Zeitgeschichte fesselnd beschrieben
Damals waren wir freiElly und Uli lernen sich am 14. September 1968 in Frankfurt bei einem Konzert mit The Doors kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick und die beiden verbringen gemeinsame magische sieben Tage, dann muss ...
Elly und Uli lernen sich am 14. September 1968 in Frankfurt bei einem Konzert mit The Doors kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick und die beiden verbringen gemeinsame magische sieben Tage, dann muss Elly wieder nach Ostberlin zurück, dort wartet ihre Familie auf sie, das sind ihr Sohn André, ihr Partner Bernd und ihre Mutter Marianne. Uli ist angehender Lehrer, zwar auch in Berlin, aber im Westteil der Stadt. Die beiden treffen sich nicht wieder, aber Elly vergießt Uli nicht.
20 Jahre später in Ostberlin: Elly betreibt in Ostberlin den Tanzpalast, es ist eine gutgehende Disco. Unterstützt wird sie von ihrer Mutter, ihren beiden Kindern und weiteren Angestellten, die eigentlich mehr Freunde und Familie sind. Mina, ihre Tochter, hat endlich die erforderliche Genehmigung erhalten, dass sie als Musikerin arbeiten darf. Dann stürzt für Mina ihre bisherige Welt ein, sie hört durch Zufall ein Gespräch zwischen Elly und Marianne mit. Sie erfährt, dass Bernd nicht ihr leiblicher Vater ist, sondern Uli.
Stephanie Jana entführt uns ins problemlos ins Frankfurt des Jahres 1968 und nach Berlin ins Jahr 1988. Beide Zeitepochen finde ich gut beschrieben. Ich habe mit Elly gefühlt, die Gefühle zu Uli haben sie überrannt, so etwas erlebt sie zum ersten Mal. Und dann das Jahr 1988, in dem auch viel passiert. Mina, die aus ihrer heilen Welt gerissen wird als sie erfährt, dass Bernd nicht ihr leiblicher Vater ist. Diese Situation beschreibt die Autorin hervorragend.
Den Schreibstil finde ich unglaublich fesselnd, die Geschehnisse sind so beschrieben, dass man oft den Eindruck hat mittendrin im Geschehen zu sein. Ich fühlte mich in die Zeitepochen zurückversetzt. Die Charaktere mit ihren Ecken und Kanten entstanden vor meinen Augen, besonders Marianne ist mir ans Herz gewachsen. Eine fesselnde Lektüre die ich uneingeschränkt empfehlen kann.