Pilze überall
Was die Toten bewegt (Eine packende und atmosphärische Nacherzählung von Edgar Allan Poes Klassiker „Der Untergang des Hauses Usher“)T. Kingfisher ist ein Name der immer wieder durch Booktube und Bookstagram Accounts geistert, denen ich folge. Ein paar sind nun auch schon übersetzt worden und nachdem ich herausgefunden habe, dass zwei ...
T. Kingfisher ist ein Name der immer wieder durch Booktube und Bookstagram Accounts geistert, denen ich folge. Ein paar sind nun auch schon übersetzt worden und nachdem ich herausgefunden habe, dass zwei der Romane von Edgar Allan Poe Geschichten inspiriert sind, wollte ich mir diese gleich nach meinem Reread vornehmen. In 𝐖𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐓𝐨𝐭𝐞𝐧 𝐛𝐞𝐰𝐞𝐠𝐭 spinnt die Autorin die Erzählung von 𝐃𝐞𝐫 𝐔𝐧𝐭𝐞𝐫𝐠𝐚𝐧𝐠 𝐝𝐞𝐬 𝐇𝐚𝐮𝐬𝐞𝐬 𝐔𝐬𝐡𝐞𝐫 noch ein bisschen weiter.
Wie in der Vorlage folgen wir einem Freund der Familie Usher, hier genannt Easton, auf das gleichnamige Anwesen. Dieses ist furchtbar zerfallen und wie die ganze Umgebung von Pilzen befallen. Die Geschwister Usher sind beide in schlechten Zustand und neben Easton sind auch dessen ehemaliger Kollege Angus, sowie der Arzt Denton zu Gast.
Derweil schließt Easton Bekanntschaft mit der ortsansässigen Mykologin Miss Potter, die ihn auf die seltenen Pilze aufmerksam macht, die überall wachsen. Nicht nur die sind Easton nicht geheuer, sondern auch die „Hexenhasen“, die sich äußerst merkwürdig verhalten. Ein Verhalten, dass er bald mit den Pilzen in Verbindung bringt. Sind auch die Usher‘s befallen?
Die Autorin erwähnt es im, übrigens sehr unterhaltsamen, Nachwort sogar selbst, die Geschichte erinnert sehr an 𝐃𝐞𝐫 𝐦𝐞𝐱𝐢𝐤𝐚𝐧𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐅𝐥𝐮𝐜𝐡. Pilz-Horror ist scheinbar gerade groß in Mode und das ist ja, sehr unappetitlich. Schimmel, Sporen, Pilzbefall – Hier wird viel geboten, nur nichts Essbares. Der Ekel hat sich bei mir trotzdem in Grenzen gehalten, ich fand es eher auf eine faszinierende Weise abstoßend.
Leider habe ich nicht ganz so leicht in das Buch hineingefunden.
Easton ist nicht unsympathisch, aber ich bin mit ihm nicht warm geworden.
Es ist mitunter humorvoll geschrieben, aber ich habe da schon besseres gelesen.
Und die Sache mit den eigenen Pronomen hat mich völlig raus gebracht und wozu das ganze eigentlich?
Insgesamt blieb das Buch hinter meinen Erwartungen zurück.
Es ist trotzdem eine kluge Nacherzählung und mit nicht mal 200 Seiten keine Hürde.