. Aber es bleibt eben alles sehr flach.
Mittelpunkt der Handlung bleibt weiterhin die Beziehung zwischen Florence und Benedict, alles andere ist Nebensache.

Ich weiß, dass es eine große Fanbase von Romanen dieser Art gibt, aber mir ist es einfach zu wenig Handlung und zu viel...Bettaction.

Entweder war ich blind oder es wurde zur wenig darauf hingewiesen, dass es eine Romantasy Reihe ist. Oder eher Erotasy, wenn ihr mich fragt, denn unter Romantik verstehe ich was anderes.
Ansonsten hätte ich nämlich die Finger davon gelassen.

Ich will daher mal nicht zu streng sein, denn Fans dieses Genre kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten und erwarten bestimmt auch nicht mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Alles Schicksal oder eiskalte Berechnung?

The Cloisters
0

Manchmal sollte man sich nicht zu viele Bewertungen durchlesen bevor man sich ein Buch kauft bzw. es liest. Denn eigentlich hatte ich mich total auf „The Cloisters“ gefreut. Umwerfendes Cover und ein vielversprechender ...

Manchmal sollte man sich nicht zu viele Bewertungen durchlesen bevor man sich ein Buch kauft bzw. es liest. Denn eigentlich hatte ich mich total auf „The Cloisters“ gefreut. Umwerfendes Cover und ein vielversprechender Klappentext. Aber ob Bookstagram, Booktube oder Amazon – nirgendwo schienen die Bewertungen über 3 Sterne hinauszugehen.
Am Ende konnte ich den grünen Ranken und der Goldfolie nicht widerstehen und eins vorweg: Allein wegen der Optik bleibt das Buch in meiner Privatbibliothek stehen.

Nach ihrem Abschluss in Kunstgeschichte, versucht Ann im Big Apple ein neues Leben zu beginnen. Wie es das Schicksal will, bekommt sie gleich ein Praktikum in „The Cloisters“. Mit seinen Kreuzgängen und Gärten ein Ort fernab von Wolkenkratzern und für Ann der perfekte Platz um ganz in ihrer Arbeit aufzugehen.
Zusammen mir Kurator Patrick und dessen Assistentin Rachel erforscht sie die Bedeutung von Tarotkarten in der Renaissance. Patrick ist jedoch geradezu besessen das älteste, komplette Kartendeck zu finden, koste es was es wolle.
Das Tarot ist der Weg zum Ziel, da ist er sich sicher. Doch das Schicksal hält für einige nur den Tod bereit und Ann muss sich entscheiden wie weit sie bereit ist zu gehen für Ruhm und Erfolg.

Ich glaube viele haben erwartet, der Roman würde sich mehr um das Kartenlegen drehen und es spielt auch keine unwesentliche Rolle. Trotzdem ist das Tarot nur Nebendarsteller.
Wer sich mit der Thematik aber noch näher beschäftigen will, findet auf den letzten Seiten einen Leitfaden dazu.

Vielmehr beleuchtet der Roman menschliche Abgründe, das Schicksal und wie man damit seine Schandtaten am besten rechtfertigt.

Mich hat am meisten gestört, wie unsympathisch die Charaktere waren. Auch wenn es letztlich zur Thematik des Romans gepasst hat, ist das für mich immer ein dicker Minuspunkt.

So langweilig wie andere Leser fand ich das Buch trotzdem nicht.
Als jemand der selbst in einem ganz ähnlichen Museum arbeitet, war es mal schön einen Roman zu lesen, der an so einem Ort spielt.

Und auch das Ende fand ich raffiniert gemacht. Wenn der Protagonist schon unausstehlich sein muss, dann wenigstens richtig!

Knappe 4 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Partnervermittlung mit Folgen

Der Tod der Jane Lawrence
0

Der Roman spielt anscheinend in einer Art Parallelwelt, die der viktorianischen Zeit nachempfunden ist, obwohl bereits ein Weltkrieg stattgefunden hat. Es gibt Kutschen statt Autos, statt Heizungen Kamine. ...

Der Roman spielt anscheinend in einer Art Parallelwelt, die der viktorianischen Zeit nachempfunden ist, obwohl bereits ein Weltkrieg stattgefunden hat. Es gibt Kutschen statt Autos, statt Heizungen Kamine. Die erwähnten Orte existieren nicht und Großbreltain ist wohl gleichbedeutend mit Großbritannien.

Jane hat durch einen Giftgasangriff ihre Eltern verloren und lebt seither bei einem älteren Ehepaar als Mündel. Als Jane das heiratsfähige Alter bereits weit überschritten hat, beschließt die begnadete Mathematikern ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Die Analyse der Heiratskandidaten ergibt, dass Dr. Augustin Lawrence der perfekte Mann für sie ist, Romantik nicht mit einberechnet.
Obwohl der Auserwählte zunächst nicht begeistert ist, willigt er in die Ehe ein. Die Bedingung: Jane darf sich dem Familienanwesen Lindridge Hall nicht nähern, in das sich Augustin jede Nacht zurückzieht.
Wie es der Zufall will, landet Jane dort aber schneller als gedacht und deckt nach und nach das Grauen auf, welches sich hinter dem baufälligen Gemäuer verbirgt.

Eigentlich fing es ja ganz gut an.
Es regnet die ganze Zeit, Lindridge Hall ist wunderbar verfallen und offenbar spukt es dort.
Daneben bietet der Roman herrlich ekelhafte Szenen, welche in Augustins OP spielen. Davon bin ich zwar kein Fan, aber hier hat es gut reingepasst.

Einiges hat mich an den Film „Crimson Peak“ erinnert und es wäre so toll gewesen, hätte sich der Roman weiter in dem Rahmen bewegt. Leider kam dann noch eine sehr verwirrende Mischung aus Okkultismus und Wahnsinn hinzu.

Mir ging es wie vielen anderen Lesern, ich habe irgendwann überhaupt nichts mehr verstanden.
Nicht nur dass Jane versucht das Rätsel gleichermaßen mit Mathematik und Magie zu lösen, was für ein Mathe-Ass wie mich (haha) super anstrengend zu lesen war, auch das Ende hinterlässt ein dickes fettes Fragezeichen. Es ist schon irgendwie ein Happy End, aber….ist es das wirklich? Was ist Wahnsinn, was ist Wirklichkeit? Was habe ich da eigentlich gelesen?

Ich war froh, als ich es fertig hatte. Oh Mann, so viel verschenktes Potenzial. Die Autorin wollte sicher etwas neues probieren, aber manchmal ist es besser nicht zu viel zu experimentieren. Gleiches gilt für die Figuren im Roman...

Von mir leider auch nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere